http://www.tagesspiegel.de/politik/angela-merkel-fordert-konsequenzen/5865910.html
"Der Zwickauer NPD-Chef Peter Klose posierte auf Facebook schon länger als Paul Panther – ein von Rechtsextremen bislang noch nie benutztes Maskottchen. Seit plötzlich das Bekennervideo der Zwickauer Terroristen auftauchte, in dem die rosa Comic-Figur ebenfalls eine zentrale Rolle spielt, heißt Klose auf Facebook wieder Klose, sitzt weiter im Zwickauer Stadtrat und veröffentlicht zu Hitlers Geburtstag im Internet Gratulationen."http://www.fr-online.de/neonazi-terror/rechtsextreme-neonazi-partei-mit-schlaegertrupps,1477338,11152772.html
"...und das türken/kanacken/zecken-klatschen is ja nun auch nix schlimmes ..."
(aus einem Internet-Forum, 2005 - der auch vom Zwickauer Terrortrio verwendete Begriff "Zecken" ist in der rechtsextremen Szene ein anderes Wort fuer "Gutmenschen" oder fuer den englischen Begriff "liberals", den der Norwegen-Attentaeter verwendete - also fuer Personen, die fuer die Rechte von Menschen mit vermeintlich minderwertigen Genen eintreten)
http://www.razyboard.com/system/morethread-onkelz-antifert(ka)forum-101388-2845693-50.html
Ist in manchen Orten und Regionen das Gedankengut der Rassenhygiene (alias Züchtungslehre, alias Eugenik) z.T. stärker lebendig geblieben als in anderen, auch weil von dort Wegbereiter- und Muster-Projekte der nationalsozialistischen Eugenik ausgingen? - Einige Textauszüge über den eugenischen Gesetzentwurf "Lex Zwickau" und Zwickauer Akteure des Rassenwahns unmittelbar vor und während der Nazi-Zeit (Hervorhebungen im Fettdruck von mir):
"LEX ZWICKAU" Dr. Gustav Emil Boeters Zwickauer Bezirksarzt legte 1923 einen Gesetzesentwurf zur Sterilisation "Minderwertiger" vor
Reichsgesundheitsamt gegenüber Boeters Vorschlägen sehr zurückhaltend ...
seine Bemühungen fanden trotzdem in Sachsen große Resonanz
2.7.1932 Sitzung des preußischen Landesgesundheitsrates "Die Eugenik im Dienst der Volkswohlfahrt" ..."
http://www.euthanasie-ausstellung.de/index.php?site=rassenhygiene
"Mein Vater war der hauptamtliche Bannführer der Hitlerjugend von Zwickau."
(Sarrazin-Ideengeber Volkmar Weiss - s. auch Stichwortsuche auf diesem Blog - über seinen Vater Heinz Weiss)
http://knol.google.com/k/volkmar-weiss/haben-soziale-unterschiede-der/19iebpu8jegcn/42#
"Almanach der nationalsozialistischen Revolution, herausgegeben von Oberpräsident Wilhelm Kube, unter Mitarbeit von Willi Bischoff und Dr. Heinz Weiss, ... Berlin, Brunnen-Verlag, 1933"
(aus einer Bücherliste der staatlichen Universität von Kalifornien, 1937)
http://books.google.com/books?id=gm1bAAAAIAAJ&pg=PA1787&dq=bischoff+%22Heinz+Weiss%22&hl=en&ei=lTXMTsPuC8vb4QTlpfl1&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CD8Q6AEwAw#v=onepage&q=bischoff%20%22Heinz%20Weiss%22&f=false
"Richard Paul Wilhelm Kube war Journalist, Gauleiter von Brandenburg" .... "auch an deutsche Länderparlamente und den Reichstag richtete („Lex Zwickau“)" www.robawi.de/wik/themenreihe.p?c=Diskriminierung_nach... ;
ausgehend von http://www.robawi.de/wik/themenreihe.p?c=Eugeniker
Zum Einfluss amerikanischer Eugeniker, insbesondere Harry Laughlin, auf die "Lex Zwickau" Initiative siehe z.B.: The Nazi connection: eugenics, American racism, and German national socialism von Stefan Kühl, Oxford University Press, 1994 (S. 23)
http://books.google.de/books?id=UGYfRv3DWuQC&pg=PA163&lpg=PA163&dq=%22lex+zwickau%22+stoddard&source=bl&ots=Kukcb-bf2L&sig=VHE0W1zS8QAOwRxhq8F2MRq4z9k&hl=de&ei=DkTMTs-lOc6WhQej4fTNDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CCkQ6AEwAg#v=onepage&q=%22lex%20zwickau%22%20stoddard&f=false
Dazu auch http://home.earthlink.net/~thetabus/eugenics/eutt-5.htm
Das ehemalige Erbgesundheitsgericht in Zwickau; heute Finanzamt
http://www.euthanasie-ausstellung.de/index.php?site=arbeitsaufgaben
Siehe auch auf diesem Blog Stichworte
"Jena" (z.B. in dem Post http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/gegen-das-ideal-der-gleichartigkeit.html)
"Rhön-Region", "Rhöner-Gen" (z.B. in dem Post http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/volkischer-nationalismus-und-die-idee.html)
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Nachträge
"Widerstand" gegen "den in der westlichen Welt vorherrschenden Liberalismus"
Rechtsextreme Pnos pflegt Kontakte zum «Thüringer Heimatschutz ...
http://www.blick.ch/ › News › Ausland - Translate this page
„Jahrelang agierten die Mitglieder des «Thüringer Heimatschutzes» in einer Terrorgruppe im Untergrund, töteten neun Ausländer, begingen Banküberfälle. Wie SonntagsBlick herausfand, führt die braune Spur auch in die Schweiz. Mitglieder der rechtsextremen Partei Pnos standen in regem Kontakt mit Anführern des «Heimatschutzes». Ein Foto beweist, wie eng der Kontakt war. Zu sehen ist der Spiezer Mario F.* (28), ehemaliger Pressesprecher der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) und Vorsitzender der Pnos Berner Oberland. Fotografieren liess er sich mit Thomas Gerlach und Peter Klose. Die beiden Deutschen sind bekannte Nazi-Grössen. ...
Das Bild der drei Neonazis entstand 2008 am «Zweiten Nationalen Gesprächskreis». Thomas Gerlach lud den Schweizer Mario F. nach Zwickau (D) ein ...
