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Mittwoch, 9. März 2011

Malthus und Spencer – Bevölkerungskontrolle und Sozialdarwinismus

Für die Einführung von Malthus und Spencer – „Väter“ der Bevölkerungs-kontrolle (Malthus) und des Sozialdarwinismus (Spencer) – finde ich eine Übersicht aus einem Kurs des „Central Virginia Community College“ hilfreich (s.u.). Sie ist auf kurze Stichworte herunter kondensiert und stellt doch die Ideen von Malthus und Spencer in ihren Zusammenhang zueinander und zum „Zeitgeist“ der Industriellen Revolution. Von Interesse ist hier auch der vorangehende Bezug zu „Laissez-faire Economics“, also dem in der Zeit der Industriellen Revolution geprägten Ideal einer Wirtschaftpolitik, die der Wirtschaft keinerlei Regeln und Beschränkungen auferlegt.

Die Gemeinsamkeit zwischen „Laissez-Faire Economics“ und den Ideen von Malthus und Spencer besteht darin, dass negative Auswirkungen der Industriellen Revolution auf Arme und Benachteiligte als deren selbstverschuldetes oder doch unvermeidliches Schicksal gesehen werden, da sie vermeintlich aus biologischen Gründen dem wirtschaftlichen Wettbewerb nicht gewachsen sind und sich damit als entbehrlich erweisen. In diesen als natürlich angesehenen Ausleseprozess, so ist die Überlegung, soll die Gesellschaft nicht mit regelnden oder die Armen unterstützenden Maßnahmen eingreifen. Es wird befürchtet, dass alle – auch solche, die nicht tüchtig genug sind – in den Genuss der Früchte des technischen Fortschritts und der steigenden Produktivität kommen könnten, und dadurch zu viele – und die falschen - Menschen überleben und sich fortpflanzen würden.

Link zur Übersicht über den Inhalt des Kurses „HIS 102 – Western Civilization II - Lecture 6 - The Industrial Revolution“ des Central Virginia Community College: http://courses.cvcc.vccs.edu/history_mcgee/courses/his102/his102ln06.html
Der Kursleiter und Autor ist Professor David McGee; s. http://courses.cvcc.vccs.edu/history_mcgee/

Auszüge (noch ohne Übersetzung):

o  Laissez-faire economics
  • The middle class also firmly believed in laissez-faire economics which argued that it was impossible to control or correct the social evils of the industrial revolution therefore, government was to maintain a hands-off policy at all costs.
  • While in theory the middle class wanted as little regulation as possible on the grounds of laissez faire, in fact, governments were involved deeply in the economy with their approval:
  • tariffs which kept out foreign competition
  • a favorable immigration policy which kept the wage pool large enough to prevent unions from forming
  • taxes and bounties for relocating businesses in certain areas
  • an empire for cheap raw materials
  • and of course the stability and peace a powerful nation could provide were welcomed by middle class entrepreneurs
  • What they objected to was any regulation in exchange for the government's bounty
  
o    Population theory and Social Darwinism
  • Thomas Malthus and Population
  • The middle class were also now fortified by Malthus' views on population
  • He argued that pain and poverty were inescapable and that helping the unfortunate of the industrial revolution would result in overpopulation with catastrophic results for all humanity
  • Herbert Spencer
  • During the 1850s, Herbert Spencer borrowed from Charles Darwin's ideas on evolution and tried to apply them to human society
  • His ideas quickly gained acceptance among the new middle class Social Darwinism
  • Poverty, the middle class believed, was clearly the result of vice; you are poor because of some character flaw
  • If that was so, no government reform program was possible or desirable, since the government could not legislate morality

In diesem Zusammenhang auch von Interesse z.B.:
von B Rainer
3.1.3.3 Die Rezeption von Malthus in der Darwin'schen Selektionstheorie............... 151 .... 4.1 Die Praxis der Bevölkerungskontrolle . ...



 

Ergänzung:

Schon Zeitgenossen Spencers und in seinen späteren Lebensjahren Spencer selbst begannen, die Idee des Sozialdarwinismus in Frage zu stellen (diese hatte da aber schon ihre eigene, unaufhaltsame Dynamik entwickelt).


