Die Einrichtung von "Führerschulen" im Nazi-Staat wurde angeregt durch Empfehlungen des amerikanischen Intelligenzforschers Lewis M. Terman. Das schrieb Friedrich Reinöhl in seinem 1937 erschienenen Buch “Die Vererbung der geistigen Begabung”. http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/nazi-wissenschaftler.html
Terman ist bekannt für die Entwicklung des Stanford-Binet-Tests und der heute noch üblichen Form der Intelligenquotient- (IQ-) Angabe. Er initiierte 1921 eine „Hochbegabtenstudie“ (Terman-Studie), die bis heute läuft.
Siehe Einträge „Lewis M. Terman“ und „Intelligenzquotient“ auf Wikipedia; http://de.wikipedia.org/wiki/Lewis_M._Terman; http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenzquotient
Siehe Einträge „Lewis M. Terman“ und „Intelligenzquotient“ auf Wikipedia; http://de.wikipedia.org/wiki/Lewis_M._Terman; http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenzquotient
Erst kürzlich stieß ich auch auf Internet-Quellen zu berufsständischen Führerschulen, insbesondere zu der “Führerschule der deutschen Ärzteschaft” in Alt-Rehse.
Bild:
Einweihung der neuen Turnhalle der “Führerschule der deutschen Ärzteschaft” in Alt-Rehse, Mecklenburg, im Mai 1936 in Anwesenheit von Reichsärzteführer Gerhard Wagner
http://www.aerzteblatt.de/archiv/77266/Erinnerungskultur-Lernort-Alt-Rehse
Kann es sein, dass der Schriftsteller-Arzt Hans-Christian Sarrazin, Jahrgang 1914, die Ärzte-Führerschule absolvierte?
Und weiter, dass er daraus mitgenommene Ideen und Kursmaterialien auch an seinen Sohn Thilo Sarrazin weitergegeben hat – der diese dann seinerseits einem geistigen Recycling zuführte?
Für Ersteres spricht eine Kombination von Wahrscheinlichkeiten. Immerhin etwa ein Viertel der deutschen “Jungärzte” besuchten Schätzungen zufolge in den späten 1930er/ frühen 1940er Jahren diese Schule. Sarrazin Senior war als Truppenarzt eingesetzt, was in Auswahlverfahren fuer ärztlichen Führungsnachwuchs sicher Bonuspunkte einbrachte. Als schriftstellernder Arzt, der stolz darauf war, hin und wieder in einer gleichgeschalteten Zeitung ein harmlos-stimmungsvolles Gedicht unterzubringen, hatte er sich medientauglich gezeigt und ragte aus der Masse der Jungärzteschaft immerhin soweit heraus, dass es gereicht haben dürfte, ihn im oberen Viertel einzusortieren und für eine weltanschauliche Ärzte-Eliteschule auszuwählen. Schließlich sollten Ärzte ja auch Propagandisten sein und der Bevölkerung die Ideologie und Praxis der “Rassenhygiene” nahe bringen. Sarrazin Senior war zudem ein Schützling des Publizisten Paul Fechter, der sich zwar nach Kriegsende mit einigem Erfolg als Held des “inneren Widerstands” stilisierte, zuvor aber von “Fachsoldaten des Dritten Reichs” (!) geschwärmt hatte.
(Siehe http://guttmensch.blogspot.com/2012/03/mehr-zum-thema-nostalgie.html)
Und weiter, dass er daraus mitgenommene Ideen und Kursmaterialien auch an seinen Sohn Thilo Sarrazin weitergegeben hat – der diese dann seinerseits einem geistigen Recycling zuführte?
