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Sonntag, 6. März 2011

Der Bayreuther Chamberlain und die Herrenrassen-Ideologie



Mögliche Verbindungslinien von Houston Stewart Chamberlain zu dem
Anglizisten Gregor Sarrazin (über Karl Ludwig Schemann - Karl Friedrich Schemann)
und zu Hans Christian Sarrazin (über Arthur Moeller van den Bruck - Paul Fechter)
- siehe  "Drei Generationen Sarrazin - Zeitzeugen der Eugenik"  (http://guttmensch.blogspot.com/2013/06/drei-generationen-sarrazin-zeitzeugen.html).
 
 
 
Ideen und Einflüsse des Bayreuther Kreises um die Wagner-Familie bildeten ein Scharnier für die Übertragung der Eugenik-Lehre Francis Galtons in die Rassenideologie der Nazis.
Der Rassenideologe und Wagner-Schwiegersohn Houston Steward Chamberlain spielte dabei eine wichtige Rolle. Der gebürtige Engländer und Wahl-Deutsche hatte vor dem 1. Weltkrieg bereits mit Kaiser Wilhelm korrespondiert, der sehr stolz darauf war, in einer Koalition mit England, den USA und anderen Kolonialmächten eine gemeinsame „Strafexpedition“ nach China unternommen zu haben und Teil des Bündnisses gewesen zu sein, das den chinesischen „Boxeraufstand“ brutal niederschlug. - Zum Thema „Der Bayreuther Festspielgedanke“ ließ sich HS Chamberlain in seinem Pamphlet „Rasse und Persönlichkeit“ aus. Er hatte nachweislich Einfluss auf Adolf Hitler. 1923 schrieb er ihm einen Brief, in dem er seine Huldigung zum Ausdruck brachte: „Daß Deutschland in der Stunde seiner höchsten Not sich einen Hitler gebiert, das bezeugt sein Lebendigsein…“

Die Einbindung der deutschen in die internationale Eugenik-Bewegung vor und auch noch nach der „Machtergreifung“ durch die Nazis war enger als den meisten Menschen heute bekannt ist. Einflussreiche Persönlichkeiten in England (sowie in den USA und anderen Ländern), einschließlich Winston Churchill, standen der Eugenik-Bewegung mit ihrer Unterscheidung zwischen vermeintlich höherwertigen und minderwertigen „Sippen“ und „Rassen“ durchaus nahe. Das anfängliche Entgegenkommen gegenüber Hitler war keineswegs nur (oder überhaupt) von einer naiven Friedenssehnsucht geprägt, wie sie HS Chamberlains Namensvetter Neville Chamberlain nachgesagt wird, sondern (auch oder weitgehend) von geopolitischem Kalkül und zeitweise einer Art „Herrenrassen“-Solidarität. Auf Einzelheiten werde ich zurückkommen.

 
(Noch nachprüfen möchte ich folgendes Zitat, angeblich aus einem offenen Brief Churchills an Hitler im August 1937 in der Londoner Sunday Times: "Sollte England ein ähnliches Unglück widerfahren wie Deutschland im Jahre 1918, würde ich zu Gott beten, er möge uns einen Mann mit der gleichen Kraft des Willens und des Geistes schicken wie Sie." Es wird in einigen Internet-Quellen aufgeführt. Mir fällt die Ähnlichkeit mit dem oben genannten Zitat von HS Chamberlain auf. Hat Churchill HS Chamberlain gelesen oder Verbindung mit ihm gehabt? Ich werde mich bemühen, über ein Internet-Antiquariat die betreffende Originalausgabe der „Sunday Times“ zu besorgen.) 