Nachzulesen z.B. bei

Werner Onken, Vom Sozialdarwinismus zur Solidarischen Ökonomie -Kritische Aufarbeitung des Einflusses der Evolutionstheorie auf die Geld- und Bodenreformbewegung. © Gauke GmbH (ca. 2008):
http://www.sozialoekonomie.info/Kritik___Antwort/Kritik___Antwort_4/Sozialdarwinismus-Nachbearbeit/sozialdarwinismus-nachbearbeit.HTM#3.2

"Dabei kamen Spencer in seinen späteren Lebensjahren Zweifel an der Übertragbarkeit der biologischen Evolution auf die menschliche Gesellschaft. Seine Mahnrufe kamen aber zu spät  -  ebenso wie die Warnungen des englischen Zoologen Thomas Huxley, der angesichts der sozialen Gegensätze 1894 in einer Vorlesung über Evolution und Ethik vom Sozialdarwinismus abrückte. Am deutlichsten erkannte etwa zur selben Zeit der nordamerikanische Bodenreformer Henry George die Fehler in Malthus’ Bevölkerungstheorie: 'Der Zweck des Buches von Malthus war es, die bestehende Ungleichheit zu rechtfertigen, indem es die Verantwortung dafür den menschlichen Einrichtungen abnahm und sie auf die Gesetze des Schöpfers übertrug. …' ".



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" ... racist ideas ... grew apace as an adjunct of the 'new imperialism', when 'the ideology of Anglo-Saxon supremacy more than ever served as a guide and comfort to the colonizers and as a rationale for coercion of their troublesome subjects'. ... Those ideas were reinforced by the theory of the inevitability of human evolution and progress associated with Herbert Spencer, 'survival of the fittest',  ... and Social Darwinism, which allowed an 'advanced' nation to see itself as saving a 'backward' nation from savagery, offering a helping hand to 'races struggling to emerge into civilization' ... in return for their country's riches."
http://www.victorianweb.org/mt/dbscott/8.html



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http://www.hr-online.de/website/specials/wissen/index.jsp?rubrik=68531&key=standard_document_36314464

Radio: Charles Darwin - Irrtum Sozialdarwinismus | wissen.hr-online.de | hr-online.de
 
Der Stärkste überlebt!Kein Wissenschaftler hat das menschliche Denken so


revolutioniert wie Charles Darwin. Das geschah nicht immer im positiven Sinne.
Eine der vielen Folgen von Darwins Theorie war auch der Sozialdarwinismus.

 
Darwins Theorie kam wie gerufen
(© Malte Jessl, hr, 10.08.2011)
Darwin selbst hatte es vermieden, aus seiner Theorie politische Schlüsse


abzuleiten. Viele Menschen sahen aber sofort mehr hinter dem Darwinismus als nur
die reine Wissenschaft. Einer der ersten Sozialdarwinisten war Francis Galton,
ein Vetter Darwins, er war Arzt, Naturforscher und Entdeckungsreisender. Galton
entwickelt eine "Lehre von den guten Erbanlagen". Seine These: Beim modernen
Menschen ist die Natürliche Auslese ausgeschaltet. Also ist es die Aufgabe des
Menschen selbst, die guten Gene auszuwählen und den genetischen Verfall
aufzuhalten. Ein zweiter Vordenker des Sozialdarwinismus ist der Britische
Philosoph Herbert Spencer. Dass solche Gedanken ausgerechnet im England des 19.
Jahrhunderts entstehen ist kein Zufall. In der Zeit der Industrialisierung
bildeten sich eklatante gesellschaftliche Unterschiede heraus.

In einer solchen Situation kam vielen Darwins Theorie gerade recht. Lieferte die

Evolutionstheorie nicht die perfekte Erklärung für die gesellschaftlichen
Zustände? Wenn es eine Oberschicht gab – hatten diese Menschen sich nicht
vielleicht einfach in der Evolution durchgesetzt? Es entstand der Eindruck, dass
die sozialen Unterschiede sich auf ganz natürliche Weise gebildet hatten.
 