Für Ersteres spricht eine Kombination von Wahrscheinlichkeiten. Immerhin etwa ein Viertel der deutschen “Jungärzte” besuchten Schätzungen zufolge in den späten 1930er/ frühen 1940er Jahren diese Schule. Sarrazin Senior war als Truppenarzt eingesetzt, was in Auswahlverfahren fuer ärztlichen Führungsnachwuchs sicher Bonuspunkte einbrachte. Als schriftstellernder Arzt, der stolz darauf war, hin und wieder in einer gleichgeschalteten Zeitung ein harmlos-stimmungsvolles Gedicht unterzubringen, hatte er sich medientauglich gezeigt und ragte aus der Masse der Jungärzteschaft immerhin soweit heraus, dass es gereicht haben dürfte, ihn im oberen Viertel einzusortieren und für eine weltanschauliche Ärzte-Eliteschule auszuwählen. Schließlich sollten Ärzte ja auch Propagandisten sein und der Bevölkerung die Ideologie und Praxis der “Rassenhygiene” nahe bringen. Sarrazin Senior war zudem ein Schützling des Publizisten Paul Fechter, der sich zwar nach Kriegsende mit einigem Erfolg als Held des “inneren Widerstands” stilisierte, zuvor aber von “Fachsoldaten des Dritten Reichs” (!) geschwärmt hatte.
(Siehe http://guttmensch.blogspot.com/2012/03/mehr-zum-thema-nostalgie.html)
Und womit kämpft ein „Fachsoldat“?
Vielleicht mit der „verbalen Artillerie“?
„Ich habe immer die verbale Artillerie aufgestellt. Die muss auch kräftig ballern, aber ich habe immer nur dort geballert, wo ich wusste, dass ich so ohne Weiteres nicht zu kriegen bin.“
Thilo Sarrazin in dem ZEIT-Interview »Da kam ein Anruf vom Wowereit«, 10. 07.2010
Thilo Sarrazin, der sich gern als “Ketzer” darstellen lässt, verlautbarte, wenn (Neo-) Nazis sagen würden, die Erde sei rund, würde er deshalb nicht sagen, sie sei flach. Das hat auch niemand von ihm verlangt, aber soll die Eugenik/ Rassenhygiene die Analogie zu der Erkenntnis sein, dass die Erde rund ist?
In Teilen seines Buches (DSSA) hat Thilo Sarrazin z.B. den Nazi-“Begabungsforscher” Reinöhl paraphrasiert, ohne auf dessen Buch “Die Vererbung der geistigen Begabung“ hinzuweisen und offenbar, ohne sich dessen bewusst zu sein, dass sich die Ähnlichkeiten nachvollziehen lassen. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass ihm nicht Reinöhls Buch vorlag, sondern unveröffentliches Kursmaterial aus Alt-Rehse, das wiederum aus Reinöhls Buch und dessen Quellen schöpfte.
Reinöhl selbst galt in manchen Kreisen bis in unsere Zeit hinein als Autorität und Vorbild; so gibt es z.B. immer noch Auseinandersetzungen über die Namensgebung einer nach ihm benannten “Reinöhl-Schule”. Wie fast immer, wenn es um Namensänderungen von Straßen oder Einrichtungen geht, bei denen der Ruf der Namensgeber moderner, Internet-gestützter Recherche nicht standhält, hält sich lange der Wunsch, altgewohnte Namensgebungen zu belassen.
Die Punkte, die hier verbunden werden, wurden als Nebenprodukte der Arbeit an verschiedenen Posts, insbesondere den Posts “Mehr zum Thema Nostalgie” und “Zwangssterilisationen – Wohltat oder NS Unrecht?” einzeln zusammentragen. http://guttmensch.blogspot.com/2012/03/mehr-zum-thema-nostalgie.html
(Enthält einige Informationen zur Biografie von Hans-Christian Sarrazin (aus dem Klappentext des Gedichtbands "Ahorndekade") http://guttmensch.blogspot.com/2013/02/zwangssterilisationen-wohltat-oder-ns.html
(Nachkriegs-Kontroversen um NS Zwangssterilisationen, wie sie u.a. im Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen durchgeführt wurden)
http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrerschule_der_Deutschen_%C3%84rzteschaft
(“Führerschule der deutschen Ärzteschaft” auf Wikipedia)
Die zunächst vereinzelten Funde zum Thema “Führerschulen” brachten mich auf die Frage, welche Lerninhalte dieser Schulen auch in Lehrpläne und Köpfe der Nachkriegszeit, bis in die heutige Zeit hinein, Eingang gefunden haben. (Enthält einige Informationen zur Biografie von Hans-Christian Sarrazin (aus dem Klappentext des Gedichtbands "Ahorndekade") http://guttmensch.blogspot.com/2013/02/zwangssterilisationen-wohltat-oder-ns.html
(Nachkriegs-Kontroversen um NS Zwangssterilisationen, wie sie u.a. im Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen durchgeführt wurden)
http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrerschule_der_Deutschen_%C3%84rzteschaft
Fundstellen dazu werde ich hier nach und nach ergänzen und freue mich natürlich ganz besonders über Beiträge von Kommentatoren.
