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Montag, 16. April 2012

Erika Ferkel und die Muselfrage: Hassprediger vom "Counterdschihad" kapern den Zukunftsdialog der Bundeskanzlerin


“Sowohl in der Union als auch in der FDP gibt es noch interessante Gedanken bzgl. der Wirtschafts- und Sozialpolitik, als auch in der leidigen Muselfrage.
Nur gehen diese Gedanken im allgemeinen Linksruck unter…  Die NPD fordert schon seit ihrer Gründung Demokratie durch Volksabstimmung,
auch Volksherrschaft genannt.”
“romeo1” am 23.11.2007 auf politikforen.net, © Jelsoft Enterprises Ltd.
(Hervorhebung mit Fettdruck von mir)

http://www.politikforen.net/archive/index.php/t-53563.html
“Erika … wird mit den islamophilen aber inhaltlich doch doofen Gutmenschen
noch schlimmer untergehen, als sie es auf ihrerm Klimagipfel in Kopenhagen erlebt hat…
Für sie wird es mit dem Durchmogeln bei der Muselfrage nicht mehr reichen,
dafür ist es nun zu nah und zu spät.”
“wolaufensie” am 27. 08.2010 auf der angeblich “pro-israelischen” Webseite PI-News
(mit Erika, in einem anderen PI-Kommentar auch als “Staatsratsvorsitzende Erika Ferkel” bezeichnet, ist offenbar Angela Merkel gemeint, die trotz Absage an den omin
ösen
"Multikulturalismus" bei "Islamkritikern" immer noch unter Gutmenschen-Verdacht steht;
Hervorhebung mit Fettdruck von mir);
http://www.pi-news.net/2010/08/rueckenwind-fuer-sarrazin/;
http://laiglesforum.com/spare-me-the-crocodile-tears-when-northern-africa-explodes/2215.htm


“Is Public Opinion Stubborn or Malleable?
The Interaction of Public Opinion with the Forces that Help Make it”
(“Ist die öffentliche Meinung hartnäckig oder formbar?
Die Wechselbeziehung zwischen öffentlicher Meinung
und den Kräften, die sie zu bilden helfen”)
Aus dem Inhaltsverzeichnis von Edward Bernays, “Crystallizing Public Opinion”,
erstmals erschienen 1923; nach einem Zeitzeugen-Bericht Lekt
üre von Joseph Goebbels


 

Die Aktion “Zukunftsdialog” der Bundeskanzlerin erfreut sich ganz besonders intensiver Aufmerksamkeit auf einigen Plattformen, die sich der “Islamkritik” oder, militanter ausgedrückt, dem “Counterdschihad” widmen. Es handelt sich um Webseiten im Stil der “Fjordman”-Agitationen, von denen der Norwegen-Attentäter Anders Behring Breivik sein Bekenner-Pamphlet “2083” zusammenkopiert hatte. Zum Standard gehört dort, dass Muslimen und Dunkelhäutigen, die auch schon mal als “Genabfall” bezeichnet werden (z.B. auf PI - “Politically Incorrect”), und den sogenannten “Gutmenschen” an sämtlichen Missständen der Gesellschaft die Schuld gegeben wird. Ob nun beim Abstimmen über die Themen auch technische Manipulationen vorkamen, wie einige meinen, oder nicht: Wer stark im Hass und mit anderen Hassenden vernetzt ist, wird leichter mobilisiert als andere; leider – und trägt dazu bei, den Eindruck zu verbreiten, hier ginge es um das wahre, bisher unterdrückte Volksempfinden.
http://www.zukunftskinder.org/?p=20361
http://www.pi-news.net/2012/02/zukunftsdialog-lugt-uns-die-bundeskanzlerin-an/
https://www.dialog-ueber-deutschland.de/DE/10-Dialog/dialog_node.html

Weit oben bei den eingereichten Vorschlägen auf der Webseite der Kanzlerin zum “Zukunftsdialog” steht das Thema “Islam” - und zwar durchaus in dem Sinne, wie in dem Zitat oben als "Muselfrage" bezeichnet, auch wenn der Begriff "Muselfrage" dort nicht ausdrücklich erscheint. (Es gab ja auch eine Moderation der Kommentare.) Bei nicht wenigen der weiteren Themen ist deren wahrgenommene überragende Bedeutung nur im Zusammenhang mit der sogenannten “Islamkritik” (ein beschönigender Ausdruck fuer die Reduzierung aller Probleme auf die "Muselfrage") überhaupt nachzuvollziehen.

