Wer eine
Zusammenfassung von Sarrazins “Thesen” sucht, landet bisher zuerst auf meinem
Post “Sarrazin Thesen in fünf Punkten”. Da es gar nicht so einfach war, eine
von Sarrazin selbst verfasste Zusammenfassung seiner vielfältigen Aussagen zu
finden – eine Unterscheidung, was wirklich der Kern ist und was Beiwerk -,
hatte ich diesen Post nach einer von Bruno Preisendörfer verfassten
Zusammenfassung in fünf Punkten benannt.
Zu finden auf
Sarrazin hat über seine Deutschland-Schafft-Sich-Ab-Theorie ein dickes Buch verfasst und unzählige Interviews gegeben. Aber es ist eine Suche nach der
Stecknadel im Heuhaufen, wenn man eine Stelle finden will, an der er sagt: Das
ist, in ein paar Sätzen, der Kern, um den es mir geht.
Es dauerte einige
Zeit, bis ich eine solche Stelle fand – in dem Interview, das Sarrazin 2011 (in
englischer Sprache) der BBC gegeben hat. Der betreffende Text (in deutscher Übersetzung)
ist in besagtem Post als Nachtrag noch eingefügt und kurz kommentiert. Mit diesem neuen Post möchte ich besonders darauf hinweisen.
Aus Sarrazins eigener Zusammenfassung wird deutlich, dass es im Kern nicht um Integration geht. Sondern es geht darum, welche Abstammung als deutsch gelten soll, und welche Bevölkerungsgruppen bezüglich ihrer Erbanlagen höher- oder minderwertig seien. Die “eugenischen Thesen” sind nicht irgendwelche Ausrutscher, sondern sie sind der Kern.
Sie lauten:
- Deutschland schrumpft (mit jeder Generation um ein Drittel der Bevölkerung)
- Die klügsten Menschen kriegen die wenigsten Kinder
- Deutschland hat die falsche Art von Immigration - aus den falschen Ländern
Das sind die
Kernthesen in Sarrazins eigener Zusammenfassung.
Original-Interview
(Audio) http://www.wikio.de/video/thilo-sarrazin-full-hour-interview-say-4976271
Transkript (Auszug) http://europenews.dk/en/node/39257
Um Integration geht es nicht:
Siehe z.B. auch den Post "Anbiederungen", Stichwort "Charakterliche Ueberfremdung"
http://guttmensch.blogspot.com/2011/12/anbiederungen.html
________
Sarrazins Traum:
(Aus dem "Traumkapitel" in DSSA; von mir zusammengefasst)
http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/antwort-auf-die-quizfrage-zu-welchem.html
Bei der Bundestagswahl im September 2013 wird eine Regierung gewählt, die in ihrer Koalitionsvereinbarung "neue Akzente zur Weiterentwicklung in der Familien-, Integrations- und Bildungspolitik" setzt. Sie setzt durch, was Sarrazin für richtig hält. Insbesondere sind das Maßnahmen, die bis dahin besonders umstritten und "immer wieder als sozial ungerecht" kritisiert worden waren".
Finanzielle Unterstützungsleistungen für Familien werden konzentriert auf Anreize zur Steigerung von "Geburten von Frauen mit mittlerem und hohem Bildungsstand". Die Zahl der Geburten pro Frau steigt auf 2,1, und die "qualitativen Veränderungen" in der Zusammensetzung der Bevölkerung, die Sarrazin zuvor angeprangert hatte, kehren sich um. Dank unterschiedlicher finanzieller Anreize und Gegenanreize für verschiedene Bevölkerungsgruppen liegt die Fruchtbarkeit bei "Schichten mit höherer Bildung" noch über dem erreichten Gesamtdurchschnitt von 2,1 Geburten pro Frau, und "bei den Migranten aus Nah- und Mittelost sowie aus Afrika" unter den Gesamtdurchschnitt.
Von Investitionen für Bildung ist nicht die Rede; wie an anderer Stelle im Buch abgehandelt, wird gerade im Bildungsbereich nach Sarrazins Ansicht schon zuviel Geld verschwendet. Ganztagsschule ist aber Pflicht, Lehrpläne ändern sich entsprechend Sarrazins Vorstellungen, und es gibt Kopftuchverbot an Schulen.
Man sieht immer weniger Frauen mit Kopftuch, die Kinder werden intelligenter, Deutschland ist wieder gut aufgestellt für den internationalen Wettbewerb.
__________
Ergänzung 27.04.2013
_________
Drei Bedrohungen / Vergleichende Übersicht
Siehe auch Stichwort: Führerschule
der deutschen Ärzteschaft; Post http://guttmensch.blogspot.de/2013/02/stoff-aus-den-fuehrerschulen.html
und Label “Sarrazin Biographie Familiengeschichte”
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Erklärter Feind der „Erbbiologie“ waren die nicht bzw. eingeschränkt Leistungsfähigen bzw. die Leistungsunwilligen, die „Ballastexistenzen“, die nicht nur sozialpolitisch bekämpft und finanziell ausgehungert werden sollten, sondern denen letztlich die Lebensberechtigung abgesprochen wurde. Im sozialpolitischen Denken des Nationalsozialismus galt der arbeitsscheue „Asoziale“ als unmittelbarer Antityp des für die Volksgemeinschaft wertvollen, produktiven Volksgenossen. Die „Asozialen“ und „Minderwertigen“ bildeten in der rassenhygienischen Theorie den gefährlichen Feind im Innern des Volkskörpers. „Asozial“ bzw. synonym „gemeinschaftsfremd“ wurde als negative Ausgrenzung aus der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft definiert. Zur Volksgemeinschaft zählte nur, wer als wertvoll angesehen wurde.
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Um Integration geht es nicht:
Siehe z.B. auch den Post "Anbiederungen", Stichwort "Charakterliche Ueberfremdung"
http://guttmensch.blogspot.com/2011/12/anbiederungen.html
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Sarrazins Traum:
(Aus dem "Traumkapitel" in DSSA; von mir zusammengefasst)
http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/antwort-auf-die-quizfrage-zu-welchem.html
Bei der Bundestagswahl im September 2013 wird eine Regierung gewählt, die in ihrer Koalitionsvereinbarung "neue Akzente zur Weiterentwicklung in der Familien-, Integrations- und Bildungspolitik" setzt. Sie setzt durch, was Sarrazin für richtig hält. Insbesondere sind das Maßnahmen, die bis dahin besonders umstritten und "immer wieder als sozial ungerecht" kritisiert worden waren".
Finanzielle Unterstützungsleistungen für Familien werden konzentriert auf Anreize zur Steigerung von "Geburten von Frauen mit mittlerem und hohem Bildungsstand". Die Zahl der Geburten pro Frau steigt auf 2,1, und die "qualitativen Veränderungen" in der Zusammensetzung der Bevölkerung, die Sarrazin zuvor angeprangert hatte, kehren sich um. Dank unterschiedlicher finanzieller Anreize und Gegenanreize für verschiedene Bevölkerungsgruppen liegt die Fruchtbarkeit bei "Schichten mit höherer Bildung" noch über dem erreichten Gesamtdurchschnitt von 2,1 Geburten pro Frau, und "bei den Migranten aus Nah- und Mittelost sowie aus Afrika" unter den Gesamtdurchschnitt.
Von Investitionen für Bildung ist nicht die Rede; wie an anderer Stelle im Buch abgehandelt, wird gerade im Bildungsbereich nach Sarrazins Ansicht schon zuviel Geld verschwendet. Ganztagsschule ist aber Pflicht, Lehrpläne ändern sich entsprechend Sarrazins Vorstellungen, und es gibt Kopftuchverbot an Schulen.
Man sieht immer weniger Frauen mit Kopftuch, die Kinder werden intelligenter, Deutschland ist wieder gut aufgestellt für den internationalen Wettbewerb.
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Ergänzung 27.04.2013
Drei Gefahren
Interessante Funde in zwei neu eingetroffenen, über
Internet-Antiquariat bestellten Büchern (Hervorhebungen in Fettdruck von mir):
1)
Deutsche Bevölkerungspolitik. Von Dr. Herbert
Linden, Ministerialrat im Reichs- und Preußischen Ministerium des Innern. Erschienen
1938 in der Reihe “Volk und Wissen, Verlag Kurt Stenger, Erfurt (S. 3)
Das Volk nach
nationalsozialistischer Auffassung ist nicht die Zusammenfassung der gegenwärtig
innerhalb der Reichsgrenzen lebenden Individuen. Das Volk ist vielmehr ein
besonderer, durch Blutsverwandtschaft entstandener biologischer Körper, der
seinen eigenen biologischen Gesetzen unterworfen ist. Während z.B. das
Einzelindividuum unentrinnbar dem Tode verfällt, können Völker ewig leben, wenn
sie die Gefahren vermeiden, die dieses ewige Leben bedrohen. Der
Nationalsozialismus kennt diese Gefahren genau. Auf Grund der geschichtlichen
Betrachtung vom Kommen und Gehen der Völker und Kulturen und auf Grund der
Ergebnisse exakter naturwissenschaftlicher Forschung müssen drei Gefahren vermieden werden: 1. Rückgang der Zahl, 2. Überwuchern der
erbkranken Stämme über die gesunden, 3. Vermischung mit Fremdstämmigen.
