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Sonntag, 31. März 2013

Kreuzritter "Im Kampf gegen den Bolschewismus"


In the past 200 years we have been in the vanguard of counterrevolution.
(Seit 200 Jahren sind wir in der Vorhut der Gegenrevolution.)
-
Barry Garland, Großmeister des Sovereign Order
of Saint John in Jerusalem - Knights of Malta (OSJ)




„Breiviks Vordenker“ Paul Ray, „selbsternannter Wiederbeleber des Kreuzrittertums“ (Frank Patalong im SPIEGEL), zog sich nach Malta zurueck.  


„Konservative Revolution“ und „Kreuzritternationalismus“: Zum Selbstverstaendnis des Norwegen-Attentaeters
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Noch einmal Geschichtliches.


Durch die antiquarisch besorgte antisemitische Hetzschrift "The Gravediggers of Russia" aus den 1920er Jahren kam ich auf die - zumindest ideologische - Beziehung zwischen dem Trio Alfred Rosenberg, Otto von Kursell und Dietrich Eckart einerseits und dem russischen Exil-Agitator (Graf) Cherep Spiridovich andererseits. Die Verbindung wurde dadurch ersichtlich, dass ein Kleinverlag in Hollywood (wahrscheinlich verbunden mit fruehen Nazi-Sympathisanten um den Filmautor und Anfuehrer der "Silver Shirts", William Dudley Pelley) auf der Rueckseite des Pamphlets von Rosenberg, Kursell und Eckart fuer das Pamphlet von Spiridovich warb.

Siehe den Post "'Bolschewisten-Fratzen' in der Karikatur":

http://guttmensch.blogspot.com/2011/08/bolschewisten-gesichter-das.html
Ueber fruehe Nazi-Sympathisanten in Hollywood siehe auch den Post "McKiernan und das NS-Zitat" auf meinem anderen Blog; hier den Abschnitt ueber die "Murphy Ranch":
http://zettelmaus.blogspot.com/2012/05/was-hat-mckiernan-wirklich-gesagt.html


Auf diese unerwartete Verbindung aufmerksam geworden, stiess ich auf weitere Hintergruende zum Zusammenwachsen eugenischer, antisemitischer und antibolschewistischer Motive in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Der Einsatz deutscher Freikorps zur Bekaempfung des Kommunismus/ Bolschewismus auf dem Baltikum (1919) war mit Agitation verbunden, deren Bedeutung fuer die Entstehung des antisemitischen Antibolschewismus einige Aufmerksamkeit verdient.


Interessant ist auch der Hinweis - wenn er denn zutrifft - dass der Einsatz im Baltikum, bei dem (Fürst) Bermondt-Awaloff eine Streitmacht von rund 40.000 deutschen und deutsch-baltischen und rund 10.000 russischen Kaempfern führte, "unter anderem auch von einem obskuren Zweig des
Johanniterordens und von J.P. Morgan jun. finanziell unterstützt" wurde (Wikipedia).
Dazu hatte ich noch weitere Ausfuehrungen gefunden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pawel_Michailowitsch_Bermondt-Awaloff
http://guttmensch.blogspot.com/2011/08/bolschewisten-gesichter-das.html

Gibt es eine Traditionslinie zwischen dem "Kreuzritternationalismus", der in der Bloggerszene des "Counterdschihad" und in neuen ultra-nationalen, islamfeindlichen Bewegungen entstanden ist, und dem "Kreuzzug gegen den Kommunismus", der 1919 im Baltikum begann? Einige immer wiederkehrende Muster in der Rhetorik der "Counterdschihadisten" (siehe z.B. Stichwort "Kulturmarxismus" auf diesem Blog) und, rein optisch, die dem Johanniter-/ Malteser-Kreuz aehnlichen Logos von Gruppierungen wie der "English Defense League" und auf Breiviks Pamphlet "2083", lassen daran denken.

Um der Frage, ob es eine solche Traditionslinie gibt, etwas weiter nachzugehen, lese ich gerade auf der Webseite, die in dem Wikipedia-Eintrag zu Bermondt-Awaloff als Quelle fuer das Zitat ueber finanzielle Unterstuetzung durch den Johanniterorden und J.P. Morgan genannt wurde.
"Sovereign Order of Saint John in Jerusalem - Knights of Malta" (OSJ)
http://www.osjknights.com/History-After-Malta.htm

Der Orden bezeichnet sich als katholisch. (Auf der Webseite ist noch ein Bild von Papst Benedikt. Es findet sich u.a. auch ein Anti-Modernitaetsgeluebde von 1910).
Es handelt sich hier offensichtlich um keinen der drei Orden, die bei Wikipedia (deutsch) unter "Johanniter" aufgefuehrt sind (Souveräner Malteserorden - katholisch; Johanniterorden - evangelisch; Order of Saint John - oekumenisch;
https://de.wikipedia.org/wiki/Johanniter.) Am ehesten handelt es sich um eine kleine Gruppe ohne Legitimation durch die Allianz der Malteser-/ Johanniterorden, die den Anspruch erhebt, in der historischen Kontinuität des Ordens zu stehen.

Aus Wikipedia zu „Souveräner Malteserorden
(Hervorhebung mit Fettdruck von mir)
‚Der Souveräne Malteserorden (mit vollem Titel: Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Heiligen Johannes zu Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta) ist eine katholische Ordensgemeinschaft, die im 11. Jahrhundert in Jerusalem gegründet und nach dem Ersten Kreuzzug zusätzlich zu einem geistlichen Ritterorden wurde. Neben der ursprünglicheren Bezeichnung Johanniterorden trat seit der Ansiedlung auf der Insel Malta um 1530 der heute gebräuchliche Name.
[Einschub aus der englischsprachigen Wikipedia, Bezeichnungen in Englisch: The Sovereign Military Hospitaller Order of Saint John of Jerusalem of Rhodes and of Malta, auch bekannt als the Sovereign Military Order of Malta (SMOM), Order of Malta or Knights of Malta; Anm.Blogger]
Völkerrechtlich wird der Orden im Allgemeinen als ein souveränes,
nichtstaatliches Völkerrechtssubjekt betrachtet. Ziel des Ordens ist es, Alte, Behinderte, Flüchtlinge, an tödlichen Krankheiten Erkrankte und Leprakranke – unabhängig von Religion oder Herkunft – weltweit karitativ zu unterstützen. [...]
Der Malteserorden erkennt die in einer Allianz von 1961 unter gegenseitiger Anerkennung zusammengeschlossenen evangelischen Johanniterorden in Deutschland, den Niederlanden (Johanniter Orde in Nederland), Schweden (Johanniterorden i Sverige) und in Großbritannien (Venerable Order of Saint John) als Ritterorden des heiligen Johannes mit „gemeinsamer Geschichte und gemeinsamem Auftrag“ an.“




Graf v.d. Goltz und Prinz Awaloff
http://www.osjknights.com/History-After-Malta.htm

Chicago Daily Tribune Oct. 15, 1919
http://www.osjknights.com/History-After-Malta.htm



























"Im Kampf gegen den Bolschewismus
Erinnerungen von General Fuerst Awaloff
Oberbefehlshaber der deutsch-russischen Westarmee im Baltikum
http://www.osjknights.com/History-After-Malta.htm


Auszuege
http://www.osjknights.com/History-After-Malta.htm


For the past two hundred years we have been
in the vanguard of the Counter Revolution.
            Barry Garland, RN, OSJ
            Grand Master


In 1912 the Order consisted of the Russian Grand Priory in Russia
            and the new American Grand Priory and its subsidiary, the Catholic
            Grand Priory of Russia, which included remnants of the Spanish
            Caballeros Hospitalarios de San Juan Bautista. The Russian Grand
            Priory was composed mainly of Slavic Knights of the Orthodox Faith.
            The American Grand Priory leaders were mostly socially prominent
            Protestant Episcopalians from New York City and Chicago. There was
            also a small group of American descendants of Catholic Celtic
            Jacobites, who were still followers of the old Stuart Pretender to
            the throne of England and Scotland. The Pretender at the time was
            Queen Mary IV of Bavaria, and an army physician named Edgar Erskine
            Hume, OSJ was among those who later considered Mary’s successor,
            Bavarian Crown Prince Rupprecht, as his “rightful sovereign.” The
            American Grand Prior, William Nelson Cromwell, and Dr. Francis C.
            Nicholas had had contact with Spanish Knights of St. John during
            years of preparation work for the American Panama Canal project. [...]
           

American Grand Priory leaders, Nicholas Murray Butler, President of
            Columbia University, Archer Huntington, founder of the Hispanic
            Society of America, William Nelson Cromwell, Wall Street lawyer and
            Francis C. Nicholas, founder of the American International Academy,
            are among those who crafted the American Grand Priory into an
            intelligence organization. Nicholas, a mining engineer and explorer,
            had done Cromwell’s Panama Canal construction feasibility studies.
            He had also done geological research in Central and South America
            for Archer Huntington and Colonel William Lamb, who were supplying
            fuel coal to the Russian Navy. These men wielded significant
            influence in the United States during the late 19th through the mid
            20th centuries.
            Some results of their careers include the founding of the Republic
            of Panama and the successful purchase and construction of the Panama
            Canal. They were also responsible for the founding of the
            Pan-American “Organization of American States” and directly
            influenced the founders of the Central Intelligence Agency. Others
            prominent in the OSJ at this time included John Jacob Astor until
            his death on the Titanic, J. P. Morgan, J P Morgan, Jr. and the
            extended Cornelius Vanderbilt and Chicago Crane families. The
            Mexican White Cross association was promoted by Don Agustin
            Yturbide, OSJ, Pretender to the royal throne of Mexico. [...]


On March 4, 1919 by Order number 24 Colonel Bermondt made the
            Maltese cross breast badge the emblem of his SOSJ army and enameled
            it black in memory of General Graf Keller. High level German
            nationalists backed this re-establishment of the Russian Sovereign
            Imperial Order of St. John of Jerusalem. Among them was General
            Ludendorff who had been Chief of Staff of the German Army during
            WWI. His chief intelligence officer Major Walter Nicholai was also
            involved. The Protector of the Order was the legitimate heir to the
            Russian throne, Grand Duke Cyril Vladimirovich. Grand Duke Cyril
            continued to finance the SOSJ venture with the help of the American
            Grand Priory. Prince Awaloff and Grand Duke Cyril planned to join
            with German forces to drive the Bolsheviks out of the Baltic. This
            idea to cooperate with Germany was unique to these Knights of St.
            John who believed that Russian-German cooperation was the only way
            to rid the world of the Bolsheviks.

