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Freitag, 11. November 2016

Schrecken des Wallstreet-Establishment?

Aus
Manager Magazin, 10.11.2016      

Hedgefonds-Milliardär Carl Icahn klärt auf  Warum Donald Trump der neue Liebling der Wall Street ist

Die Börse feierte den Mann, der als Schreck der Finanzelite angetreten war und den Wall-Street-Sumpf "trockenlegen" wollte, mit einer spontanen Party. Hedgefonds-Manager Carl Icahn, ein langjähriger Vertrauter Trumps, konnte sein Glück kaum fassen: Er habe bereits am Mittwochmorgen rund eine Milliarde Dollar auf steigende Kurse gesetzt, erzählte Icahn siegestrunken einem Reporter von Bloomberg TV.
Dass er deswegen ein wenig früher die Feier seines Freundes Donald verlassen musste, entschuldigte der 80jährige Icahn mit den Worten: "Big Poppa" müsse jetzt mal richtig Geld verdienen.
Dass Donald Trump keineswegs ein Börsenschreck, sondern der neue Darling der US-Investoren ist, begründete Icahn per Telefon ausführlich gegenüber Bloomberg. Immer wieder beschwor Icahn mit heiserer Stimme die Schlagworte "Deregulation" und "Deficit Spending": Trump, der Businessman, werde Big Business endlich wieder in Ruhe machen lassen, ohne störende Regulierung. Und notfalls wird diese Party mit dem Geld der Steuerzahler, also einer höheren Verschuldung, in Schwung gebracht. Weg mit den Vorschriften aus der Obama-Zeit, her mit öffentlichen Aufträgen auf Pump: "Big Poppa" Icahn kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.
Icahn war nicht der einzige Vertreter der Finanzelite, der Grund zum Jubeln hatte und feierte, als wäre Ronald Reagan wieder auferstanden. Die Party an der US-Börse zog sich durch alle Branchen, mit Big Pharma und den Großbanken vorneweg.
Big Money: Die Aktien der Großbanken Goldman Sachs Börsen-Chart zeigen, Wells Fargo Börsen-Chart zeigen, und Bank of America Börsen-Chart zeigen zogen am Tag nach Trumps Wahlsieg zwischen 5 und 7 Prozent an. Der Anlass: Trump will die Bankenkontrolle entschärfen und Teile des Dodd-Frank-Gesetzes zurücknehmen, das als Antwort auf die Finanzkrise verabschiedet worden war und den Banken verbietet, auf eigene Rechnung zu spekulieren. War Trump im Wahlkampf noch als Kritiker der Großbanken aufgetreten, dürfte er ihnen nun wieder mehr Freiraum einräumen. Seine Gegnerin Hillary Clinton hatte Trump noch als "Marionette" der Wall Street beschimpft. Er selbst könnte mit seiner geplanten Deregulierung zum Schoßhund der Wall Street werden. ...
http://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/carl-icahn-donald-trump-ist-wegen-deregulation-der-wall-street-darling-a-1120674.html


Siehe auch
https://guttmensch.blogspot.com/2016/10/der-markt-sagt-wahlsieg-fur-donald.html ;
https://guttmensch.blogspot.com/2016/03/clausnitz-und-louisville.html