Auf den vorangegangenen 3 Posts habe ich Zusammenhänge zwischen dem modernen "Gutmensch"-Wort und älteren Bezeichungen mit ähnlicher Zielrichtung, wie "Humanitätsduselei" und andere Kombinationen mit "-duselei" angesprochen.
Auf diesem Post sollen aktuelle Anwendungsbeispiele und Hintergründe zu "Gutmensch" und "politisch korrekt" zusammengestellt werden (Hervorhebungen mit Fettdruck sind von mir).
(Ergänzungen: "Toleranzduselei" in einem antisemitischen Pamphlet von Henry Ford: http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/henry-fords-polemik-gegen.html; "Gutmensch-Dhimmi", "Dhimmi" in Blogs der "Counterjihad"-Szene: http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/muss-man-jede-debatte-fuhren.html; Hasswort "liberals", zu Deutsch "Gutmenschen", im Bekenner-Manifest des Attentäters von Norwegen
http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/ja-gutmenschen-ist-tatsachlich-die.html)Auf diesem Post sollen aktuelle Anwendungsbeispiele und Hintergründe zu "Gutmensch" und "politisch korrekt" zusammengestellt werden (Hervorhebungen mit Fettdruck sind von mir).
Die ersten beiden Ergebnisse der Google-Suche zu "Gutmensch", die auf Video-Clips bei Youtube verweisen, betreffen Lieblingsstücke der rechtsextremen Szene:
"Gutmensch" von einer Band namens "Sturmwehr"
Auszüge aus Kommentaren:
"..wenn ich eines hasse,dann sind das Gutmenschen,Toleranzromantiker
& Hobbyumarmer."
"Nieder mit diesem li[e]beralen Scheiss."
"Das Deutsche Reich liegt in unserer Hand !"
"Gutmensch" von einer Band namens "Weisse Wölfe"
Auszüge aus Kommentaren:
"heil"
"heil euch"
"Hey ,erst mal einen Gruss an alle Kameraden.... Und nun zu dir, du ... linker spinner! ... Hab mal ein bisschen mehr Respekt vor uns !"
Dazu auch (eindeutiger geht es kaum):
http://ewigtreu.blogspot.com/2010/08/weisse-wolfe-gutmensch.html?zx=a7d1ed4942186144
Zitate von dieser Webseite: "Verkommen, entartet und verreckt", "Hackenkreuzzug - Centurions of Thule"
Ein Beispiel von vielen aus dem Umfeld der “Neuen Rechten” (zur Information über die "Neue Rechte", ihre Akteure und Publikationen siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Alain_de_Benoist ):
Islamkritikerin (Nutzername) auf der Webseite “Reconquista Europa“, Untertitel „Für Freiheit – gegen Islamisierung“ (Posts vom 30.05.2009)
Dazu auch (eindeutiger geht es kaum):
http://ewigtreu.blogspot.com/2010/08/weisse-wolfe-gutmensch.html?zx=a7d1ed4942186144
Zitate von dieser Webseite: "Verkommen, entartet und verreckt", "Hackenkreuzzug - Centurions of Thule"
Aus einem Artikel des NPD-Parteivorsitzenden Udo Voigt (NPD-Wochenbrief 52/ 2010); http://www.npd-wochenbrief.de/aktuell/Ausgabe_56.html :
"(Sarrazin) …will nicht, daß Deutschland sich selbst abschafft, und hält den Gutmenschen den Spiegel vors Gesicht. … Herr Sarrazin, helfen Sie uns jetzt, die Etablierten das Fürchten zu lehren!"
Ein Beispiel von vielen aus dem Umfeld der “Neuen Rechten” (zur Information über die "Neue Rechte", ihre Akteure und Publikationen siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Alain_de_Benoist ):
Islamkritikerin (Nutzername) auf der Webseite “Reconquista Europa“, Untertitel „Für Freiheit – gegen Islamisierung“ (Posts vom 30.05.2009)
„Kommt hier jemand aus dem Raum Kehl oder Offenburg? Ich suche Leute für eine Anti Gutmenschen Aktion wegen den Europawahlen …“
„Die Nachbarn kann ich nicht fragen ich weiß nicht ob die selbst Gutmenschen sind oder nicht. Ich habe gedacht ich finde hier Leute die gegen Gutmenschen sind. Seid ihr für oder gegen Gutmenschen?“
Aber die Sitte des Abkanzelns von Menschen, die sich für die Umsetzung von Menschenrechten engagieren, als "Gutmenschen" oder "politisch korrekte" Dogmatiker ist längst in der Mitte der Gesellschaft etabliert.