            In 1919 Colonel Prince Pavel Awaloff-Bermondt, supported by the
            Johanniter Orden, the Romanoff Pretender Grand Duke Cyril, and
            American financier J. P. Morgan, Jr., OSJ, became Commander in chief
            of the Russian Imperial Army. He led the SOSJ and apparently
            Johanniter-Orden plan, financed through attorney W. N. Cromwell,
            OSJ, American Grand Prior, to clear the Bolsheviks from the Baltic
            and to set up a pro-German government. Most of the officials of what
            became known in the Fall of 1919 as the West Russian Government were
            members of the OSJ. Prince Awaloff recorded much of this information
            in his memoirs which he wrote in 1925 in Hamburg, Germany.



            SOVEREIGN ORDER OF SAINT JOHN OF JERUSALEM
            History and Lineage Charts Since 1797
            I. INTRODUCTION
            II. THE SOSJ PRESERVES ITSELF BY DEFENDING MONARCHY
            III. THE INTERNATIONAL WHITE CROSS OF THE SOSJ
            IV. IN THE STRUGGLE AGAINST INTERNATIONAL ANARCHISTS THE SOSJ ADDS AN AMERICAN GRAND PRIORY
            V. THE AMERICAN GRAND PRIORY VENTURES INTO FOREIGN SERVICE
            VI. REVOLUTIONARIES WITHIN THE SOSJ CONTRIBUTE TO ANARCHY
            VII. THE KORNILOV AFFAIR
            VIII. THE SOSJ RESPONDS TO THE BOLSHEVIK REVOLUTION
            IX. COUNT KELLER, PRINCE AWALOFF AND GRAND DUKE CYRIL LEAD THE ORDER OF ST. JOHN AGAINST THE BOLSHEVIKS
            X. THE LINEAGE OF THE SOVEREIGN ORDER OF SAINT OF JERUSALEM
            XI. THE BALTIC CAMPAIGN OF THE KNIGHTS OF MALTA
            XII. THE AMERICAN GRAND PRIORY JOINS THE FIGHT AGAINST THE COMMUNIST INTERNATIONALE
            XIII. GERMAN NATIONALISTS NURTURE THE WHITE RUSSIAN GOVERNMENT-IN-EXILE
            XIV. THE SOSJ GOVERNMENT IS MOVED TO THE UNITED STATES OF AMERICA
            XV. THE EXILED ROMANOV FAMILY DEFEATS ITSELF
            XVI. THE SOSJ SUPPORTS FASCISM TO DEFEAT BOLSHEVISM
            XVII. LIBERALS USE THE AMERICAN COURTS TO SILENCE AMERICAN ANTI-COMMUNISTS
            XVIII. THE ORDER ENTRENCHES ITSELF FOR THE COLD WAR
            XIX. THE MILITARY INTELLIGENCE COMMUNITY AND KNIGHTS OF THE SOSJ DEFEND AGAINST COMMUNISM
            XX. THE POST-WAR GERMAN ORDER OF ST. JOHN ABANDONS THE SOSJ TO IMPROVE ITS IMAGE
            XXI. THE KNIGHTS OF MALTA STAND AGAINST HUMANISTS WITHIN THE CHURCH
            XXII. THE HISTORIC MISSION OF THE SOSJ




 THE GRAND MASTERS OF THE ORDER
            2008-Present 78th Prince Grand Master Barry Garland, RN
            1991-2008 77th Prince Grand Master Dr. John L. Grady, MD
            1983-1991 General Benjamin von Stahl, President of the Sovereign Council
            1976-1983 76th Prince Grand Master Don Roberto Paterno
            1966-1976 75th Prince Grand Master Crolian Edelen
            1962-1966 LGM Admiral Felix Count von Luckner
            1960-1962 LGM Colonel Paul Cassagnac
            1956-1960 LGM F. Graf von Zeppelin
            1954-1956 LGM Scipio Baron von Engelhardt-Schnellenstein
            1934-1954 74th Prince Grand Master General Pavel Awaloff-Bermondt
            1913-1934 73rd Grand Master Grand Duke Alexander Michaelovich
            1894-1918 Czar Nicholas II, Protector of the SOSJ
            1881-1894 Czar Alexander III, Protector of the SOSJ
            1855-1881 Czar Alexander II, Protector of the SOSJ
            1825-1855 Czar Nicholas I, Protector of the SOSJ
            1805-1825 Czar Alexander I, Protector of the SOSJ
            1803-1805 72nd Prince Grand Master John Baptist di Tommasi
            1801-1803 LGM Field Marshall Count Soltikoff
            1798-1801 71st Grand Master Czar Paul I
            1048-1798Historical List of Grand Masters



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Interessantes Protokoll von einem Treffen des „Sovereign Order of Jerusalem -Knights of Malta“ (OSJ) im Waldorf-Astoria in New York am 24. Juni 1926:
http://sovereignorderofsaintjohnofjerusalem.com/archpdf/June_1926.pdf
Bei dem Treffen wurde ueber die Aufnahme von 25 neuen Mitgliedern enschieden, darunter Lord Alfred Douglas (!) und Prinz Rupprecht von Bayern.
Ein Graf von Moltke schlug vor, der Aufnahme gemaess der vorgelegten Liste zuzustimmen, was auch geschah. Der Vorsitzende liess sich besonders ausfuehrlich ueber die Ergebnisse der Ahnenforschung zur Abstammung eines Kandidaten mit ueberaus noblen Vorfahren aus (bei dem dies wohl nicht so offensichtlich war), Charles L. Thourot Pichel. - Pichel war ein fanatischer Anti-Kommunist (s. u. Artikel von Stair Sainty) und Nazi-Sympathisierer (siehe z.B. http://educationforum.ipbhost.com/index.php?showtopic=3915&st=45 )

Zu Lord Alfred Douglas siehe auch
http://guttmensch.blogspot.com/2013/03/auf-gut-deutsch-und-plain-english.html ;
http://guttmensch.blogspot.com/2011/12/hate-speech-hassrede.html

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Grandiose Elchklubs:

Selbsternannte „Johannes-Orden“

Dieser Abschnitt bezieht sich auf den Bericht
"The self-styled Orders of Saint John" von Guy Stair Sainty (1991, mit Bearbeitungen 1996-2000)


Im November und Dezember 1976 veroeffentlichte der Heilige Stuhl im Osservatore Romano Erklaerungen, die klarstellten, dass der sogenannte "Sovereign Order of Saint John of Jerusalem" nichts zu tun hat mit dem historischen, paepstlich anerkannten „Sovereign Military Order of Saint John of Jerusalem, of Rhodes and of Malta“. Bei einer Bestandsaufnahme wurden, nach dem Bericht von Guy Stair Sainty (s.u.; mit Link und Wiedergabe von Auszuegen) seinerzeit 16 selbsternannte „Johannes-Orden“ aufgefuehrt.
[Inzwischen sind es nach Auskunft des „Ausschuss fuer die St. Johannes-Orden“ 24, kleine „folkloristische“ Gruppen nicht mitgezaehlt; die Zahl sei in den letzten Jahren weitgehend stabil geblieben.

Etliche davon nahmen fuer sich in Anspruch, aus einer 1908 in den USA gegruendeten Nachfolgerorganisation des russischen Grosspriorats hervorgegangen zu sein.
US Praesident Ronald Reagan setzte sich mit Erfolg dafuer ein, dass der „Sovereign Military Hospitaller Order of Malta“ (SMHOM) 1994 Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen bekam (wie z.B. das Internationale Komitee des Roten Kreuzes). Damit wurden die Moeglichkeiten des SMHOM, mit staatlicher Unterstuetzung gegen selbsternannte „Johannes-Orden“ vorzugehen, gestaerkt.
In dem erstmals 1991 verfassten Bericht des Ordens-Experten Guy Stair Sainty wimmelt es nur so von echten und falschen Adeligen im Exil, die selbsternannten Orden „Glaubwuerdigkeit“ verleihen. Es geht um Titel, Eitelkeiten, Einflussnahme, Geld.
Es geht natuerlich auch um die formale und inhaltliche Abgrenzung der „echten“ von den „selbsternannten“ Johanniter-Orden; eine immerwaehrende Herausforderung. Personelle Ueberschneidungen zwischen „echten“ und „selbsternannten“ Johanniter-Orden sind von der Ordens-Allianz (unter massgeblicher Leitung des SMHOM) schon lange nicht mehr zugelassen; es gab sie aber in der Vergangenheit (Beispiel Felix Graf von Luckner).  

Ein Graf Luckner (Hubertus von Metthingh Graf von Luckner) war übrigens auch wieder dabei, als Thilo Sarrazins Berater Friedrich Thelen (dankend erwähnt in DSSA) am 25.06. 2011 zum neuen Ehrenkommendator des Johanniterordens ernannt wurde.

Auf der Webseite Nobility News ist auch sonst manches Interessante nachzulesen, z.B. wurde der Jahresball 2012 der „Russian Nobility Association“ angekündigt. Es gibt viele Hinweise darauf, dass Nachfahren aus Königshäusern von Ländern, in denen die Monarchie längst abgeschafft wurde, sich immer noch über ihren Platz in der hypothetischen Thronfolge definieren.


Antisemitisch-antibolschewistische Denkmuster werden in Kreisen „selbsternannter“ Johanniter-Orden z. T. bis heute bewahrt. 


"The self-styled Orders of Saint John " [1] (Part I)

©Guy Stair Sainty (1991, revisions 1996-2000)


When the machinations of one of the self-styled "orders" are exposed [...], there is an inevitable reflection on the name of Saint John which may injure the recognized Orders. The latter have made a concerted effort to publicly disassociate themselves from these organizations and, to this end, have formed a False Orders Committee which constantly updates the shifting allegiances between the different groups and attempts to warn the general public against them. They have been aided in this by the Holy See which, on 28 November 1976 and 1 December 1976, published statements in the Osservatore Romano, making it clear that the so-called "Sovereign Order of Saint John of Jerusalem" was nothing to do with the Sovereign Military Order of Saint John of Jerusalem, of Rhodes and of Malta.
Chaffanjon and Galimard Flavigny devoted an entire chapter to the self-styled Orders of Malta, listing sixteen organizations claiming to be Orders of Malta or Orders of Saint John. Many of these bodies were somehow connected with an institution purportedly "re-founded" in 1908 and professing to be the successor of the Russian Grand Priory [...]