Zum Beispiel gehört zu den Vorschlägen, die besonders hohe Zustimmung zu verzeichnen haben, die Forderung, “das Gesetz das den sexuellen Missbrauch von Tieren zulässt abzuschaffen”. – Wer wollte so ein fieses Gesetz nicht abschaffen wollen? Aber natürlich gibt es kein Gesetz, das solches ausdrücklich erlauben würde. Die Gesetzeslage lässt im Umgang mit Tieren leider vieles zu, das nicht ausdrücklich ausgeschlossen und unter Strafe gestellt ist. Warum jetzt gerade dieses Anliegen als höchste Prioritaet in der Verbesserung des Tierschutzes, und als eine der höchsten Prioritäten ueberhaupt? Die Antwort liegt auf der Hand: Weil Karikaturen und Witze ueber Turbanträger, die es mit Ziegen treiben würden, in Teilen der “islamkritischen” Kreise zum Repertoire der Agitation gehören.

(Ueber historische und aktuelle Vereinnahmung von Teilen der Tierschutzbewegung für Agitation gegen Juden und Moslems siehe Auszüge eines Artikels des Tierschützers Colin Goldner; http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/vielleicht-doch-nicht-ganz-so-neu-neuer.html)

__________



Hätte ein ähnlicher “Zukunftsdialog” vor 80 oder 85 Jahren stattgefunden (also am Anfang der Rutschbahn von "Rassenhygiene" und Rassenwahn, als Hass und Vernichtungswille noch nicht die unvorstellbaren Dimensionen der Nazi-Zeit angenommen hatten), dann hätte ein Thema bei den eingereichten Vorschlägen sicher ganz hoch oben gestanden: “Die Judenfrage”. Darum herum hätten sich Themen aus der antisemitischen Agitation gruppiert. Zum Beispiel wäre die Forderung nach dem Verbot des Schächtens an eine sehr viel höhere Stelle gesetzt worden als der Tierschutz in der aufkommenden Massentierhaltung. Denn Mitte der 1920er/ Anfang der 1930er Jahre hatten einflussreiche Agitationsgruppen – nicht nur rechte Schläger, sondern auch hochangesehene Persönlichkeiten wie der Auto-Koenig Henry Ford - dafür gesorgt, dass die sogenannte “Judenfrage” fuer die Definition der Problemstellungen der Zeit den Dreh- und Angelpunkt bildete. (Siehe http://guttmensch.blogspot.com/2011/08/henry-ford-uber-die-juden-ein.html )

11 Kommentare:

  1. Klingt nach Tierschutz, aber es steckte etwas ganz anderes dahinter:

    Am 24. Maerz 1938 verbot das rumaenische Landwirtschaftsministerium das juedische rituelle Schaechten.

    “1938 March 24 The Romanian Ministry of Agriculture bans Jewish ritual slaughter (shechita).”

    Quelle:
    A CHRONOGRAPHY OF POLITICAL AND RELIGIOUS CONFLICT © 1996-2001 R.H. Perez

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  2. Ex-pol mistakenly blamed Islam when he couldn't buy booze at Walmart
    Business Insider
    ccampbell@businessinsider.com (Colin Campbell)
    May 13, 2015

    Former Rep. Allen West (R-Florida) apparently made an embarrassing error after he couldn't buy alcohol from a particular Walmart cashier in Dallas, Texas.

    In a since-updated blog post on his site, the conservative firebrand suggested on Monday that he wasn't allow to purchase booze from the employee because the cashier was Muslim and the store had adopted "Sharia law." (The Islamic religion prohibits alcohol consumption.)

    "There was a young man doing the checkout and another Walmart employee came over and put up a sign, 'No alcohol products in this lane' So being the inquisitive fella I am, I used my additional set of eyes — glasses — to see the young checkout man’s name. Let me just say it was NOT 'Steve,'" West wrote.

    He then used the incident to lament that Christians are being forced to violate their faith by serving same-sex weddings.

    "Imagine that, this employee at Walmart refused to just scan a bottle or container of an alcoholic beverage — and that is acceptable," he continued. "A Christian business owner declines to participate or provide service to a specific event — a gay wedding — which contradicts their faith, and the State crushes them."

    However, it turns out that the cashier was just too young to sell alcohol under store policy. West's post was subsequently updated with an "EDITOR's NOTE" to explain the snafu.

    "We spoke to the Walmart store, and apparently employees under 21 years old are prohibited from selling cigarettes and alcohol," the story now reads. "However, that isn't to say Walmart isn't selectively caving to Muslim demands, such as this case regarding Halal meat in Ohio."