Mario F. gehörte zu den militantesten Rechtsextremisten der Schweiz. ... Seine Nazi- Freundschaft zu Thomas Gerlach besteht bis heute. ... Mario F. ist nicht das einzige Pnos-Mitglied, das Beziehungen zum Thüringer Heimatschutz pflegt. Auch der Aargauer Pascal Trost (30), der 2003 für den Nationalrat kandidierte, tummelt sich im Dunstkreis der Killer-Nazis.Trost trat 2009 am «Fest der Völker», einem jährlichen Treff für militante Neonazis, in Thüringen auf – als Redner. Er bezeichnete sich als «Vertreter des schweizerischen Widerstands». Trost beschwerte sich über den «in der westlichen Welt vorherrschenden Liberalismus».“
Bemerkenswert ist Riegers Verbindung zu britischen und skandinavischen Aktivisten der Northern League und sein Bezug auf den Nazi-“Rassenpapst“ Hans F. K. Günther, der in den 1950er Jahren weiterhin seine eugenisch-rassistischen Ideologien verbreitete, Zuwendungen u.a. des Pioneer Fund erhalten haben soll und für eine „nordische Bewegung“ eintrat, die von rassisch einwandfreien „bäuerlichen Freisassen“ getragen sein sollte.
Riegers Engagement für die Northern League bei gleichzeitiger Verehrung für Rudolf Heß lassen an ideologische Verbindungen zwischen Eugenikern/ Rassisten in England und Deutschland denken. Diese bestanden bereits vor dem 1. Weltkrieg und zwischen den Weltkriegen; sie gingen nicht zuletzt auf Francis Galton, Karl Pearson und ihre Anhänger in beiden (und anderen) Ländern zurück. Nach heutigem Kenntnisstand liegt nahe, dass der „Führer-Stellvertreter“ Rudolf Heß mit seinem als mysteriös bezeichneten Englandflug an diese ideologischen Verbindungen und die Idee der Rassenverwandtschaft von Völkern „nordischen“ Blutes anknüpfen wollte.
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12. September 2009 / Pößneck: „Fest der Völker“
„Am 12. September 2009 veranstaltete der NPD-Kreisverband Jena in Zusammenarbeit mit „Freien Kräften“ des Neonazispektrums das so genannte „Fest der Völker“ im ostthüringischen Pößneck... Nach dem im Vorfeld geführten Rechtsstreit musste die Veranstaltung kurzfristig vom „Viehmarkt“ in der Innenstadt ins „Schützenhaus“, einer Immobilie des bundesweit bekannten Neonazis Jürgen Rieger verlegt werden. ...
Nachdem das seit 2005 stattfindende Rechtsrock-Open Air in den ersten Jahren in Jena über die Bühne lief, veranstalteten die Organisatoren um Ralf Wohlleben und Andrè Kapke das „Fest der Völker“ im Jahr 2008 in Altenburg ... Die Stadt Pößneck habe sich in diesem Jahr „ins Spiel gebracht“, da diese aus Sicht der Neonazis sich durch „besonders undemokratisches Verhalten im Umgang mit politischen Dissidenten“ hervorgetan haben solle, wie es auf der Mobilisierungsseite des NPD-Kreisverbandes Jena heißt. Die Ordner der Neonaziveranstaltung wurden vom „Freien Netz“ aus Sachsen und Sachsen-Anhalt gestellt.
Zwölf Redner und eine Rednerin aus den europäischen Ländern waren angekündigt, darunter Matthias Fischer aus Deutschland, Varenus Luckmann und Dan Eriksson aus Schweden, Pascal Trost aus der Schweiz, Bojan Rassate Bulgarien, Milán Széth aus Ungarn, Enrique Valls aus Spanien, Patrik Vondrak aus Tschechien, der Österreicher Andreas Meierhofer, der Italiener Giordano Caracino sowie Mike Bell und die Aktivistin Nina Brown aus Großbritannien und ein Vertreter der „National Front“ aus Zypern. ...
Nach einem NPD-Landesparteitag in Riegers Schützenhaus traten im April 2005 bereits die Neonaziband „Die Lunikoffverschwörung“ vor mehr als eintausend Anwesenden auf. Dies stellte das Abschiedskonzert für Michael Regener dar, der kurz darauf eine Haftstrafe … antreten musste, da er sich als Sänger in seiner vorherigen Band „Landser“ der Volksverhetzung, Verbreitens von Propagandamittel verfassungswidriger Organisationen und „dem öffentlichem Auffordern zu Straftaten, Billigung von Straftaten, Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole und Beschimpfung von Bekenntnissen“ schuldig gemacht hat. „Landser“ gilt bis heute als populärste Rechtsrockband in der Neonaziszene. ...
Neben dem „Thüringentag der nationalen Jugend“ und dem „Rock für Deutschland“ ist das „Fest der Völker“ das dritte alljährliche, etablierte Rechtsrock-Event in Thüringen... Bei solchen Großevents sind Neonazis ihrer herbei geträumten „national befreiten Zonen“, in denen Menschen, die nicht ins rechte Weltbild passen die Daseinsberechtigung abgesprochen wird, aufgrund der zahlenmäßigen Dominanz zumindest temporär ein ganzes Stück näher als das sonst der Fall ist. ...
„Ethnopluralismus“ – das neue Wort für Rassismus… Mit dem Motto: „Für ein Europa der Vaterländer“ versuchen die Veranstalter dem Ideologiestrang der neuen Rechten – dem „Ethnopluralismus“ – Bahn zu brechen und lehnen sich damit an der „Europäischen Nationalen Front“ (ENF) an. Die ENF ist ein Zusammenschluss nationalistischer Parteien aus Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich, die nach sozialdarwinistischem Weltbild die generelle Abgrenzung aller Völker auf ihrem jeweils „angestammten Raum“ verfolgen. Statt von „Rasse“ wird von „Kultur“ gesprochen. Plastisch heißt das „Deutschland den Deutschen. Die Türkei den Türken“. Es geht also um vermeintliche Homogenität nach innen und maximale Differenz nach außen, wie es „Netz gegen Nazis“ jüngst schrieb. Auch im Jahr 2005 war zudem bereits erkennbar, dass neben der NPD auch internationale Strukturen des in Deutschland verbotenen „Blood and Honour“-Netzwerkes in die Umsetzung der Veranstaltung eingebunden sind.“
Quelle: Pressespiegel, Infos und mehr über und gegen Neonazis, 17. September 2009.
Kontakt:recherche@infothek-dessau.de; http://infothek.wordpress.com/2009/09/17/12-september-2009-posneck-fest-der-volker/
Zu Jürgen Rieger, dem 2009 verstorbenen Rechtsanwalt, NPD-Politiker, Verwalter von Stiftungsvermögen und Erwerber von Immobilien zur Nutzung als Neonazi-Treff (darunter das „Schützenhaus“ in Pößneck) siehe auch auf diesem Blog
Lesenswert auch der Wikipedia-Eintrag zu Jürgen Rieger
„Rieger vertrat Rassenkunde in der Tradition von Hans F. K. Günther, war Vorsitzender der völkisch-neuheidnischen Artgemeinschaft und als Hauptorganisator des Rudolf-Heß-Gedenkmarsches bekannt.
Rieger verfügte über ein beträchtliches Vermögen, das er aus Erbschaften von verstorbenen Gesinnungsgenossen und aus Aktien- und Immobiliengeschäften gewinnen konnte. So war er Testamentsvollstrecker des verstorbenen Wilhelm Tietjen (geschätztes Vermögen: mehr als eine Million Euro) .... Auch Gertrud Herr hatte ihm ihr Vermögen vermacht. Den Nachlass verstorbener "Kameraden" verwaltete Rieger unter dem Deckmantel der Briefkastenfirma Wilhelm-Tietjen-Stiftung für Fertilisation. ...