Wichtig erscheinen mir die deutsch-internationalen Zusammenhänge – einschließlich der Rolle Chamberlains und des „Bayreuther Kreises“ - vor allem aus zwei Gründen:
 
1   1) Der Bezug auf die Eugenik-Bewegung und ihren Begründer Francis Galton (auf den sich Sarrazin zustimmend bezieht), erscheint vielen wegen Galtons britischer Nationalität und der verbreiteten Auffassung, Rassenwahn und Nazi-Ideologie in Deutschland seien ausschließlich das Ergebnis eines „deutschen Sonderwegs“ gewesen, zu Unrecht als nicht Rassismus-verdächtig. Bessere Information über die Verbindungen zwischen der internationalen Eugenik-Bewegung (ihrerseits eng verbunden mit der Geschichte von Kolonialismus und Sklavenhaltung) und der Entstehung des Rassenwahns in Deutschland ist daher dringlich.
 
2   2) Frühzeitige, im eigenen Land und international entschlossen vertretene Distanzierung von Herrenmenschen-Ideologien und Nicht-Unterstützung ihrer Proponenten sind ein wichtiger Beitrag zur Vorbeugung von Gewaltherrschaft und Krieg, möglicherweise wichtiger und wirksamer als das Vorbereiten militärischer Interventionen. Gegenüber dem Nazi-Terror gelang dies nicht. Jedoch gibt es aus Versäumtem und Versuchtem viel zu lernen. - Ein Beispiel ist der Versuch des deutsch-amerikanischen Anthropologen Franz Boas, eines Kritikers der Eugenik-Bewegung, schon frühzeitig zu einer Distanzierung gegenüber der Nazi-Rassenhygiene aufzurufen. Auch darauf werde ich noch zurückkommen
weitere Quellen folgen).

neu gefunden
Hein, Annette: »Es ist viel 'Hitler' in Wagner«. Rassismus und antisemitische Deutschtumsideologie in den "Bayreuther Blättern" (1878--1938). Mit einem Verfasser- und Schlagwortregister. De Gruyter, Reprint 2010 | 1996 |http://www.degruyter.de/cont/fb/ge/detail.cfm?isbn=978-3-11-094138-8


s. auch auf diesem Blog

Nachtrag (19.07.2011)
"....  Mit der Ehrenbürgerschaftsdebatte (Anm: im Bayreuther Stadtrat, wohl 1988) wurde auch die besondere Rolle Bayreuths und seiner Festspiele während der NS-Zeit in Erinnerung gerufen: Chamberlain hatte Hitler bereits 1923 in die Familie Wagner eingeführt. Auf Chamberlains Veranlassung hin hatte seine Schwägerin Winifred Wagner im gleichen Jahr dem damals in Landsberg am Lech in Festungshaft sitzenden Hitler das Manuskriptpapier für "Mein Kampf"  geschickt..." - Nizza Thobi (Musikerin) auf ihrer Webseite;
(Aber HS Chamberlain erscheint bei Wikipedia auf einer Liste der Ehrenbürger von Bayreuth; URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Ehrenb%C3%BCrger_von_Bayreuth)


In Bayreuth gibt es noch immer eine Chamberlainstrasse

Straßenschild Chamberlainstr.

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Ergaenzung 09.04.2013
Buehnenbilder in den Koepfen? - Der blonde Siegfried, der finstere Hagen und der Dolchstoss in den Ruecken
Warum schluckten die Deutschen nach der Niederlage von 1918 so bereitwillig die Propaganda, nur durch einen “Dolchstoss in den Ruecken” – ausgefuehrt von Juden und Linken im eigenen Land – haette es dazu kommen koennen (“Dolchstosslegende”)?
Auch deshalb, so lautet eine Hypothese, weil Bilder aus einer Wagner-Oper ihnen die Vorstellung (die “Meme”) ins Gehirn gebrannt hatten, der blonde deutsche Siegfried koenne niemals im Kamf besiegt werden - nur der hinterruecks ausgefuehrte Dolchstoss des finsteren Hagen koenne ihn toeten.
(Elmar Davis, Peter Viereck; siehe Kommentar vom 9.4.2013 mit Auszuegen aus Peter Vierecks Buch “Metapolitics”
 



 
 
 



Dolchstoss-Propaganda
Postkarte aus Oesterreich, 1919

 





 

NS Propaganda
Ohne Quellenangaben
Gefunden auf einer antisemitischen Webseite
snippits-and-slappits.blogspot.com/2009/05/zionism-fewish-defector-warns-america.html



 
Vergleiche z.B.