Almost without exception, these enterprises are riven by factionalism and, as one individual began to resent the leadership position assumed by another (particularly when the claim to such position was so often based on a dubious claim to a high ranking noble title), schisms would occur and rival groups reform around another "Grand Master".
Despite the fact that generations of impoverished Europeans bearing both genuine and false titles have come to the United States and Canada to improve their fortunes with nothing other than their social pretensions to assist them, Americans seem peculiarly susceptible to accepting the most bizarre and unfounded claims by pseudo-princes and dukes whose claims to such titles could be verified in most major reference libraries. [...]
Fortunately, in two recent cases brought against self-styled Saint John Orders in US Federal Courts, the American Judiciary has shown itself willing to penalize these groups [...]


In the first of these cases, Alhadeff v. Georg, 30 November 1983, the Court decided in favor of the plaintiff and against the defendant (Robert M.N.G. Bassaraba von Brancovan-Prince Khimchiachvili) who had supplied the plaintiff with a "passport" and made him a "knight of Malta" for which he had charged $20,000.


In the second case, W.D. X. et ux. v. Markovics, 27/28 February 1989, the Court gave judgment in favor of the plaintiffs against the principal      defendant, Dr Ivan Markovics and his "Order", finding as a fact that the      defendant had deliberately defrauded the plaintiffs by leading them to      believe they were joining the genuine Catholic Order.[...]


Since the decision in these two cases, then serving President of the United States Ronald Reagan was invested with the Collar of Merit of the Ordine al Merito Melitense of the SMHOM by the Grand Master himself at a dinner in New York, providing added evidence of the recognition accorded to the SMHOM by the United States of America. In 1994 the Sovereign Military Hospitaller Order of Malta was admitted to Observer status at the United Nations among the "intergovernmental" organizations, which include the International Committee of the Red Cross. This may entitle the SMHOM to demand protection from the state authorities in the various countries where self-styled "Orders of St John" are flourishing. The Court in the Markovics Case specifically recognized the legitimacy of the SMHOM and the Alliance Orders as the true historic successors of the crusader Order of Saint John. The self-styled Saint John "orders" will no longer get away with pretending that they are historically connected with the crusader Order; furthermore they and their officers now run the risk of criminal prosecution.
It is the deliberate intention of the organizers of most of the self-styled Saint John or Malta Orders to confuse their organizations with the name and work of the genuine, recognized Orders. An article in the New York Observer (October 1993) entitled "Dungeons and Dragons for Grown-ups: Knights of Malta Joust with 'Impostor'" by Robin Pogrebin muddled the name and activities of a completely spurious body headed by a self-proclaimed "bishop", Lorenzo Michel de Valitch and the SMHOM [...] Among those named as having been recruited into Valitch's group was the late J. Seward Johnson, describing the ridiculous ceremony and remarking that Mr Johnson's daughter depicted the organization her father had joined as "a glorified Elk's Club", a comment at which the Elk's might justifiably have protested.


The origins and ultimate abolition and suppression of the Catholic Grand      Priory of Russia and the (non-Catholic) Grand Priory of Russia have been    discussed earlier and examined in detail by the late Frà Cyril Toumanoff, whose work was cited by the Court as an authoritative source in the Markovics Case. The so-called "hereditary commanderies" of the Russian Grand Priories, held by proponents of the modern "revivals" as evidence of their continue existence, were no more hereditary than the other still extant jus patronatus commanderies of the Order, which can only by invested in an heir who has already been received as a member of the Sovereign Military Order. The descendants of the founders of Russian (or any other) commanderies, all of which had been legally suppressed, cannot claim to be the successors to such commanderies, even had they been admitted to membership of the SMHOM, since a commandery of the Order of Malta exists as real property and not as an honorific title. If the properties of the commandery have disappeared or been confiscated, the commandery itself ceases to subsist.[...]
[I]ndeed the petty quarrels and grandiose pretensions of these groups may be seen as a dramatic contrast to the lives of those who serve in the ranks of the legitimate Orders of Saint John. In outlining the histories of these "orders", I initially followed the enumeration established by Fra' Norbert Kinsky when, in 1982, he charted the complex connections between these various groups, some of which are bitter rivals while others have combined to form an Anti-Alliance, the counterpart of the Alliance of the recognized Orders. [...]


Two works, both produced by the partisans of self-styled "Orders of Saint     John", have been particularly useful in studying the various rumps and     schisms among them: The Order of St John of Jerusalem of Malta: A study of     its relations and developments from the fall of Hompesch; its revival in     various forms in our times, by Harrison Smith, PhD, published in Malta by the "Progress Press" in 1964; and White Cross: Story of the Knights of Saint John of Jerusalem, by Robert W.Y. Formhals, published in 1978. These and other such publications have attempted to buttress their own pretensions to legitimacy by stating that the Sovereign Military Order of Malta is a recent Papal invention founded in 1802/3. The proponents of the Russian survival make persistent pseudo-historical claim that the Russian Grand Priories survived the legal suppression of the Commanderies by Emperor Alexander I and his decision to refuse further admissions to the membership. Several "historians" of these bodies do not hesitate to deceive their readers by claiming that the Papal decision to elect Tommasi established a new order, in opposition to the Russian Grand Priories [...]


The early history of the Most Venerable Order is compared by these authors to that of the modern so-called "Russian" revivals although, unlike the former, the first members of these 20th century inventions were not admitted by legitimate members of the Catholic Order but simply assumed the style of knight. It has frequently been mis-stated that the British Monarch is merely "protector" of the Most Venerable Order, in an attempt to parallel the British Royal Charter with that purportedly issued by the late King Peter of Yugoslavia. Since the reign of Queen Victoria  the Monarch has enjoyed the title Sovereign Head, the title now held by H.M. Queen Elizabeth II, while her title of "patron" merely applies to her separate role in the Saint John Ambulance Association.


[Examples of] [t]he self-styled Orders [...] (1) (The Shickshinny Order) The proponents of the survival of the "Russian" Grand Priories have claimed that, on 10 January 1908, a certain William Lamb, sometime Colonel and purported descendent of a General Ivan Lamb [...], who had been apparently received into the original Russian Grand Priory by Czar Paul, held a meeting at the Waldorf Astoria Hotel in New York City, to form the "Grand Priory of America of the Sovereign Order of Saint John of Jerusalem". The claim is made that eight Russian noblemen, purported descendants of     so-called "hereditary commanders", were present at this occasion. [...]
At a meeting held on 30 December 1910 an "Association of the knights of   Malta" was allegedly constituted [...]; this was supposedly to become the      "Association of the Sovereign Order of Saint John of Jerusalem". It was      claimed that the Grand Duke Alexander Mikhailovich of Russia (both cousin     and brother-in-law of Czar Nicholas II) accepted the Grand Magistery in     person in either 1913 [14] or on 1 September 1914. The Grand Duke      Alexander was a serving rear-admiral in the Imperial Russian Navy and, as      war broke out with Germany on 1 August 1914, he was unlikely to have been      involved in such an irrelevant charade at this time.


The Grand Duke Alexander died in 1933 and his purported successors as head     of the American continuation of this group (according to the history produced by Charles Pichel, see below), calling themselves "Lieutenants of the Grand Master", were (possibly, although this has not been proved by any contemporary document) William Sohier Bryant (1933-1951), Scipio Engelhardt alias baron von Engelhardt-Schnellenstein (1951-1955), Frederick, Count von Zeppelin (1956-1960), and Paul de Granier de  Cassagnac (1960-1962). In 1953 the name was changed to the "Sovereign Order of Saint John of Jerusalem Inc" [17] and the headquarters transferred to Shickshinny, Pennsylvania, the residence of its "Grand Chancellor" and general factotum, Charles Louis Thourot-Pichel, in 1956. Pichel was not only an adherent of the Old Catholic Church but a fanatical anti-Communist who apparently actually came to believe that the SMHOM was a nineteenth century Papal foundation and that his organization alone represented the true continuation of the ancient crusader Order. He became increasingly eccentric (forming the Galactic Powers Task Force described above) and, in 1969, announced that he was forming the "Maltese Cross Legionaries" to combat a secret alliance between the Holy See and the government of Malta to hand the island over to the Soviets. In 1967 Pichel became allied with a group of Catholic traditionalists who denied the authority of the US bishops and, in 1969, accused the Jesuits of manipulating the Papacy for their own ends. He also became associated with the "alternative medicine" movement, sponsoring nature cures and promoting what he described as "Cosmic Energy". After the numerous divisions and quarrels among his adherents, his group ultimately fragmented and he died in very distressing circumstances in 1982 aged ninety-two.
In 1962 Granier had attempted to depose Pichel from his executive role but     this backfired and Granier was himself overthrown, setting up his own "Order" (see below, 3). Granier's successor, effectively controlled by Pichel, was a certain Count Felix von Luckner (1962-1966). The next defection from this group occurred in the same year [...]
It is unclear which of the various groups now owns or controls the Shickshinny foundation and in 1981 the president of the corporation was a certain Salvatore T. Messineo [...] The "grand prior" of Europe of this group was a self-styled "count" Thorbjorn Wiklund, from Sweden, and other officers    included Per-Axel Atterbom (Secretary-General, Europe), Major John F.  Graham (Secretary), Colonel Benjamin von Stahl, and some twenty-one "priors of priories".
Another purported continuation of the Pichel Order can be found in Benton, Tennessee, run by two schismatic Catholic priests, one of whom was ordained by the late Archbishop Lefebvre and who maintain the Tridentine rite. Unfortunately these two have somehow claimed that they are Pichel's heirs of what they claim to be the legitimate Order [...]. Messineo and his associates took the precaution of making the cross and arms a trademark", and as they were a legal corporation this was duly registered; a challenge by the American Association of the SMHOM to overturn the registration was unsuccessful and Messineo has enforced his ownership against another self-styled Order, that headed by the notorious Dr Grady. [...]
In a letter addressed to Harrison Smith, Mr Edelen, Pichel's closest associate for many years, wrote (on January 22, 1980: "My problem with the history is    that all seems to be false from 1908 to 1932 as published by Pichel. [...]