    The left-leaning organization Media Matters first flagged West's mistake on Monday evening.

    http://www.msn.com/en-us/news/other/ex-pol-mistakenly-blamed-islam-when-he-couldnt-buy-booze-at-walmart/ar-BBjFRRm?ocid=iehp

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    1. National Center for Policy Analysis

      Nov 7, 2014 - Allen West is leaving Florida for Dallas to head a free-market think tank. Outspoken conservative West will be CEO of the National Center for Policy Analysis ...

      http://postonpolitics.blog.palmbeachpost.com/2014/11/07/allen-west-leaving-florida-to-head-dallas-based-think-tank/

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    2. Wohl z.T. von Beteiligten verfasst oder aus Selbstbeschreibungen übernommen:

      National Center for Policy Analysis
      Wkipedia

      The National Center for Policy Analysis (NCPA) is a non-profit American think tank[3] whose goals are to develop and promote private alternatives to government regulation and control. Topics addressed include reforms in health care, taxes, Social Security, welfare, education and environmental regulation.

      The NCPA was founded in February 1983[4] by British businessman Antony Fisher[5] together with Dallas businessmen Russell Perry (CEO of Republic Financial Services),[6] Wayne Calloway (CEO of Frito-Lay), John F. Stephens (CEO of Employers Insurance of Texas),[7] and Jere W. Thompson (CEO of the Southland Corporation.

      Its first offices were at the University of Dallas. Today the organisation has offices in Dallas and Washington, D.C.

      The NCPA's founding president is libertarian economist John C. Goodman. In June 2014, the NCPA board and Goodman accused each other of misconduct and Goodman left the organization.[8] Leadership of the NCPA includes:
      Jerry M. Mills, Chairman of the Board.[9]
      Richard Walker, Chief Operating Officer.[10] ...

      [edit]

      Media attention has focused on the NCPA (for example, U.S. News & World Report,[12] Ft. Lauderdale Sun-Sentinel,[13] Orange County Register[14]) for recommending pension reform legislation including automatic enrollment into companies' 401(k) plans.

      The NCPA was a member of the Cooler Heads Coalition, an organization created by the now-defunct non-profit group Consumer Alert that described itself as "an alliance of some two dozen non-profit public policy groups concerned about the implications of the Kyoto Protocol for consumers," and which was generally skeptical of the anthropogenic theory of global warming. ...


      In 2005, the NCPA dismissed Bruce Bartlett, a Republican commentator, after he submitted a copy of the manuscript of his book, "The Impostor: How George W. Bush Bankrupted America and Betrayed the Reagan Legacy".[11] ...

      According to an article in The Guardian newspaper, in 2008 the NCPA received USD 75,000 from ExxonMobil.[18] ExxonMobil's public policy giving report for 2012 shows no donations to the NCPA.[19]

      According to Greenpeace, the NCPA received at least $570,000 from Koch Industries in the eleven-year period ending in 2008.[20]

      In 1992, the New York Times reported that the NCPA was partially funded by the insurance industry.[21] ...

      The NCPA has been characterized as a "right wing think tank" by the People for the American Way, a politically liberal advocacy organization. [22]

      http://en.wikipedia.org/wiki/National_Center_for_Policy_Analysis

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    3. Allen West Has Been Awarded His Own Koch Think Tank
      By Hypatia Livingston on November 7, 2014 Dark Money

      Tea Party darling Allen West is leaving Florida to become CEO of the Koch-funded National Center for Policy Analysis, a member of the State Policy Network, according to the Dallas Business Journal.

      West says he’s “humbled and honored” by his appointment to the Dallas-based think tank that, according to its literature, “Prides itself on aggressively marketing its products for maximum impact by ‘targeting key political leaders and special interest groups, establishing on-going ties with members of the print and electronic media, and testifying before Congress, federal agencies, state lawmakers, and national organizations.” ...

      https://www.breitbartunmasked.com/2014/11/07/allen-west-has-been-rewarded-his-own-koch-think-tank/


      Disqus - Allen West Has Been Awarded His Own Koch ...
      https://disqus.com/.../allen_west_has_been_awarded_his_own_koch_think_...
      Allen West Has Been Awarded His Own Koch Think Tank.

