Heute möchte ich auch einmal einen Beitrag aus einer anderen Kultur vorstellen (uiuiu, darf man das überhaupt noch, klingt ja verdächtig nach Multikulti...). Auch noch aus Afrika, also aus einem Kontinent, dessen Bewohner, ebenso wie "Türken und Araber", von Thilo Sarrazin und ähnlich Fühlenden für erblich minder intelligent gehalten werden. Einen durchschnittlichen IQ von 70 wollen Lynn und Vanhanen, die sich mit ihrem "Intelligenzatlas" auf wissenschaftlich unhaltbare Angaben von Rushton stützen und in Kreisen der "Neuen Rechten" gern zitiert werden, der Bevölkerung von Kamerun zugestehen - also Schwachsinns-Niveau (siehe dazu auf diesem Blog http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/viel-schwachsinn-uber-den-schwachsinn.html; http://guttmensch.blogspot.com/2011/06/forderung-und-finanzierung-der-eugenik.html).
Den Liedermacher Donny Elwood aus Kamerun möchte ich zunächst mit dem kurzen Beitrag über ihn in der deutschen Wikipedia vorstellen:
"Donny Elwood alias Ella Owoudou Albert Dieudonné, (* 1968 in Ebolowa, Kamerun) ist ein kamerunischer Chansonnier, der aufgrund seines überaus erfolgreichen Liedes "Je suis pygmée" oft für einen Angehörigen der Volksgruppe der Pygmäen gehalten wird. Auf humorvolle Weise beschreibt er in seinen Liedern das alltägliche Leben und die Misere der einfachen Menschen. Seine Lieder tragt er begleitet mit einer Gitarre auf Französisch und Ewondo vor. Sein Musikstil ist eine Mischung aus Makossa, Bikutsi und Blues. Auf seine ihm eigene Art folgt er der Tradition Francis Bebeys.[1][2]"
http://de.wikipedia.org/wiki/Donny_Elwood
Das vorgestellte satirische Lied heißt "Mon Cousin Militaire": Mein Militär-Cousin.
Bei Youtube auf: http://www.youtube.com/watch?v=d5R16Z5Xtfc
Das Lied beschreibt eine Zwickmühle für Arme in Ländern wie Kamerun: Inmitten bitterer Armut ist immer Geld da für Importe von Militärflugzeugen und anderer Militärtechnologie. Ganze Nächte kreist der Militär-Cousin am Himmel, er beteiligt sich an mörderischen und selbstmörderischen Kriegen. Aber seinem armen Verwandten hat es nichts genützt, dass er zur Grundschule gegangen ist, rechnen und schreiben und französische Gedichte und Grammatik gelernt hat: Er hat keine feste Arbeit und lebt von der Hand in den Mund. Da ist er froh, wenn ihm der Militär-Cousin ab und zu ein bisschen Geld und von seinen übrig gebliebenen Militär-Rationen etwas ab gibt. Seine Bitterkeit über die Chancenlosigkeit der Armen und die Investitionen in Verschwendung und Zerstörung muss er hinunterschlucken. Als Mitglied der Unterschicht, klar, trinkt er Bier und macht Kinder, sobald er nur ein wenig Geld und Nahrung zugesteckt bekommt - produziert Erbinnen und Erben des Elends. Den Text - im französischen Original und in der deutschen Übersetzung - kopiere ich unten ein. Ich danke der freundlichen Übersetzerin. Das Wort "Galère" ist mit "Überlebenskampf" gut übersetzt - gleichzeitig erinnert es im Französischen an den Ursprung, Sklavenarbeit auf einer Galeere. Nach eugenisch-sozialdarwinistischer Ideologie bleibt den vermeintlich "Untüchtigen" zu Recht nur die "Galère", so ist der Lauf der Welt....
Der vom Norwegen-Attentäter bewunderte Blogger "Fjordman", nun bekannt unter seinem bürgerlichen Namen Peder Jensen, propagierte Investitionen für Militärausgaben als höchste Priorität für staatliche Haushalte, auch in Europa - eine logische Konsequenz der eugenisch-sozialdarwinistischen Weltsicht. Er schrieb: "... Darüber hinaus schafft der Wohlfahrtsstaat ein trügerisches Gefühl von Sicherheit in einer Welt des Fressens und Gefressenwerdens und er bringt eine Passivität hervor, die im Kampf gegen den Jihad sehr gefährlich ist. …Wir sollten unser Geld lieber dazu verwenden, unsere Grenzkontrollen zu stärken und ein glaubwürdiges Militär aufzubauen." (Siehe http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/weihnachtslekture-vom-fordman.html).