1969 hielt Rieger auf dem Jahrestreffen der Northern League im englischen Brighton eine Ansprache in der er sich auf die rassenkundliche Tradition Hans F. K. Günthers berief. Auch im Folgejahr nahm er an der Tagung teil und forderte ein "Teutonische Föderation" aufgrund gemeinsamen "Erbes" und "Rassenursprungs". ...
1970 war er Mitbegründer eines CSU-Freundeskreises (außerhalb Bayerns). 1972 wurde er Vorstandsmitglied im Nordischen Ring, Vorsitzender der Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung (bis 1972: Deutsche Gesellschaft für Erbgesundheitspflege) ... und - bis zu seinem Tod - Herausgeber deren Zeitschrift Neue Anthropologie. ...
Des Weiteren übernahm Rieger Funktionen in der NPD, der seit 1994 verbotenen Organisation Wiking-Jugend und der 1995 verbotenen FAP. 1989 stieg er zum Hauptfunktionär und Vorsitzenden der völkisch-neuheidnischen „Artgemeinschaft“ und Schriftleiter von deren Organ, der Nordischen Zeitung, auf. Ferner war er verantwortlich für die Mitteilungen des „Deutschen Rechtsschutzkreises/Deutsche Rechtsschutzkasse“ (DRSK) sowie führendes Mitglied im Norddeutschen Ring und der Northern League. …
Rieger wurde auf dem Landesparteitag der Hamburger NPD am 25. Februar 2007 zum neuen Landesvorsitzenden, am 24. Mai 2008 dann auch zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden der NPD gewählt. Im April 2009 wurde er in seinem Amt bestätigt. ...
Rieger unterstützte den Parteivorsitzenden Udo Voigt, zu dessen Stellvertreter er 2008 gewählt wurde... Rieger stützte wiederholt die NPD mit Darlehen und Krediten, bedachte die NPD allerdings nicht direkt in seinem Testament. Stattdessen tritt die Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung (GfbAEV), ein rechtsextremer eingetragener Verein mit Sitz in Ellerau, das Erbe Jürgen Riegers und der Wilhelm-Tietjen-Stiftung für Fertilisation an.
Öffentliche Wahrnehmung … Rieger war als Anwalt am Hanseatischen Oberlandesgericht zugelassen. Er spezialisierte sich unter anderem auf das Erbrecht... Seit 1992 war er Mitglied des bestehenden und von der Hamburger Anwältin Gisela Pahl geleiteten Deutschen Rechtsbüros, einer Vernetzung rechtsextremer Anwälte. Seit den 1970er Jahren vertrat Rieger zahlreiche Rechtsextremisten und Holocaustleugner vor Gericht bzw. in Verwaltungsverfahren, darunter Michael Kühnen, Christian Worch, Horst Mahler, Thies Christophersen, Ernst Zündel, Jürgen Mosler, Berthold Dinter und Mitglieder der Musikgruppe Kraftschlag. ...
Rieger erwarb in der Vergangenheit immer wieder Immobilien, die als Tagungs- und Versammlungszentren für Treffen der Rechtsextremisten und Neonazis dienen sollten. Die Herkunft der Gelder ist nicht geklärt. Er selbst sprach in einem Interview 2005 von „Grundstücksspekulationen“, ein anderer Teil des Kapitals stamme aus Hinterlassenschaften von Altnazis, die wollten, „dass ihr Vermögen der Bewegung“ zugute komme...
1995 erwarb er in der Nähe von Mariestad in Südschweden für etwa 1,6 Millionen Euro das Anwesen „Sveneby Säteri“, ein burgähnliches Herrenhaus mit 650 Hektar Land. Angeblich sind wegen der dort angesiedelten ökologischen Schweinezucht, die Rieger mit übernommen hatte, trotz Protesten der schwedischen und deutschen Regierung, EU-Gelder in Höhe von jährlich 300.000 Mark an ihn geflossen. Mit Anzeigen versuchte Rieger, „reinrassige“ Deutsche zur Umsiedlung dorthin zu bewegen, die fernab von vermeintlich schädlichen Einflüssen „germanische Nachkommen“ großziehen sollten. Dieses Projekt ist bislang nicht erfolgreich ... Stattdessen wurde im Herbst 2003 bekannt, dass sich schwedische Neonazis in der Gegend des Anwesens konzentrierten, nachdem der führende schwedische Rechtsextremist Klas Lund ein weiteres Gelände von 650 Hektar in unmittelbarer Nähe des Gutes Sveneby erworben hatte. Bis November 2003 waren mindestens vier Personen aus dem Führungskreis der „Schwedischen Widerstandsbewegung“ (SMR) dort eingezogen, einer Nachfolgeorganisation der antisemitischen Gruppe Weißer Arischer Widerstand, eines schwedischen Ablegers der amerikanischen Vereinigung White Aryan Resistance ...
Auch in Deutschland waren in den letzten Jahren mehrere Immobilien in den Besitz Riegers gelangt ... 1999 hatte er einen ... Gebäudekomplex ... in Hameln erworben ...Nach 2003 erwarb Rieger zwei Immobilien im Namen der Wilhelm-Tietjen-Stiftung für Fertilisation Ltd.: das Schützenhaus in Pößneck und den Heisenhof in Dörverden... Rieger besaß weitere Immobilien in Schleswig-Holstein (Hummelfeld) und Mecklenburg-Vorpommern. ...
Rieger war Hauptorganisator und Initiator des Rudolf-Heß-Gedenkmarsches in Wunsiedel. Viele Jahre war er aktiv an der Demo beteiligt... Rieger hatte die Kundgebungen zum Gedenken an Rudolf Heß bis zum Jahr 2010 angemeldet, doch der Marsch, der für den 28. August 2005 angesetzt war, wurde vom Landratsamt Wunsiedel untersagt. Rieger strengte daraufhin eine Klage an … Dabei argumentierte er, dass die Verschärfung des Strafrechts (130 Abs. 4 StGB), die das Eintreten für den Nationalsozialismus unter Strafe stellt, gegen die im Grundgesetz garantierte Meinungsfreiheit verstoße. … Bei der schließlich Ende 2009 gefällten Wunsiedel-Entscheidung stimmte das höchste deutsche Gericht Rieger zwar zu, dass es sich bei der Verschärfung des Volksverhetzungsparagraphen um eine Sonderbestimmung handele. - Dennoch sei das Gesetz ein zulässiger Eingriff in den Schutzbereich der Meinungsfreiheit. Das Grundgesetz kann als expliziter Gegenentwurf zum Nationalsozialismus verstanden werden, was eine Einschränkung der Meinungsfreiheit ausnahmsweise rechtfertige. ...