 
Hagen erschlaegt Siegfried
Szenenbild in:
Richard Wagner, Goetterdaemmerung
Maler: Hans Toepper (1885 – 1956)
Gefunden auf




 
Siegfrieds Tod
Darstellung von Arthur Kampf (1864-1950)
Gefunden auf

 
 

14 Kommentare:

  1. H.S. Chamberlains jüngerer Bruder Basil Hall Chamberlain war Japanologe.
    http://en.wikipedia.org/wiki/Basil_Hall_Chamberlain

    Es ist nahe liegend zu vermuten, dass er Kontakt mit Karl Haushofer hatte (s. Stichwort Haushofer auf diesem Blog).

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    1. Die Japanologie scheint zwischen den Weltkriegen zeitweise ein Boden gewesen zu sein, auf dem britische und deutsche Forscher und Diplomaten eine besondere Harmonie pflegten.
      (Dies könnte auch im Umfeld von H.S. Chamberlain, Bruder eines britischen Japanologen, und Karl Haushofer, deutscher Japanologe und Begründer der NS Geopolitik, eine gewisse Rolle gespielt haben.)

      Aus
      DIE BEZIEHUNGEN ZWISCHEN OAG UND
      ASIATIC SOCIETY IN HUNDERT JAHREN
      von Robert Schinzinger
      in MITTEILUNGEN DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT
      FÜR NATUR- UND VÖLKERKUNDE OSTASIENS
      TOKYO 1974

      .... Die Asiatic Society of Japan, ursprünglich eine Zweigstelle der Royal Asiatic Society of London, ist eine englischsprachige Gesellschaft, die Deutsche Gesellschaft fiir Natur- und Völkerkunde Ostasiens, kurz Ostasiengesellschaft oder OAG, ist deutschsprachig. ...

      (In Tokio ...) waren bis 1868 überhaupt keine Ausländer zugelassen. In den Jahren 72 und 73, als unsere zwei Gesellschaften gegründet wurden, war Tokyo noch echt japanisch mit engen Straßen, in denen sich noch die Samurais mit ihren zwei Schwertern zeigten. ...