Eine lange Tradition des Agitierens gegen "falsch verstandener Humanität" und gegen die Idee von der "Einheit des Menschengeschlechts" (siehe z.B. auch Zitate des Nazi-Theologen Arthur Neuberg, http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/anstelle-eine-doktrinaren.html) hinterlässt Spuren auch in Internet-Diskussionsforen von heute. Nur ein Beispiel von vielen ist etwa dieser Eintrag auf einem Diskussionsforum der Zeitschrift Wallstreet Online: "Ein besonderes Beispiel (für einen Gutmenschen) ist der gutmeinende „Fremdenfreund“, der aufgrund des humanitaristischen Grundsatzes davon ausgeht, dass alle Menschen gleich sind..." (http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1141192-31-40/linker-gesinnungsterror-in-deutschland)
Einige Publizisten, z.B. Henryk M. Broder, Ralph Giordano und andere, die sich auch auf einem Internet-Forum namens "Achse des Guten" (http://www.achgut.com/dadgdx/), mit meinungsstarken Beiträgen engagieren, verwenden den abwertend gemeinten "Gutmensch"-Begriff besonders häufig und regen so zur Nachahmung an. Beispiele:
Henryk M. Broder; "Sarrazin hat recht! Sein Tonfall erzeugt Aufregung und ärgert die Gutmenschen. ...“
Ralph Giordano: "Sarrazin weist zu Recht auf die haarsträubenden Zustände in den Parallelgesellschaften hin. Eingebrockt haben uns diese Verhältnisse Multikulti-Illusionisten, professionelle Gutmenschen, Umarmer vom Dienst, Sozialromantiker und Beschwichtigungsapostel. Denen darf man nicht nachgeben und sich mundtot machen lassen.“http://107228.homepagemodules.de/t495f9-quot-Gutmenschen-quot.html
("Umarmer vom Dienst"; vgl. "Hobby-Umarmer" bei "Sturmwehr", s. oben.)
Aber die Sitte des Abkanzelns von Menschen, die sich für die Umsetzung von Menschenrechten engagieren, als "Gutmenschen" oder "politisch korrekte" Dogmatiker ist längst in der Mitte der Gesellschaft etabliert.
Eine lange Tradition des Agitierens gegen "falsch verstandener Humanität" und gegen die Idee von der "Einheit des Menschengeschlechts" (siehe z.B. auch Zitate des Nazi-Theologen Arthur Neuberg, http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/anstelle-eine-doktrinaren.html) hinterlässt Spuren auch in Internet-Diskussionsforen von heute. Nur ein Beispiel von vielen ist etwa dieser Eintrag auf einem Diskussionsforum der Zeitschrift Wallstreet Online: "Ein besonderes Beispiel (für einen Gutmenschen) ist der gutmeinende „Fremdenfreund“, der aufgrund des humanitaristischen Grundsatzes davon ausgeht, dass alle Menschen gleich sind..." (http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1141192-31-40/linker-gesinnungsterror-in-deutschland)
Einige Publizisten, z.B. Henryk M. Broder, Ralph Giordano und andere, die sich auch auf einem Internet-Forum namens "Achse des Guten" (http://www.achgut.com/dadgdx/), mit meinungsstarken Beiträgen engagieren, verwenden den abwertend gemeinten "Gutmensch"-Begriff besonders häufig und regen so zur Nachahmung an. Beispiele:
Henryk M. Broder; "Sarrazin hat recht! Sein Tonfall erzeugt Aufregung und ärgert die Gutmenschen. ...“
Ralph Giordano: "Sarrazin weist zu Recht auf die haarsträubenden Zustände in den Parallelgesellschaften hin. Eingebrockt haben uns diese Verhältnisse Multikulti-Illusionisten, professionelle Gutmenschen, Umarmer vom Dienst, Sozialromantiker und Beschwichtigungsapostel. Denen darf man nicht nachgeben und sich mundtot machen lassen.“http://107228.homepagemodules.de/t495f9-quot-Gutmenschen-quot.html
("Umarmer vom Dienst"; vgl. "Hobby-Umarmer" bei "Sturmwehr", s. oben.)