2)
Zwangssterilisation in Bonn (1934 – 1945) – Die medizinischen
Sachverständigen vor dem Erbgesundheitsgericht. Von Carola Einhaus. Erschienen
2006 in der Reihe Rechtsgeschichtliche Schriften. Im Auftrage des Rheinischen
Vereins für Rechtsgeschichte Köln, herausgegeben von Dieter Strauch. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien
Auf dem
Reichsparteitag der NSDAP im Jahre 1934 nannte Reichsärzteführer Wagner die drei vorrangig zu lösenden Aufgaben
der nationalsozialistischen Gesundheitspolitik: Förderung der durch Geburtenrückgang gefährdeten arischen Rasse,
Ausschluss sogenannter Erbuntüchtiger von der Fortpflanzung und die
Verhinderung der Vermischung von arischem mit artfremdem Blut.
Reichsärzteführer Gerhard Wagner |
Abtransport Behinderter zur "Euthanasie";
Stetten im Remstal, 1940.
Ministerialrat Dr. Herbert Linden war
an der "Aktion T4" maßgeblich beteiligt
|
_________
Die drei demografischen Bedrohungen nach Sarrazin (2010) einerseits und nach Wagner (1934) und Linden (1938) andererseits lassen sich mit den gleichen Schlagworten zusammenfassen:
- Schrumpfvergreisung
- Vermehrung der Untüchtigen
- Überfremdung
Drei Bedrohungen / Vergleichende Übersicht
Thilo
Sarrazin, 2011
(Von ihm selbst gegebene Zusammenfassung seiner Thesen im BBC Interview) |
Ministerialrat
Linden, 1938
(“Drei Gefahren” –
Broschüre “Deutsche Bevölkerungspolitik”)
|
Reichsärzteführer
Wagner, 1934
(Vorrangig zu lösende Aufgaben der NS Gesundheitspolitik; NSDAP Reichsparteitag) |
1.
SCHRUMPFVERGREISUNG
|
||
Deutschland schrumpft (mit
jeder Generation um ein Drittel der Bevölkerung)
|
Rückgang der Zahl
|
Förderung der durch
Geburtenrückgang gefährdeten arischen Rasse
|
2.
VERMEHRUNG
DER UNTÜCHTIGEN
|
||
Die klügsten Menschen kriegen
die wenigsten Kinder
|
Überwuchern der erbkranken
Stämme über die gesunden
|
Ausschluss sogenannter
Erbuntüchtiger von der Fortpflanzung
|
3.
ÜBERFREMDUNG
|
||
Deutschland hat die falsche Art
von Immigration - aus den falschen Ländern
|
Vermischung mit Fremdstämmigen
|
Verhinderung der Vermischung
von arischem mit artfremdem Blut
|
__________
Ministeralrat Linden (1939):
“Es muss vielmehr der Schwachsinn herausgearbeitet werden.“
Es
gab auf diesem Blog – und natürlich anderswo - ja schon etliche Nachweise der Ähnlichkeit
von Sarrazin-Sprüchen mit solchen aus der Nazi-Zeit. Ich hatte mir vorgenommen,
es mit solchen Nachweisen , die z.T. – ganz gleichgültig, wie gut belegt sie sind
- eher Abwehrreflexe auslösen als zum Nachdenken anregen, nun auch mal gut sein
zu lassen. Aber dann stieß ich fast zufällig noch auf die frappierende Ähnlichkeit
des Szenarios der dreifachen Bedrohung nach Sarrazin einerseits und den NS
Medizinern Wagner und Linden andererseits (s. vergleichende Übersicht oben). Diese
Entdeckung “zieht mir die Schuhe aus”.
Der
Rolle des Ministerialrats Linden, der in der Broschüre von 1938 die “drei
Gefahren” beschworen hatte, bin ich noch etwas weiter nachgegangen.
Google-Suche
nach “Ministerialrat Herbert Linden” führt u.a. auf
http://kobra.bibliothek.uni-kassel.de/bitstream/urn:nbn:de:hebis:34-2007013016913/3/Zwangssterilisation.pdf
Dort finden sich auch wichtige Informationen über die
weite Auslegung der Diagnosen von “Erbkrankheiten” und “angeborenem Schwachsinn”
und, einmal mehr, über den Einsatz von “Begabungsprüfungen” (Intelligenztests).
Diese kamen routinemäßig zum Einsatz, wenn es z.B. um Entscheidungen über
Zwangssterilisationen ging. Nur wurden, wenn das Ergebnis den Vorurteilen nicht
entsprach, noch Hilfsdefinitionen wie “moralischer Schwachsinn” herangezogen, um
“Asoziale” und “Minderwertige” auszugrenzen.
Bemerkenswert auch die Geschichte der “erbbiologischen Erhebungen” in der ostfriesischen
Gemeinde Moordorf - Beispiel für unbewältigte Schwierigkeiten der Integration,
interpretiert als erblich bedingtes Asozialen- und Schwachsinnigen-Problem. Auch
wenn es zwischen Moordorf Ende der 1930er Jahre und Kreuzberg heute gewaltige
Unterschiede gibt – beide können als “Orte der Ankunft” nach Saunders
betrachtet werden; in dieser Hinsicht ist ein Vergleich interessant. (Siehe
Post “Arrival City – Zum Beispiel Berlin-Kreuzberg”
Nebenbei: Ob die Ostfriesenwitze wohl ursprünglich auf die Moordorfer bezogen
waren – nach dem Motto: “Es muss vielmehr der Schwachsinn herausgearbeitet
werden”?
Auszüge
aus:
Margret
Hamm (Hrsg.), Lebensunwert – zerstörte Leben. Zwangssterilisation und
„Euthanasie“, Frankfurt/M.
2005, S. 111-119.
Beitrag von Wolfgang Ayass Erklärter Feind der „Erbbiologie“ waren die nicht bzw. eingeschränkt Leistungsfähigen bzw. die Leistungsunwilligen, die „Ballastexistenzen“, die nicht nur sozialpolitisch bekämpft und finanziell ausgehungert werden sollten, sondern denen letztlich die Lebensberechtigung abgesprochen wurde. Im sozialpolitischen Denken des Nationalsozialismus galt der arbeitsscheue „Asoziale“ als unmittelbarer Antityp des für die Volksgemeinschaft wertvollen, produktiven Volksgenossen. Die „Asozialen“ und „Minderwertigen“ bildeten in der rassenhygienischen Theorie den gefährlichen Feind im Innern des Volkskörpers. „Asozial“ bzw. synonym „gemeinschaftsfremd“ wurde als negative Ausgrenzung aus der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft definiert. Zur Volksgemeinschaft zählte nur, wer als wertvoll angesehen wurde.
Das „Gesetz zur Verhütung
erbkranken Nachwuchses“ vom 14. Juli 1933 enthielt vom reinen Wortlaut keine
unmittelbar erkennbare Ausrichtung auf Menschen aus gesellschaftlichen
Unterschichten. Mit wissenschaftlichem Anspruch führte der Gesetzestext
abschließend und unmissverständlich eine Anzahl angeblicher Erbkrankheiten auf,
von denen in der Praxis der folgenden Jahre angeborener Schwachsinn,
Schizophrenie und Epilepsie die wichtigste Rolle spielten. Doch schon die
veröffentlichte offizielle amtliche Begründung des Gesetzes enthüllte seine
Stoßrichtung gegen „Minderwertige“ und „Asoziale“. „Unzählige Minderwertige und
erblich Belastete“ pflanzten sich – so die Gesetzesbegründung – „hemmungslos“
fort. Der „kranke und asoziale Nachwuchs“ dieser Minderwertigen falle der
Gesamtheit zur Last. In erbgesunden Familien werde dagegen größtenteils nur
noch ein Kind geboren. „Das bedeutet aber das Aussterben der hochwertigen
Familien, so dass demnach höchste Werte auf dem Spiele stehen; es geht um die
Zukunft unseres Volkes! Dazu kommt, dass für Geistesschwache, Hilfsschüler,
Geisteskranke und Asoziale jährlich Millionenwerte verbraucht werden, die den
gesunden, noch kinderfrohen Familien durch Steuern aller Art entzogen werden.
Die Fürsorgelasten haben eine Höhe erreicht, die in gar keinem Verhältnis mehr
zu der trostlosen Lage derjenigen steht, die diese Mittel durch Arbeit
aufbringen müssen.“ Die Zwangssterilisation von „Minderwertigen“ – so die
amtliche Begründung zum Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses – sei eine
„Tat der Nächstenliebe“ und „wahrhaft soziale Tat“.