      Obwohl die Beziehungen zwischen OAG und Asiatic Society von Anfang an gut waren, fragt man sich doch unwillkürlich, warum die OAG erst ein halbes Jahr nach der Asiatic Society gegründet wurde. Die Antwort ist wohl in der Tatsache zu suchen, daß man in der OAG auch Mitglieder von auswärts haben wollte, von Hyogo (Kobe), Nagasaki, Batavia, Shanghai, Peking und Singapore. ...
      Ich bin überzeugt, daß es sich um keine deutsche Nachahmung der Asiatic Society handelte, obwohl natürlich die Deutschen so kurz nach der Gründung des neuen Kaiserreichs stolz auf ihre Nationalität waren.
      ... der erste Präsident der OAG, der Ministerresident Max von Brandt, trat sofort nach der Gründung der OAG der Asiatic Society bei …
      Wenn es eine Rivalität zwischen OAG und Asiatic Society gab, so war es nur ein Wetteifer, der beiden Gesellschaften zugute kam. ...
      Bedeutsam für die Geschichte der freundschaftlichen Koexistenz der beiden Gesellschaften war ihre Teilnahme an einem großen Empfang, den die Japanische Geographische Gesellschaft im Jahre 1879 zu Ehren einer schwedischen Expedition veranstaltete ...
      Erst von 1907 an war der Gesandte bzw. Botschafter zeitlich so beansprucht, daß er nur noch als "Ehrenvorsitzender" der OAG fungieren konnte. Eine Liste der Vorsitzenden hat Kurt Meißner in seiner kurzen Geschichte der OAG (1933) abgedruckt. ...
      Als Prinz Heinrich, der Bruder Wilhelms H., nach Japan kam, gab es natürlich einengroßartigen Empfang in den Räumen der Botschaft, aber er wurde auch in die OAG eingeladen. ...
      Übrigens steht auch der Name von Prinz Rupprecht von Bayern auf der Liste der Ehrenmitglieder ...
      Die beiden Gesellschaften bildeten am Anfang des Jahrhunderts das unbestrittene Zentrum aller westlichen Japanstudien. ...
      Da Japan damals (im 1. Weltkrieg ...) auf der Seite der Alliierten stand, konnte die OAG ihre Tätigkeit nicht fortsetzen.
      Der erste Nachkriegsband der "Mitteilungen" ... erschien 1922. In den Ausländerkolonien … bemühten sich alle, … eine neue Epoche internationaler Freundschaft und Zusammenarbeit heraufzuführen. In dieser günstigen Atmosphäre begann auch eine neue Epoche der Zusammenarbeit zwischen ASJ und OAG. Den ersten Schritt tat die Asiatic Society, indem sie den deutschen Nachkriegsbotschafter, Dr. Wilhelm Solf, zum amtierenden Präsidenten der ASJ machte, während er gleichzeitig Ehrenvorsitzender der OAG war.
      Dr. Solf ... war mit dem englischen Botschafter Elliot befreundet .... Elliot war bis dahin Präsident der ASJ gewesen und hat vielleicht selbst den deutschen Botschafter als Nachfolger vorgeschlagen. …
      Vermutlich auf Solfs Anregung waren zwei Mitglieder der englischen Botschaft, der Handelsattache Mr. Samson, und der Militärattache Mitglieder der OAG geworden, ebenso ein Mitglied der russischen Botschaft. ...

      https://archive.org/stream/supplementdermi02ostagoog/supplementdermi02ostagoog_djvu.txt

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    2. Haushofer und OAG

      Aus
      Karl Haushofer und Japan
      In
      Deutschsprachiger Japanologentag in Trier 1999, Volume 1
      edited by Hilaria Gössmann, Andreas Mrugalla

      Daß … die OAG einen Artikel Haushofers in einem Jubiläumsband zu ihrem 60jährigen Bestehen veröffentlichte, und dieser, immerhin OAG-Mitglied seit 1910, überdies seit 1935 in München einem der bisher weitgehen unbekannten sog. „Vertrauensausschüsse“ der OAG vorstand, scheint anzudeuten, dass eine Auseinandersetzung mit der Geschichte der OAG auch neue Erkenntnisse zu Haushofer bringen könnte. …

      Die geheime Zusammenarbeit der Reichswehr mit der Roten Armee und die Tatsache, daß diese jahrelang von einem Münchener Haushofer-Intimus, nämlich Oskar von Niedermayer, z. T. von Moskau aus organisiert wurde, verstärkte sicher Haushofers Eindruck, seine inkonsistente anti-sowjetische aber „pro“-russische Haltung sei tragfähig. ..

      Nach Abschluß des Hitler-Stalin-Paktes sah sich Haushofer schließlich zu einer Zeit am Ziel seiner Träume, als in Berlin die Vorbereitungen für das „Unternehmen Barbarossa“ anliefen … In der ZfG formulierte er … 1940… folgende gegen die Angelsachsen gerichtete Analyse der außenpolitischen Lage:
      „Gelang es im Gegenteil den kühngespannten Bogen des Dreiecks Berlin-Rom-Tokio mit der ganzen soliden Raummasse und Rohstoffülle der Sowjetunion in Einklang zu bringen und ihm dadurch eine unangreifbare Hinterlandtiefe und Standfestigkeit zu geben, so müßten sich alle Bemühungen dritter Mächte daran erschöpfen, wie das schon Sir H. Mackinder vorausgesagt hatte.“