The apparent closest successor of the Shickshinny fantasy today is a body     now particularly active in Canada, see under 11A, although several others     among the self-styled Saint John Orders were formed from schisms within      this and other groups.
A group still awarding the cross of Saint John was purportedly formed in Paris on June 24, 1928 by a group of Russian exiles in Paris as the "Union of Hereditary Commanders and Knights of the Grand Priory of Russia of the Order of Saint John of Jerusalem" and looked to the Grand Duke Alexander as their head with the title of "Protector". By 1929 this body was named the Association Philanthropique Russe des déscendants des commandeurs héréditaires de l'Ordre Souverain de Malte" and on 21st September 1929, the Grand Duke along with several descendants of hereditary commanders (Prince Demidoff, Count Stoltykopff, Prince Bariatinsky and Count Oulsoufief) asked Baron Michael Taube to "solliciter l'autorisation du Grand Magistere de l'Ordre Souverain de Saint-Jean de Jerusalem à Rome de reconstituer la branche Russe de l'Ordre." This request was rejected by the Grand Master, as it was canonically impossible to establish a non-Catholic Grand Priory within the Order.  Since the Grand Duke's death in 1933, two other members of the Romanov dynasty have been associated with the perfectly legitimate "association of descendants of hereditary commanders;"  the late Grand Duke Andrew Wladimirovich (uncle of the late Grand Duke Wladimir, head of the Romanov Dynasty), elected in 1933,  and later the most junior member of the dynasty, the late Prince Vassili Alexandrovich.
The transformation of this from an association of descendants, into an    association of "hereditary commanders" and then a body which actually      admitted new members and knights, calling itself the Russian Grand Priory,     however, did not legally recreate or revive the former non-Catholic Russian Grand Priory. [...] Rev Michael Foster [...] cites a letter from the Grand Duke Kyrill to the Grand Duke Andrew asking the latter to look after this group.     There is no evidence that either Kyrill or Wladimir intended to recognize this body as an "Order of Chivalry," but rather as a group descended from the members of the former Grand Priory - a "Union of Descendants" as it    continued to be styled. [...]
 In 1977 Count Nicholas A. Bobrinskoy [...] established himself as Grand Prior of "The Sovereign Order of the Orthodox Knights Hospitaller of Saint John of Jerusalem - Former Russian Grand Priory of the Order of Malta in Saint Petersburg" which he stated to be under the "High Protection" of the late Prince Vassili of Russia. Count Bobrinskoy, then living in New York [...] listed a number of "hereditary commanders" on his stationary and even attempted to be accredited to the United Nations, but this came to nothing. Among the "hereditary commanders" of this body are several Russian nobleman who apparently credit the claims to historical continuity of the "Russian Grand Priories" despite the expert analysis of Fra' Cyril Toumanoff [...].
A nephew of Count Nicholas Bobrinskoy, also called Count Nicholas Bobrinskoy, was until recently Prior of Russia and since his death has been succeeded by his son, Count Alexei; Prince Michael Romanov (alias Prince Michael of Russia, morganatic son of the late Prince Andrew of Russia) is now "Protector" of the Order. This body also claims the protection of the Patriarch of Moscow, who has conferred his patronage as this Order has done some charitable work in Russia, but His Holiness does not claim that this patronage gives any legal validity to the body's claims to be an "Order of Knighthood". This is the most "respectable" of the self-styled Saint John Orders. It has also formed relationships with several other branches of "self-styled" Saint John orders, which have now acknowledged Bobrinskoy as "Grand Prior"; these bodies have permitted a more honest appraisal of the claims of the self-styled Orders, although sticking to their claim that the Grand Priory survived as an autonomous and independent Grand Priory during the last century of the Russian Empire.


(2) Independent of the Russian foundation is the "Sovereign Order of the      Hospital of Saint John of Jerusalem of Denmark" or "Ordo Domus Hospitalis      Sancti Joannis Hyerosolomitani", founded on 31 August 1934 on the basis      that the Order had never been abolished in Denmark. [...]
Without the recognition or patronage of the Danish Crown or Government either, it cannot be considered to be a Danish Order, merely a private association which has adopted the name of a genuine Order of Chivalry. This group apparently denies that it is an "Order of Chivalry", stating that it needs    neither the recognition of the SMHOM, because it is ecumenical, nor the    Danish Crown and explains its use of the name "Sovereign" because "it is      not directly subordinated to any ecclesiastical or temporal authority". It     claims to be registered as a charity [...]. It apparently acquired Sostrup Castle in 1954 (it is not known whether it still owns this), which was converted into a Convent in 1955, and claims to have "commanderies" and associated groups in Sweden (a "Priory" of Saint Erik established in 1974), Germany, Italy, Spain, Canada, USA, Costa Rica (this group has set itself up independently as the      "Sovereign Order of Saint John of Jerusalem in the Americas") and Venezuela. [...] The late Prince Peter of Greece and Denmark (who died in 1981) was      associated with this group as "Prior of the Metropolitan Priory of Saint Ansgarius" (and also sometime "Grand Chancellor") and it claims to have made some contributions to worthy causes; most recently it was closely associated with the purchase and renovation of a hospital in Gram. It has nothing whatsoever to do with the legitimate Johanniter Order in Sweden, nor the commandery of the Johanniter Order in Finland. [...]
(2A) Deriving indirectly from (2) is a "Grand Priory of Dacia or Denmark",    otherwise called the "Ecclesiastical Knightly Order of Malta of Saint John of Jerusalem, Priory of Saint Andrew, as it was first styled when formed on April 10, 1939. The first "prior" was a certain Prebend Wenck von Wenckheim (1939-1957), who loosely associated his group with the Union of Russian Commanders. [...]
(2B) Another Danish "Order" was set up on 24 June 1946 by a certain "count" Paul Mikhailovich Bermondt, who also assumed the title "prince Avaloff-Bermondt". This organization had originated in 1920 as the "Sovereign Imperial Russian Chivalric Order of Malta" (Souveraner kaiserliche-russischer Malteser-ritter-orden) with a black Maltese cross as its badge (Bermondt had acquired these as military surplus). Bermondt and his associates (former Russian or Baltic officers who had fought the Soviets in the 1919-1920 civil war) first placed themselves under the authority of the Grand Duke Alexander (see 1 above) and, following the Grand Duke's death in 1933, elected the new Head of the Imperial Dynasty, the Grand Duke Cyril, to be his successor - unfortunately for them Grand Duke Cyril declined this dubious honor. In 1951 Bermondt formed an association with another self-styled Danish Priory formed by a Danish architect named Carl Christensen who succeeded him as Prior. The more recent survivors of this body were for a while in partnership with Pierre     du Chelas (see 3) and Christensen's successor was a Mr Carl Wilhelm Lehman    until 1975 and then Mr Ove Petersen. In 1984 a substantial group of the members joined 2 above.
(2C) A break away group from one of the above was incorporated on 12 March  1954 by Jens Ole Rostock, alias "Count of Hermosa", as the "Sovereign Order of the Hospital of Saint John of Jerusalem in Denmark", and Rostock, a well-regarded biologist, became "Grand Prior" with "Episcopal and princely" rank. According to Chairoff, priories were established in Oslo (Saint Hallvard), Barcelona (Saint George) and Caracas (Saint Barjal) and an investiture was held in Geneva on 28 January 1982 when twenty-seven would-be knights were admitted after payment of a fee. Mr Erick af Lindenstjerna (actually Matthiesen) was at one time head of a Danish Saint John Order of which Prince Peter of Greece and Denmark was briefly associated; this group may have been connected with (2B).
(2D) Separated from (2) in 1993 is the "Autonoma Prioratet Sancti Iohannis      Baptistae, Riddarbröder af St Johannes af Jerusalems Hospital", a Swedish    "Johanniter Order" unrecognized by the Alliance. Its Prior is the Rev Ulf     Berwill and the Secretary Thor, Baron von Rahden.

(3) In 1962 Paul de Granier de Cassagnac formed an important new connection with the unfortunate exiled King Peter II of Yugoslavia, then living in reduced circumstances in the United States. Despite the fact that the Order of Saint John had never had a Yugoslavian membership and that the Karageorgevich dynasty had no historic connections with the Order of Saint John, King Peter was persuaded in 1962 to declare this "Order" to be under his "High Hereditary Protection". Granier formed a French branch of this group, the "Ordre Souverain de St-Jean de Jerusalem, chevaliers de Malte" or "Chevaliers hospitaliers O.S.J." which had little success,  however, since France has very strict laws regarding Orders of Chivalry, and King Peter detached himself from Granier to set up his own group. In 1965 Granier resigned the "Grand Magistery" to King Peter as a gesture of reconciliation, but the two soon fell out and King Peter took his organization under his own control [...], with a Mr Otto Schobert.
On Granier now resumed the title of "grand master" once again, retaining it until his death in 1967. With Granier's death the "Grand Magistery" of his group was assumed by Mr Carol Hohenzollern, ex-Lambrino, son of King Carol II of Roumania by his unrecognized wife [...] Zizi Lambrino, who styled himself "Prince Carol of Roumania". Prince Carol fell out with some of Granier's associates and set up his own group [...]


3A) In 1968 Prince Carol set himself up independently as head of a separate "Order". The organizers behind this group were Robert Baden von Badische [...], Eimi Eisenstatter styled "Henry Erdesz", Sidney Garber and Frary (von) Blomberg. The headquarters were established in UN Plaza and they admitted many non-Christians and appointed women members both knights and dames. According to Formhals candidates were paying as much as $5000 for membership and $25,000 for the grand cross (in 1969!).
It is claimed that they received a charter from King Peter II of Yugoslavia in 1969 and a renewal of this in 1970, purportedly signed by the King when he was in extremis in hospital in Chicago. Prince Carol broke with this group fairly soon and apparently began to award this "Order" from a base in Europe, founding his own "Order of Saint John of Jerusalem, Knights of Malta", in Rome in 1968/69 but was unable to have significant success recruiting members. His son, styled Prince Paul of Roumania, is now actively engaged in Roumania, promoting his claim to be a member of the Roumanian royal family, but is not believed to have any connectio with a self-styled Saint John Order..