Darwinismus als Rechtfertigung für Kolonialisierung
Das 19. Jahrhundert ist die Zeit des Kolonialismus. Die darwinsche
Evolutionstheorie muss auch zur Rechtfertigung der Kolonialherrschaft herhalten.
Es war ein leichtes, mit Darwin die Menschheit in so genannte höhere und niedere
Völker einzuteilen. War es dann noch verwunderlich, wenn die höheren Völker sich
gegen die niederen Völker durchsetzen? Ein prominenter Vertreter solcher
Ansichten war der deutsche Zoologe Ernst Haeckel aus Jena. Haeckel trat in
Deutschland als glühender Verfechter des Darwinismus auf. Aber ebenso wie seine
englischen Fachkollegen übertrug er Darwins Theorie sehr schnell auf die
Gesellschaft. Er zeichnete Stammbäume – nicht nur für Tierarten sondern auch für
Menschen. An der Spitze von Haeckels so genannter Hierarchie der Völker stand
der "Weiße Europäer". Der Lebenswert der niederen Völker sei nicht größer als
der der Affen, erklärte Haeckel lapidar. Das ist die eine Seite des
Sozialdarwinismus: Die Ableitung eines angeblichen "Rechts des Stärkeren" aus
der Evolutionstheorie. Wer so denkt, benutzt den Darwinismus zur Rechtfertigung
bestehender Zustände.
 
Von Darwin zur Eugenik
Wirklich verheerend wurde der Sozialdarwinismus aber erst durch den nächsten
Schritt. Viele Sozialdarwinisten blieben nicht einfach dabei stehen, die
Gesellschaft zu analysieren. Sie forderten praktische, politische Konsequenzen.

Eugenik ist unter den Intellektuellen Anfang des 20. Jahrhunderts extrem

populär. Eugeniker betrachten die Gesellschaft als einen großen Körper, den so
genannten "Volkskörper". Sie glauben nun, sie müssten diesen Volkskörper von
schlechtem Erbgut reinigen. "Rassenhygiene" nannten die Eugeniker das auch. In
Deutschland war es der Arzt Wilhelm Schallmeyer, der die Eugenik vorantrieb.
Auch in Frankreich gewannen ähnliche Vorstellungen an Boden. Der Anthropologe
Georges Vacher de Lapouge machte so genannte "niedere Rasseelemente" für den
Niedergang der Kulturen verantwortlich. Alle diese Gedanken blieben aber noch
Theorie. Es sollte bis zur Machtübernahme der NSDAP in Deutschland dauern, bis
die Eugenik brutale Praxis wurde.

 
Was der Mediziner Walter Groß 1933 auf dem Reichsparteitag der NSDAP forderte,


wurde wenig später schon Realität. Noch im selben Jahr trat das Gesetz zur
Verhinderung erbkranken Nachwuchses in Kraft. Nach dem Gesetz konnten geistig
und körperlich Behinderte, aber auch psychisch Kranke und Alkoholiker
zwangssterilisiert werden. Mindestens 350.000 Menschen erlitten dieses
Schicksal. Allein in den Jahren 1934 bis 1936 starben über 400 Menschen an den
Folgen der Operation. Die Nationalsozialisten beließen es nicht bei den
Sterilisierungen. 1935 folgte das Erbgesundheitsgesetz. Ab sofort war jede Ehe
mit geistig Behinderten verboten. Alles sollte angeblich dem Wohl der so
genannten Volksgemeinschaft dienen.
 