Der folgende Artikel, hier in Auszügen zitiert, gibt über die Popularisierung des "Gutmenschen-" Begriffs, wenn auch in etwas polemischer Form, nützliche Einblicke. Wichtig finde ich auch den Bezug auf die US-amerikanische "Tea Party" Bewegung mit ihrer Galionsfigur Sarah Palin, der möglichen republikanische Präsidentschaftskandidatin der Republikaner für 2012.
Der Gutmensch. In: Süddeutsche Zeitung Magazin, Heft 04/2011.
Autor: Christian Nürnberger
„Neulich, im Mainzer Kurfürstlichen Schloss, wurde der Kabarettist Lars Reichow als »Ranzengardist 2011« ausgezeichnet, was die Welt nicht weiter interessiert hätte, wenn nicht der Laudator Thilo Sarrazin geheißen hätte, der »Ranzengardist 2009«. Das fanden Antifaschisten, Antirassisten und alle weiteren üblichen Verdächtigen so skandalös, dass sie ein Auftrittsverbot für Sarrazin forderten, draußen vor dem Schloss demonstrierten, und so der großen Mehrheit drinnen das Vergnügen verschafften, sich als verfolgte Minderheit zu gebärden, die sich genötigt sieht, die Gedanken- und Meinungsfreiheit gegen die »Diktatur der Gutmenschen« zu verteidigen. …“
„Die Kreation dieses Klischees .. begann … in den Neunzigerjahren. ….Generell sollen (in den USA) Schwulen, Schwarzen, Frauen, Indianern und Behinderten so viele Sonderrechte eingeräumt worden sein, dass im Mutterland des gnadenlosen Konkurrenzkampfs das Kriterium der Leistung bei der Vergabe von Studien- oder Arbeitsplätzen für gesellschaftlich Benachteiligte nicht mehr galt. Plötzlich sah sich die weiße, männliche, heterosexuelle, nichtbehinderte Mehrheit gezwungen, sich selbst als Problem und Hindernis für die anderen wahrzunehmen. Mit den Nachrichten aus Amerika wurde auch ein neues Wort importiert: Political Correctness, meist abfällig PC abgekürzt: die Diktatur der Minderheiten, die Herrschaft der Gutmenschen, die durch Verbesserung der Sprache die Welt zu bessern glauben. »Mongoloide« hießen nun »Menschen mit Down-Syndrom« und oder »alternativ begabte Menschen«. …“„… In dem … Buch („Generation Golf“) erzählte Florian Illies, wie sich die Kinder der Alt-Achtundsechziger an ihren Eltern, Lehrern, Professoren und deren Gutmenschentum abarbeiteten. …Erwachsen geworden, versuchten sie sich der Achtundsechziger zu entledigen, was nicht schwerfiel, denn diese mussten ihre Machtpositionen wegen Erreichung der Altersgrenze sowieso räumen. …Ihr Kampf gegen linke Windmühlen erfordert offenbar den ganzen Mann, große geistige Anstrengungen und kräftezehrende Diagnosen zur Zeit, wie etwa die des Sehers Roger Köppel, der als Chefredakteur seiner Schweizer Zeitschrift Weltwoche kürzlich in »linken Journalisten« eine Plage erkannt hat, die schlimmer ist als Hitler und Brustkrebs zusammen. Womit er an einem Strang mit dem neuen Focus-Chefredakteur Wolfram Weimer zieht, der allen Ernstes glaubt, die Wirklichkeit im Fokus zu haben, wenn er in seinem Blatt gegen »die Vertreter eines linksliberalen, feministischen, sozialstaatfixierten Multikulti-Wischiwaschi-Mainstreams« hetzen lässt. Gegen diesen verderbten Mainstream schwimmt Weimer mit dem feierlichen Bekenntnis zum »Familiären, Heimatlichen, der kulturellen Identität bis hin zu religiösen Facetten«.“
„Die Don Quijotes sitzen nun seit mindestens einem Jahrzehnt an zahlreichen Hebeln der Macht. …Die immer weiter sich öffnende Schere zwischen Arm und Reich lässt die Köppels und Weimers kalt. Der Hunger in der Welt animiert sie zu Attacken auf …Gutmenschen, die durch ihre Hilfe und ihr Engagement angeblich alles nur noch schlimmer machen. Eine Alternative zu deren Engagement hat diese »Achse des Guten« nicht. Um davon abzulenken, bedarf sie der Unterstützung durch ältere Jahrgänge und ehemalige Achtundsechziger … wie Matthias Matussek, Dirk Maxeiner und Michael Miersch. Unter der Leitung des Windmachers Henryk M. Broder und mit freundlicher Unterstützung der Talk-Schlachtrosse Arnulf Baring, Ralph Giordano und Hans-Olaf Henkel bauen sie hier gerade einen Ableger der Amerikanischen Tea-Party-Bewegung auf. So, wie deren Mitglieder Pickel kriegen, wenn sie das Wort Krankenversicherung hören, so reagieren die deutschen Tea-Party-Isten mit Allergieschocks, wenn sie das Wort soziale Gerechtigkeit hören. ..“