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Führerschulen; weitere Beispiele
Braunschweig und seine „Führerschulen“
„Des Weiteren holte (NSDAP-Ministerpräsident) Klagges wichtige nationalsozialistische Institutionen in die Stadt, wie z. B. die Akademie für Jugendführung der Hitler-Jugend, ... die Führerschule des deutschen Handwerks, die Gebietsführerschule der Hitler-Jugend, ... die SS-Junkerschule, die das ehemalige Braunschweiger Schloss nutzte, die „Bernhard-Rust-Hochschule“ und die Truppenführerschule des Reichsarbeitsdienstes.“
Aus Wikipedia, Geschichte der Stadt Braunschweig http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Stadt_Braunschweig#J.C3.BCdische_Gemeinde
(Hyperlinks entfernt, Hervorhebungen von mir)
„Des Weiteren holte (NSDAP-Ministerpräsident) Klagges wichtige nationalsozialistische Institutionen in die Stadt, wie z. B. die Akademie für Jugendführung der Hitler-Jugend, ... die Führerschule des deutschen Handwerks, die Gebietsführerschule der Hitler-Jugend, ... die SS-Junkerschule, die das ehemalige Braunschweiger Schloss nutzte, die „Bernhard-Rust-Hochschule“ und die Truppenführerschule des Reichsarbeitsdienstes.“
Aus Wikipedia, Geschichte der Stadt Braunschweig http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Stadt_Braunschweig#J.C3.BCdische_Gemeinde
(Hyperlinks entfernt, Hervorhebungen von mir)
Führerschulen der SS, des SD und der Sicherheitspolizei
„Führerschulen der SS, des SD und der Sicherheitspolizei waren Institutionen, die während der Zeit des Nationalsozialismus die Aufgabe hatten, Führungskräfte für die SS, den SD und die Sicherheitspolizei auszubilden.Die verschiedenen Schulen und Schultypen mit unterschiedlichen Ausbildungs-schwerpunkten dienten der Ausbildung von Offizieren sowie von Unteroffizieren und anderem Fachpersonal. So gab es allein für die Waffen-SS neben den vier offiziellen Junkerschulen in Bad Tölz, Braunschweig, Klagenfurt und Prag 18 Waffen- und Fachschulen zur Ausbildung der aktiven und der Reserve-Offiziere sowie der technischen Laufbahn und der Sonderlaufbahn. ... Über die eigentliche militärische Ausbildung hinaus wurde an diesen Schulen auch eine im ganzheitlichen Sinne SS-gemäße Lebenshaltung gelehrt. Die vier SS-Junkerschulen dienten von ihrer Struktur her den meisten anderen SS-Schultypen als Vorbild. ...
Schulen und Schultypen: ... SS-Junkerschulen ... Medizinische Akademie der SS ... SS-Führerschule des Wirtschafts-Verwaltungsdienstes ... Unterführerschulen der Waffen-SS ... Berufsschulen der Waffen-SS ... Schulen der Sicherheitspolizei und des SD
Aus Wikipediahttp://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrerschulen_der_SS,_des_SD_und_der_Sicherheitspolizei
(Hyperlinks entfernt, Hervorhebungen von mir)
(Hyperlinks entfernt, Hervorhebungen von mir)
Wewelsburg als „Reichsführerschule der SS“
Freiherr Friedrich Adolf Karl August Roderich von Oeynhausen (1877-1953) gilt als überzeugter Nationalsozialist mit Verbindungen in die Berliner Parteispitze der NSDAP. Er beherbergte Adolf Hitler im Januar 1933 im legendären Lipper „Durchbruchswahlkampf“ als persönlichen Gast auf seinem Gut Grevenburg. Adolf von Oeynhausen schlug in seiner Amtszeit Heinrich Himmler die Wewelsburg als „Reichsführerschule der SS“ vor.