Rieger selbst wurde mehrfach rechtskräftig verurteilt: 1971 war er an der vorgetäuschten Entführung von Berthold Rubin beteiligt. Im gleichen Jahr wurde Rieger wegen zwei Fällen von Körperverletzung im Zusammenhang mit einer Demonstration der „Aktion Widerstand“ am 31. Oktober 1970 in Würzburg zu einer Geldstrafe … verurteilt...
1981 behauptete er im Verfahren gegen seinen Mandanten, den SS-Sturmbannführer Arpad Wigand, dass im Warschauer Ghetto kein Jude verhungert wäre, wenn die Ghetto-Insassen untereinander Solidarität geübt hätten...
1996 hatte Rieger den Hamburger Neonazi Thomas Wulff in einer Strafsache wegen Volksverhetzung vertreten, da dieser in dem neonazistischen Blatt index den Holocaust geleugnet hatte. Zur Entlastung seines Mandanten hatte Rieger daraufhin beantragt, als Sachverständigen einen Diplom-Chemiker zu vernehmen, der die These untermauern werde, dass unter dem NS-Regime Vergasungen von Menschen im KZ Auschwitz-Birkenau mit Zyklon B „nicht stattgefunden“ hätten...
Veröffentlichungen und Thesen … 1969 verfasste er unter einem Pseudonym das Buch Rasse – Ein Problem auch für uns, das 1972 indiziert wurde. Im Zusammenhang mit der von Jan Philipp Reemtsma initiierten Wanderausstellung Verbrechen der Wehrmacht äußerte Rieger: „In den 50ern hätte man die Ausstellung kurz und klein geschlagen, und Reemtsma wäre am nächsten Baum aufgehängt worden.“ 2004 schrieb Jürgen Rieger das Vorwort zur zweiten russischen Auflage von Hans F. K. Günther („Ausgewählte rassenkundliche Werke“), worin Rieger rassenkundliche Thesen in der Tradition nationalsozialistischer Rassenideologie vertritt.
Im Februar 2006 erschien – gleichzeitig in deutscher und russischer Sprache – ein Artikel von Jürgen Rieger mit dem Titel „Deutschland und Rußland [sic] – von einem nationalen Deutschen gesehen“. Die russische Fassung wurde im April 2006 in der Zeitung „Za Russkoje Delo“ („Für die Russische Sache“) und in der Zeitschrift „Zolotoj Lew“ („Der Goldene Löwe“) veröffentlicht...
Vor laufender Kamera im Gespräch mit einem Journalisten des NDR äußerte sich Rieger mit den Worten: „Warten Sie es doch ab. Wenn der erste Reporter umgelegt ist, der erste Richter umgelegt ist, dann wissen Sie, es geht los.“ ...
Rieger äußerte sich vermehrt mit Kommentaren, die den Nationalsozialismus verherrlichten. So leugnete Rieger den Holocaust und bezeichnete Adolf Hitler als den „größten deutschen Staatsmann“...“
„Die Schließung eines Neonazi-Treffpunkts in der Lüneburger Heide gilt als erfolgreicher Schlag gegen den deutschen Rechtsextremismus. Seltsam lange hatten die Behörden gezögert. ...
Über einen der von Rieger eingerichteten Neonazi-Treffpunkte (geschlossen 1998)
Auszug aus dem Artikel „Reichlich spät“ in der Rubrik „Rechtsextremisten“, DER SPIEGEL 8/1998, http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7828616.html
„Die Schließung eines Neonazi-Treffpunkts in der Lüneburger Heide gilt als erfolgreicher Schlag gegen den deutschen Rechtsextremismus. Seltsam lange hatten die Behörden gezögert. ...
Daß ausgerechnet Beamte der Polizeiinspektion aus dem nahe gelegenen Celle den Willen ihres Dienstherrn umsetzen mußten, empfinden viele Bewohner des Dorfs als späte Genugtuung. "Die haben mit denen doch fast gemeinsame Sache gemacht", empört sich ein Bauer, der wie andere "immer in Angst" gelebt hatte, "wenn vollbesetzte Autos mit Glatzköpfen aus ganz Deutschland hier einfielen".
Seit 1984 waren die vier heruntergekommenen Häuser des Gebäudekomplexes "Hetendorf 13" Schauplatz unzähliger Aufmärsche und Treffen rechtsextremistischer Gruppen. Vor allem die sogenannten Hetendorfer Tagungswochen, aber auch andere Veranstaltungen mit prominenten Rechtsextremisten wie Manfred Roeder ... hatten immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen geführt.
Ein Anwohner, der öffentlich gegen die braune Front Stellung bezog, erhielt einen Drohbrief, den Rieger persönlich unterschrieb: "Wer Krieg haben will, soll ihn bekommen. Wir haben uns genau gemerkt, wer im Dorf uns verleumdet, gegen uns gehetzt und sich gegen uns gestellt hat."...
Auch der für Rieger und seine Truppe zuständige stellvertretende Leiter des Staatsschutzes in Celle, Peter Ganick, zeichnete sich über Jahre hinweg durch vornehme Zurückhaltung aus. .. Rieger, seit Jahren als Schlüsselfigur der rechten Szene einschlägig bekannt, scheint ihm durchaus sympathisch gewesen zu sein. Noch im Vorfeld der Sommersonnwendfeier im Juni 1997 hatte Ganick mit ihm verhandelt und anschließend befunden, daß man sich "auf den verlassen kann, der Rieger hält sein Ehrenwort". Lager der 1994 verbotenen "Wiking-Jugend" auf dem Gelände waren für Ganick lediglich "altes deutsches Brauchtum". Nur "Linke und die Medien" hielten dies für verwerflich...
Mindestens ebenso irritierend wie die langjährige Zurückhaltung der Polizei in der näheren Umgebung sind die Umstände, unter denen Rieger 1978 das 15 000 Quadratmeter große Gelände erwerben konnte. Die Celler Sozialorganisation "Lobetalarbeit" hatte das Objekt für 1,2 Millionen Mark Ende der sechziger Jahre an das Bundesvermögensamt verkauft. Die unmittelbare Nähe zum Truppenübungsplatz Munster ließ eine weitere Nutzung als Behindertenheim und Sonderschule nicht mehr zu.
Damals kaufte Rieger das Gelände - "für ''n Appel und ''n Ei", so seine langjährige Kampfgefährtin Gertrud Herr ... Preis laut Kaufvertrag: 120 000 Mark - ein Zehntel dessen, was der Bund dem Voreigentümer bezahlt hatte.