Nachtrag (dieser Absatz eingefügt 19.07.2011: 'Ist die deutsche 'Tea Party' im Anzug?' fragt Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer der TNS Emnid Politik- & Sozialforschung GmbH (CARTA, 09.09.2010). Zitate: "Es geht um ein Diktat, das immer mehr Deutschen suspekt vorkommt: Das Diktat des Staates. Es geht um das Diktat der 'Gutmenschen'. ... Gut möglich, dass das Thema Ausländer nur der aktuelle Vorbote eine neuer Bewegung, der deutschen 'Tea-Party', ist. Die eine zu „gutmenschliche“ Politik, bei der sich der Staat in alles einmischt, ablehnt." Dem Tenor seines Artikels entnehme ich, dass er das begrüßen würde. URL: http://carta.info/33568/ist-die-deutsche-tea-party-im-anzug/
(Wie sich seine Einstellung wohl darauf auswirkt, wie Emnid-Studien angelegt, ausgewertet und in der Öffentlichkeit dargestellt werden? - "Fremdenfeindliches Verhalten ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das legt auch das Ergebnis einer aktuellen Emnid-Umfrage nahe. Laut der würde jeder fünfte Deutsche eine Partei wählen, deren Vorsitzender Thilo Sarrazin ist. Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner erklärte das damit, dass Sarrazin "endlich ausspricht, was viele denken"." URL: http://www.taz.de/!58067/)
Nachtrag (dieser Absatz eingefügt 19.07.2011: 'Ist die deutsche 'Tea Party' im Anzug?' fragt Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer der TNS Emnid Politik- & Sozialforschung GmbH (CARTA, 09.09.2010). Zitate: "Es geht um ein Diktat, das immer mehr Deutschen suspekt vorkommt: Das Diktat des Staates. Es geht um das Diktat der 'Gutmenschen'. ... Gut möglich, dass das Thema Ausländer nur der aktuelle Vorbote eine neuer Bewegung, der deutschen 'Tea-Party', ist. Die eine zu „gutmenschliche“ Politik, bei der sich der Staat in alles einmischt, ablehnt." Dem Tenor seines Artikels entnehme ich, dass er das begrüßen würde. URL: http://carta.info/33568/ist-die-deutsche-tea-party-im-anzug/
(Wie sich seine Einstellung wohl darauf auswirkt, wie Emnid-Studien angelegt, ausgewertet und in der Öffentlichkeit dargestellt werden? - "Fremdenfeindliches Verhalten ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das legt auch das Ergebnis einer aktuellen Emnid-Umfrage nahe. Laut der würde jeder fünfte Deutsche eine Partei wählen, deren Vorsitzender Thilo Sarrazin ist. Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner erklärte das damit, dass Sarrazin "endlich ausspricht, was viele denken"." URL: http://www.taz.de/!58067/)
Um einen Überblick zu Entstehungsgeschichte und Verwendung des Begriffs "Gutmensch" bemühen sich z.B. Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch
Auszug:
"Der Deutsche Journalisten-Verband vermutet in Zusammenarbeit mit Sprachforschern des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung die Herkunft des Begriffes in der Zeit des Nationalsozialismus. ... „Gutmensch“ sei eine Ableitung vom jiddischen „a gutt Mensch“. Der DJV verweist auf Adolf Hitler, der in seinen Reden und seinem Buch „Mein Kampf“ die Vorsilbe gut wiederholt in abwertendem Zusammenhang verwendet hatte. So waren für ihn gutmeinende und gutmütige Menschen diejenigen, die den Feinden des deutschen Volkes in die Hände spielten." (Quelle u.a. http://www.scribd.com/doc/58251065/Memorandum-zur-Initiative-Journalisten-gegen-Rassismus)
und
"Literaturkritik" mit einem Beitrag von Dirk Kaesler, "Sarrazins Kampf gegen den Terror der 'Gutmenschen': Müssen die „Roten Linien“ der Meinungs-Machtkartelle überschritten werden?"