      Der britische Geograph und Politiker Halford Mackinder hatte schon 1904 darauf hingewiesen, daß eine deutsch-russische Zusammenarbeit zu deren Weltherrschaft führen könne. ...

      https://books.google.com/books?id=obcv9YSxnxAC&sitesec=buy&source=gbs_buy_r

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    3. Es wäre interessant, ob und mit wem es 1935 Vorgespräche mit Gesprächspartnern auf britischer Seite zur Einführung des Antikominterpakts gab.

      Es ist nahe liegend zu vermuten, dass zu diesem Zeitpunkt britische Japanologen (z.B. Basil Hall Chamberlain) und Anhänger von Mackinder, dessen geopolitische Ideen Haushofer inspiriert hatten, der Idee zur Bildung einer anti-sowjetischen/ anti-kommunistischen Front mit Einbeziehung von Japan zunächst nicht gänzlich fern gestanden haben.

      Der Antikominternpakt 1936 war ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und dem Japanischen Kaiserreich zur Bekämpfung der Kommunistischen Internationalen (Komintern).
      http://de.wikipedia.org/wiki/Antikominternpakt

      Es war erst vorgesehen gewesen, Großbritannien, Italien, China und Polen als Gründungsmitglieder einzuladen.
      ... October–November 1935, Ribbentrop and Oshima worked out a treaty directed against the Comintern.[1] The Pact was to be originally introduced in late November 1935 with invitations for Britain, Italy, China and Poland to join.[1] ...
      [1] Weinberg, Gerhard (1970). The Foreign Policy of Hitler's Germany Diplomatic Revolution in Europe 1933–36. Chicago: University of Chicago Press. pp. 342–346
      http://en.wikipedia.org/wiki/Anti-Comintern_Pact

      Dies muss nicht im Widerspruch zu der (späteren) Idee Haushofers stehen, eine "pro-russische" und gleichzeitig vermeintlich "anti-sowjetische" Zusammenarbeit mit Kräften in der Roten Armee zu gestalten.

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    4. Zu Ribbentrops Netzwerken siehe auch auf diesem Blog
      Ribbentrop, Johnny Walker und die Deutsch-Englische Gesellschaft

      Post
      "Liebe ist das Größte" (aber nur, wenn genetisch korrekt) - Marie Stopes an Adolf Hitler

      http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/liebe-ist-das-grote-aber-nur-wenn.html

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  2. "... Im Jahre 1937 noch hatte Hitler in ganz Europa und darüber hinaus Millionen von Bewunderern. Beispielsweise die berühmte, aus einer deutsch-jüdischen Familie stammende amerikanische Schriftstellerin Gertrude Stein, in deren Pariser Salon sich die Crème der avantgardistischen Kunstszene traf. Sie plädierte dafür, daß Hitler den Friedensnobelpreis erhalten sollte. George Bernard Shaw verteidigte Hitler in Zeitschriften und Zeitungen. David Lloyd George, früherer Premierminister Großbritanniens, schwärmte 1936, Hitler sei wunderbar und das deutsche Volk das glücklichste auf der Welt.
    Der Londoner Daily Express zitiert ihn 1936 so: "Man bewundert ihn nicht nur für seine volksnahe Führerschaft. (Hitler) wird als Nationalheld verehrt, der sein Land aus der vollkommenen Hoffnungslosigkeit und Erniedrigung errettet hat. Er ist der George Washington Deutschlands, der Mann, der für sein Land die Unabhängigkeit von seinen Unterdrückern gewonnen hat."