"Die Sache wurde damals sauber geprüft", sagt Regierungsdirektor Hans-Jürgen Brunkhorst, jetziger Leiter des Bundesvermögensamts in Soltau. Als Käufer fungierten zwei dubiose Vereine: der "Freundeskreis Filmkunst e. V." und die "Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung e. V." in Hamburg. Einer der Unterzeichner war "Herr Rechtsanwalt Jürgen Rieger"...“
Bezüge aus Riegers Biografie zu Inhalten auf diesem Blog:
Noch zum Phänomen des vergleichsweise höheren Vorkommens von Rassenhass und Neonazi-Aktivitäten in den „neuen“ Bundesländern:
Möglicherweise ist dies nicht „nur“ ein Erbe der kommunistischen Diktatur, die eine Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit mit ihrem schlagwortartigen „Antifaschismus“ eher behinderte als ermöglichte, weiter zurückreichender rassistischer Traditionen „vor Ort“, hoher Arbeitslosigkeit und Verödung von Wohngebieten. Die Tatsache, dass „Ost-Immobilien“ nach der Wende massenhaft zum Verkauf standen, könnte bei einer Wanderung von Teilen der "westlichen" Neonazi-Szene in Richtung Osten eine Rolle gespielt haben.
Rassenhass und Menschenverachtung verkleidet als Wissenschaft: "Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung e. V." Siehe auf diesem Blog z.B. Stichwort „Erbgesundheitspflege“
Bemerkenswert ist Riegers Verbindung zu britischen und skandinavischen Aktivisten der Northern League und sein Bezug auf den Nazi-“Rassenpapst“ Hans F. K. Günther, der in den 1950er Jahren weiterhin seine eugenisch-rassistischen Ideologien verbreitete, Zuwendungen u.a. des Pioneer Fund erhalten haben soll und für eine „nordische Bewegung“ eintrat, die von rassisch einwandfreien „bäuerlichen Freisassen“ getragen sein sollte.
Siehe auf diesem Blog z.B. Stichworte „Günther“, „Pioneer Fund“
Riegers Engagement für die Northern League bei gleichzeitiger Verehrung für Rudolf Heß lassen an ideologische Verbindungen zwischen Eugenikern/ Rassisten in England und Deutschland denken. Diese bestanden bereits vor dem 1. Weltkrieg und zwischen den Weltkriegen; sie gingen nicht zuletzt auf Francis Galton, Karl Pearson und ihre Anhänger in beiden (und anderen) Ländern zurück. Nach heutigem Kenntnisstand liegt nahe, dass der „Führer-Stellvertreter“ Rudolf Heß mit seinem als mysteriös bezeichneten Englandflug an diese ideologischen Verbindungen und die Idee der Rassenverwandtschaft von Völkern „nordischen“ Blutes anknüpfen wollte.
Siehe auf diesem Blog z.B. Stichworte „Nordic Race“,„Eugenics Society“, „the racially negligent“, „Ploetz“, „Heß“
Wenn man der Ideengeschichte der Vorstellungen nachgeht, die der Norwegen-Attentäter Anders Behring Breivik in seinem Bekenner-Pamphlet und in Gesprächen mit psychiatrischen Gutachtern preisgab, stößt man – trotz Breiviks Verehrung für Winston Churchill, die im Gegensatz zu Riegers Hitler-Verehrung steht - auch hier auf den Nazi-“Rassenpapst“ Hans F. K. Günther mit seiner „nordischen Bewegung“ und der Idee von den rassisch-genetisch korrekten „bäuerlichen Freisassen“. Breivik verstand sich als ein Aktivist des Widerstands gegen „Kulturmarxismus“, „Multikulturalismus“ und „brainwashed liberals“ („hirngewaschene Gutmenschen“) und schwadronierte von „Zuchtprojekten mit Norwegern in Reservaten“. Rieger hatte in der Nähe von Mariestad in Schweden ein Zuchtprojekt für „germanische Nachkommen“ starten wollen; in seiner Nachbarschaft siedelten sich Angehörige der rechtsextremen „Schwedischen Widerstandsbewegung“ an.
Es ist zu befürchten, dass die „Widerstandsbewegung“ gegen „liberale Gutmenschen“ noch mehr potenzielle Wahnsinns-Täter in ihren Reihen hat.
Siehe auf diesem Blog z.B. Stichworte „Breivik“, „liberals“
Auf Hinweise darauf, dass die NPD und rechtsextreme Bewegungen in ihrem Umfeld gezielt um deutschstämmige Einwanderer aus Russland werben, war ich schon vorher gestoßen: Die Umstände des Mordes an Marwa El-Sherbini durch den Russlanddeutschen Alex Wiens deuteten darauf hin.
Solche Anwerbe-Strategien würden auch (mit) erklären, dass die Unterscheidung zwischen Einwanderern aus verschiedenen Herkunftsländern nach angeblich unterschiedlicher angeborener Intelligenz und Tauglichkeit in der rechtsextremen Szene (und darüber hinaus) zunehmend populär geworden ist. Auch Hassprediger gegen Migranten suchen Nachwuchs und greifen dabei auf Migranten zurück! Riegers Buchveröffentlichungen in Russland – mit eugenisch-rassistischem Inhalt in der Tradition Hans F. K. Günthers – deuten in die gleiche Richtung.
Siehe auf diesem Blog z.B. Stichwort „Alex Wiens“
Bemerkenswert auch: Stiftungsvermögen als ein wichtiger Faktor beim Generationenwechsel von „Altnazis“ zu „Neonazis“.
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Eine Google-Suche aus Norwegen mit der Suchwortkombination sturmbannfuhrer tietgen oslo hatte auf eine Seite dieses Blogs geführt: http://guttmensch.blogspot.com/2011_03_01_archive.html.
Die Suchmaschine hat “j” für “g” gelten lassen und fand “Tietjen” auf der gefundenen Seite in der Wortfolge “Wilhelm-Tietjen-Stiftung für Fertilisation” (der Name des Stifters Wilhelm Tietjen kommt auch auf dieser Seite vor; s.o.). Die anderen Stichworte kamen in anderen Posts auf der gleichen Seite vor. Der einzige andere Treffer mit dieser Suchwort-kombination, den Google heute bieten konnte, ist eine norwegische Webseite über die Geschichte des “Lebensborn” in Norwegen.
"Lebensbornsjef I Norge var først SS-Sturmbannführer Tietgen som senere ble avløst av SS-Sturmbannführer Ragaller." http://www.norgesdokumentasjon.no/rapporter/7-LEBEN_A.PDFDemnach war, wenn ich den norwegischen Textausschnitt richtig verstehe, während der deutschen Besatzung zuerst SS-Sturmbannführer Tietgen für den Aufbau des “Lebensborn” in Norwegen zuständig; er wurde später abgelöst durch Sturmbannführer Ragaller. - Es erscheint nicht abwegig, dass die Suchmaschine “Recht” haben könnte – wenn der Name nach Gehör aufgeschrieben wurde, könnte der “Tietgen” genannte Offizier auch “Tietjen” geheißen haben. Dann wäre die Verbindung zwischen der “Lebensborn” Initiative der Nazi-Zeit und der “Wilhelm-Tietjen-Stiftung für Fertilisation” möglicherweise nicht nur ideeller Art. - Nachtrag 20.12.2011
Ist es tatsächlich möglich, dass Tietjen der "Tietgen" vom Lebensborn Norwegen war, und das wäre bis heute nicht bekannt gewesen?