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=14861
Auszug:
Auszug:
"Der Deutsche Journalisten-Verband vermutet in Zusammenarbeit mit Sprachforschern des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung die Herkunft des Begriffes in der Zeit des Nationalsozialismus. ... „Gutmensch“ sei eine Ableitung vom jiddischen „a gutt Mensch“. Der DJV verweist auf Adolf Hitler, der in seinen Reden und seinem Buch „Mein Kampf“ die Vorsilbe gut wiederholt in abwertendem Zusammenhang verwendet hatte. So waren für ihn gutmeinende und gutmütige Menschen diejenigen, die den Feinden des deutschen Volkes in die Hände spielten." (Quelle u.a. http://www.scribd.com/doc/58251065/Memorandum-zur-Initiative-Journalisten-gegen-Rassismus)
und
"Literaturkritik" mit einem Beitrag von Dirk Kaesler, "Sarrazins Kampf gegen den Terror der 'Gutmenschen': Müssen die „Roten Linien“ der Meinungs-Machtkartelle überschritten werden?"
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=14861
Auszug:
"Insgesamt wird man sagen können, dass die politische Rechte den Begriff „Gutmensch“ dazu benutzt, um den politischen Gegner zu diskreditieren: Indem sie „linke“ Ideale als „Gutmenschentum“ abwertet, unterstreicht sie den Anspruch, selbst realistisch und auf der Sachebene zu argumentieren. So erhob etwa Michael Klonovsky, Chef vom Dienst bei „Focus“, den Vorwurf: „Die Tatsache, dass es unproduktive Unterschicht, Sozialschmarotzer, ja dass es Plebs gibt, findet der Gutmensch so skandalös, dass er jeden zum Schlechtmenschen erklärt, der darauf hinweist. Wenn es sich obendrein noch um Migranten handelt, kommt der hierzulande so beliebte Rassismus- und Ausländerfeindlichkeitsvorwurf mit derselben Sicherheit zur Anwendung, wie dessen Handhaber fernab von sozialen Brennpunkten siedeln.“ Die so Angegriffenen sehen darin einen rhetorischen Kunstgriff, der ihre Bestrebungen nach Humanität, Solidarität und sozialer Gerechtigkeit ins Lächerliche ziehen soll. Die Einordnung des Gegenübers als „Gutmensch“ ziehe die Diskussion auf eine persönliche und emotionale Ebene, um so einer inhaltlichen Auseinandersetzung auszuweichen. Sehr häufig wird der Begriff als aggressive Abwehrstrategie gegenüber Kritik an den eigenen Positionen verwendet. Potenzielle Kritik an (tatsächlichen oder vermeintlichen) rassistischen, homophoben, antisemitischen (und zunehmend auch antiislamischen) oder sexistischen Tabuverletzungen soll durch die Abwertung der Person mittels dieser rhetorischen Strategie entkräftet werden."
Kaesler zitiert auch die Begriffe von den "roten Linien" und vom "Meinungskorridor", die vom FAZ-Mitherausgeber Berthold Kohler in die Debatte geworfen wurden als Kritik daran, wie wenig weit in Deutschland die Meinungsfreiheit reiche. (Meines Wissens hatte lange vor Kohler schon Noam Chomsky, der in Kaeslers Artikel ebenfalls genannt wird, vom "Meinungskorridor" gesprochen; die Vorwürfe, die daraufhin gegen ihn gerichtet wurden, sind ein Kapitel für sich.)Des Weiteren - besonders wichtig - weist Kaesler darauf hin, dass im Grundgesetz die Menschenwürde an oberster Stelle steht, in der Reihenfolge und im dadurch zum Ausdruck kommenden Stellenwert noch vor der Meinungsfreiheit. Er könne nicht erkennen, warum sich daran etwas ändern solle.