Menschen aus den
gesellschaftlichen Unterschichten wurden vorwiegend mit der Diagnose „angeborener
Schwachsinn“ zwangssterilisiert, einer im Zwangssterilisationsgesetz explizit
genannten Diagnose. Unter „Schwachsinn“ verstanden viele Erbgesundheitsgerichte
jedoch nicht nur ein über die damals üblichen Fragebögen messbares
Intelligenzdefizit, sondern häufig auch als „moralischer Schwachsinn“
qualifizierte unangepasste Lebensweise oder abweichendes Wertesystem. Mit Konzepten
wie „Lebensbewährung“ und „Gesamtpersönlichkeit“ konnten die
Erbgesundheitsgerichte auch sozial randständige und unangepasst lebende
Personen erfassen, denen „intellektueller Schwachsinn“ nicht nachgewiesen
werden konnte. Sozialer Werdegang und „Lebensbewährung“ galten als
entscheidende Indikatoren für die Sterilisationsdiagnose „angeborener
Schwachsinn“. Hinter der pseudowissenschaftlichen Fassade von so manchem
Rassenhygieniker steckte letztlich eine recht schlichte Milieutheorie. […]
Die in den beiden letzten Jahrzehnten durchgeführten Regionaluntersuchungen haben aufgezeigt, dass sich hinter der medizinischen Diagnose „erbkrank“ häufig eine reine soziale Beurteilung verbarg. Insbesondere Fürsorgeämter und Gesundheitsämter meldeten viele ihrer Klienten zur Sterilisation. Eine erhebliche Rolle spielten dabei die Berichte der Fürsorgerinnen, die Fürsorgeakte war eine häufig herangezogene Informationsquelle. Fürsorgeberichte gingen zum Teil wörtlich in Urteile der Erbgesundheitsgerichte ein. Soziale Beurteilung wurde in den Sterilisationsbeschlüssen häufig nur notdürftig hinter pseudomedizinischen Diagnosen versteckt. Schulversagen, Vorstrafen, Arbeitsplatzverlust, Wohnungslosigkeit, ja letztlich die Armut insgesamt wurde als erbbedingt eingeschätzt. Soziale Zusammenhänge wurden schlichtweg geleugnet. Im Gegenteil: Die „Minderwertigen“ hätten sich ihr deklassiertes Umfeld selbst geschaffen oder regelrecht aufgesucht. So schrieb der Stuttgarter Gauamtsleiter des Rassenpolitischen Amts Karl Ludwig Lechler im Jahr 1940:
„Keineswegs aber wünschen
Asoziale die Loslösung aus ihrer hässlichen Umgebung, sondern sie wissen eine
etwa geplante Beseitigung der 'Verwahrlosung' auf jede erdenkliche Art und Weise
zu verhindern. Gerade die selbstgewählte Umwelt ist kennzeichnend für
Asoziale.“ Soziale Not wurde daher geradezu als Indiz für erbliche
Minderwertigkeit angesehen. Die erbbiologische Struktur offenbare sich in der
selbst geschaffenen sozialen Lage. Der Bezug von Fürsorgeleistungen brachte die
unmittelbare Gefahr der Zwangssterilisation. […]Die in den beiden letzten Jahrzehnten durchgeführten Regionaluntersuchungen haben aufgezeigt, dass sich hinter der medizinischen Diagnose „erbkrank“ häufig eine reine soziale Beurteilung verbarg. Insbesondere Fürsorgeämter und Gesundheitsämter meldeten viele ihrer Klienten zur Sterilisation. Eine erhebliche Rolle spielten dabei die Berichte der Fürsorgerinnen, die Fürsorgeakte war eine häufig herangezogene Informationsquelle. Fürsorgeberichte gingen zum Teil wörtlich in Urteile der Erbgesundheitsgerichte ein. Soziale Beurteilung wurde in den Sterilisationsbeschlüssen häufig nur notdürftig hinter pseudomedizinischen Diagnosen versteckt. Schulversagen, Vorstrafen, Arbeitsplatzverlust, Wohnungslosigkeit, ja letztlich die Armut insgesamt wurde als erbbedingt eingeschätzt. Soziale Zusammenhänge wurden schlichtweg geleugnet. Im Gegenteil: Die „Minderwertigen“ hätten sich ihr deklassiertes Umfeld selbst geschaffen oder regelrecht aufgesucht. So schrieb der Stuttgarter Gauamtsleiter des Rassenpolitischen Amts Karl Ludwig Lechler im Jahr 1940:
Soziale Demoralisierung und
Desintegration führte die nationalsozialistische Erbbiologie auf erblich
bedingte Faktoren zurück. Rassenhygiene wurde so zum Mittel einer radikalen
Armenpolitik. Die nahezu grenzenlose Ausdehnung der Diagnose „angeborener
Schwachsinn“, insbesondere in der Variante „moralischer Schwachsinn“, führte
zur Verstümmelung von Menschen, die sich nach Ansicht der beurteilenden Ärzte
und Richter „im Leben nicht bewährt“ hatten. Anstatt die Ursachen der Armut zu
bekämpfen, versuchte man die Armen auszurotten. Durch umfassende
Zwangssterilisation „belasteter Sippen“ sollten althergebrachte soziale Probleme
ein für alle Mal beseitigt werden. Die gewonnenen Mittel sollten – so zumindest
die offizielle Lesart – für wertvolle Familien verwendet werden. Staatliche
Förderung erhielten also nur als wertvoll eingeschätzte Familien – dies wurde
in vielen Verordnungen und Erlassen festgelegt. Unterschiedslos ausgegebene Hilfen
für kinderreiche Familien, die minderwertige Familien nur zu unerwünschter Fortpflanzung
ermunterten, galten im rassenhygienischen Denken als naturwidrige
„Kontraselektion“. Folgerichtig wurde im Nationalsozialismus bei sämtlichen
familienfördernden Leistungen geprüft, ob die betreffende Familie auch
„erbgesund“ und „würdig“ sei. Dies betraf Ehestandsdarlehen, Kinderbeihilfen,
Kindererholung („Kinderlandverschickung“), aber auch Ausbildungsbeihilfen und
die Wohnungsvergabe. Je nachdem, ob eine Familie als wertvoll oder minderwertig
eingeschätzt wurde, erfolgte für dieselbe Notlage eine ungleiche Behandlung.
Alle fördernden Maßnahmen wurden ausschließlich unter dem Aspekt der
„Aufartung“ gewährt und beinhalteten folgerichtig eine entsprechende
erbbiologische Begutachtung. […]
Mit jeder fördernden
Maßnahme wurde gleichzeitig auch selektiert. Jede Leistungsvergabe an
„Erbgesunde“ bedeutete gleichzeitig auch die Aussonderung der „Minderwertigen“.
Die als minderwertig eingeschätzten Unterschichtfamilien sollten durch
staatliche Leistungen keinesfalls ermuntert werden, Kinder in die Welt zu
setzen. Im Einzelfall konnte es sogar geschehen, dass ein Antrag auf eine
soziale Leistung mit einer Zwangssterilisation endete, so bei einem 41-jährigen
Landwirt, der im Jahr 1938 durch den Antrag auf eine einmalige Kinderbeihilfe
in das Räderwerk des Mindener Gesundheitsamts geriet und schließlich wegen
angeblicher Schizophrenie zwangssterilisiert wurde. Auch abgelehnte Bewerber
für Ehestandsdarlehen mussten mit einer Zwangssterilisation rechnen. […]
Es lassen sich deutlich zwei
Strategien unterscheiden, mit denen eine verstärkte Sterilisation von sozialen
Außenseitern erreicht werden sollte. Entsprechend der bereits bestehenden
Praxis vieler Erbgesundheitsgerichte, so die eine Strategie, sollten
Sterilisationen von „Asozialen und Verbrechern“ mittels sehr weiter Ausdehnung der
Diagnose „angeborener Schwachsinn“ durchgeführt werden. Einigen Rassenhygienikern
erschien dieser Weg als zu aufwendiger Umweg bzw. einzelnen auch als„Vergewaltigung
des Schwachsinnsbegriffs“. Sie plädierten daher für eine Änderung des Zwangssterilisationsgesetzes
oder hielten ein Sondergesetz für „Asoziale“ für notwendig. Für eine Änderung
des Zwangssterilisationsgesetzes trat insbesondere der Direktor des Frankfurter
Instituts für Erbbiologie und Rassenhygiene Otmar von Verschuer ein, der
bereits 1938 vorschlug, das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ durch
Verzicht auf die konkrete Benennung der angeblichen Erbkrankheiten leichter
handhabbar zu machen. Sterilisation sollte nach seinen Vorschlägen bei jeder
schweren geistigen Störung, jeder schweren Krankheit und jeder schweren
körperlichen Missbildung möglich sein, sofern Erblichkeit unterstellt werden
konnte. Karl Astel, einer der profiliertesten Rassenhygieniker des Nationalsozialismus
und Präsident des Thüringischen Landesamtes für Rassenwesen, trat ebenfalls
1938 für eine Ausdehnung des Gesetzes ein. Die bisherigen
Sterilisationsmöglichkeiten reichten seiner Einschätzung nach „namentlich im
Hinblick auf Kriminelle, Arbeitsscheue, Anti- und Asoziale“ nicht aus. Der
Experte für „asoziale Großfamilien“ Wolfgang Knorr forderte 1939 ein „Gesetz
gegen die Überhandnahme des Untermenschentums“, das ermöglichen sollte, alle
„Gemeinschaftsunfähigen“ zu sterilisieren. Den radikalsten – in Buchform
veröffentlichten – Vorschlag legte 1941 der Direktor des Instituts für Erb- und
Rassenhygiene der Universität Gießen Heinrich Wilhelm Kranz vor.