Einiges aus Tietjens Biografie ist bekannt (NSDAP-Mitgliedschaft, Luftwaffe; siehe z.B. Wikipedia) - es würde passen, nur dass die Station "Norwegen" oder eine Tätigkeit für den "Lebensborn" nicht erwähnt wird (http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm-Tietjen-Stiftung_f%C3%BCr_Fertilisation; eingesehen am 20.12.2011).
Er habe zeitlebens von einem neuen "Lebensborn" geträumt, sagte dieser Quelle zufolge eine Nichte des Stifters: Strategien der extremen Rechten: Hintergründe-Analysen-Antworten, von Stephan Braun, Alexander Geisler, Martin Gerster (Hg.)
Tatsächlich: "Tietgen" (vom "Lebensborn" in Norwegen) war SS-Obersturmbannführer und hieß mit Vornamen Wilhelm. - Quelle: "Dem Führer ein Kind schenken": die SS-Organisation Lebensborn e.V., von Volker Koop. Böhlau Verlag Köln Weimar, 2007; Seite 193
Ich denke, man kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass "Wilhem Tietgen" und "Wilhelm Tietjen" ein und dieselbe Person sind. (21.12.2011)
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Dr med. L. Seitz (Professor und Direktor der Universitätsfrauenklinik in Frankfurt am Main): Eugenische Sterilisation und Schwangerschaftsunterbrechung (um 1934)
Auszug:
"Die internationale kriminalistische Vereinigung hat in ihrer Sitzung in Frankfurt a. M. 1932 eine These angenommen, die folgenden Wortlaut hat: 'Es ist ein Reichsgesetz zu erlassen, das die Voraussetzungen, das Verfahren und die Ausführung der Unfruchtbarmachung aus eugenischen Gründen nach dem Stand der medizinischen und erbbiologischen Wissenschaft enthält.'"
http://www.deepdyve.com/lp/de-gruyter/eugenische-sterilisation-und-schwangerschaftsunterbrechung-9tRMAvXgiS
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Dr med. L. Seitz (Professor und Direktor der Universitätsfrauenklinik in Frankfurt am Main): Eugenische Sterilisation und Schwangerschaftsunterbrechung (um 1934)
Auszug:
"Die internationale kriminalistische Vereinigung hat in ihrer Sitzung in Frankfurt a. M. 1932 eine These angenommen, die folgenden Wortlaut hat: 'Es ist ein Reichsgesetz zu erlassen, das die Voraussetzungen, das Verfahren und die Ausführung der Unfruchtbarmachung aus eugenischen Gründen nach dem Stand der medizinischen und erbbiologischen Wissenschaft enthält.'"
http://www.deepdyve.com/lp/de-gruyter/eugenische-sterilisation-und-schwangerschaftsunterbrechung-9tRMAvXgiS
"Lex Zwickau" kann man als ein Bindeglied zwischen der internationalen Eugenik-Bewegung und der nationalsozialistischen Rassenhygiene ansehen. Mehr Informationen ueber diese Verknuepfungen und ueber die schrecklichen Auswirkungen fuer Betroffene finden sich z.B. in dem Buch eines ehemaligen Taubstummenlehrers, Horst Biesold: "Klagende Haende". Im Internet sind Auszuege aus der englischsprachigen Version veroeffentlicht ("Crying Hands: Eugenics and Deaf People in Nazi Germany, Gallaudet Universitz, 1999). - Magga
AntwortenLöschenPasst auch auf Tietjen/ Tietgen:
AntwortenLöschen„Die Veränderung von Namen, bisweilen nur durch Änderung eines einzigen Buchstabens ... war eine beliebte Methode, um später die eigene Identität zu verschleiern.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Naumann-Kreis#cite_note-2
Der Herausgeber des Almanach der nationalsozialistischen Revolution, Wilhelm Kube, war vor 1919 schon Mitglied im "Verband gegen die Überhebung des Judentums".
AntwortenLöschenVerband gegen die Überhebung des Judentums
aus Wikipedia
Der Verband gegen die Überhebung des Judentums wurde am 11. Februar 1912 von Ludwig Müller von Hausen gegründet. Der Verband war antisemitisch und gab die Zeitschrift Auf Vorposten heraus. Deren Erscheinen wurde im Weltkrieg zunächst eingestellt, ab Juni 1916 erschien die Zeitung jedoch wieder. Zu den Verbandsmitgliedern zählten unter anderem Martin Bormann, Alfred Rosenberg, Fritz Bley und Ernst zu Reventlow vom Alldeutschen Verband, Theodor Goulbier und Wilhelm Herrmann von den völkischen Turnvereinen Berlins und Brandenburgs, Wilhelm Kube vom Deutschvölkischen Studentenverband, Oskar Thomas vom Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband, Karl August Hellwig von der Deutschsozialen Partei und Reinhold von Lichtenberg, der mit Müller von Hausen die Leitung des Verbandes übernahm. Der Verband schloss sich 1919 dem Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund an.
http://de.wikipedia.org/wiki/Verband_gegen_die_%C3%9Cberhebung_des_Judentums
Wilhelm Kube zeigte Besuchern eine Gaskammer in Minsk
Löschen(nach einem Vermerk von Eberhard von Thadden, Auswaertiges Amt, 1943)
The German Foreign Office document below was an exhibit T/341 in the Eichmann trial. It is also cited in Nationalsozialistische Massentötungen durch Giftgas. Eine Dokumentation (S.92). The author of the note is Eberhard von Thadden, who became an expert on Jewish affairs in the Foreign Office in April 1943. Franz Rademacher was his predecessor and is a well-known figure in the history of the "Final Solution". Werner Koeppen was Alfred Rosenberg's adjutant and his permanent representative to Hitler. Wilhelm Kube was the infamous Gauleiter of Belorussia.
"Mr. Legation Counselor Rademacher informed me that on occasion of a visit by Fascist representatives in Minsk Gauleiter Kube had also shown a church that had been used by the Communists for worldly purposes. Asked by the Italians what the little parcels and suitcases piled up there meant, Kube had explained that these were the only leftovers of Jews deported to Minsk. Thereafter Kube had shown the Italians a gas chamber in which the killing of the Jews was allegedly carried out. Supposedly, the Fascists had been most deeply shocked.
Mr. Rademacher learned of this incident through Mr. Koeppen, adjutant of Reichsleiter Rosenberg. In his opinion General Consul Windecker in Riga is likely to also be informed about this incident, for as far as he, Rademacher, could remember, the incident had occurred on occasion of the Fascist representatives sent east to take care of Italian workers.