Seine Tochter Ulrike von Oeynhausen war Patenkind Adolf Hitlers. Er war Ehrenritter des Johanniterordens.
Aus Wikipedia (deutsch), Eintrag Adolf von OeynhausenFreiherr Friedrich Adolf Karl August Roderich von Oeynhausen (1877-1953) gilt als überzeugter Nationalsozialist mit Verbindungen in die Berliner Parteispitze der NSDAP. Er beherbergte Adolf Hitler im Januar 1933 im legendären Lipper „Durchbruchswahlkampf“ als persönlichen Gast auf seinem Gut Grevenburg. Adolf von Oeynhausen schlug in seiner Amtszeit Heinrich Himmler die Wewelsburg als „Reichsführerschule der SS“ vor.
Seine Tochter Ulrike von Oeynhausen war Patenkind Adolf Hitlers. Er war Ehrenritter des Johanniterordens.
http://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_von_Oeynhausen
„Burghauptmann“ der Wewelsburg wurde dann Manfred von Knobelsdorff.
Siehe z.B.Internet-Portal „Westfälische Geschichte“
Auszug
Schon vor der Genehmigung des Mietvertrages durch den
Reichsschatzmeister der NSDAP, nach dem die Wewelsburg für einen
jährlichen symbolischen Mietpreis von "1,- RM" auf "die Dauer von
einhundert Jahren, beginnend mit dem 1. Januar 1934 und endigend mit dem
31. Dezember 2033", in den Besitz der SS übergehen sollte, bezog Manfred
von Knobelsdorff als neu ernannter "Burghauptmann" mit Frau und Kindern
Anfang August 1934 seine Wohnung im Südflügel der Burg. Da sein Berufsweg
für eine große Zahl von SS-Führern als typisch angesehen werden kann,
sollen die wichtigsten Daten hier kurz aufgeführt werden:
Manfred von Knobelsdorff (1892-1965)
1914-1918 Berufsoffizier im 1. Weltkrieg, Träger des Eisernen Kreuzes I.
Klasse
1919 Entlassung aus der Armee als Hauptmann
1919-1934 Vertreter einer Parfümfabrik; verheiratet mit Ilse Darré, einer
Schwester des NS-"Blut- und Boden"-Ideologen Richard Walter Darré
1934-1938 als hauptamtlicher SS-Führer, zuletzt im Range eines
Obersturmbannführers, "Burghauptmann von Wewelsburg"
Anfang 1938 Wechsel in den "Reichsnährstand" seines Schwagers Darré
1939-1945 Kriegsdienst im Heer
nach 1945 Wiederaufnahme der früheren Tätigkeit als Vertreter
In seinem Bericht über die feierliche Übergabe der Wewelsburg an Himmler
am 22.09.1934 preist der "Völkische Beobachter" pathetisch ihre Lage "im
alten Reich der Sachsen". Und weiter heißt es: "Nur wenige Kilometer weit
liegen die sagenumwobenen Externsteine mit der Irminsul, und von Ferne
mahnt die Gestalt Hermann des Befreiers von der Grotenburg..." [...]
Das NS-Blatt traf mit dieser Darstellungsweise durchaus Himmlers
Vorstellungswelt einer phantastischen Germanenmystik, vermischt mit
pseudowissenschaftlicher Rassentheorie, Ahnenkult und Runenverehrung -
eine abstruse Mischung, die dennoch ernst genommen werden muß als Extrakt
eines weit verbreiteten deutsch-nationalen und deutsch-völkischen
Gedankengutes. Als geradezu klassisches Beispiel für eine derartige
völkische Gesinnung darf hier der ehemalige evangelische Pfarrer Wilhelm
Teudt genannt werden, der seit 1920 als Privatforscher für Germanenkunde
in Detmold tätig war. Bereits vor dem politischen Sieg des
Nationalsozialismus hatte er die bizarre Felsengruppe der Externsteine als
"uralte germanische Kultstätte" gedeutet und sie dadurch nach dem
wohlbegründeten Urteil des ehemaligen Detmolder Archivdirektors Erich
Kittel zu einem" Tummelplatz der Schwarmgeister" gemacht.[...]