Die Evolution hat kein Ziel
"Der Kampf ums Dasein" - Was Darwin nur im übertragenden Sinne meinte, nehmen
Sozialdarwinisten wörtlich. Vielleicht ist das wirklich ein Missverständnis,
vielleicht interpretieren sie Darwin bewusst falsch, um eigene Interessen
durchzusetzen. Die falsche Interpretation des "struggle for existence" ist aber
nicht der einzige Fehler. Sozialdarwinisten glauben, die Evolution verfolge ein
Ziel. Moderne Biologen aber haben sich von dieser Idee längst verabschiedet. Es
gibt in der Evolution zwar Veränderung, aber nicht unbedingt eine
Höherentwicklung. Aus der biologischen Evolution höherwertige und minderwertige
Lebensformen abzuleiten, ist blanker Unsinn. Sozialdarwinisten glauben außerdem,
dass die Evolution das Wohlergehen einer bestimmten Gruppe im Blick habe. Die
einen denken dabei an eine soziale Elite, die anderen an eine so genannte Rasse.
Das hat Darwin aber nie behauptet. Die Evolution hat kein Ziel und sie
interessiert sich für niemanden – sie passiert einfach. Daher lassen sich auch
keine Regeln daraus ableiten. Wer das dennoch tut, macht Denkfehler.


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Aus
 
Werner OnkenVom Sozialdarwinismus zur Solidarischen Ökonomie
Kritische Aufarbeitung des Einflusses der Evolutionstheorie auf die Geld- und Bodenreformbewegung

(Hervorhebungen mit Fettdruck Namen von mir)


Dabei kamen Spencer in seinen späteren Lebensjahren Zweifel an der Übertragbarkeit der biologischen Evolution auf die menschliche Gesellschaft. Seine Mahnrufe kamen aber zu spät - ebenso wie die Warnungen des englischen Zoologen Thomas Huxley, der angesichts der sozialen Gegensätze 1894 in einer Vorlesung über Evolution und Ethik vom Sozialdarwinismus abrückte. Am deutlichsten erkannte etwa zur selben Zeit der nordamerikanische Bodenreformer Henry George die Fehler in Malthus’ Bevölkerungstheorie: „Der Zweck des Buches von Malthus war es, die bestehende Ungleichheit zu rechtfertigen, indem es die Verantwortung dafür den menschlichen Einrichtungen abnahm und sie auf die Gesetz des Schöpfers übertrug. … Armut, Not und Hungertod sind nach dieser Theorie weder der Gier Einzelner noch fehlerhaften sozialen Einrichtungen zur Last zu legen, sondern sie sind die unvermeidlichen Ergebnisse allgemeingültiger Gesetze, deren Anfechtung so hoffnungslos wäre wie die Anfechtung des Gravitationsgesetzes. … Der Hauptgrund des Triumphes dieser Theorie ist, dass sie, anstatt verbriefte Rechte zu bedrohen oder gegen machtvolle Interessen anzukämpfen, die Schichten unendlich beruhigt, die über die Macht des Reichtums verfügen und damit das Denken in hohem Maße beherrschen.“ Statt auf ein nicht zum Ausgleich zu bringendes Missverhältnis zwischen Bevölkerungswachstum und Nahrungsmittelproduktion führte Henry George Armut und Hunger auf ungerechte - und überwindbare! - Verteilungsstrukturen im Laissez-faire-Kapitalismus zurück. In erster Linie dachte er an die Privilegien des privaten Bodeneigentums, die er durch die Einführung einer „Single Tax“ aufheben wollte. Damit wurde Henry George, dessen Bücher sowohl in den USA als auch in England und sogar bis nach Australien und Neuseeland eine weite Verbreitung fanden, zu einem der „auf beiden Seiten des Atlantiks in der angelsächsischen Welt bekanntesten Kritiker des Sozialdarwinismus.“[36]
Trotz solcher Mahnungen konnte sich die konservativ-reaktionäre Variante des Sozialdarwinismus weiter ausbreiteten. Sie lieferte auch die nachträgliche Rechtfertigung des Kampfes einzelner Nationen um die Hegemonie innerhalb Europas sowie der imperialistischen Eroberungen und Völkermorde der europäischen Kolonialmächte in Übersee. Dabei wurden die sozialen Gegensätze innerhalb der einzelnen Nationen ideologisch überdeckt - zuerst durch einen soziale Schichten übergreifenden gemeinsamen Hass auf konkurrierende Nachbarn innerhalb Europas und dann in einer weiteren Stufe durch eine angebliche Überlegenheit von Angehörigen der weißen Rasse gegenüber ‚primitiven Naturvölkern’ in Amerika, Afrika, Asien und Australien. In letzter Konsequenz der Bevölkerungstheorie von Malthus entstanden Rassentheorien, die den Weißen als Rechtfertigung dienten, sich in der übrigen Welt Land zu rauben und Arbeitskräfte zu versklaven bzw. indigene Völker zu ermorden, um im Kampf ums Dasein ihre Ernährung und die Steigerung ihres Wohlstands zu sichern.[37]