Berlin, May 15, 1943"
Translation by Roberto Muehlenkamp with small changes by Sergey Romanov who posted this on
http://holocaustcontroversies.blogspot.de/search/label/Eberhard%20von%20Thadden
Die NSU-Connection: Unterstützte der Ku-Klux-Klan Zschäpe und Co.? - History - MSN Wissen
AntwortenLöschen1 Juli 2013 | Von Welt der Wunder Magazin, Lars Winkelsdorf, Nuno Ramos, Julian Klevesath und Hannes Wellmann
In Deutschland gibt es mehrere Ableger des rassistischen US-Geheimbundes Ku-Klux-Klan (KKK), angeblich mit hunderten Mitgliedern. Verschiedene Indizien deuten daraufhin, dass der KKK Verbindungen zu den Rechtsterroristen der NSU hatte - und sie vielleicht sogar unterstützte.
Der größte rassistische Geheimbund der Welt ist der US-amerikanische Ku-Klux-Klan (KKK) – er hat heute mehr als 5000 registrierte Mitglieder. Die Zahl der Mitläufer und Sympathisanten geht in die Hunderttausende. Das Ziel der radikalen Kapuzenmänner: eine Welt, die von Weißen regiert wird. Um dieses Vorhaben zu erreichen, entscheiden die Großmeister des US-Geheimbundes Anfang der 1990er-Jahre, auch Deutschland mit Klan-Zellen zu infiltrieren. Sie sollen Kontakte zu deutschen Neonazis aufbauen und diese bei terroristischen Aktivitäten im Untergrund unterstützen. Ein Plan, dessen Auswirkungen erst heute deutlich werden …
Tatsächlich gibt es in Deutschland mehrere Ableger, sogenannte Realms, des Geheimbundes KKK. Ein Aussteiger berichtet 2012 von Hunderten Klan-Anwärtern in ganz Deutschland. Dennoch: Jahrelang erwähnt der Verfassungsschutz in seinen Berichten den Ku-Klux-Klan mit keinem Wort.
Unterschätzte der Geheimdienst also den radikalen Rassistenbund? Oder steckte er durch den Einsatz von Spitzeln selbst zu tief in der Schattenwelt des KKK?
Immerhin belegen Geheimakten, dass sich die V-Leute mit den Decknamen „Piato“ und „Corelli“ im Auftrag des Verfassungsschutzes in Klan-Kreisen bewegten. Und damit nicht genug: Wer sich das entsprechende Video und die Fotos von einer Kreuzesverbrennung des Klans bei Jena aus dem Jahr 1996 genauer ansieht, der erkennt neben den Klan-Männern noch zwei weitere Personen, die nicht maskiert sind: Beate Zschäpe und Uwe Böhnhardt. Kurz nach dem Video tauchen Zschäpe, Böhnhardt und ihr Komplize Uwe Mundlos ab. Sie gründen den nationalsozialistischen Untergrund (NSU). Die Terrorgruppe ermordet in den darauf folgenden zwölf Jahren deutschlandweit neun Menschen aus offenbar rassistischen Motiven – bis Mundlos und Böhnhardt 2011 unter mysteriösen Umständen ums Leben kommen und Beate Zschäpe verhaftet wird.
War der Ku-Klux-Klan womöglich direkter Unterstützer bei der Mordserie der NSU?
Immerhin gibt es heute Beweise dafür, dass sogar zwei Polizisten zu Rittern des Ku-Klux-Klan geschlagen wurden. Und diese waren ausgerechnet Kollegen von Michèle Kiesewetter – jener Polizistin also, die 2007 in Heilbronn von den NSU-Terroristen ermordet wurde. Bis zum Prozessauftakt am 6. Mai 2013 mit der Angeklagten Beate Zschäpe waren die Hintergründe dieser Verbindungen noch nicht geklärt.
http://wissen.de.msn.com/history/die-nsu-connection-unterst%C3%BCtzte-der-ku-klux-klan-zsch%C3%A4pe-und-co
"Artgemeinschaft"
AntwortenLöschenVon der Webseite
http://braunzonebw.blogsport.de/category/ex-militaers/
Ultra-Rassist war Schatzmeister von Landes-Reservistenverbandes
25. Februar 2009
Die Tageszeitung „taz“ berichtet in einem langen und sehr lesenswerten Artikel über die Umtriebe des 2008 verstorbenen Steuerberater Wolfgang Lütkemeyer aus Erfurt.
Dieser ging nicht nur Erfurts „besserer“ Gesellschaft ein und aus (war z.B.
Mitglied des Rotary-Clubs), sondern war auch für zwei Nazi-Vereine aktiv. Er war von 1994 bis zu seinem Tod Schatzmeister „Familienwerks“ und 1993 bis 2001 im Vorstand der „Artgemeinschaft – Germanische Glaubensgemeinschaft“ (AG GGG) aktiv. Die „Artgemeinschaft“ hat die rassistische Lehre des, im Nationalsozialismus populären, Ideologen „Rasse-Günther“ verinnerlicht.
Mitglieder können deshalb nur für Personen werden, die der (fiktiven)
„nordisch-fälischen Rasse“ zugeordnet werden. Beide Vereine stehen unter dem Vorsitz des Hamburger Nazi-Anwaltes Jürgen Rieger (* 1946). Der „Nazi in Anwaltsrobe“ (ZEIT) wurde im Juni 2005 für die Bedrohung eines Fotografen im September 2004 zu einer Geldstrafe von 1.600 Euro verurteilt.
Das Brisante, der Oberstleutnant der Reserve Lütkemeyer war auch Schatzmeister des thüringischen Landesverbandes des Reservistenvereins und Bezirksbeauftragter der Bundeswehr für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZ). In der letztgenannten Funktion hätte Lütkemeyer auch Einsicht in Krisen- und Notstandspläne gehabt.
Weiterhin war Lütkemeyer Schatzmeister der Jagdgenossenschaft „Fahnerhöhe“.
Hier soll er angeblich Geld unterschlagen haben. Sein Tod 2008 war ein
Selbstmord und soll die Reaktion auf eine Hausdurchsuchung gewesen sein. ...
Die „Artgemeinschaft“ steht unter Beobachtung des Verfassungsschutzes und die Stellung Lütkemeyers als Schatzmeister des Rieger-Vereins „Familienwerk“ wäre durch einen einfachen Blick in die Vereinsakten festzustellen gewesen.
19. September 2009
AntwortenLöschen"Bei der U-18-Bundestagswahl hat die neonazistische NPD in Sachsen klar am stärksten abgeschnitten. Dort würden fast 13 Prozent der Unter-18-Jährigen für die NPD stimmen. In einigen Wahlkreisen kommt die Neonazi-Partei auf mehr als 17 Prozent, in Zwickau sogar fast 22 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern, wo die NPD ebenfalls im Landtag vertreten ist, schneidet sie weit schlechter ab, kommt auf 4,9 Prozent. Ihr bestes Ergebnis erreicht sie hier im Wahlkreis Bad Doberan, Güstrow, Müritz mit 7,25 Prozent."
http://www.publikative.org/2009/09/19/u-18-bundestagswahl-sachsen-bleibt-npd-hochburg/
Satirisch Thilo Sarrazin in den Mund gelegt:
AntwortenLöschen... im Zusammenhang mit der Brauzel (Braune Zelle Zwickau ) werden jetzt an den Haaren herbeigezogene Verdächtigungen ausgesprochen, die zum Ziel haben, mich zu diskreditieren, und den ungehinderten Verkauf meines Deutschland-Abschaffungsschinkens zu erschweren. Dagegen werde ich mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zur Wehr setzen.