„Gemeinschaftsfremden“ sollten die „völkischen Ehrenrechte“ durch Richterspruch
aberkannt werden können. Diese Aberkennung sollte grundsätzlich mit
Zwangssterilisation, Eheverbot bzw. Auflösung bestehender Ehen und Wegnahme der
Kinder verbunden sein. Auch in den ab 1939 im Reichskriminalpolizeiamt ausgearbeiteten
Entwürfen für ein besonderes „Gemeinschaftsfremdengesetz“ war die
Zwangssterilisation von sog. Asozialen grundsätzlich vorgesehen.
Bei der Durchführung des
„Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ spielte die systematische
„Durchkämmung von Anstaltsbeständen“ eine herausragende Rolle. Man glaubte, in
Gefängnissen, Anstalten und Heimen besonders viele „Erbkranke“ finden zu können.
Menschen, die bereits in Heil- und Pflegeanstalten, Fürsorgeheimen, Fürsorgeerziehungsanstalten,
Arbeitshäusern oder Strafanstalten untergebracht waren, waren deswegen von den
Zwangssterilisationen unmittelbar bedroht. Allerdings stellte weder
Straffälligkeit noch Arbeitshausunterbringung für sich genommen einen
Sterilisationsgrund dar. Es musste zumindest der Form halber eine der im
„Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ aufgeführten „Erbkrankheiten“
diagnostiziert werden. […]
„Asozialität ist erblich!“,
lautete der Kernsatz einer nur 21 Seiten starken, 1940 von der Medizinischen
Fakultät der Universität Hamburg angenommenen Dissertation. Aus der schlichten
Tatsache, dass die ostfriesische Gemeinde Moordorf schon seit langem als
sozialer Brennpunkt galt, schloss der Autor unmittelbar auf die Erblichkeit der
„Asozialität“. Eltern „asozial“ – Kinder „asozial“, das genügte als Beweis für
die angebliche Vererbung der „Asozialität“. Moordorf eignete sich in besonderem
Maß für eine exemplarische Asozialenforschung. Der Ort war erst in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts durch ortsfremde Siedler gegründet worden. Die
Integration der Fremden in die Region war vollständig misslungen. Moordorf galt
als „Sammelbecken der Minderwertigen Ostfrieslands“ und besaß seit langem einen
schlechten Ruf als Asozialensiedlung. Bereits 1934 führte der Reichsnährstand umfangreiche
erbbiologische Erhebungen an den Bewohnern Moordorfs durch. Von 521
untersuchten Familien wurden nur 51 als „erbbiologisch gut“ eingeschätzt. 106 Familien
hielt man für „durchschnittlich“. Als „erbbiologisch bedenklich“ galten 84
Familien. Immerhin 280 Familien seien „erbbiologisch abzulehnen“. Knapp 70
Prozent der Moordorfer Bevölkerung trügen also „unerwünschtes Erbgut“. Trotz
dieser im Sinn der Rassenhygieniker eindeutigen Diagnose wurden zunächst nur
relativ wenige Moordorfer zwangssterilisiert. In einer unveröffentlichten
Denkschrift des für Moordorf zuständigen Gesundheitsamts Aurich klagte ein
Hilfsarzt, dass bis zur Abfassung des Berichts im Jahre 1938 erst 16 Moordorfer
sterilisiert waren. Schuld daran sei die enge Auslegung des
Zwangssterilisationsgesetzes durch das Auricher Erbgesundheitsgericht, das im
Gegensatz zu anderen Gerichten die Diagnose „asozial“ nicht als
Sterilisationsgrund ansah. Die zwölfseitige Denkschrift endet mit der
Forderung, das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses durch explizite
Erweiterung des Schwachsinnsbegriffs auf die „Asozialen“ leichter handhabbar zu
machen.
Die Missstände
der Moordorfer Asozialenbekämpfung alarmierten höchste Berliner Stellen. In
einer Krisensitzung, zu der aus Berlin eigens Ministerialrat Herbert Linden vom
Reichsinnenministerium und der Zigeuner- und Asozialenforscher Robert Ritter
anreisten, wurden die örtlich Verantwortlichen im Februar 1939 vergattert,
endlich tatkräftig gegen die Moordorfer „Asozialen“ vorzugehen. Herbert Linden,
der wenige Monate später damit begann, die „Euthanasie“-Morde zu organisieren,
führte dabei in Aurich aus: „Als Grund zur Sterilisation dürfte nicht so sehr
die Asozialität in den Vordergrund geschoben werden, sondern es muss vielmehr
der Schwachsinn herausgearbeitet werden.“ Die Hauptsache sei die Einigkeit in
derAuffassung, das deutsche Volk von erbbiologisch unerwünschtem Nachwuchs zu
befreien. „Auf diesem Weg dürfen uns formelle juristische Bedenken nicht
aufhalten.“
Noch zu Ministerialrat Linden
Peter Sandner: Verwaltung des Krankenmordes. Der Bezirksverband Nassau im Nationalsozialismus. Historische Schriftenreihe des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen; Hochschulschriften Band 2. - Die Buchversion dieser Publikation ist erschienen: Gießen (Psychosozial-Verlag) 2003
“Die knapp 4 Millionen zugewanderten Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion machen nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr gute Integrationsfortschritte, ihre Erfolge im Bildungswesen sind überdurchschnittlich. Gleiches gilt für andere Zuwanderer aus osteuropäischen Ländern. Für den Arbeitsmarkt und für das Bildungswesen sind sie durchweg eine Bereicherung.” (DSSA)
Eine charakteristische Art von Formulierungen, mit denen Sarrazin etwas nahe legt, ohne es direkt zu behaupten – so dass er einerseits unweigerlich in einer bestimmten Weise verstanden wird und sich andererseits darauf berufen kann, er habe dies oder jenes doch gar nicht gesagt -, wird von Kritikern zuweilen als “verschwurbelt” bezeichnet. Der obige Satz (mit “wäre”, “wenn das zuträfe”, “könnten”) ist ein Beispiel von vielen fuer die von Sarrazin verwendete Technik des “Verschwurbelns”.
Bei Sarrazin klingt das zum Beispiel so:
Noch zu Ministerialrat Linden
Peter Sandner: Verwaltung des Krankenmordes. Der Bezirksverband Nassau im Nationalsozialismus. Historische Schriftenreihe des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen; Hochschulschriften Band 2. - Die Buchversion dieser Publikation ist erschienen: Gießen (Psychosozial-Verlag) 2003
Aus Kapitel
V.
REGIONALISIERUNG UND DEZENTRALISIERUNG
1.
Konflikte und Entscheidungen im Übergang
a) Anstaltsnutzung und
Personaleinsatz
Dr. Linden, Ministerialdirigent im Innenministerium und seit Ende
1941 zudem„Reichsbeauftragter für die Heil- und Pflegeanstalten“, erschien
lange als „die obskurste unter den Schlüsselfiguren, die für die
Euthanasiemorde verantwortlich waren.“ Offenbar war Linden eine eher farblose
Persönlichkeit, trotz seiner Ausbildung als Arzt „ein führender Verwaltungsmann“,
dessen „Arbeit im Rahmen des Euthanasie-Mordprogramms [...] sich vor allem am
Schreibtisch“ abspielte und der dabei „perfekt und leise“ agierte. Seine
Unauffälligkeit, aber auch sein Suizid bei Kriegsende – und damit auch das
Ausbleiben einer Strafverfolgung – dürften dafür gesorgt haben, dass die Forschung
ihn lange weniger beachtete. Allerdings hatte bereits Karl Brandt im Nürnberger
Ärzteprozess dargestellt, das Innenministerium habe Linden „im späteren Verlauf
der Behandlung der Euthanas[ ie] [...] als Exponent für diese Dinge
herausgestellt“, und „T4“-Organisator Viktor Brack aus der Kanzlei des Führers
bekundete 1946, Linden sei „immer dabei bei diesen ganzen Sachen“ gewesen. Zweifellos,
so lässt sich heute feststellen, war er „eine Schlüsselfigur bei der Organisation
der Euthanasie“, ja für die Zeit 1942 bis 1944 wird man sogar sagen können: die Schlüsselfigur.