    Auch ein anderer höchstrangiger Engländer sympathisierte mit Hitlerdeutschland: König Edward VIII., der im Dezember 1936 abdankte, angeblich, weil es ihm schwerer fiel, auf seine große Liebe Wallis Simpson zu verzichten als auf den Thron. Was der Weltöffentlichkeit verschwiegen wurde, war, daß Wallis Simpson eine Agentin der Nazis war! ...

    Kurz vor seiner Hinrichtung in Nürnberg gab der damalige Botschafter in London, Joachim von Ribbentrop, zu, daß es ihm in den dreißiger Jahren beinahe gelungen sei, eine deutsch-britische Allianz zu verwirklichen, und zwar mit Hilfe zweier, insgeheim mit den Nazis sympathisierender führender britischer Persönlichkeiten: dem früheren britischen Premierminister Ramsey MacDonald und dem künftigen König Edward VIII. Unmittelbar nach dem Tod seines Vaters hatte der Prince of Wales den Nazis mitteilen lassen, daß eine deutsch-britische Allianz von "dringender Notwendigkeit" sei. Großbritannien werde sich in keine seiner Pläne einmischen, hatte der Prince of Wales dem Führer des Deutschen Reiches versprochen, "re Jews or re anything else" ("die Juden oder was immer sonst betreffend"). Aufgrund der Versicherung Windsors, jedwede britische Intervention zu verhindern, besetzte Hitler das Rheinland. Das war der eigentliche Grund für den schließlich erzwungenen Rücktritt Edward VIII.!

    Sogar Winston Churchill begeisterte sich noch 1935 und 1937 für den deutschen Führer, wie dem Strand Magazine vom November 1935 zu entnehmen ist. Und in seinem 1937 geschriebenen, 1939 veröffentlichten Buch Step by Step schrieb er, er hoffe, England würde im Falle einer Niederlage einen genauso rücksichtslosen Führer finden, der es zurückführte. Der deutsche Spiegel erwähnte 1996 Churchills Faible für Hitlers Führungsqualitäten: "Der britische Journalist Winston Churchill, später Premier, meinte vier Wochen vor der ‚Reichskristallnacht' 1938 in einem Essay: ‚Unsere Führung muß mindestens ein Stück vom Geist jenes österreichischen Gefreiten haben, der, als alles rings um ihn in Trümmer zerfallen war, als Deutschland für alle Zukunft im Chaos versunken zu sein schien, nicht zögerte, gegen die gewaltige Schlachtenreihe der siegreichen Nationen zu marschieren und gegen sie schon entscheidend den Spieß umgedreht hat." Im August 1937 erschien in der Londoner Sunday Times zudem ein offener Brief Churchills an Hitler mit folgendem Wortlaut: "Sollte England ein ähnliches Unglück widerfahren wie Deutschland im Jahre 1918, würde ich zu Gott beten, er möge uns einen Mann mit der gleichen Kraft des Willens und des Geistes schicken wie Sie."

    Mitte der Dreißiger Jahre war die Stimmung in Europa solcherart, daß es keine Schande war, sich als Faschist zu bezeichnen und Hitler zu bewundern. In England, Frankreich, Belgien und selbst den USA bildeten sich denn auch nazi-ähnliche Bewegungen. ...

    Ursula Seiler

    http://www.zeitenschrift.com/artikel/hitler-besessen-von-wille-und-wahn#.VX2RR8uJiQE

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    1. Pro-Hitler Churchill-Zitat; Quellenangaben

      "Sollte England ein ähnliches Unglück widerfahren wie Deutschland im Jahre 1918, würde ich zu Gott beten, er möge uns einen Mann mit der gleichen Kraft des Willens und des Geistes schicken wie Sie."