Wenn wir Europäer uns die eugenisch-sozialdarwinistische Weltsicht noch stärker zu eigen machen, als es jetzt schon der Fall ist, werden Menschen in der ganzen Welt nur noch stärker auf ihren "Militär-Cousin" angewiesen sein, auf welcher Seite auch immer er kämpfen mag - und das nicht "nur" in Afrika, sondern auch in Europa. In einer solchen Welt werden selbst diejenigen, die auch jetzt noch ähnliche Töne wie die "Counterjihadisten" anschlagen, nicht wirklich leben wollen. Wir können uns nicht herausstehlen: Wir leben in der "einen Welt", und wir sind "eine Menschheit". Die Idee vom "Konkurrenzkampf ums Überleben" wird den Anforderungen einer modernen Weltwirtschaft nicht gerecht - die "Zusammenarbeit fürs Überleben" braucht neue Impulse.
Donny Elwood, "Mon Cousin Militaire"
http://www.youtube.com/watch?v=d5R16Z5Xtfc
(links der französiche Originaltext, rechts eine Übersetzung ins Deutsche):
http://www.youtube.com/watch?v=d5R16Z5Xtfc
(links der französiche Originaltext, rechts eine Übersetzung ins Deutsche):
Heureusement que j'ai mon cousin militaire
Heureusement que j'ai mon cousin militaire, oh Je serais déjà au cimetière A deux mètres sous terre Pauvre cadavre Simple squelette, en train de sourire Comme tous les squelettes de la terre Qui n'arrêtent pas de sourire Le sourire de la mort, Mort de misère Misère des hommes, pauvre macchabée ! |
Zum Glück habe ich meinen Militär-Cousin
Zum Glück habe ich meinen Militär-Cousin, oh Sonst wäre ich schon auf dem Friedhof 2 Meter unter der Erde Ein armer Leichnam Ein einfaches Skelett, im Begriff zu lächeln, wie alle Skelette auf der Erde, die nicht aufhören zu lächeln. Der Tod des Elends Das Elend der Menschen, arme Leichen ! |
On m'appelle Monsieur Galère
On m'appelle Tonton Misère Je vis dans un quartier populaire Et nous sommes de vrais prolétaires Insuffisance alimentaire, vestimentaire, monétaire Nous sommes de vrais prolétaires Et nous sommes majoritaires sur cette terre de misère |
Sie nennen mich Herr Überlebenskampf
Sie nennen mich Onkel Elend Ich lebe in einem Arbeiterviertel Und wir sind echte Proletarier Unzureichende Ernährung, Kleidung, Geld Und wir sind echte Proletarier Und wir sind die Mehrheit in diesem Elendsland |
Heureusement que j'ai mon cousin militaire
Quand il touche son salaire il me donne mon argent de bière Et moi je fonce chez ma rombière Toute la nuit on s'envoie en l'air Ca c'est tout à fait prioritaire chez nous les prolétaires La bière et les rombières Car on n'a rien d'autre à faire que de s'envoyer en l'air Avec nos mégères Faire des héritières et des héritiers de la misère |
Zum Glück habe ich meinen Militär-Cousin
Wenn er sein Gehalt bekommt, gibt er mir mein Biergeld Und ich flitze zu meiner Alten Um es die ganze Nacht zu treiben Denn das ist oberste Priorität bei uns Proletariern, das Bier und die Weiber, denn wir haben nichts anderes zu tun als es die ganze Nacht zu treiben, mit unseren Weibern Erbinnen und Erben des Elends zu machen. |
Heureusement que j'ai mon cousin militaire
Quand il s'en va-t-en guerre Là-bas vers la frontière Moi je fais des prières Moi je fais des Pater noster Une mauvaise guerre, une guerre frontalière Une guerre incendiaire, une guerre meurtrière, une guerre suicidaire |
Zum Glück habe ich meinen Militär-Cousin
wenn er in den Krieg zieht, dort in Richtung Grenze, bete ich, ich bete das Vater Unser. Ein schlimmer Krieg, ein Grenzkrieg, ein hetzerischer Krieg, ein mörderischer Krieg, ein selbstmörderischer Krieg. |
Heureusement que c'est un vaillant militaire