Bereits die ersten, Anfang 1934 vorgelegten Ausbaupläne des Architekten
Bartels zeigen, daß die ursprünglichen Pläne des SS-Rasseamtes, auf der
Wewelsburg rasch mit einer breiten ideologischen Schulung der SS-Führer zu
beginnen, aufgegeben und eine bemerkenswerte Verlagerung ihrer
vorgesehenen Aufgabenstellung zugunsten einer pseudowissenschaftlichen
Grundlagenforschung zur Untermauerung der SS-Rassenlehre eingetreten war.
Auf den Umbauplänen sind nämlich keine größeren Klassen- oder
Schulungsräume ausgewiesen, sondern lediglich enge, zellenartige Räume für
vertiefte Einzelstudien. Die dafür erforderliche "Grundlagenforschung"
betrieb eine von Knobelsdorff ausgewählte Gruppe junger "ideologisch
gefestigter" Wissenschaftler für "germanische" Vor- und Frühgeschichte,
Mittelalterliche Geschichte, Volkskunde und Sippenforschung als
grundlegende Disziplinen im Sinne der SS-Ideologie. Ihr
Wewelsburg, "Obergruppenführersaal" http://www.philipcoppens.com/ wewelsburg.html |
vergeblichen - Suche nach einem Fachmann für "Germanische Himmelskunde"
als "Rüstzeug zur weitanschaulich-politischen Schulung" [...]
__________
Lehrer für 600.000 Manager
“Reinhard Höhn: [Ihn]… zeichnete … eine große Anpassungsfähigkeit aus. Nachdem er zunächst eine "mustergültige NS-Karriere" … verfolgt hatte, in der er u.a. die Leitung des "Berliner Instituts für Staatsforschung" innehatte und zugleich beim SD-Hauptamt tätig war, musste er sich nach dem Kriegsende neu orientieren. Er erschloss sich ein neues Aufgabenfeld, in dem er nicht weniger "erfolgreich" seine Vorstellungen von "Menschenführung" umsetzte. Als Leiter der "Bad Harzburger Akademie für Führungskräfte" propagierte er ein Managementkonzept, das als "Führung im Mitarbeiterverhältnis" und "Harzburger Modell" schnell populär wurde …
Dabei ging Höhns Managementkonzept letztlich auf die preußische Militärtradition zurück und nahm Führungselemente der SS auf, wie etwa die "Führerversammlung". Höhn wurde zum "Lehrer für 600.000 Manager", wobei Schlagworte wie "Delegation und Verantwortung" und die "Innere Kündigung" bis heute einen hohen Stellenwert genießen. Als Höhn im Jahre 2000 starb, fanden sich im Nachruf in der "Süddeutschen Zeitung" weder eine kritische Bemerkung zu seiner NS-Vergangenheit noch zum autoritären Charakter des Modells …
Gleichwohl schulte Höhn nicht nur die Wirtschaftselite und die Bundeswehr - seine Aktivitäten erstreckten sich auch auf die Parteien. Dabei reichte das Spektrum seiner Klienten von den Parteien des bürgerlichen Lagers bis hin zu SPD-Funktionären und Gewerkschaftlern.”