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  3. Angela Merkel (CDU, Bundeskanzlerin), im Interview mit „BILD am Sonntag“ vom 05.09.20101

    Ganz klar: Probleme müssen benannt werden. Deswegen hilft es nichts, wenn man irgendwelchen Multikulti-Träumereien nachhängt und das, was schief läuft, ausblendet oder nicht drüber spricht. Das passiert bei uns seit langer Zeit und ich halte dies für einen großen Fehler. Das führt dann nämlich zu einem solchen Bucherfolg. Sarrazin spricht vielen Bürgern aus dem Herzen. Nach dem Motto: Endlich sagt jemand mal öffentlich, was viele denken.

    http://brandsaetze.blogsport.de/die-sarrazin-fangemeinde/

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  4. PI will die Agenda setzen

    #29 Schüfeli (19. Sep 2015 17:45)

    #19 Templer (19. Sep 2015 17:34)
    Laut meiner Erfahrung sind 95 Prozent aller Deutschen politisch nicht interessiert.
    Und gerade mal nur fünf Prozent der Bevölkerung machen sich Gedanken an Morgen.

    5% Aktive sind vollkommen ausreichend, siehe Geschichtsbuch.
    Die passive Minderheit wird wie immer folgen.

    Die Aktiven müssen nur gut organisiert werden.

    http://www.pi-news.net/2015/09/nagel-die-lethargie-der-massen/

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  5. BloggerMagga
    #3.19 — 13.12.2016

    "Das schlimmste wird gelöscht, aber auch so wird von "Umvolkung", "Merkel Diktatur" und ähnlichem schwadroniert."

    Stimmt. Die Töne von ganz rechts dringen in den Mainstream ein.

    Antwort auf #3.10 von Kay-Ner

    http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-11/extremismus-reichsbuerger-bayern-joachim-herrmann?cid=10431369#cid-10431369

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  6. "Migrantenfrage"

    https://www.focus.de/politik/deutschland/wie-lange-haelt-die-union-still-warum-das-votum-der-spd-basis-droht-auch-merkel-zum-verhaengnis-zu-werden_id_8303302.html

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  7. One man’s (very polite) fight against media Islamophobia

    For three years, Miqdaad Versi has waged a quixotic – and always scrupulously courteous – campaign against the endless errors and distortions in news about British Muslims. But can a thousand polite complaints make a difference? By Samanth Subramanian

    18 Oct 2018

    ... These fabrications can all be found in an Excel spreadsheet maintained by Miqdaad Versi, an amiable, animated, sartorially rumpled man who has made it his personal mission to confront, very patiently and politely, the Islamophobia of the British press. Versi lodged formal objections to the errors in each of these articles with the Independent Press Standards Organisation (Ipso), a regulator whose rulings most British publications have agreed to abide by. Ipso processes led the newspapers to amend all of them.

    Versi’s spreadsheet of shame runs on and on, holding such a quantity of complaints that it becomes difficult to believe the errors are all coincidental. In its scrolling entirety, the document is a cold account of how flagrantly British papers get their news about Muslims wrong, and how often they reuse the same stereotypes. We all recognise these: the Muslim disloyal to this country; the Muslim so conservative he is practically antiquated; the Muslim swarming into Britain; the Muslim pushing his way of life upon others. The most permanent residence of these Muslims is not Brick Lane in London or Small Heath in Birmingham, but the pages of Britain’s newspapers.

    Versi is an assistant secretary general of the Muslim Council of Britain (MCB), an umbrella organisation of hundreds of mosques, charities and other religious bodies. As his full-time job, he also helps run a travel agency near Hendon Park in north-west London. In the little spare time he has, he wages a quixotic campaign of complaint, ever ready to tilt at sloppy reporting, bias, or wilful sensationalism in the British press’s coverage of Muslims. In his spreadsheet, an inaccuracy resolved or amended, like the one about the halal banknotes, merits a pleasing green shade. A majority of the 100-plus entries have been left white; either they remained unresolved, or Versi’s complaint was rejected. In some cases, in a column titled “Notes”, Versi has written: “Appalling ruling in my opinion,” and highlighted the cell a livid yellow.


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    Versi keeps another spreadsheet that is even more revealing: a rough daily reckoning of every British newspaper article to mention Muslims, beginning in August 2016. Each of the 24,750-odd entries is slugged “Positive”, “Negative” or “Neither” according to the impression that he believes it conveys of Islam. In the version he sent me, updated until May, he had judged 14,129 stories negative. ...

    https://www.theguardian.com/news/2018/oct/18/miqdaad-versi-very-polite-fight-against-british-media-islamophobia

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  8. Bezeichnend, von Youtube:

    Þeodisk
    vor 3 Wochen
    Tja was Hitler konnte, können heute viele Deutsche nicht mehr gut. Und zwar lesen,schreiben und rechnen! Danke Merkel ! Im 3.Reich und davor war Bildung groß geschrieben. Im deutschen Kaiserreich, 1871 bis 1918 war Deutschland weltspitze!

    https://www.youtube.com/watch?v=5BdXEruKkW4

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