Der Schweizer „Tages-Anzeiger“ konstruiert einen angeblichen, geradezu lächerlichen Zusammenhang zwischen der Brauzel Zwickau und mir und hetzt:
„Der eigentliche Skandal ist, dass die Behörden den braunen Tätern nicht auf die Spur kamen… Da war die ganze deutsche Gesellschaft auf einem Auge blind… Deutschland muss sich überlegen, ob der Erfolg von Sarrazin und der lange Misserfolg der Ermittler bei den ‚Dönermorden’ nicht in einem Zusammenhang stehen.“
Dazu erkläre ich, Thilo Sarrazin
1. Ich bin mit den Mitgliedern der BrauZel körperlich nicht verwandt. Weder bin ich deren Vater, Stiefvater, Onkel oder Cousin 1. 2. oder 3. Grades, das kann ich jederzeit durch einen Gentest nachweisen. ...
http://oraclesyndicate.twoday.net/stories/thilo-sarrazin-gentest-beweist-ich-bin-nicht-verwandt-mit-dem-zwickaue/
Ein Anwalt im Netzwerk der Rechten
AntwortenLöschenVon Tom Sundermann 8. Juli 2014
ZEIT ONLINE
"Doch die Unterstützung für die Kameraden ging möglicherweise über juristische Dienstleistungen hinaus, wie Nebenklagebeistand Scharmer in seiner Befragung herausschält. So soll [Rechtsanwalt Thomas] Jauch in den Jahren um die Jahrtausendwende ein Grundstück in seinem Heimatort Lützen an Gesinnungsgenossen vermietet haben, auf dem Rechtsrockkonzerte abgehalten wurden. Dabei sollen Spenden für das untergetauchte Trio gesammelt worden sein. „Das wird von manchen behauptet. Ich war nicht zugegen“, entgegnet der Zeuge."
http://blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2014/07/08/ein-anwalt-im-netzwerk-der-rechten/
Der Nazi-Anwalt, dem die Bürgermeister vertrauen
LöschenDiverse Kommunen im Osten engagierten einen Anwalt, der sonst vor allem Nazis vertritt. Ein Beispiel dafür, wie tief rechte Strukturen in der Gesellschaft verankert sind.
von Kai Biermann, Silvio Duwe und Andre Seifert
ZEIT ONLINE 11. Juni 2014
Nach Recherchen von MDR und ZEIT ONLINE haben sich mindestens elf Gemeinden in Sachsen-Anhalt in den vergangenen Jahren von Jauch juristisch beraten lassen. Dafür haben sie ihm mehrere Hunderttausend Euro an Steuergeldern als Honorare überwiesen. […]
Insgesamt überwiesen Sössen, Dehlitz und Zorbau allein 2010 Steuergelder in Höhe von knapp 240.000 Euro an Jauch.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-06/neonazi-anwalt-jauch-sachsen-anhalt
"Andererseits ist bei der NPD nie so ganz klar, wer dort die handelnden Personen sind, Parteimitglieder oder eingeschleuste V-Leute. Hier sollte die NPD sich mühen, diese Leute zu enttarnen."
AntwortenLöschenhttp://www.globalecho.org/36085/kommentar-zu-zur-zeit-die-leere-rechts-der-mitte-von-geste/
German arrests over 'terror' plot
AntwortenLöschenBBC News
18 mins ago
German police have arrested four people suspected of plotting to attack Muslims and asylum seekers.
Prosecutors said that three men and one woman were accused of founding a far-right group and procuring explosives.
They added that a previously unknown group, the "Old Schools Society", had been planning to attack mosques and hostels for asylum seekers. ...
The suspected head of the group was from the Bavarian city of Augsburg, according to German media. Its 39-year-old vice president was believed to be from the eastern state of Saxony.
Tensions over immigration have risen in recent months, particularly in Saxony.
Thousands of people attended marches in Dresden earlier this year under the banner of anti-Islamisation group, Pegida. However, support for the group has since fallen amid splits in its leadership.
http://www.msn.com/en-us/news/world/german-arrests-over-terror-plot/ar-BBjgiin?ocid=iehp
Panorama Nr.755 vom 05.07.2012
AntwortenLöschen„Nazi-Mord: Warum ein Verfassungsschützer am Tatort war“
Anmoderation
Anja Reschke:
… Nicht nur, dass Akten über den NSU geschreddert wurden - aus Versehen - nein, jetzt liest man auch noch: Hat ein Verfassungsschützer selbst einen NSU-Mord begangen? Steht heute in der renommierten Zeitung Die Zeit und ebenfalls in BILD. …
Anke Hunold und Anna Orth haben nämlich als einzige Journalisten mal mit dem Verfassungsschützer selbst gesprochen. …
Andreas T.:
„Ich war tatsächlich, wie ich es immer wieder nur betonen kann, zur falschen Zeit am falschen Ort. Und es gibt keine Verbindung von mir zu diesen Taten und auch keine Verbindung, die irgendetwas mit meiner Arbeit zu tun gehabt hätte.“ …
Verdächtig ist zudem, dass T. sich nicht bei der Polizei meldet, auch nicht nachdem er von dem Mord in der Zeitung gelesen hat. Das hat mehrere Gründe. Einer ist sehr privat.
An diesem Tag chattet er als „Wildman70“ mit „Tanymany“ – ganz ohne Auftrag des Verfassungsschutzes. Wildman bedauert diesmal: „Hallo, schade, dass wir uns heute Nachmittag wieder verpassen“. …
Eva T., Ehefrau:
„Ja, meine Güte. Ich konnte nicht noch draufhauen. …“
Die Journalisten werden fündig. Andreas T. soll hier [in seinem Heimatort Hofgeismar] bekannt sein als „Kleiner Adolf vom Verfassungsschutz“. …
„Klein Adolf“, das stammt aus einer längst vergangenen Zeit. Da hat er sich als junger Mann mit Hitlers „Mein Kampf“ beschäftigt. Er habe rechte Sprüche nachgeplappert, sagt er. Alles lange her. …
Andreas T. ist kein Nazi. Aber der Zufall will, dass alles mit allem zusammen zu passen scheint. Kurz bevor er sich am Tag des Mordes auf den Weg ins Internetcafé macht, telefoniert er ausgerechnet mit seinem V-Mann aus der Nazi-Szene. …
Die Ermittler haben keinen Anhaltspunkt gefunden, dass Andreas T. oder sein V-Mann an der Tat im Café beteiligt sein könnte. In einem Rechtsstaat ist er damit unschuldig. Es gibt keine Beweise, schon gar kein Urteil. Nur den nie enden wollenden Verdacht, und die vielen Zufälle. …
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2012/panorama4109.pdf