Aus:
Norbert Frei, Karrieren im Zwielicht. Hitlers Eliten nach 1945, Campus Verlag: Frankfurt/ New York 2001. - Von Susanne Benöhr und Uta Engelmann; eForum zeitGeschichte
S. auch auf diesem Blog http://guttmensch.blogspot.com/2012/04/hoehenlage-der-intelligenz.html
Norbert Frei, Karrieren im Zwielicht. Hitlers Eliten nach 1945, Campus Verlag: Frankfurt/ New York 2001. - Von Susanne Benöhr und Uta Engelmann; eForum zeitGeschichte
S. auch auf diesem Blog http://guttmensch.blogspot.com/2012/04/hoehenlage-der-intelligenz.html
„Im letzten Jahr wurden das Kleistgrab und der Weg dorthin neu gestaltet und Informationstafeln ... aufgestellt. Es wurde aber versäumt, darauf hinzuweisen, dass dort von 1937 bis 1945 das Institut für Staatsforschung der Berliner Universität untergebracht war. Der Leiter, Prof. Dr. Reinhard Höhn, gehörte zu den einflussreichsten Juristen der NS-Zeit und war mit seinen Mitarbeitern auch direkt am NS-Unterdrückungs- und Vernichtungsapparat beteiligt. Nach dem Krieg gelang ihm eine bemerkenswerte weitere Karriere als Managementberater und –lehrer.“
Dr. Hans-Christian Jasch, freier Mitarbeiter der Gedenkstätte „Neben dem Kleistgrab - Das Institut für Staatsforschung am Wannsee und die Rolle führender Juristen im Nationalsozialismus“ (Aus der Ankündigung einer Veranstaltung im Juni 2012)
_____________
SS-Führerschule der Sicherheitspolizei
die tageszeitung taz.de 07.04.2011
Einfluss des Nationalsozialismus auf die Frühphase der Behörde. Zahlreiche
SS-Leute kamen dort unter
WIESBADEN taz Zum Beispiel Josef Ochs. Der war einst SS-Obersturmführer und für
die Verfolgung von Sinti und Roma zuständig - und durfte später dennoch im
Bundeskriminalamt (BKA) Staatsschützer werden. Dort konnte er 1952 Zürich,
Paris, Amsterdam und München zu "Zentralen des Judentums in Europa" erklären und
sich für die Einrichtung von "Internierungslagern" aussprechen. [...]
die Verfolgung von Sinti und Roma zuständig - und durfte später dennoch im
Bundeskriminalamt (BKA) Staatsschützer werden. Dort konnte er 1952 Zürich,
Paris, Amsterdam und München zu "Zentralen des Judentums in Europa" erklären und
sich für die Einrichtung von "Internierungslagern" aussprechen. [...]
"Mit unserer Geschichte umgehen heißt:
Wir müssen die Unsäglichkeiten, die Rechtsperversionen, das scheußlichste
Inventar an Leidenszufügung immer wieder zur Sprache bringen", sagte
BKA-Präsident Jörg Ziercke. [...]
Wir müssen die Unsäglichkeiten, die Rechtsperversionen, das scheußlichste
Inventar an Leidenszufügung immer wieder zur Sprache bringen", sagte
BKA-Präsident Jörg Ziercke. [...]
Nach den Kolloquien vom Herbst 2007 wurde zusätzlich ein Team von
Wissenschaftlern um den Historiker Patrick Wagner von der Universität
Halle-Wittenberg beauftragt. Das hat nun erste Ergebnisse seiner Forschung
präsentiert.
Wissenschaftlern um den Historiker Patrick Wagner von der Universität
Halle-Wittenberg beauftragt. Das hat nun erste Ergebnisse seiner Forschung
präsentiert.
Wagner verwies darauf, dass im 1951 gegründeten BKA zahlreiche NS-Verbrecher
unterkamen. "Die Teilnahme an den Gewaltverbrechen des Nationalsozialismus war
für sich genommen kein Ablehnungsgrund", sagte Wagner. Auch Mitglieder mobiler
Mordkommandos in Osteuropa ("Einsatzgruppen") wurden ins Bundeskriminalamt
geholt. 1958 waren fast alle Führungspositionen mit ehemaligen Nazis besetzt,
von 47 leitenden Beamten des BKA waren 33 einst bei der SS. [...]
unterkamen. "Die Teilnahme an den Gewaltverbrechen des Nationalsozialismus war
für sich genommen kein Ablehnungsgrund", sagte Wagner. Auch Mitglieder mobiler
Mordkommandos in Osteuropa ("Einsatzgruppen") wurden ins Bundeskriminalamt
geholt. 1958 waren fast alle Führungspositionen mit ehemaligen Nazis besetzt,
von 47 leitenden Beamten des BKA waren 33 einst bei der SS. [...]