(4) Otto Adrian Schobert (or Schubert), alias "Baron de Choibert" had been associated with Pichel and, in 1961, was appointed the latter's "Observer" at the United Nations. Energetic protests by the SMHOM led to this gentleman's name being withdrawn from the list of representatives of unofficial organizations to which the UN issued entry passes and news bulletins and Schobert soon fell out with Pichel. Eisenstatter, Ernst Jochen and Michael Gordon, on 18 May 1964 incorporated the "Sovereign Order of the Hospitallers of Saint John of Jerusalem - knights of Malta - O.S.J. Inc" in New York, "to solicit, collect and otherwise raise funds in order that Society may make grants of money and/or equipment to duly authorized hospitals and other agencies of charitable endeavor in any part of the world ... in furtherance of the humanitarian tasks and endeavors of the Ancient Knightly military religious Order of the Hospitallers of Saint John the Baptist, founded in 1048 in Jerusalem". While not directly associated with this incorporation, King Peter was apparently persuaded to give it his patronage as "Protector" (although he was at the same time giving his protection to another, rival group), and it had widespread success in recruiting members in the late 1960's, since King Peter had considerable personal prestige as a formerly reigning Monarch. This      corporation was continued under different management [...] and in 1989 the plaintiff in the Markovics case obtained a $40,000 judgment against it.


(4A) Directly connected with the above was the now independent "King Peter" group, combining rumps of 1, 3 and 4, of which King Peter appointed Edelen "Grand Chancellor" and, on 13 March 1965, himself became "Grand Master". [38] The bulk of the membership came from a group based in Pittsburgh (under Franklin West) which was the successor of an earlier Masonic organization. The Formhals group (see below) now united itself under King Peter, briefly creating the largest of the self-styled Saint John Orders. On 15 February 1967 the King himself broke with the parent group and dismissed West (who died the following October), changing the name of his organization to the "Sovereign Order of Saint John of Jerusalem, the Hospitallers, Knights of Malta". Within months there was a  further schism with a rump branch setting itself up under Prince Belosselsky-Belozersky as "Lieutenant-grand Master" on 9 January 1968 but this problem was settled the following September and the King recognized as "Grand Master" by the rebels.
Shortly afterwards, following an awkward meeting between the King and the    Cardinal Archbishop of New York, the King ordered that the word "Sovereign" be dropped from the name and his own title was changed from "Grand Master" to "Royal Head", as he wished to distance himself from the increasingly embarrassing feuds between members of his "Saint John Order". [...]
In June 1970 King Peter's principal aide-de-camp, General Melitchovitch, stated that the King had completely broken all connection with every so-called "Order of Saint John" and confirmed that any "protection" that he may have extended to such organizations was permanently revoked. [...]


The unfortunate King having contracted a serious kidney ailment then spent two months in hospital, leading ultimately to his death on 3 November, during      which period he was frequently visited by the representatives of various  rumps of his "Order", several of whom were later to claim that they alone      represented the legitimate continuation of the group he had founded.
The issue of "recognition" remains an ongoing source of contention; the King Peter followers state that the King was received at Saint James's Palace by H.R.H. Prince Henry, Duke of Gloucester, then Grand Prior of the Most Venerable Order of Saint John [... in] 1965 and the King was purportedly given the decorations of a Bailiff Grand Cross of the Most Venerable Order, while H.R.H. supposedly accepted the same distinction from King Peter. [...]
While the Duke may have wished to appear gracious to H.M., it would not have been the first time that the proponent of an unrecognized Order attempted to     gain recognition by conferring their decoration on a member of the British   Royal Family. [...]
Any Yugoslavian connection with these groups purportedly under the protection of the late King Peter has been once again disavowed and condemned by the present Head of the Karageorgevich family, Crown Prince Alexander of Yugoslavia, in a February 992 letter addressed to the Episcopalian Bishop of San Francisco. This reads (in part) "....As the only son and heir of His Majesty the late King Peter II .... I can state categorically that none of the various bodies claiming to function under a "Charter" purportedly granted by my late father have any validity. [...] I do not recognize the validity of any "Charter" purportedly issued to organizations misusing the name "Order of Saint John". Furthermore, junior members of the Royal House of Yugoslavia do not have any legal right to act in the name of the Royal House". Copies of this letter were sent to H.R.H. the Duke of Gloucester, Grand Prior of Saint John, His Grace the Archbishop of Canterbury, and the Most Rev Bishop Edmond Browning, Presiding Episcopalian Bishop. In a letter to this author dated January 27th, 1992, Crown Prince Alexander wrote "the whole affair was a sad period in my late father's life ..... unfortunately my late uncle, Prince Andrej,, picked up the pieces upon my father's death and got deeply involved. [...] As      head of the Serb and Yugoslav Royal Family and future King, I do not    recognize or authorize the use of any connections to my dynasty by these    orders set up in the United States and Belgium. ... Prince Andrej's son is acting without my permission and I am not pleased".
The publication of The Orders of Saint John by this author, named a number of those associated with the San Francisco Commandery. It was apparent to     the author that this group sincerely believed in the worth of their charitable efforts but did not want to face the true facts about the origins of the body with which they had become associated. The author received a letter dated January 21st, 1992, from a Mr Richard D. Murray, "Regent O.S.J.", written from his home, the "Palais de Medart, of which he enclosed a photograph revealing it to be a grandiose classical style house situated in a prosperous Ohio suburb. The letter paper, bearing the logo "H.R.H. Prince Andrej of Yugoslavia, Grand Master O.S.J." (without mentioning that he had died) politely suggested I obtain an apologia for the "Order" [..] In response to this author's reply to Dr Murray, a vitriolic attack followed in which the latter insulted Crown Prince Alexander, stating that "God is now not looking favorably on Alexander's action" (one may legitimately question by what authority he   was able to know the mind of the Almighty), and continued by stating that  Czar Paul created hereditary commanderies "and their descendants are listed in the Almanacs of the Imperial Court throughout the 19th century until the Zionist (sic) controlled Russian Revolution. It may interest you to know that out of the present situation in Russia there is to be a military coup from which a new ruler of Russia is to emerge..... watch for that coup this summer" (he was right about the coup, although it failed  and led to the new Russia under President Yeltsin). He enclosed a copy of a bizarre book entitled "The Harlot and the Scarlet Beast" an anti-Semitic diatribe which repeated the La Rouche allegations of an international conspiracy of which former Secretary of State Henry Kissinger was a part, along with Queen Elizabeth II, to hand over the island of Malta to the Soviets. One cannot help but question why these ravings did not arouse the suspicions of the respectable Californians seduced into believing the fantasy history claimed by this "Order". The Secretary-General of the Grand Priory of the Americas of this body was named as being Klaus H. E. Priebe, of Vancouver, BC, Canada.
In recognition of his determination to disassociate himself from these self-styled "orders", Crown Prince Alexander has received the grand cross with gilt star of the Order Pro Merito Melitense of the SMHOM (his uncle, Prince Tomislav, is a member of the Most Venerable Order) and, more recently, the dignity of Bailiff Grand cross of Honor and Devotion "ad honorem". Crown Prince Alexander, in a letter addressed to Grand Master de Mojana dated 14 August 1979, has stated that "the pretension to be under the protection of the Royal House of Yugoslavia .... is totally false" and appointed a personal representative to ensure that in the future all such organizations "usurping the name pertaining to the Sovereign Order, and pretending to be under the protection of the Royal House of Yugoslavia" would be branded as false. [...
]




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Dienstag, 26. März 2013

Drei Bedrohungen: Sarrazins Thesen von ihm selbst zusammengefasst (und Hinweise auf Vorläufer)

Sarrazins Thesen Zusammenfassung – diese Wortkombination gehört zu den häufigsten Suchbegriffen, mit denen Besucher dieses Blog gefunden haben. (Geführt wird die Liste von dem Begriff “Kulturbereicherer”, gefolgt von “Kopftuchschlampe”).

Wer eine Zusammenfassung von Sarrazins “Thesen” sucht, landet bisher zuerst auf meinem Post “Sarrazin Thesen in fünf Punkten”. Da es gar nicht so einfach war, eine von Sarrazin selbst verfasste Zusammenfassung seiner vielfältigen Aussagen zu finden – eine Unterscheidung, was wirklich der Kern ist und was Beiwerk -, hatte ich diesen Post nach einer von Bruno Preisendörfer verfassten Zusammenfassung in fünf Punkten benannt.

Zu finden auf

    


Sarrazin hat über seine Deutschland-Schafft-Sich-Ab-Theorie ein dickes Buch verfasst und unzählige Interviews gegeben. Aber es ist eine Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen, wenn man eine Stelle finden will, an der er sagt: Das ist, in ein paar Sätzen, der Kern, um den es mir geht.
Es dauerte einige Zeit, bis ich eine solche Stelle fand – in dem Interview, das Sarrazin 2011 (in englischer Sprache) der BBC gegeben hat. Der betreffende Text (in deutscher Übersetzung) ist in besagtem Post als Nachtrag noch eingefügt und kurz kommentiert. Mit diesem neuen Post möchte ich besonders darauf hinweisen.
Aus Sarrazins eigener Zusammenfassung wird deutlich, dass es im Kern nicht um Integration geht. Sondern es geht darum, welche Abstammung als deutsch gelten soll, und welche Bevölkerungsgruppen bezüglich ihrer Erbanlagen höher- oder minderwertig seien. Die “eugenischen Thesen” sind nicht irgendwelche Ausrutscher, sondern sie sind der Kern.