Quand il revient de guerre il me garde des pommes de terre Des bouts de pain rassis, de la sardine à l'huile Quelques kilos de riz C'est de ça que je me nourris |
Zum Glück ist er ein tapferer Soldat,
wenn er aus dem Krieg zurückkehrt, behält er etwas für mich über von den Kartoffeln, von den alten Brotkanten, von den Ölsardinen, ein paar Kilo Reis Das ist alles wovon ich mich ernähre. |
Heureusement que j'ai mon cousin militaire
J'ai pourtant fait le cours élémentaire Je sais lire, je sais compter A B CD, 1 2 3 4 Je peux même réciter "le Corbeau et le Renard" Mais ou et donc or ni car Je maîtrise même la grammaire Bijou, caillou, joujou; bal, cal, carnaval Faites quelque chose pour moi mes frères ! Je veux pas mourir dans la misère Je veux pas finir dans la galère |
Zum Glück habe ich meinen Militär-Cousin
Immerhin habe ich die Grundschule gemacht Ich kann lesen, ich kann rechnen A B C D, 1 2 3 4, Ich kann sogar „Der Rabe und der Fuchs“ aufsagen Aber oder und also nun weder denn Ich beherrsche sogar die Grammatik Juwel, Stein, Spielzeug, Ball, Schwiele, Karneval. Tut etwas für mich meine Brüder! Ich will nicht in dem Elend sterben. Ich will nicht im Überlebenskampf zugrunde gehen. |
Heureusement que j'ai mon cousin militaire,
En vérité, je jure ma mère Aïe, que sinon je serais mort depuis longtemps Je vous l'assure, je serais mort sans lui, (choeur) Ô ma mère, regarde-moi (choeur) Heureusement que j'ai mon cousin militaire, C'est la pure vérité, ah ma mère Aïe, sinon je ne serais plus de ce monde |
Zum Glück habe ich meinen Militär-Cousin,
in Wahrheit, ich schwöre bei meiner Mutter, Ai, dass ich sonst schon längst tot wäre ich versichere euch, ich wäre tot ohne ihn Oh meine Mutter, schau mich an. Zum Glück habe ich meinen Militär-Cousin, das ist die einzige Wahrheit, oh meine Mutter, Ai, sonst wäre ich nicht mehr auf dieser Welt. |
Furchtbar, dass alle Menschen immer in Schubladen verpackt werden müssen. Manche Menschen aus der "Unterschicht" haben viel mehr Intelligenz als ein stinkreicher Promi.
AntwortenLöschenJa, Isa, das finde ich auch. Magga (für "Guttmensch")
AntwortenLöschenThilo Sarrazins Credo:
AntwortenLöschenIn einer "arbeitsorientierten Leistungsgesellschaft" endet jeder da, wo er seiner Tüchtigkeit entsprechend hingehört.
"Während die Tüchtigen aufsteigen und die Unterschicht oder untere Mittelschicht verlassen, wurden und werden in einer arbeitsorientierten Leistungsgesellschaft nach »unten« vor allem jene abgegeben, die weniger tüchtig, weniger robust oder ganz schlicht ein bisschen dümmer und fauler sind."
Thilo Sarrazin, DSSA
Da waren die zu Tode gekommenen Textilarbeiterinnen in Bangladesch, die unter den Truemmern ihrer baufaelligen Fabrik begraben wurden, waehrend sie Klamotten fuer deutsche und internationale Marken produzierten, wohl nicht robust genug? Oder ist die Gesellschaft, die ihr Leben bestimmt, keine "arbeitsorientierte Leistungsgesellschaft"?
LöschenHow It Feels to Be a Kid on Welfare
AntwortenLöschenYour Tango
December 20, 2014
By Brenda Della Casa
Not too long ago, I woke up, grabbed my iPhone and popped onto Facebook to see what I had missed since falling asleep. What can I say other than I play on social media like it’s my job. Normally my news feed is full of baby photos, food, travel shots and the occasional questionable joke. On this particular morning, I was faced with a photo of a food stamp with a note to “those on welfare” who “don’t work” and “milk the system.” The post was calling for “accountability.” I just shook my head in disappointment.
...
https://www.yahoo.com/parenting/how-it-feels-to-be-a-kid-on-welfare-104765206998.html