Und: Es gab mächtige Seilschaften im neu gegründeten BKA. "Charlottenburger"
hießen die "Altkriminalisten" um Paul Dickopf. In Berlin-Charlottenburg hatten
er und seine Männer sich an der SS-Führerschule der Sicherheitspolizei ausbilden
lassen. Dickopf wurde zu einem der Architekten des BKA und 1965 sogar dessen
Präsident.
hießen die "Altkriminalisten" um Paul Dickopf. In Berlin-Charlottenburg hatten
er und seine Männer sich an der SS-Führerschule der Sicherheitspolizei ausbilden
lassen. Dickopf wurde zu einem der Architekten des BKA und 1965 sogar dessen
Präsident.
All das ist nicht ganz neu. So hat der frühere BKA-Kriminaldirektor Dieter
Schenk schon vor zehn Jahren in seinem Buch "Die braunen Wurzeln des BKA" auf
die personellen Kontinuitäten aufmerksam gemacht. Wagner ging es aber um mehr
als die Untersuchung der "kalten Amnestie". Er wollte die Kontinuität
kriminalistischer Konzepte und Kategorien aus der NS-Zeit in der BRD
untersuchen.
Schenk schon vor zehn Jahren in seinem Buch "Die braunen Wurzeln des BKA" auf
die personellen Kontinuitäten aufmerksam gemacht. Wagner ging es aber um mehr
als die Untersuchung der "kalten Amnestie". Er wollte die Kontinuität
kriminalistischer Konzepte und Kategorien aus der NS-Zeit in der BRD
untersuchen.
Für die Frühzeit des BKA lässt sich zeigen, dass Beamte polizeiliche
Sondermaßnahmen gegen Gruppen forderten, die vor 1945 Opfer der
NS-Vernichtungspolitik wurden: gegen Sinti und Roma, die mal "Zigeuner", mal
"Landfahrer" genannt wurden.
Sondermaßnahmen gegen Gruppen forderten, die vor 1945 Opfer der
NS-Vernichtungspolitik wurden: gegen Sinti und Roma, die mal "Zigeuner", mal
"Landfahrer" genannt wurden.
Noch 1967 gab ein leitender BKA-Mann einen Leitfaden heraus, in dem es hieß:
"Zigeuner leben in Sippen und Horden […]. Der Hang zu einem ungebundenen
Wanderleben und eine ausgeprägte Arbeitsscheu gehören zu den besonderen
Merkmalen eines Zigeuners." Und noch 1983 musste der Zentralrat der Sinti und
Roma gegen eine Sondererfassung im Polizeisystem demonstrieren. Bis 2001 habe
sich das BKA an deren Diskriminierung beteiligt, sagte Wagners Mitarbeiter
Andrej Stephan. [...]
"Zigeuner leben in Sippen und Horden […]. Der Hang zu einem ungebundenen
Wanderleben und eine ausgeprägte Arbeitsscheu gehören zu den besonderen
Merkmalen eines Zigeuners." Und noch 1983 musste der Zentralrat der Sinti und
Roma gegen eine Sondererfassung im Polizeisystem demonstrieren. Bis 2001 habe
sich das BKA an deren Diskriminierung beteiligt, sagte Wagners Mitarbeiter
Andrej Stephan. [...]
Eine Grenze kennt das Aufräumen mit der braunen Vergangenheit dennoch. Die
Straße, in der die BKA-Zweigstelle in Meckenheim liegt, trägt immer noch den
Namen des Mannes, der die "Charlottenburger" aus der SS-Führerschule einst in
hohe Ämter hob: Paul Dickopf.
Straße, in der die BKA-Zweigstelle in Meckenheim liegt, trägt immer noch den
Namen des Mannes, der die "Charlottenburger" aus der SS-Führerschule einst in
hohe Ämter hob: Paul Dickopf.