Sie lauten:
 
  • Deutschland schrumpft (mit jeder Generation um ein Drittel der Bevölkerung)
  • Die klügsten Menschen kriegen die wenigsten Kinder
  • Deutschland hat die falsche Art von Immigration - aus den falschen Ländern

Das sind die Kernthesen in Sarrazins eigener Zusammenfassung.
Original-Interview (Audio) http://www.wikio.de/video/thilo-sarrazin-full-hour-interview-say-4976271
Transkript (Auszug) http://europenews.dk/en/node/39257

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Um Integration geht es nicht:
Siehe z.B. auch den Post "Anbiederungen", Stichwort "Charakterliche Ueberfremdung"
http://guttmensch.blogspot.com/2011/12/anbiederungen.html


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Sarrazins Traum:

(Aus dem "Traumkapitel" in DSSA; von mir zusammengefasst)

http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/antwort-auf-die-quizfrage-zu-welchem.html

Bei der Bundestagswahl im September 2013 wird eine Regierung gewählt, die in ihrer Koalitionsvereinbarung "neue Akzente zur Weiterentwicklung in der Familien-, Integrations- und Bildungspolitik" setzt. Sie setzt durch, was Sarrazin für richtig hält. Insbesondere sind das Maßnahmen, die bis dahin besonders umstritten und "immer wieder als sozial ungerecht" kritisiert worden waren".
Finanzielle Unterstützungsleistungen für Familien werden konzentriert auf Anreize zur Steigerung von "Geburten von Frauen mit mittlerem und hohem Bildungsstand". Die Zahl der Geburten pro Frau steigt auf 2,1, und die "qualitativen Veränderungen" in der Zusammensetzung der Bevölkerung, die Sarrazin zuvor angeprangert hatte, kehren sich um. Dank unterschiedlicher finanzieller Anreize und Gegenanreize für verschiedene Bevölkerungsgruppen liegt die Fruchtbarkeit bei "Schichten mit höherer Bildung" noch über dem erreichten Gesamtdurchschnitt von 2,1 Geburten pro Frau, und "bei den Migranten aus Nah- und Mittelost sowie aus Afrika" unter den Gesamtdurchschnitt.
Von Investitionen für Bildung ist nicht die Rede; wie an anderer Stelle im Buch abgehandelt, wird gerade im Bildungsbereich nach Sarrazins Ansicht schon zuviel Geld verschwendet. Ganztagsschule ist aber Pflicht, Lehrpläne ändern sich entsprechend Sarrazins Vorstellungen, und es gibt Kopftuchverbot an Schulen.
Man sieht immer weniger Frauen mit Kopftuch, die Kinder werden intelligenter, Deutschland ist wieder gut aufgestellt für den internationalen Wettbewerb.


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Ergänzung 27.04.2013

Drei Gefahren

Interessante Funde in zwei neu eingetroffenen, über Internet-Antiquariat bestellten Büchern (Hervorhebungen in Fettdruck von mir):

1)      Deutsche Bevölkerungspolitik. Von Dr. Herbert Linden, Ministerialrat im Reichs- und Preußischen Ministerium des Innern. Erschienen 1938 in der Reihe “Volk und Wissen, Verlag Kurt Stenger, Erfurt (S. 3)

Das Volk nach nationalsozialistischer Auffassung ist nicht die Zusammenfassung der gegenwärtig innerhalb der Reichsgrenzen lebenden Individuen. Das Volk ist vielmehr ein besonderer, durch Blutsverwandtschaft entstandener biologischer Körper, der seinen eigenen biologischen Gesetzen unterworfen ist. Während z.B. das Einzelindividuum unentrinnbar dem Tode verfällt, können Völker ewig leben, wenn sie die Gefahren vermeiden, die dieses ewige Leben bedrohen. Der Nationalsozialismus kennt diese Gefahren genau. Auf Grund der geschichtlichen Betrachtung vom Kommen und Gehen der Völker und Kulturen und auf Grund der Ergebnisse exakter naturwissenschaftlicher Forschung müssen drei Gefahren vermieden werden: 1. Rückgang der Zahl, 2. Überwuchern der erbkranken Stämme über die gesunden, 3. Vermischung mit Fremdstämmigen. 

2)      Zwangssterilisation in Bonn (1934 – 1945) – Die medizinischen Sachverständigen vor dem Erbgesundheitsgericht. Von Carola Einhaus. Erschienen 2006 in der Reihe Rechtsgeschichtliche Schriften. Im Auftrage des Rheinischen Vereins für Rechtsgeschichte Köln, herausgegeben von Dieter Strauch. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien

Auf dem Reichsparteitag der NSDAP im Jahre 1934 nannte Reichsärzteführer Wagner die drei vorrangig zu lösenden Aufgaben der nationalsozialistischen Gesundheitspolitik: Förderung der durch Geburtenrückgang gefährdeten arischen Rasse, Ausschluss sogenannter Erbuntüchtiger von der Fortpflanzung und die Verhinderung der Vermischung von arischem mit artfremdem Blut.





Reichsärzteführer Gerhard Wagner
 

Abtransport Behinderter zur "Euthanasie";

Stetten im Remstal, 1940.

Ministerialrat Dr. Herbert Linden war

an der "Aktion T4" maßgeblich beteiligt



















 
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Die drei demografischen Bedrohungen nach Sarrazin (2010) einerseits und nach Wagner (1934) und Linden (1938) andererseits lassen sich mit den gleichen Schlagworten zusammenfassen:

  • Schrumpfvergreisung

  • Vermehrung der Untüchtigen
  • Überfremdung


Drei Bedrohungen / Vergleichende Übersicht
Thilo Sarrazin, 2011

(Von ihm selbst gegebene Zusammenfassung seiner Thesen im BBC Interview)
 
Ministerialrat Linden, 1938

(“Drei Gefahren” –
Broschüre “Deutsche Bevölkerungspolitik”)
Reichsärzteführer Wagner, 1934
(Vorrangig zu lösende Aufgaben der NS Gesundheitspolitik; NSDAP Reichsparteitag)
1.      SCHRUMPFVERGREISUNG
Deutschland schrumpft (mit jeder Generation um ein Drittel der Bevölkerung)
 
Rückgang der Zahl
Förderung der durch Geburtenrückgang gefährdeten arischen Rasse
2.      VERMEHRUNG DER UNTÜCHTIGEN
Die klügsten Menschen kriegen die wenigsten Kinder
 
 
Überwuchern der erbkranken Stämme über die gesunden
Ausschluss sogenannter Erbuntüchtiger von der Fortpflanzung
3.      ÜBERFREMDUNG
Deutschland hat die falsche Art von Immigration - aus den falschen Ländern
 
Vermischung mit Fremdstämmigen
Verhinderung der Vermischung von arischem mit artfremdem Blut

 
Siehe auch Stichwort: Führerschule der deutschen Ärzteschaft; Post http://guttmensch.blogspot.de/2013/02/stoff-aus-den-fuehrerschulen.html und Label “Sarrazin Biographie Familiengeschichte”

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Ministeralrat Linden (1939): “Es muss vielmehr der Schwachsinn herausgearbeitet werden.“


Es gab auf diesem Blog – und natürlich anderswo - ja schon etliche Nachweise der Ähnlichkeit von Sarrazin-Sprüchen mit solchen aus der Nazi-Zeit. Ich hatte mir vorgenommen, es mit solchen Nachweisen , die z.T. – ganz gleichgültig, wie gut belegt sie sind - eher Abwehrreflexe auslösen als zum Nachdenken anregen, nun auch mal gut sein zu lassen. Aber dann stieß ich fast zufällig noch auf die frappierende Ähnlichkeit des Szenarios der dreifachen Bedrohung nach Sarrazin einerseits und den NS Medizinern Wagner und Linden andererseits (s. vergleichende Übersicht oben). Diese Entdeckung “zieht mir die Schuhe aus”.
Der Rolle des Ministerialrats Linden, der in der Broschüre von 1938 die “drei Gefahren” beschworen hatte, bin ich noch etwas weiter nachgegangen.

Google-Suche nach “Ministerialrat Herbert Linden” führt u.a. auf
http://kobra.bibliothek.uni-kassel.de/bitstream/urn:nbn:de:hebis:34-2007013016913/3/Zwangssterilisation.pdf

Dort finden sich auch wichtige Informationen über die weite Auslegung der Diagnosen von “Erbkrankheiten” und “angeborenem Schwachsinn” und, einmal mehr, über den Einsatz von “Begabungsprüfungen” (Intelligenztests). Diese kamen routinemäßig zum Einsatz, wenn es z.B. um Entscheidungen über Zwangssterilisationen ging. Nur wurden, wenn das Ergebnis den Vorurteilen nicht entsprach, noch Hilfsdefinitionen wie “moralischer Schwachsinn” herangezogen, um “Asoziale” und “Minderwertige” auszugrenzen.

 





Bemerkenswert auch die Geschichte der “erbbiologischen Erhebungen” in der ostfriesischen Gemeinde Moordorf - Beispiel für unbewältigte Schwierigkeiten der Integration, interpretiert als erblich bedingtes Asozialen- und Schwachsinnigen-Problem. Auch wenn es zwischen Moordorf Ende der 1930er Jahre und Kreuzberg heute gewaltige Unterschiede gibt – beide können als “Orte der Ankunft” nach Saunders betrachtet werden; in dieser Hinsicht ist ein Vergleich interessant. (Siehe Post “Arrival City – Zum Beispiel Berlin-Kreuzberg”


Nebenbei: Ob die Ostfriesenwitze wohl ursprünglich auf die Moordorfer bezogen waren – nach dem Motto: “Es muss vielmehr der Schwachsinn herausgearbeitet werden”?

 

 
Auszüge aus:

Margret Hamm (Hrsg.), Lebensunwert – zerstörte Leben. Zwangssterilisation und „Euthanasie“, Frankfurt/M. 2005, S. 111-119.
Beitrag von Wolfgang Ayass


Erklärter Feind der „Erbbiologie“ waren die nicht bzw. eingeschränkt Leistungsfähigen bzw. die Leistungsunwilligen, die „Ballastexistenzen“, die nicht nur sozialpolitisch bekämpft und finanziell ausgehungert werden sollten, sondern denen letztlich die Lebensberechtigung abgesprochen wurde. Im sozialpolitischen Denken des Nationalsozialismus galt der arbeitsscheue „Asoziale“ als unmittelbarer Antityp des für die Volksgemeinschaft wertvollen, produktiven Volksgenossen. Die „Asozialen“ und „Minderwertigen“ bildeten in der rassenhygienischen Theorie den gefährlichen Feind im Innern des Volkskörpers. „Asozial“ bzw. synonym „gemeinschaftsfremd“ wurde als negative Ausgrenzung aus der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft definiert. Zur Volksgemeinschaft zählte nur, wer als wertvoll angesehen wurde.