Gegen einen gefühlten "Totalitarismus der Mitte" (und natürlich gegen "Gutmenschentum", s.o.) wenden sich gerade auch Vertreter von Gruppierungen und Parteien, die für eine totalitäre Gesellschaftsordnung eintreten, z.B. der NPD.
http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=6273:npd-sachsen-wittert-´totalitarimus-der-mitte´&Itemid=840
Nicht zu unterschätzen im rhetorischen Kampf gegen "Gutmenschen & Co." ist übrigens ein Einfluss von einer Seite, die zunächst unpolitisch erscheinen mag: von Teilen der Industrie und Werbewirtschaft. Der negativ aufgeladene Begriff "Gutmensch" ist geradezu ein "gefundenes Fessen" für die Image-Hebung von ungesunden Nahrungsmitteln, Alkohol, Waffen, Porno, gewaltverherrlichenden Videospielen, Zigaretten, etc. So findet man diesen Begriff auch häufig auf gesponserten Internet-Foren, die z.B. "Rauchen und Genuss" propagieren. Eine Google-Suche nach dem Wort "Gutmensch" ergibt 378.000 Treffer, davon enthalten allein 198.000, also mehr als die Hälfte, auch das Wort "rauchen" (http://www.google.de/search?hl=de&source=hp&biw=771&bih=437&q=gutmensch+rauchen&aq=f&aqi=&aql=&oq=) . Sicher ist die Assoziation "Gutmenschen wollen uns die Freude am Konsum nehmen" nicht allein auf die Werbewirtschaft zurückzuführen, aber doch zu einem nennenswerten Teil. Kommerzielle Kommunkation hat einen beträchtlichen Anteil an der Prägung des Begriffes "Gutmensch". Man kann darin einen gewissen Zynismus sehen: Zu große Anfälligkeit für Produkte, die Werbestrategien gegen "Gutmenschen" erfordern, wird ja gerade den Angehörigen der "Unterschicht" vorgeworfen, die zu einer Belastung für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft erklärt werden.
Kaesler zitiert auch die Begriffe von den "roten Linien" und vom "Meinungskorridor", die vom FAZ-Mitherausgeber Berthold Kohler in die Debatte geworfen wurden als Kritik daran, wie wenig weit in Deutschland die Meinungsfreiheit reiche. (Meines Wissens hatte lange vor Kohler schon Noam Chomsky, der in Kaeslers Artikel ebenfalls genannt wird, vom "Meinungskorridor" gesprochen; die Vorwürfe, die daraufhin gegen ihn gerichtet wurden, sind ein Kapitel für sich.)Des Weiteren - besonders wichtig - weist Kaesler darauf hin, dass im Grundgesetz die Menschenwürde an oberster Stelle steht, in der Reihenfolge und im dadurch zum Ausdruck kommenden Stellenwert noch vor der Meinungsfreiheit. Er könne nicht erkennen, warum sich daran etwas ändern solle.
Gegen einen gefühlten "Totalitarismus der Mitte" (und natürlich gegen "Gutmenschentum", s.o.) wenden sich gerade auch Vertreter von Gruppierungen und Parteien, die für eine totalitäre Gesellschaftsordnung eintreten, z.B. der NPD.