Als einer der Wortführer des konservativ-reaktionären Sozialdarwinismus in Deutschland wandte sich der Anthropologe Otto Ammon mit seinem Schlagwort „Darwinismus gegen die Sozialdemokratie“ ausdrücklich gegen sozialreformerische oder sozialrevolutionäre Schlussfolgerungen aus der Evolutionstheorie. Ebenso wie englische und nordamerikanische Sozialdarwinisten zog auch Ammon sozialaristokratische Konsequenzen aus der Evolutionstheorie, indem er die gesellschaftliche Hierarchie aus einer biologisch determinierten Rangfolge von vererbten Fähigkeiten ableitete. In ähnlicher Weise warnte der Philosoph Alexander Tille, der nach seiner akademischen Tätigkeit die Geschäfte von Industrieverbänden führte, vor einer immer näher rückenden „Gefahr einer experimentweisen Verwirklichung der sozialistischen Ideen“. Und ausgelöst durch eine Kontroverse mit dem Mediziner Rudolf Virchow verwahrte sich Ernst Haeckel gegen den Eindruck, dem Sozialismus nahe zu stehen. Die Evolutionstheorie sei geradezu das „beste Gegengift gegen den bodenlosen Widersinn der sozialistischen Gleichmacherei.“ In der Menschenwelt könne ebenso wie in der Pflanzen- und Tierwelt immer „nur eine kleine bevorzugte Minderzahl blühen, während die übergroße Mehrzahl darbt und elend zugrunde geht.“ Tilles und Haeckels aristokratisches Verständnis des Sozialdarwinismus trug maßgeblich zu seiner politischen Wendung nach rechts bei, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach dem Ersten Weltkrieg mehr und mehr zur Ausbreitung rassistisch-imperialistischer Varianten des Sozialdarwinismus führte. [...]

Dem früheren Sozialdarwinismus ebenso wie der neueren Soziobiologie hält der Psychiater und Psychotherapeut Joachim Bauer das von neurobiologischen Studien gestützte Bild eines Menschen entgegen, „dessen zentrale Motivationen auf Zuwendung und gelingende mitmenschliche Beziehungen gerichtet sind. … Wir sind auf soziale Resonanz und Kooperation angelegte Wesen.“

Für Bauer steht die unbedingte Richtigkeit von Darwins Abstammungslehre „außer Frage“, wonach sich Individuen an Überlebensbedingungen anpassen. Dennoch hält er es für erforderlich, „über Darwin kritisch nachzudenken, ohne an seiner Abstammungslehre zu zweifeln“ und ohne in den Kreationismus zurückzufallen. Vor allem bezweifelt Bauer die Richtigkeit der in der Soziobiologie wiedergekehrten „Kampf“-Prämisse von Darwin und Malthus, wonach Menschen aufgrund ihrer „egoistischen Gene“ darauf angelegt sind, sich im Prozess der Anpassung wechselseitig zu bekämpfen und zu verdrängen. „Zu den Irrtümern, die sich bis heute gehalten haben, zählt Charles Darwins Grundannahme, die Evolution habe Konkurrenz, Kampf und Selektion zum zentralen Impetus lebender Systeme gemacht. Diese Grundannahme beruht auf der unzulässigen Übertragung eines ökonomischen, auf Konkurrenzkampf und Profitstreben basierenden Denkens auf die belebte Natur. … Der Darwinismus ist mittlerweile zu einer Art Albtraum geworden, von dem wir uns befreien sollten“ - gerade auch im Hinblick auf die Ökonomie.
http://www.sozialoekonomie.info/Kritik___Antwort/Kritik___Antwort_4/Sozialdarwinismus-Nachbearbeit/sozialdarwinismus-nachbearbeit.HTM
 

6 Kommentare:

  1. ' Satanic Ritual - Decorate the space with human sacrifice, goblets of blood, pentagrams, and things draped in black. Even Halloween parties with the very best Halloween costumes can get dry after everyone's seen the costumes to be
    seen and passed out the candy to the beggars.
    The game would begin with them watching the collapse of society and the outbreak of magic around the world.