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Die Kunst des Behauptens, Weglassens und Insinuierens
(Nahelegens):
Manipulative Methoden bei Sarrazin; Beispiele
Manipulative Methoden bei Sarrazin; Beispiele
“Die knapp 4 Millionen zugewanderten Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion machen nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr gute Integrationsfortschritte, ihre Erfolge im Bildungswesen sind überdurchschnittlich. Gleiches gilt für andere Zuwanderer aus osteuropäischen Ländern. Für den Arbeitsmarkt und für das Bildungswesen sind sie durchweg eine Bereicherung.” (DSSA)
“Eine Zuwanderungs-
und Integrationsproblematik, die der Rede wert ist und sich nicht mit der Zeit
automatisch erledigt, gibt es heute in Deutschland ausschließlich mit Migranten
aus der Türkei, Afrika, Nah- und Mittelost, die zu mehr als 95 Prozent
muslimischen Glaubens sind.” (DSSA)
Belege für diese angeblichen generellen Unterschiede bei der
Integration osteuropäischer Migranten und solchen “aus der Türkei, Afrika, Nah-
und Mittelost”: Keine. Aber macht nichts. Sarrazin trifft den Kern überlieferter
Vorurteile, die sich aus dem “nordischen Gedanken” speisen, wonach “nordische”
Menschen mehr wert sind als andere.
Und weiter:
“Bleibt die
Geburtenrate der Migranten dagegen dauerhaft höher als die der autochthonen
Bevölkerung, so werden Staat und Gesellschaft im Laufe weniger Generationen von
den Migranten übernommen. Damit wäre das Argument widerlegt, die niedrige
deutsche Geburtenrate sei die quasi schicksalhafte Konsequenz der
Modernisierung, denn wenn das zuträfe, könnten ja auch die Migranten dauerhaft
keine höhere Geburtenrate haben.” (DSSA)
Tatsächlich fällt bei Migranten die Geburtenrate von
Generation zu Generation und passt sich der Geburtenrate der alteingessessenen
Bevölkerung an. Diese Information last Sarrazin ganz einfach weg. Er spielt mit
dem Konjunktiv (“wäre”, “wenn das zuträfe”, “könnten”) und legt mit einer
komplizierten Satzkonstruktion die unzutreffende Vermutung nahe, die
Geburtstrate bei Migranten bleibe dauerhaft hoch.
Eine charakteristische Art von Formulierungen, mit denen Sarrazin etwas nahe legt, ohne es direkt zu behaupten – so dass er einerseits unweigerlich in einer bestimmten Weise verstanden wird und sich andererseits darauf berufen kann, er habe dies oder jenes doch gar nicht gesagt -, wird von Kritikern zuweilen als “verschwurbelt” bezeichnet. Der obige Satz (mit “wäre”, “wenn das zuträfe”, “könnten”) ist ein Beispiel von vielen fuer die von Sarrazin verwendete Technik des “Verschwurbelns”.
____
Kernaussage des “wissenschaftlichen Rassismus”:
Nicht Menschen werten Menschen aufgrund ihrer Herkunft ab – sondern der
unterschiedliche Wert von Menschen verschiedener Herkunft ist eine
“Sachverhaltsfeststellung”.
Bei Sarrazin klingt das zum Beispiel so:
“Dazu gehört zum Beispiel das »Gutachten«, das Gideon Botsch
vom Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrum erstellte, um Argumente zu liefern für
ein von einigen innerparteilichen Gegnern gegen mich betriebenes
Ausschlussverfahren aus der SPD. In dieser Schrift wurden meine Aussagen als
rassistisch gewertet, weil sie beobachtbare Unterschiede zwischen ethnischen
Gruppen sowie eine Wertung dieser Unterschiede enthielten. Die Frage, ob meine
Sachverhaltsfeststellungen falsch oder richtig waren, interessierte dabei
überhaupt nicht.”
Thilo Sarrazin, DSSA
Thilo Sarrazin, DSSA
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Es war ein dpa-Korrespondent dort anwesend, der mich fälschlich zitierte, durch die Einwanderer würden wir immer dümmer.
Thilo Sarrazin in einem Gespräch mit seinem Bewunderer Benjamin von Stuckrad-Barre
Thilo Sarrazin in einem Gespräch mit seinem Bewunderer Benjamin von Stuckrad-Barre
Fälschlich ?
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http://de.unionpedia.org/c/Deutschland_schafft_sich_ab/vs/Rassismus
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Ähnlichkeiten zwischen Deutschland schafft sich ab und Rassismus
Deutschland schafft sich ab und Rassismus haben 15 Dinge gemeinsam (in Unionpedia): Aufklärung, Biologismus, Die Zeit, Ethnie, Genetik, Intelligenz, Juden, Muslim, Phänotyp, Politik, Pseudowissenschaft, Rasse, Rassismus, Thilo Sarrazin, Voltaire.
http://de.unionpedia.org/c/Deutschland_schafft_sich_ab/vs/Rassismus
Merkzettel
AntwortenLöschenDemographische Untergangsszenarien (“demographic doomsday scenarios”)
in der Tradition von Friedrich Burgdoerfer (Thomas Bryant, 2010)
http://gh.oxfordjournals.org/content/early/2011/05/30/gerhis.ghr002.extract#
"Jede der denkbaren Maßnahmen, die einen Umschwung bewirken könnten, trägt einen Widerspruch in sich. Fast alle können bei entsprechendem Blickwinkel als politisch anstößig bezeichnet werden.
AntwortenLöschenVoraussetzung für jede tatsächliche Änderung ist ein gesellschaftlicher und politischer Konsens dahingehend, dass es dringend, zwingend und alternativlos ist, die Geburtenrate in Deutschland erheblich zu steigern und gleichzeitig die Anteile der Mittel- und Oberschicht an den Geburten deutlich zu erhöhen. Wenn darüber Einigkeit herrscht, lässt sich ganz anders über die zu ergreifenden Maßnahmen diskutieren. Ohne solch einen Konsens wird alles zerredet werden und an inneren Widersprüchen scheitern.
Der schwedische Soziologe Gunnar Myrdal hat sich am Beispiel seines Heimatlandes bereits in den 1930er Jahren intensiv damit auseinandergesetzt, dass eine entwickelte westliche Gesellschaft in der Summe die Tendenz hat, weniger fruchtbar zu sein, als es für die Nachhaltigkeit ihres Fortbestandes notwendig wäre, und er hat sich auch damit auseinandergesetzt, dass es darüber hinaus nicht gleichgültig ist, wer die Kinder bekommt."
Thilo Sarrazin, DSSA
... in der Tat, "bereits in den 1930er Jahren"
Alles halb und schwankend, und das Humanitaetsgedusel wird Mode ...
LöschenAus einem Bestseller der 1920er Jahre
http://guttmensch.blogspot.com/2011/05/feindbild-gutmensch-co-ein-klassiker_23.html
Merkzettel (fuer die tabellarische Uebersicht)
AntwortenLöschenGgf. "Verminderung der erbbiologischen Qualitaet" statt "Vermehrung der Untuechtigen".
Sarrazin laesst sich zwar an zahlreichen Stellen ueber die Vermehrung der Untuechtigen aus, aber in seiner eigenen Zusammenfassung (zu Beginn des BBC-Interviews) erwaehnt er dies nicht ausdruecklich (stellt hier nur den Aspekt der "positiven Eugenik" heraus, nicht den der "negativen Eugenik").
"Verminderung der erbbiologischen Qualitaet" erfasst beides (zu wenig Kinder von den Klugen, zuviele von den Dummen). Es geht um das Zahlenverhaeltnis von "Tuechtigen" und "Untuechtigen" im Sinne des eugenischen Denkens.
Der Begriff "Entartung" aus der NS Rassenhygiene bezeichnet dieselbe Vorstellung.
In English, please!
AntwortenLöschen... vergleiche aber auch Karl Pearson / Sydney Webb
AntwortenLöschenauf
http://guttmensch.blogspot.com/2011/05/die-iren-und-die-juden-kommen-weitere.html
Aehnliches Bedrohungsszenario !
(Sorry can't provide English translations due to time pressures right now; Google translations are not too bad.)
Undeniably believe that which you stated. Your favorite justification seemed to be on the net the easiest thing
AntwortenLöschento be aware of. I say to you, I certainly get irked
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know about. You managed to hit the nail upon the top and defined out the whole thing
without having side-effects , people can take a signal.
Will likely be back to get more. Thanks
My blog post; Buy Gold Bars
Aus dem BBC Interview mit Thilo Sarrazin - Von Youtube; s. Link oben
AntwortenLöschenAn Hour With Thilo Sarrazin - BBC Radio
kitmantv 21 January 2011
By Frank Kitman
Hello, this is Thilo Sarrazin. I am glad to speak to you on BBC have your say all over the world I am the author of a book which can be named in english "Germany is Doing Itself Away"
It has been a very succesful and controversial book. It still is.