Das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ vom 14. Juli 1933 enthielt vom reinen Wortlaut keine unmittelbar erkennbare Ausrichtung auf Menschen aus gesellschaftlichen Unterschichten. Mit wissenschaftlichem Anspruch führte der Gesetzestext abschließend und unmissverständlich eine Anzahl angeblicher Erbkrankheiten auf, von denen in der Praxis der folgenden Jahre angeborener Schwachsinn, Schizophrenie und Epilepsie die wichtigste Rolle spielten. Doch schon die veröffentlichte offizielle amtliche Begründung des Gesetzes enthüllte seine Stoßrichtung gegen „Minderwertige“ und „Asoziale“. „Unzählige Minderwertige und erblich Belastete“ pflanzten sich – so die Gesetzesbegründung – „hemmungslos“ fort. Der „kranke und asoziale Nachwuchs“ dieser Minderwertigen falle der Gesamtheit zur Last. In erbgesunden Familien werde dagegen größtenteils nur noch ein Kind geboren. „Das bedeutet aber das Aussterben der hochwertigen Familien, so dass demnach höchste Werte auf dem Spiele stehen; es geht um die Zukunft unseres Volkes! Dazu kommt, dass für Geistesschwache, Hilfsschüler, Geisteskranke und Asoziale jährlich Millionenwerte verbraucht werden, die den gesunden, noch kinderfrohen Familien durch Steuern aller Art entzogen werden. Die Fürsorgelasten haben eine Höhe erreicht, die in gar keinem Verhältnis mehr zu der trostlosen Lage derjenigen steht, die diese Mittel durch Arbeit aufbringen müssen.“ Die Zwangssterilisation von „Minderwertigen“ – so die amtliche Begründung zum Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses – sei eine „Tat der Nächstenliebe“ und „wahrhaft soziale Tat“.

Menschen aus den gesellschaftlichen Unterschichten wurden vorwiegend mit der Diagnose „angeborener Schwachsinn“ zwangssterilisiert, einer im Zwangssterilisationsgesetz explizit genannten Diagnose. Unter „Schwachsinn“ verstanden viele Erbgesundheitsgerichte jedoch nicht nur ein über die damals üblichen Fragebögen messbares Intelligenzdefizit, sondern häufig auch als „moralischer Schwachsinn“ qualifizierte unangepasste Lebensweise oder abweichendes Wertesystem. Mit Konzepten wie „Lebensbewährung“ und „Gesamtpersönlichkeit“ konnten die Erbgesundheitsgerichte auch sozial randständige und unangepasst lebende Personen erfassen, denen „intellektueller Schwachsinn“ nicht nachgewiesen werden konnte. Sozialer Werdegang und „Lebensbewährung“ galten als entscheidende Indikatoren für die Sterilisationsdiagnose „angeborener Schwachsinn“. Hinter der pseudowissenschaftlichen Fassade von so manchem Rassenhygieniker steckte letztlich eine recht schlichte Milieutheorie. […]
Die in den beiden letzten Jahrzehnten durchgeführten Regionaluntersuchungen haben aufgezeigt, dass sich hinter der medizinischen Diagnose „erbkrank“ häufig eine reine soziale Beurteilung verbarg. Insbesondere Fürsorgeämter und Gesundheitsämter meldeten viele ihrer Klienten zur Sterilisation. Eine erhebliche Rolle spielten dabei die Berichte der Fürsorgerinnen, die Fürsorgeakte war eine häufig herangezogene Informationsquelle. Fürsorgeberichte gingen zum Teil wörtlich in Urteile der Erbgesundheitsgerichte ein. Soziale Beurteilung wurde in den Sterilisationsbeschlüssen häufig nur notdürftig hinter pseudomedizinischen Diagnosen versteckt. Schulversagen, Vorstrafen, Arbeitsplatzverlust, Wohnungslosigkeit, ja letztlich die Armut insgesamt wurde als erbbedingt eingeschätzt. Soziale Zusammenhänge wurden schlichtweg geleugnet. Im Gegenteil: Die „Minderwertigen“ hätten sich ihr deklassiertes Umfeld selbst geschaffen oder regelrecht aufgesucht. So schrieb der Stuttgarter Gauamtsleiter des Rassenpolitischen Amts Karl Ludwig Lechler im Jahr 1940:
„Keineswegs aber wünschen Asoziale die Loslösung aus ihrer hässlichen Umgebung, sondern sie wissen eine etwa geplante Beseitigung der 'Verwahrlosung' auf jede erdenkliche Art und Weise zu verhindern. Gerade die selbstgewählte Umwelt ist kennzeichnend für Asoziale.“ Soziale Not wurde daher geradezu als Indiz für erbliche Minderwertigkeit angesehen. Die erbbiologische Struktur offenbare sich in der selbst geschaffenen sozialen Lage. Der Bezug von Fürsorgeleistungen brachte die unmittelbare Gefahr der Zwangssterilisation. […]

Soziale Demoralisierung und Desintegration führte die nationalsozialistische Erbbiologie auf erblich bedingte Faktoren zurück. Rassenhygiene wurde so zum Mittel einer radikalen Armenpolitik. Die nahezu grenzenlose Ausdehnung der Diagnose „angeborener Schwachsinn“, insbesondere in der Variante „moralischer Schwachsinn“, führte zur Verstümmelung von Menschen, die sich nach Ansicht der beurteilenden Ärzte und Richter „im Leben nicht bewährt“ hatten. Anstatt die Ursachen der Armut zu bekämpfen, versuchte man die Armen auszurotten. Durch umfassende Zwangssterilisation „belasteter Sippen“ sollten althergebrachte soziale Probleme ein für alle Mal beseitigt werden. Die gewonnenen Mittel sollten – so zumindest die offizielle Lesart – für wertvolle Familien verwendet werden. Staatliche Förderung erhielten also nur als wertvoll eingeschätzte Familien – dies wurde in vielen Verordnungen und Erlassen festgelegt. Unterschiedslos ausgegebene Hilfen für kinderreiche Familien, die minderwertige Familien nur zu unerwünschter Fortpflanzung ermunterten, galten im rassenhygienischen Denken als naturwidrige „Kontraselektion“. Folgerichtig wurde im Nationalsozialismus bei sämtlichen familienfördernden Leistungen geprüft, ob die betreffende Familie auch „erbgesund“ und „würdig“ sei. Dies betraf Ehestandsdarlehen, Kinderbeihilfen, Kindererholung („Kinderlandverschickung“), aber auch Ausbildungsbeihilfen und die Wohnungsvergabe. Je nachdem, ob eine Familie als wertvoll oder minderwertig eingeschätzt wurde, erfolgte für dieselbe Notlage eine ungleiche Behandlung. Alle fördernden Maßnahmen wurden ausschließlich unter dem Aspekt der „Aufartung“ gewährt und beinhalteten folgerichtig eine entsprechende erbbiologische Begutachtung. […]

Mit jeder fördernden Maßnahme wurde gleichzeitig auch selektiert. Jede Leistungsvergabe an „Erbgesunde“ bedeutete gleichzeitig auch die Aussonderung der „Minderwertigen“. Die als minderwertig eingeschätzten Unterschichtfamilien sollten durch staatliche Leistungen keinesfalls ermuntert werden, Kinder in die Welt zu setzen. Im Einzelfall konnte es sogar geschehen, dass ein Antrag auf eine soziale Leistung mit einer Zwangssterilisation endete, so bei einem 41-jährigen Landwirt, der im Jahr 1938 durch den Antrag auf eine einmalige Kinderbeihilfe in das Räderwerk des Mindener Gesundheitsamts geriet und schließlich wegen angeblicher Schizophrenie zwangssterilisiert wurde. Auch abgelehnte Bewerber für Ehestandsdarlehen mussten mit einer Zwangssterilisation rechnen. […]

Es lassen sich deutlich zwei Strategien unterscheiden, mit denen eine verstärkte Sterilisation von sozialen Außenseitern erreicht werden sollte. Entsprechend der bereits bestehenden Praxis vieler Erbgesundheitsgerichte, so die eine Strategie, sollten Sterilisationen von „Asozialen und Verbrechern“ mittels sehr weiter Ausdehnung der Diagnose „angeborener Schwachsinn“ durchgeführt werden. Einigen Rassenhygienikern erschien dieser Weg als zu aufwendiger Umweg bzw. einzelnen auch als„Vergewaltigung des Schwachsinnsbegriffs“. Sie plädierten daher für eine Änderung des Zwangssterilisationsgesetzes oder hielten ein Sondergesetz für „Asoziale“ für notwendig. Für eine Änderung des Zwangssterilisationsgesetzes trat insbesondere der Direktor des Frankfurter Instituts für Erbbiologie und Rassenhygiene Otmar von Verschuer ein, der bereits 1938 vorschlug, das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ durch Verzicht auf die konkrete Benennung der angeblichen Erbkrankheiten leichter handhabbar zu machen. Sterilisation sollte nach seinen Vorschlägen bei jeder schweren geistigen Störung, jeder schweren Krankheit und jeder schweren körperlichen Missbildung möglich sein, sofern Erblichkeit unterstellt werden konnte. Karl Astel, einer der profiliertesten Rassenhygieniker des Nationalsozialismus und Präsident des Thüringischen Landesamtes für Rassenwesen, trat ebenfalls 1938 für eine Ausdehnung des Gesetzes ein. Die bisherigen Sterilisationsmöglichkeiten reichten seiner Einschätzung nach „namentlich im Hinblick auf Kriminelle, Arbeitsscheue, Anti- und Asoziale“ nicht aus. Der Experte für „asoziale Großfamilien“ Wolfgang Knorr forderte 1939 ein „Gesetz gegen die Überhandnahme des Untermenschentums“, das ermöglichen sollte, alle „Gemeinschaftsunfähigen“ zu sterilisieren. Den radikalsten – in Buchform veröffentlichten – Vorschlag legte 1941 der Direktor des Instituts für Erb- und Rassenhygiene der Universität Gießen Heinrich Wilhelm Kranz vor. „Gemeinschaftsfremden“ sollten die „völkischen Ehrenrechte“ durch Richterspruch aberkannt werden können. Diese Aberkennung sollte grundsätzlich mit Zwangssterilisation, Eheverbot bzw. Auflösung bestehender Ehen und Wegnahme der Kinder verbunden sein. Auch in den ab 1939 im Reichskriminalpolizeiamt ausgearbeiteten Entwürfen für ein besonderes „Gemeinschaftsfremdengesetz“ war die Zwangssterilisation von sog. Asozialen grundsätzlich vorgesehen.