WOLF SCHMIDT
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“Reichsschulungswalter
des Nationalsozialistischen Bundes deutscher Technik”
des Nationalsozialistischen Bundes deutscher Technik”
Buchangebot mit Kurzbiografie des Autors, gefunden auf http://www.zvab.com/buch-suchen/textsuche/lendvai-dircksen-reichsautobahn
Maier-Dorn, Emil: Deutschland - von Rußlands Gnaden? Ein
Vierteljahrtausend deutsch-russische Beziehungen. Selbstverlag Großaitingen 1972
"Emil Maier-Dorn (… 1908 - … 1986) war ein deutscher Schriftsteller, Reichsschulungswalter des Nationalsozialistischen Bundes deutscher Technik (NSBDT) und Politiker der rechtsextremistischen Deutschen Reichspartei (DRP) und später der NPD. Dorn schloss sich ab 1933 der nationalsozialistischen Bewegung an, wo er erzieherisch und bildend tätig wurde. In dieser Zeit verfasste er Gedichte und schrieb Aufsätze zu unterschiedlichen Themen. Sein Hauptwerk galt der Reichsautobahn. Er textete unter andrem für die Fotografin Erna Lendvai-Dircksen. Als Reichsschulungswalter des Nationalsozialistischen Bundes deutscher Technik unterrichtete er auf der Reichsschule der deutschen Technik, welche auf der Plassenburg bei Kulmbach eingerichtet worden war, nationalsozialistische Ideologie. Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss er sich der Deutschen Reichspartei an. Mit Adolf von Thadden gründete er die NPD. Viele Jahre gehörte er dem Parteivorstand an und war stellvertretender Landesvorsitzender von Bayern. Er verfaßte verschiedene kurzgefaßte Stellungnahmen zu zeitgeschichtlichen Themen. Auflagenstark war seine Publikation Anmerkungen zu Sebastian Haffner. (wikipedia) "
______
Frontkaempfer-Ideal
Nimbus des Soldatischen
"Meine Ehre heisst Treue" (Wahlspruch der SS)
Geschichte der Menschheit als ein Ablauf von Rassenkaempfen
SS-Leithefte
Blutsgedanke
'Geographie und Geopolitik' als Schulungsthema
'Deutschland im Rohstoffkampf'
http://www.reto-stein.de/Weltanschauliche_Schulung.pdf
Bezeichnung 'Fuehrerbewerber' und Foerderung
Auswahl der 'wertvollsten Menschen'
Napola Potsdam
'Besonderes Verfahren der Begabtenauslese'
Reichsschule Feldafing
'Auslese der Eindatzbereiten'
http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon/ChrSS-Schulung.pdf
"Emil Maier-Dorn (… 1908 - … 1986) war ein deutscher Schriftsteller, Reichsschulungswalter des Nationalsozialistischen Bundes deutscher Technik (NSBDT) und Politiker der rechtsextremistischen Deutschen Reichspartei (DRP) und später der NPD. Dorn schloss sich ab 1933 der nationalsozialistischen Bewegung an, wo er erzieherisch und bildend tätig wurde. In dieser Zeit verfasste er Gedichte und schrieb Aufsätze zu unterschiedlichen Themen. Sein Hauptwerk galt der Reichsautobahn. Er textete unter andrem für die Fotografin Erna Lendvai-Dircksen. Als Reichsschulungswalter des Nationalsozialistischen Bundes deutscher Technik unterrichtete er auf der Reichsschule der deutschen Technik, welche auf der Plassenburg bei Kulmbach eingerichtet worden war, nationalsozialistische Ideologie. Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss er sich der Deutschen Reichspartei an. Mit Adolf von Thadden gründete er die NPD. Viele Jahre gehörte er dem Parteivorstand an und war stellvertretender Landesvorsitzender von Bayern. Er verfaßte verschiedene kurzgefaßte Stellungnahmen zu zeitgeschichtlichen Themen. Auflagenstark war seine Publikation Anmerkungen zu Sebastian Haffner. (wikipedia) "
______
Frontkaempfer-Ideal
Nimbus des Soldatischen
"Meine Ehre heisst Treue" (Wahlspruch der SS)
Geschichte der Menschheit als ein Ablauf von Rassenkaempfen
SS-Leithefte
Blutsgedanke
'Geographie und Geopolitik' als Schulungsthema
'Deutschland im Rohstoffkampf'