It deals with the three issues:
Firstly Germany is shrinking. Every generation is one third smaller than the generation before
second, the brightest people get the fewest babies
and thirdly, if we need immigration, which one can discuss, we have the wrong kind of immigration
First question
"I am very irritated by the fact that Mr. Sarrazin is dividing the country instead of unifying it - Mr. Sarrazin Why are you actually dividing the country?"
- I am not dividing the country, I am pointing at some facts.
If I take the migrant population, which is as you say 16 million then there are about 12 million people from non-muslim countries, and they have no integrational problems at all. And all the integrational problems we have are concentrated on migrants from turkey arab countries, africa. From Muslim countries. This is a statistical fact. And to call a fact a fact is not dividing people (...)
Alfred Ploetz, einer der Vordenker Thilo Sarrazins:
AntwortenLöschen"Verhütung minderwertiger Einwanderung ..."
Gefunden auf Abebooks:
Doeleke, Werner
Alfred Ploetz (1860-1940), Sozialdarwinist und Gesellschaftsbiologe.
Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der gesamten Medizin des Fachbereiches Humanmedizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, 1975
Aus dem Inhalt: Vorwort: Zur Problematik dieser zeitgeschichtlichen Arbeit - Statt einer Einleitung: Alfred Ploetz, Weg zur Rassenhygiene - Das Studium. Der Züricher Freundeskreis - Amerika und die Rückkehr nach Deutschland - Die Wurzeln des Kampfes ums Dasein und die sozialpolitischen Forderungen der Gegenwart - Die Eigenart "rassenhygienischer" Humanität. Das Wesen der Tüchtigkeit bei Ploetz - Der Rasse-Begriff - Alfred Ploetz in Berlin - Die Gesellschaft der Rassenhygiene - Die Art und Weise seines Wirkens - Die Begriffe Rasse und Gesellschaft. Biologismus bei Ploetz - Die nordische Rasse -A.Ploetz zu den Methoden künstliche Zuchtwahl bei Menschen - Der Einfluss von Armut und Wohlhabenheit - Alfred Ploetz als Propagandist - Alkohol und Rassenhygiene - Nationalsozialismus und Krieg - Zur Persönlichkeit
des gealterten Alfred Ploetz.- Bekämpfung des Zweikindersystems, Begünstigung der vielkindrigen Familien tüchtiger Individuen, Bekämpfung des Luxus, Wiederaufrichtung des Mutterideals, Stärkung des Familiensinns; Herstellung eines Gleichgewichts gegen den Schutz der Schwachen durch Schaffung von Hindernissen für die Fortpflanzung Minderwertiger durch Isolierung, Eheverbote und ähnliche Mittel; Begünstigung der Fortpflanzung/ wirtschaftliche Ermöglichung der Frühehe und wirtschaftliche Begünstigung; Bekämpfung aller Keimgifte (Syphilis, Schwindsucht, Alkohol), Verhütung minderwertiger Einwanderung und Ansiedlung tüchtiger Bevölkerungselemente in den Gebieten, die durch Mindertüchtige besetzt sind, eventuell durch Anwendung von Enteignungsgesetzen; Erhaltung des Bauernstandes und seine Vermehrung, Schaffung günstiger hygienischer Bedingungen für die Industrie- und Stadtbevölkerung, Erhaltung der kriegerischen Wehrhaftigkeit der höchstentwickelten Völker, Ergänzung des herrschenden Ideals der Nächstenliebe durch ein Ideal moderner
Brüderlichkeit, das die Beschützung der Schwachen vereint mit dem Hochhalten der seelischen und körperlichen Kraft und Tüchtigkeit der eigenen Persönlichkeit. -
Schlagworte: Führender deutscher Eugeniker / Rassenhygieniker aus Schlesien, germanische / nordische Rasse, Bevölkerungspolitik, eugenische Bewegung, Genetik, Vererbungsforschung, Humangenetik, Bevölkerungswissenschaft, Vererbungslehre, Rassenpolitik, Rassenlehre
Dieser Artikel wurde leider vor kurzem verkauft und wird hier nur für kurze Zeit angezeigt. [...]
... Abebooks hatte es zwar auch im Angebot, aber dies war buchfreund.de
Löschen"Schwachsinn" und Verbrechen
AntwortenLöschenSarrazin ist besessen vom IQ als Mass aller Dinge. Aber ist der IQ tatsaechlich auch ein Mass fuer "mentale Disposition"?
Die NS-Groessen, die beim Nuernberger Prozess angeklagt waren, hatten - wie schon an anderer Stelle erwaehnt - mit einer Ausnahme (Streicher) alle einen ueberdurchschnittlichen IQ.
Eine Untersuchung der IQ-Niveaus von Serienmoerdern zeigte bei diesen ebenfalls eine Tendenz zu ueberdurchschnittlichen Werten.
"The IQ range was not normally distributed, but skewed towards a range higher than 100, indicating an above average intelligence for the research sample.
Despite the higher intellectual ability, the majority of subjects failed at school and in employment.
Of the research subjects, 80% experienced disturbed parent-child relations and just less than half were physically abused in the home or faced family members abusing alcohol.
Just fewer than 40% of offenders were unemployed at the time of offense, while 34% were manual laborers."
Critical review on the topic of criminal profiling
auf UKEssays
Read more: http://www.ukessays.com/essays/psychology/critical-review-on-the-topic-of-criminal-profiling-psychology-essay.php#ixzz3077cI0Rc
Hans Muthesius, Kollege von Herbert Linden
AntwortenLöschen(1885 - 1977) war ein deutscher Jurist und Pionier der Sozialen Arbeit. [..]
1943 war Muthesius als Referent zuständig für Fürsorgeverbände auf dem Gebiet des Gesundheitswesen, die Kriegshilfe und Umsiedlerfürsorge, Maßnahmen gegen „Gemeinschaftsfremde“, das Adoptionswesen, Amtsvormundschaften und Kindertagesstätten.
In den Zuständigkeitsbereich von Muthesius fiel die zentrale Verwaltung der Jugendkonzentrationslager in Moringen, der Uckermark sowie in Litzmannstadt (Lodz) im Generalgouvernement. In Lodz wurden ab Dezember 1942 Einweisungen vorgenommen, infolge von Misshandlungen oder Unterernährung kam es zu einem Massensterben polnischer Kinder. Fragen des Pflegekinderwesens bearbeitete Muthesius zusammen mit Herbert Linden. Linden war in dieser Zeit als „Reichsbeauftragter für die Heil- und Pflegeanstalten“ einer der zentral Verantwortlichen für die zweite Phase der nationalsozialistischen Krankenmorde, der Aktion Brandt. [..]
Ab 1947 war Muthesius wieder für den Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge tätig und gehörte dort von 1948 bis 1977 dem Vorstand an. Von 1950 bis 1964 war er Vorsitzender des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge. Anschließend war Muthesius Ehrenvorsitzender des Vereins. Der Verein war zu dieser Zeit ein Zusammenschluss aller öffentlichen und privaten Träger sozialer Arbeit in der Bundesrepublik. Das Kultusministerium von Nordrhein-Westfalen verlieh Muthesius 1950 den Titel Professor; ab 1956 war er Honorarprofessor für Fürsorgerecht an der Universität Frankfurt. [..]
Zu den zahlreichen Auszeichnungen gehörte 1953 die Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes und 1960 der Stern zum Großen Bundesverdienstkreuz.
Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge benannte seinen Verbandssitz als „Hans-Muthesius-Haus“ und verlieh ab 1980 die Hans-Muthesius-Plakette für Verdienste in der Wohlfahrt. Auf der Gedenkfeier zum 100. Geburtstag von Muthesius im Jahr 1985 zitierte der damalige Vereinsvorsitzende einen Zeitzeugen, nach dessen Angaben man von Muthesius in der Zeit des Nationalsozialismus jederzeit Rat und wirksame Hilfe gegen das Eingreifen der Partei in Aufgaben der Wohlfahrtspflege erhalten konnte.[..]
Nach einem längeren Entscheidungsprozess entschied sich der Verein im Herbst 1990, die nach Muthesius benannte Plakette nicht länger zu vergeben und seinen Sitz umzubenennen. [..]
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Muthesius
" [..] Wehrmacht und SS haben in ganzem Osteuropa Blutbad angerichtet. Leider war (vermutlich) die grosste Massaker der II WW die Massaker an Zivilisten in Warschau im 08.1944. Man hat mindestens 40 000 Polnische Frauen und Kinder in 2 Tagen ermordet. Niemand wurde dafuer bestrafft. Der Hauptverantowrtlicher war Landstagabgeordneter nach dem Krieg.
LöschenSchauen Sie nach was mit Leiter von Einsatzgruppen passierte (die in 1939 Polnische Lehrer und Preister massenweise erschissen.