    Also visit my weblog ... justin timberlake

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  2. Wie komme ich zu diesem Kommentar, mit dem Wohndekorationen im Stil "satanischer Rituale" angeboten werden? Wahrscheinlich automatisch an mein Blog geschickt, weil (auf einem anderen Post) das Stichwort "Alisteir Crowley" auftaucht. Ein Indiz dafuer, dass der Okkultismus in der Tradition Crowleys immer noch viele fasziniert.

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  3. Ich kam leider nicht dazu, die Abschnitte von Prof. McGee zu übersetzen. Bin jetzt dazu übergangen, zu englischsprachigen Ausschnitten Zusammenfassungen oder kurze Einführungen zu geben (statt Übersetzungen vorzunehmen oder für später in Aussicht zu stellen).
    Google-Übersetzungen sind mittlerweile einigermaßen brauchbar. Und wenn in Kommentaren "handgemachte" Übersetzungen zu Textstellen ausdrücklich nachgefragt werden sollten, dann kümmere ich mich darum mit Priorität

    Link zum Beitrag von Malte Jessl (HR), mit Textauszug, heute neu in den Post eingefuegt. Jessl hat einen sehr guten Überblick geliefert. Warum in die Ferne schweifen ...

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    1. Allerdings war auch der gute Darwin ein Kind seiner Zeit, die vom Glauben an wenn nicht gott- so doch naturgegebene Schichtungen der Gesellschaft und an die Berechtigung von Ausbeutung, Rassismus und Kolonialismus geprägt war.
      In diesem Punkt idealisiert ihn Jessl vielleicht ein wenig und attestiert ihm größere Distanz zu seinen "Vereinnahmern", als wirklich bestand.
      Das ist ein verbreitetes Phänomen. Denn wissenschaftlich orientierte Kritiker des Sozialdarwinismus möchten sich verständlicherweise abgrenzen von Kreationisten, die alle Erkenntnisse Darwins ablehnen und die biblische Schöpfungsgeschichte wörtlich verstanden wissen möchten. Bis heute wirkt nach, dass Darwin in seiner Zeit von den einen verteufelt wurde, von den anderen geradezu vergöttlicht oder doch mindestens für in jeder Hinsicht unfehlbar gehalten.
      Darwins bekannte Schrift über den Ursprung der Arten trägt in der englischen Erstausgabe von 1859 den Titel „On the Origin of Species by means of Natural Selection, or the
      Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life" (wörtlich: Über den Ursprung der Arten durch das Mittel der natürlichen Auswahl, oder die Erhaltung bevorzugter Rassen im Kampf um das Leben). Wenn das keine Einladung zum Vereinnahmen (zur "Biologisierung des Politischen") ist, dann klingt es doch so. Unter denen, die das auch so verstanden, war neben Darwins Vetter Francis Galton und dessen Jüngern (oder unter dessen Jüngern) auch Houston Steward Chamberlain, ein wichtiger Vordenker Adolf Hitlers.

      Siehe den Post „Neuer Atheismus“ und das Ausspielen von Tierrechten gegen Menschenrechte im Namen Darwins; Zitat Chamberlain:

      "Das Hauptwerk führt den sehr paradoxen Titel „The Origin of Species“… Der Untertitel ...lautet: „oder die Erhaltung bevorzugter Rassen“. Wenn Sie nun… Darwins gesamtes Werk noch einmal auf das durchgehen…, so werden Sie sehen, daß das Unumstößliche an seinen Ergebnissen der Nachweis von der Bedeutung der Rasse ist."

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    2. Literaturhinweis

      Alexander Tille (1866-1912): Leben und Ideen eines Sozialdarwinisten (Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften)
      von Wilfried Schungel, Matthiesen (1980)

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  4. So you are looking to rid your girl of these unwanted stalkers when
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