Bei der Durchführung des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ spielte die systematische „Durchkämmung von Anstaltsbeständen“ eine herausragende Rolle. Man glaubte, in Gefängnissen, Anstalten und Heimen besonders viele „Erbkranke“ finden zu können. Menschen, die bereits in Heil- und Pflegeanstalten, Fürsorgeheimen, Fürsorgeerziehungsanstalten, Arbeitshäusern oder Strafanstalten untergebracht waren, waren deswegen von den Zwangssterilisationen unmittelbar bedroht. Allerdings stellte weder Straffälligkeit noch Arbeitshausunterbringung für sich genommen einen Sterilisationsgrund dar. Es musste zumindest der Form halber eine der im „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ aufgeführten „Erbkrankheiten“ diagnostiziert werden. […]

„Asozialität ist erblich!“, lautete der Kernsatz einer nur 21 Seiten starken, 1940 von der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg angenommenen Dissertation. Aus der schlichten Tatsache, dass die ostfriesische Gemeinde Moordorf schon seit langem als sozialer Brennpunkt galt, schloss der Autor unmittelbar auf die Erblichkeit der „Asozialität“. Eltern „asozial“ – Kinder „asozial“, das genügte als Beweis für die angebliche Vererbung der „Asozialität“. Moordorf eignete sich in besonderem Maß für eine exemplarische Asozialenforschung. Der Ort war erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch ortsfremde Siedler gegründet worden. Die Integration der Fremden in die Region war vollständig misslungen. Moordorf galt als „Sammelbecken der Minderwertigen Ostfrieslands“ und besaß seit langem einen schlechten Ruf als Asozialensiedlung. Bereits 1934 führte der Reichsnährstand umfangreiche erbbiologische Erhebungen an den Bewohnern Moordorfs durch. Von 521 untersuchten Familien wurden nur 51 als „erbbiologisch gut“ eingeschätzt. 106 Familien hielt man für „durchschnittlich“. Als „erbbiologisch bedenklich“ galten 84 Familien. Immerhin 280 Familien seien „erbbiologisch abzulehnen“. Knapp 70 Prozent der Moordorfer Bevölkerung trügen also „unerwünschtes Erbgut“. Trotz dieser im Sinn der Rassenhygieniker eindeutigen Diagnose wurden zunächst nur relativ wenige Moordorfer zwangssterilisiert. In einer unveröffentlichten Denkschrift des für Moordorf zuständigen Gesundheitsamts Aurich klagte ein Hilfsarzt, dass bis zur Abfassung des Berichts im Jahre 1938 erst 16 Moordorfer sterilisiert waren. Schuld daran sei die enge Auslegung des Zwangssterilisationsgesetzes durch das Auricher Erbgesundheitsgericht, das im Gegensatz zu anderen Gerichten die Diagnose „asozial“ nicht als Sterilisationsgrund ansah. Die zwölfseitige Denkschrift endet mit der Forderung, das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses durch explizite Erweiterung des Schwachsinnsbegriffs auf die „Asozialen“ leichter handhabbar zu machen.                     

Die Missstände der Moordorfer Asozialenbekämpfung alarmierten höchste Berliner Stellen. In einer Krisensitzung, zu der aus Berlin eigens Ministerialrat Herbert Linden vom Reichsinnenministerium und der Zigeuner- und Asozialenforscher Robert Ritter anreisten, wurden die örtlich Verantwortlichen im Februar 1939 vergattert, endlich tatkräftig gegen die Moordorfer „Asozialen“ vorzugehen. Herbert Linden, der wenige Monate später damit begann, die „Euthanasie“-Morde zu organisieren, führte dabei in Aurich aus: „Als Grund zur Sterilisation dürfte nicht so sehr die Asozialität in den Vordergrund geschoben werden, sondern es muss vielmehr der Schwachsinn herausgearbeitet werden.“ Die Hauptsache sei die Einigkeit in derAuffassung, das deutsche Volk von erbbiologisch unerwünschtem Nachwuchs zu befreien. „Auf diesem Weg dürfen uns formelle juristische Bedenken nicht aufhalten.“



Noch zu Ministerialrat Linden
 
Peter Sandner: Verwaltung des Krankenmordes. Der Bezirksverband Nassau im Nationalsozialismus. Historische Schriftenreihe des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen; Hochschulschriften Band 2. - Die Buchversion dieser Publikation ist erschienen: Gießen (Psychosozial-Verlag) 2003

 

Aus Kapitel
V. REGIONALISIERUNG UND DEZENTRALISIERUNG
1. Konflikte und Entscheidungen im Übergang
a) Anstaltsnutzung und Personaleinsatz
 
 
Dr. Linden, Ministerialdirigent im Innenministerium und seit Ende 1941 zudem„Reichsbeauftragter für die Heil- und Pflegeanstalten“, erschien lange als „die obskurste unter den Schlüsselfiguren, die für die Euthanasiemorde verantwortlich waren.“ Offenbar war Linden eine eher farblose Persönlichkeit, trotz seiner Ausbildung als Arzt „ein führender Verwaltungsmann“, dessen „Arbeit im Rahmen des Euthanasie-Mordprogramms [...] sich vor allem am Schreibtisch“ abspielte und der dabei „perfekt und leise“ agierte. Seine Unauffälligkeit, aber auch sein Suizid bei Kriegsende – und damit auch das Ausbleiben einer Strafverfolgung – dürften dafür gesorgt haben, dass die Forschung ihn lange weniger beachtete. Allerdings hatte bereits Karl Brandt im Nürnberger Ärzteprozess dargestellt, das Innenministerium habe Linden „im späteren Verlauf der Behandlung der Euthanas[ ie] [...] als Exponent für diese Dinge herausgestellt“, und „T4“-Organisator Viktor Brack aus der Kanzlei des Führers bekundete 1946, Linden sei „immer dabei bei diesen ganzen Sachen“ gewesen. Zweifellos, so lässt sich heute feststellen, war er „eine Schlüsselfigur bei der Organisation der Euthanasie“, ja für die Zeit 1942 bis 1944 wird man sogar sagen können: die Schlüsselfigur.



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Die Kunst des Behauptens, Weglassens und Insinuierens (Nahelegens):
Manipulative Methoden bei Sarrazin; Beispiele

“Die knapp 4 Millionen zugewanderten Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion machen nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr gute Integrationsfortschritte, ihre Erfolge im Bildungswesen sind überdurchschnittlich. Gleiches gilt für andere Zuwanderer aus osteuropäischen Ländern. Für den Arbeitsmarkt und für das Bildungswesen sind sie durchweg eine Bereicherung.”
(DSSA)

“Eine Zuwanderungs- und Integrationsproblematik, die der Rede wert ist und sich nicht mit der Zeit automatisch erledigt, gibt es heute in Deutschland ausschließlich mit Migranten aus der Türkei, Afrika, Nah- und Mittelost, die zu mehr als 95 Prozent muslimischen Glaubens sind.” (DSSA)

Belege für diese angeblichen generellen Unterschiede bei der Integration osteuropäischer Migranten und solchen “aus der Türkei, Afrika, Nah- und Mittelost”: Keine. Aber macht nichts. Sarrazin trifft den Kern überlieferter Vorurteile, die sich aus dem “nordischen Gedanken” speisen, wonach “nordische” Menschen mehr wert sind als andere.

Und weiter:

“Bleibt die Geburtenrate der Migranten dagegen dauerhaft höher als die der autochthonen Bevölkerung, so werden Staat und Gesellschaft im Laufe weniger Generationen von den Migranten übernommen. Damit wäre das Argument widerlegt, die niedrige deutsche Geburtenrate sei die quasi schicksalhafte Konsequenz der Modernisierung, denn wenn das zuträfe, könnten ja auch die Migranten dauerhaft keine höhere Geburtenrate haben.” (DSSA)
Tatsächlich fällt bei Migranten die Geburtenrate von Generation zu Generation und passt sich der Geburtenrate der alteingessessenen Bevölkerung an. Diese Information last Sarrazin ganz einfach weg. Er spielt mit dem Konjunktiv (“wäre”, “wenn das zuträfe”, “könnten”) und legt mit einer komplizierten Satzkonstruktion die unzutreffende Vermutung nahe, die Geburtstrate bei Migranten bleibe dauerhaft hoch.

Eine charakteristische Art von Formulierungen, mit denen Sarrazin etwas nahe legt, ohne es direkt zu behaupten – so dass er einerseits unweigerlich in einer bestimmten Weise verstanden wird und sich andererseits darauf berufen kann, er habe dies oder jenes doch gar nicht gesagt -, wird von Kritikern zuweilen als “verschwurbelt” bezeichnet. Der obige Satz  (mit “wäre”, “wenn das zuträfe”, “könnten”) ist ein Beispiel von vielen fuer die von Sarrazin verwendete Technik des “Verschwurbelns”.   


 

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Kernaussage des “wissenschaftlichen Rassismus”:
Nicht Menschen werten Menschen aufgrund ihrer Herkunft ab – sondern der unterschiedliche Wert von Menschen verschiedener Herkunft ist eine “Sachverhaltsfeststellung”.

Bei Sarrazin klingt das zum Beispiel so:
“Dazu gehört zum Beispiel das »Gutachten«, das Gideon Botsch vom Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrum erstellte, um Argumente zu liefern für ein von einigen innerparteilichen Gegnern gegen mich betriebenes Ausschlussverfahren aus der SPD. In dieser Schrift wurden meine Aussagen als rassistisch gewertet, weil sie beobachtbare Unterschiede zwischen ethnischen Gruppen sowie eine Wertung dieser Unterschiede enthielten. Die Frage, ob meine Sachverhaltsfeststellungen falsch oder richtig waren, interessierte dabei überhaupt nicht.”
Thilo Sarrazin, DSSA

 
 
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Es war ein dpa-Korrespondent dort anwesend, der mich fälschlich zitierte, durch die Einwanderer würden wir immer dümmer.

Thilo Sarrazin in einem Gespräch mit seinem Bewunderer Benjamin von Stuckrad-Barre
 
 
 
Fälschlich ?


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Ähnlichkeiten zwischen Deutschland schafft sich ab und Rassismus

Deutschland schafft sich ab und Rassismus haben 15 Dinge gemeinsam (in Unionpedia): Aufklärung, Biologismus, Die Zeit, Ethnie, Genetik, Intelligenz, Juden, Muslim, Phänotyp, Politik, Pseudowissenschaft, Rasse, Rassismus, Thilo Sarrazin, Voltaire.

http://de.unionpedia.org/c/Deutschland_schafft_sich_ab/vs/Rassismus