Schauen Sie nach was mit Dr Hans Muthesius passierte, was Konrad Mayer nach dem Krieg gemacht hat usw. [..] "
http://www.zeit.de/2014/34/konzentrationslager-trostenez-weissrussland/seite-2#cid-3877568
(Kommentar #4; heute)
Konrad Mayer
Löschen"[..] Bereits unmittelbar nach der Machtübernahme Hitlers 1933 begann die SS mit der Planung der Ansiedlung von Landwirten im Osten, da Himmler und Hitler den Bauernstand durch die Industrialisierung und die Erbteilung in Süddeutschland als gefährdet ansahen. [..] Als zentrale Planungseinrichtung diente
Himmler bewußt oder unbewußt das Institut für Agrarwesen und Agrarpolitik der Universität Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Konrad Meyer. Meyers Institut war aus dem Institut für
Bienenkunde hervorgegangen, dessen wissenschaftlicher Leiter aus politischen und rassistischen Gründen in den Ruhestand versetzt wurde. Meyer, später auch Planungschef im
RKF, entwarf erste Siedlungsskizzen für die Neuordnung in Osteuropa. [..]
Es ging also zunächst nicht um die Ansiedlung deutschstämmiger Bevölkerungsteile aus anderen europäischen Staaten, sondern um die Umsetzung der NS-Ideologie vom „Volk ohne Raum“, der durch die Expansion
geschaffen werden sollte. [..]
Nachdem Reinhard Heydrich 1939 die Leitung des neu geschaffenen Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) übernommen hatte, richtete er eine eigene Planungsabteilung ein, die die Vorarbeiten Meyers integrierte. [..]
Die Raumplanung nach Osten stand zwar in enger Berührung zum Holocaust an den europäischen Juden, jedoch verfolgte sie weitaus ausladendere Ziele.Dies wird insbesondere deutlich, wenn man die Reden Heinrich Himmlers zur Planung im Osten analysiert.
„Schon in ganz wenigen Jahren - ich stelle mir vor, in 4 bis 5 Jahren - muß beispielsweise der Begriff der Kaschuben unbekannt sein, da es dann ein kaschubisches Volk nicht mehr
gibt (das trifft besonders auch für die Westpreußen zu). Den Begriff Juden hoffe ich, durch die Möglichkeit einer großen Auswanderung sämtlicher Juden nach Afrika oder sonst in eine Kolonie völlig auslöschen zu sehen. Es muß in einer etwas längeren Zeit auch möglich sein, in unserem Gebiet die Volksbegriffe der Ukrainer, Goralen und Lemken verschwinden zu lassen. Dasselbe, was für diese Splittervölker gesagt ist, gilt in dem entsprechend größeren Rahmen für die Polen.“ [Heinrich Himmler: Niederschrift über die Behandlung der Fremdvölkischen im Osten vom 15. Mai
1940]
Zwar sollten die Juden Europa verlassen, aber auch die anderen Nationen sollten entweder eingedeutscht oder vernichtet werden. Nach Ansicht der Rasseideologen waren Juden und Zigeuner auch als Arbeiter nicht zu gebrauchen und somit vordringlich aus den annektierten Gebieten zu entfernen. [..]"
http://politicdialog.files.wordpress.com/2009/10/21-1-ap-heinrich-himmler-flurbereinigung-europas.pdf
Noch zu Konrad Mayer
LöschenAus
Huch, die Zeit der NationalsozialistInnen!, Geschichte zum Fantasiewert: Studenten der Agrarwissenschaft stellen im Café "Flora Soft" den "Generalplan Ost" aus,
von Andreas Krause, Berliner Zeitung, 26.07.01
Der Agrarwissenschaftler und ehemalige SS-Obersturmbannführer Konrad Meyer (1901-1973) schrieb gegen Ende seines Lebens: "Der Sieg der deutschen Waffen bot die geschichtlich einmalige Chance, die völkische Gemengelage zwischen Deutschen und Polen durch planmäßige Umsiedlungen zu bereinigen und durch ein langfristiges Landentwicklungsprogramm die "Teufelsgrenze" im Osten, die immer wieder in der Geschichte Konfliktstoff geboten hatte, abzubauen."
Eine, aber eben nur eine Version dieses ab 1939 unter Federführung von Heinrich Himmler für die Länder Osteuropas entwickelten und auf 25 Jahre angelegten Programms wurde in Konrad Meyers Berliner Institut für Agrarwesen und Agrarpolitik mit finanzieller Unterstützung der DFG erarbeitet, am 28. Mai 1942 vorgelegt und unter dem Namen "Generalplan Ost" berühmt und berüchtigt. Dem knapp siebzigseitigen Strategiepapier über "Rechtliche, wirtschaftliche und räumliche Grundlagen des Ostaufbaus" ist eine kleine, leider sehr fahrig geratene Ausstellung in dem studentischen Café "Flora Soft" gewidmet, die die Fachschaft der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität erarbeitet hat. ...
http://gplanost.x-berg.de/pressespiegel.html
Von einem Sarrazin-Fan
AntwortenLöschenHermann Behrendt
Die mandative Demokratie
Eine Realutopie
http://mandative-demokratie.de/files/die_mandative_demokratie.pdf
Behrendt (AfD): Parlamentarismus abschaffen um Ordnungsdienst einzuführen?
LöschenDezember 6, 2013
Andreas Kemper
... Ich hatte bereits zuvor schon aus diesem Buch zitiert, es dürfte also für die AfDlerInnen, die am Wochenende Behrendt zum ersten stellvertretenden Sprecher der AfD-NRW gewählt haben, bekannt gewesen sein, mit wem sie es da zu tun haben.
Abschaffung der parlamentarischen Demokratie
„... Die Schuldenpolitik, eine von der Bevölkerungsmehrheit abgelehnte Multi-Kulti-Gesellschaftt oder der unbezahlbar gewordene Sozialstaat sind Ergebnis von Entscheidungsmechanismen, die durch die Institutionen vorprogrammiert sind.“ (S. 14)
„ ... Die parlamentarische Demokratie hat sich selbst demontiert. Sie ist überflüssig geworden: Für die Wahl der Regierung ist der Abgeordnete nur noch Mitglied eines Wahlmännergremiums. Dann sollte man doch lieber gleich unmittelbar die Regierung wählen.“ (S. 14f.) ...
„Wir haben ganz überwiegend die Unterschicht aus den Herkunftsländern einwandern lassen. […] Selbstverständlich zieht diese dann den Intelligenz-Durchschnitt in der aufnehmenden Bevölkerung nach unten. Und das gilt nicht nur für die eingewanderte Generation, sondern wegen der vererbten Veranlagung auch für die folgenden Generationen.“ (66f.)
„[Man habe] das Demokratieprinzip fälschlicherweise auf die Universitäten übertragen, obwohl das Studium eine geistesaristokratische Angelegenheit sei.“ (69)...
https://andreaskemper.org/2013/12/06/behrendt-afd-parlamantarismus-abschaffen-um-ordnungsdienst-einzufuhren/
Zukunftsvisionen von 1910
AntwortenLöschen"Eugenik gab es vor Hitler und es gibt sie bis heute"
Erbkrankheiten seien ein Gift, das nicht weitergegeben werden dürfe: Dieser Idee folgten die Nationalsozialisten. Doch die Eugenik ist älter, sagt der Historiker A. Bauer.
Von Franziska Badenschier
6. Februar 2010, 16:41 Uhr / Quelle: ZEIT ONLINE
ZEIT ONLINE : In dem 1910 erschienenen Buch Die Welt in 100 Jahren findet sich ein Kapitel mit Visionen zur Medizin. Dort heißt es unter anderem: "Wir kennen das Gift ganz genau; wir kennen seine schädigende Wirkung auf uns und unser Geschlecht, aber wir denken nicht daran, uns darum zu kümmern. (…). Der Staat will gesunde Kinder. Er braucht sie. Aber er sorgt nicht dafür, daß die Eltern gesund sind und gesund sein können. Bei den Eheschließungen werden Braut und Bräutigam nach allem Möglichen gefragt, nur nach dem Nötigsten nicht: ob sie gesund sind. Ob nicht der Keim einer sich vererbenden Krankheit in ihnen steckt." Herr Bauer, wer war dieser "Professor C. Lustig", der diese Vision aufgeschrieben hat?
Axel W. Bauer : Aus der Medizingeschichte ist mir kein C. Lustig bekannt. Ob er überhaupt Arzt war? ...