http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=6273:npd-sachsen-wittert-´totalitarimus-der-mitte´&Itemid=840
Nicht zu unterschätzen im rhetorischen Kampf gegen "Gutmenschen & Co." ist übrigens ein Einfluss von einer Seite, die zunächst unpolitisch erscheinen mag: von Teilen der Industrie und Werbewirtschaft. Der negativ aufgeladene Begriff "Gutmensch" ist geradezu ein "gefundenes Fessen" für die Image-Hebung von ungesunden Nahrungsmitteln, Alkohol, Waffen, Porno, gewaltverherrlichenden Videospielen, Zigaretten, etc. So findet man diesen Begriff auch häufig auf gesponserten Internet-Foren, die z.B. "Rauchen und Genuss" propagieren. Eine Google-Suche nach dem Wort "Gutmensch" ergibt 378.000 Treffer, davon enthalten allein 198.000, also mehr als die Hälfte, auch das Wort "rauchen" (http://www.google.de/search?hl=de&source=hp&biw=771&bih=437&q=gutmensch+rauchen&aq=f&aqi=&aql=&oq=) . Sicher ist die Assoziation "Gutmenschen wollen uns die Freude am Konsum nehmen" nicht allein auf die Werbewirtschaft zurückzuführen, aber doch zu einem nennenswerten Teil. Kommerzielle Kommunkation hat einen beträchtlichen Anteil an der Prägung des Begriffes "Gutmensch". Man kann darin einen gewissen Zynismus sehen: Zu große Anfälligkeit für Produkte, die Werbestrategien gegen "Gutmenschen" erfordern, wird ja gerade den Angehörigen der "Unterschicht" vorgeworfen, die zu einer Belastung für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft erklärt werden.
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Ups, seitdem ich diesen Post veröffentlicht habe, bekomme ich als Pop-up Werbung des Thor Steinar Shops aus Chemnitz...
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Zum Mythos vom "Tabubruch" bei Thilo Sarrazin
"Eine erstaunliche Anzahl von PolitikerInnen, WissenschaftlerInnen und MeinungsmacherInnen sind sich einig: Der Sarrazin’sche Biologismus hat zwar in Deutschland einen besonderen Hautgout, im Kern aber habe der Mann doch Recht. Nicht wenige feiern den ehemaligen Finanzsenator Berlins als Tabubrecher mit visionärem Blick für Deutschlands Zukunft. Wir fragen: welches Tabu? Die Skandalisierung der Migration gehört zum Standardrepertoire in Deutschland...."
Stellungnahme "Demokratie statt Integration"
http://www.demokratie-statt-integration.kritnet.org/
______
Vgl. auch Texte von Autoren der Nazizeit:
Der für die Eugenik/ Rassenhygiene eintretende Arztes Erwin Liek bezeichnete sich selbst als "Ketzer", der erst dank des Nationalsozialismus Gehör fand
(http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/ein-arzt-der-nazizeit-erlautert-die.html) ;
Der Theologe Arthur Neuberger bezeichnete den "Allgemeinbegriff 'Menschheit' " als "doktrinär". Noch Humboldt sei der Idee der Menschenrechte verhaftet gewesen. Dank der neuen Bewegung (Nationalsozialismus) habe man sich davon gelöst, man habe unterscheiden gelernt und kämpfe jetzt gegen "Erbgift und Minderwertigkeit" (http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/anstelle-eine-doktrinaren.html).
Ups, seitdem ich diesen Post veröffentlicht habe, bekomme ich als Pop-up Werbung des Thor Steinar Shops aus Chemnitz...
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Zum Mythos vom "Tabubruch" bei Thilo Sarrazin
"Eine erstaunliche Anzahl von PolitikerInnen, WissenschaftlerInnen und MeinungsmacherInnen sind sich einig: Der Sarrazin’sche Biologismus hat zwar in Deutschland einen besonderen Hautgout, im Kern aber habe der Mann doch Recht. Nicht wenige feiern den ehemaligen Finanzsenator Berlins als Tabubrecher mit visionärem Blick für Deutschlands Zukunft. Wir fragen: welches Tabu? Die Skandalisierung der Migration gehört zum Standardrepertoire in Deutschland...."
Stellungnahme "Demokratie statt Integration"
http://www.demokratie-statt-integration.kritnet.org/
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Vgl. auch Texte von Autoren der Nazizeit:
Der für die Eugenik/ Rassenhygiene eintretende Arztes Erwin Liek bezeichnete sich selbst als "Ketzer", der erst dank des Nationalsozialismus Gehör fand
(http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/ein-arzt-der-nazizeit-erlautert-die.html) ;
Der Theologe Arthur Neuberger bezeichnete den "Allgemeinbegriff 'Menschheit' " als "doktrinär". Noch Humboldt sei der Idee der Menschenrechte verhaftet gewesen. Dank der neuen Bewegung (Nationalsozialismus) habe man sich davon gelöst, man habe unterscheiden gelernt und kämpfe jetzt gegen "Erbgift und Minderwertigkeit" (http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/anstelle-eine-doktrinaren.html).