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Samstag, 23. Juli 2016

Amoklauf in München



Aus
n-tv, 23. Juli 2016


... Er hat neun Menschen getötet. Am Ende richtete er die Waffe gegen sich selbst. Inzwischen ist er identifiziert: Der Amokläufer von München ist ein 18-jähriger Deutsch-Iraner aus der bayerischen Landeshauptstadt. ...

Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, soll er sich viel mit Computer-"Ballerspielen" beschäftigt haben. Aus Sicherheitskreisen heißt es, der Deutsch-Iraner habe Probleme in der Schule gehabt.
Nach Angaben der Polizei wurde er in München geboren, Medienberichten zufolge sind die Eltern in den 90er Jahren in die Bundesrepublik gekommen. ...

Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigt offenbar den mutmaßlichen Täter in einem Wortwechsel mit Anwohnern während der Tat. Darin sagt der 18-Jährige: "Ich bin Deutscher", während er von den Anwohnern unter anderem als "Kanake" beschimpft wird. Er sei in Deutschland geboren und komme aus einer "Hartz-IV-Gegend", fügt er hinzu und sagt, er sei "in Behandlung" gewesen. Die Polizei betonte, er soll wegen einer Erkrankung aus dem depressiven Symptombereich behandelt worden sein. Die sei aber noch nicht bestätigt. ...

Eine Nachbarin des 18-Jährigen beschrieb ihn als "guten Menschen". Der Agentur AFP sagte sie: "Er war eine gute Person, ein guter Mensch". Sie "habe ihn nicht einmal sauer gesehen, niemals habe ich Probleme mit der Polizei oder Nachbarn gehört". Die 40-Jährige aus Mazedonien fügte hinzu: "Er hat gelacht wie ein normaler Mensch." Andere Nachbarn beschreiben ihn ebenfalls als freundlich und hilfsbereit. "Der Junge war sehr sehr nett. Ich kann nichts Schlimmes sagen", berichtete eine Nachbarin. So habe er die Zeitungen im Haus verteilt. Von der Polizei hieß es dazu, auch für die Angehörigen sei die Tat ein "schwerer Schicksalsschlag", sie seien nicht mehr vernehmungsfähig gewesen.         

Nach gegenwärtigen Erkenntnissen begann der junge Mann seinen Amoklauf in einem Schnellrestaurant. Dann ging er in den nahegelegene Einkaufszentrum. Dort stellte ihn eine Zivilstreife und schoss auch auf ihn. Die Obduktion ergab jedoch, dass die Beamten den 18-Jährigen verfehlten. Demnach starb der Jugendliche an einem aufgesetzten Kopfschuss, den er sich selbst beigebracht hatte. ...

Seine Leiche fanden die Einsatzkräfte später etwa einen Kilometer vom Einkaufszentrum entfernt in einer Nebenstraße. Dort wurde auch eine Pistole sichergestellt. Es handelte sich der Polizei zufolge um eine 9mm-Glock, die der Täter offenbar illegal besaß. Die Seriennummer der Waffe war ausgefeilt, auch eine waffenrechtliche Erlaubnis hatte er nicht. In der Waffe habe sich noch Munition befunden, außerdem habe er noch eine größere Menge Munition im Rucksack gehabt.

Die Ermittler sind inzwischen sicher, dass er die Tat als Einzeltäter beging. Die Tat habe überhaupt keinen Bezug zum Thema Flüchtlinge, ein islamistischer Hintergrund sei nirgends erkennbar.


Quelle: n-tv.de , jwu/sba

http://www.n-tv.de/panorama/Der-nette-Junge-aus-Muenchen-article18259891.html