Bauer : Das Fach Rassenhygiene verschwand in Deutschland und kam unter dem Namen Humangenetik neu auf, diesmal jedoch als eine Wissenschaft, die sich formal und mehr oder minder auch inhaltlich von der Rassenhygiene distanzierte. Wenngleich zum Teil die Schüler ehemaliger Rassenhygieniker die Humangenetik-Lehrstühle erhielten. Die Humangenetiker haben eigentlich erst in den 1980er Jahren begonnen, ihre eigene Geschichte aufzuarbeiten. ...
http://www.zeit.de/wissen/geschichte/2010-02/geschichte-eugenik-interview
Professor C. Lustig: Die Medizin in 100 Jahren
LöschenDie Welt in 100 Jahren
herausgegeben von Arthur Brehmer
Verlagsanstalt Buntdruck GmbH Berlin 1908
From: Versandhandel für Sammler (Borna, Germany)
Price: US$ 231.15
aus dem Inhalt: Hudson Maxim: Das 1000 jährige Reich der Maschinen; Robert Sloß: Das drahtlose Jahrhundert; Prof. Cesare Lombroso: Verbrechen und Wahnsinn im XXI. Jahrhundert; Rudolf Martin: Der Krieg in 100 Jahren; Bertha von Suttner: Der Frieden in 100 Jahren; Karl Peters: Die Kolonien in 100 Jahrem; Ellen Key: Die Frau in 100 Jahren; Jehan an der Straaten: Unterricht und Erziehung in 100 Jahren; Björne Björnson: Die Religion in 100 Jahren; Dr. Wilhelm Kienzl: Die Musik in 100 Jahren; Dr. Everard Hustler: Das Jahrhundert des Radiums; Professor C. Lustig: Die Medizin in 100 Jahren; Charles Dona Edward: Der Sport in 100 Jahren; Professor Garret P. Servitz: Der Weltuntergang ... handschriftliche Jahreszahlen auf der Titelseite ... 320 S.
http://www.abebooks.com/servlet/SearchResults?ds=20&kn=%22Die+Welt+in+100+Jahren%22+Lustig&sts=t
Einzige historische Quelle (mit Google-Suche heute) in der sowohl ein Professor Lustig als auch der Begründer der "Kriminalanthropologie" Cesare Lombroso(wie in dem Sammelband oben) gemeinsam vorkommen, ist diese:
LöschenTHE MEDICAL AGE
A SEMI-MONTHLY JOURNAL OF MEDICINE AND SURGERY
FREDERICK W. MANN, M.D.
VOLUME XVI
APR 25 1909
...
It is reported that the curative serum for the plague, discovered by Dr. Lustig, an Italian professor of experimental pathology, has proved so successful in the treatment of the plague in India that the Bombay authorities have telegraphed for a large supply of it. ...
Cesare Lombroso, the most prominent of criminal anthropologists, is a Hebrew by birth, and was born in Turin in 1836. ...
https://archive.org/stream/medicalage16detr/medicalage16detr_djvu.txt
Ist C. Lustig der italienische Professor der experimentellen Pathologie? Aus dem Kontext heraus gut möglich.
Gefunden: Professor Alessandro Lustig. Dessen Fachgebiet waren eigentlich Infektionskrankheiten, aber spekulative Exkurse in die Eugenik waren damals en vogue. - Erklärt zwar nicht das "C", aber vielleicht ein Anhaltspunkt.
LöschenLustig, Alessandro
(b. Trieste, Austria [now Italy], 5 May 1857; d. Marina di Pietrasanta, Lucca, Italy, 23 September 1937)
... From 1891 Lustig’s activity was mainly in bacteriology, immunology, and the prevention of infections. ... In 1897, with his pupil G. Galeotti, Lustig extracted from Bacterium pestis a substance having the chemical characteristics of nucleoproteids, and demonstrated its immunizing properties ...
In 1931, in collaboration with G. C. Rovida and G.Ferraloro, he wrote Fisiopatologia e clinica dei gas da combattimento, which he dedicated “to the memory of the eight thousand Italian soldiers who died in World War I following the first gas attack on the Austrian front”
Later, Lustig’s interest turned more and more to social medicine and hygiene: this is attested by his many papers on combating malaria, tuberculosis, and tumors.
http://www.encyclopedia.com/doc/1G2-2830902709.html
Nachdruck/ Online Version
LöschenDie Welt in 100 Jahren
Arthur Brehmer
Georg Olms Verlag, 2010 - 319 Seiten
Die Welt in 100 Jahren ist Wissenschaftsbuch des Jahres!
In den Jahren 1909 und 1910 entstand dieses reich illustrierte Buch über eine damals ferne Zukunft, das, anders als die literarischen Visionen jener Zeit, von Experten verschiedener Bereiche geschriebene und möglichst sachliche Prognosen versammelte. Dem einflussreichen Journalisten Arthur Brehmer (1858-1923) gelang es, prominente Autoren zu gewinnen, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Ernst Lübbert (1879-1915) schuf die kongenialen Illustrationen. ...
https://books.google.de/books?id=4fenBQAAQBAJ&dq=%22professor+C.+lustig%22&hl=de&source=gbs_navlinks_s
"Aber er weiß, wen er mit Francis Galton, Julian Huxley und Gunnar Myrdal zitiert. Er bekennt sich bewusst zu eugenischen Überzeugungen, wenn er im Zusammenhang demographischer und gesellschaftlicher Entwicklungen von "dysgenischen Wirkungen" spricht, von "Evolution" und "negativer Auslese" - selbst wenn er das Wort "Eugenik" zu vermeiden weiß. So nennt Sarrazin die Namen - aber er verschweigt ihren politischen, ideengeschichtlichen und sozialen Kontext.
AntwortenLöschenSarrazin heizt die Kontroversen um muslimische Einwanderer an, um in ihrem Windschatten eugenisches Gedankengut in die Debatten zu schmuggeln. Das Buch muss als entsprechender Versuchsballon gewertet werden, zu testen, wie salonfähig eugenische Ideen heute sind. Hoffen wir, dass es statt dessen den Anstoß dazu bietet, sich mit den Ideen der Eugenik kritisch auseinander zu setzen."
https://www.zeitzeichen.net/geschichte-politik-gesellschaft/2010/sarrazin-und-die-eugenik/
gefunden mit
Löschenhttps://www.bing.com/search?q=sozialdarwinistische+Thesen+zur+Eugenik&FORM=EDGENA
Vor hundert Jahren prägte Alfred Ploetz den Begriff "Rassenhygiene". In den folgenden fünfzig Jahren war diese neue Form des Denkens weit verbreitet. Über die eugenischen Ideen der politischen Rechten wurde seither viel geschrieben, da sie nach 1933 in Deutschland ihre Vorstellungen durchsetzte. Über die eugenischen Ansätze der Linken berichtet Michael Schwartz ("Proletarier und Lumpen, Sozialistische Ursprünge eugenischen Denkens", Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 42. Jg., Heft 4, R. Oldenbourg Verlag, München 1994; siehe F.A.Z. vom 21. Dezember 1994).
LöschenDer Anstieg der Geisteskrankheiten und der Selbstmorde seit der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts war für viele beunruhigend. "Das unnatürliche und zunehmend schnellere Anwachsen der geistesschwachen und wahnsinnigen Bevölkerungsschichten, das mit stetem Rückgang bei den tüchtigen, starken und überlegenen Schichten einhergeht, ist eine Gefahr für Nation und Rasse, die gar nicht überbewertet werden kann", schrieb 19 1 0 der - damals liberale - englische Innenminister Winston Churchill. "Ich finde, daß die Quelle, aus der der Strom des Wahnsinns gespeist wird, ausgetrocknet und versiegelt werden sollte, bevor noch ein weiteres Jahr ins Land geht." Churchills Äußerung wurde 1992 zum ersten Mal veröffentlicht.
Zur gleichen Zeit erklärten sich SPD-Reichstagsabgeordnete mit eugenischen Maßnahmen einverstanden. In der Zeitschrift "Die Neue Zeit" drückte Oda 0lberg ihre Furcht vor einer "rapide" erfolgenden erblichen Entartung aus und sprach von einem "Mangel an Zuchtwahl" und einem ",Aufpäppeln der Minderwertigen". In den zwanziger Jahren setzte sich auch Theodor Geiger, SPD-Mitglied und Hochschullehrer, für die Eugenik ein: Es genüge nicht, "die Menschenmassen, die uns mit jedem neuen Zeitalter beschert werden, hinzunehmen, wie sie sind", sie sollten durch Auslese verbessert werden.
Auch die bayerische SPD-Reichstagsabgeordnete Antonie Pfülf war für eugenisehe Maßnahmen. Sie trat im Strafrechtsausschuß des Reichstages für die Sterilisationsinitiativen ihrer Partei ein. Den häufig zitierten SPD-Reichstagsabgeordneten und Mediziner Professor Alfred Grotjahn beunruhigte, daß die "Höherwertigen" weniger Kinder hatten als die Lumpenproletarier ...
https://www.zum.de/Faecher/evR/Sekundar2/eugenik.htm
Endlich hat sich die SPD zum Parteiauschluss von Thilo Sarrazin durchringen koennen.
AntwortenLöschenhttps://www.zeit.de/kultur/2020-08/thilo-sarrazin-spd-parteiausschluss-rechtes-gedankengut-aufarbeitung-rassismus