      Winston Churchill im August 1937 in einem in der 'Sunday Times' abgedruckten offenen Brief an Adolf Hitler (Carmin: "Das schwarze Reich", S. 706 Anm. 369 / J.-M. Domenache: "Le Retour du tragique", Paris 1967, S. 148 / Emrys Hughes: "Winston Churchill", New York 1955, S. 144 / Ernst Hanfstaengel: "Unheard Witness", Philadelphia 1957, S. 193-196 / David L. Hoggan: "Der erzwungene Krieg", Tübingen 1997, S.

      http://geschichts-blog.blogspot.com/2011/03/der-zweite-weltkrieg-teil-15-der-weg-in.html

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    2. Lloyd George über Hitler im Daily-Express vom 17. September 1936
      „Die Tatsache, dass Hitler sein Land von der Furcht einer Wiederholung jener Zeit der Verzweiflung, der Armut und Demütigung erlöst hat, hat ihm im heutigen Deutschland unumstrittene Autorität verschafft. An seiner Popularität, vor allem unter der deutschen Jugend, besteht keinerlei Zweifel. Die Alten vertrauen ihm; die Jungen vergöttern ihn. Es ist nicht die Bewunderung, die einem Volksführer gezollt wird. Es ist die Verehrung eines Nationalhelden, der sein Land aus völliger Hoffnungslosigkeit und Erniedrigung gerettet hat. […] Er ist gegen Kritik immun wie ein König in einem monarchistischen Staat. Er ist noch mehr. Er ist der George Washington Deutschlands, der Mann, der seinem Land die Unabhängigkeit von allen Bedrückern gewann.
      Die Aufrichtung einer deutschen Hegemonie in Europa, Ziel und Traum des alten Militarismus vor dem Kriege, liegt nicht einmal am Horizont des Nationalsozialismus. Deutschlands Bereitschaft zu einer Invasion in Rußland ist nicht größer als die zu einer militärischen Expedition auf den Mond.“

      Zitat gefunden in
      Frank Hoffmann, Studienseminar Hagen
      Unterrichtseinheiten und Materialien

      www.schulentwicklung.nrw.de

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  3. King Edward was apparently pro-Nazi, wanted England bombed

    Karina Urbach
    6 hrs ago

    Photo: Edward reviewing a squad of SS. 

    King Edward VIII was forced to abdicate in 1936, and soon took the title of the Duke of Windsor. He has always been known for his pro-Nazi sympathies. However, the extent of his betrayal could never be fully verified due to the secrecy of the Royal Archives.

    The Royal Archives have always ensured that letters from German relatives of the royal family in the run up to World War II remain closed. Naturally, such censorship has led to endless conspiracy theories.

    But over the past eight years I have accumulated damning evidence by sifting through 30 archives all over the world that are open. Intelligence reports and German, Spanish, and Russian documents show members of the British royal family were indeed far closer to Nazi Germany than has previously been recognized. I present this in full in my new book Go-Betweens for Hitler.

    One key to this Anglo-German network is Charles Edward Duke of Coburg (1884-1954). In a Channel 4 program on him in 2007, I called Coburg “a Nazi who got away with it,” but I had no idea about the magnitude of his crimes at the time.

    Coburg was part of a wider group of go-betweens—private individuals who were used for secret negotiations by Hitler. My investigation into Coburg’s work sheds new and damning light on the Duke of Windsor, a relative and confidante of Coburg.

    Coburg was a grandchild of Queen Victoria destined for a privileged and unspectacular life. But the experiences of World War I changed him. After Germany lost the war, he turned to the radical right. In the 1920s he got involved with a German terrorist group that tried to overthrow the democratically elected German Republic. Members of the group were involved in several political murders in the 1920s. Though he did not pull the trigger himself, Coburg funded these murders.

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    1. After the failed Hitler Putsch of 1923, Coburg hid several Hitler supporters on the run in his castles. Hitler would not forget this great favor and later rewarded Coburg by making him a general. But he also needed him for something more secretive. In 1933 the Führer was short of international contacts and did not trust his own foreign ministry.

      He therefore used members of the German aristocracy for secret missions to Britain, Italy, Hungary, and Sweden. Coburg was particularly useful in London from 1935 to 1939 and was received in Britain due to his sister Alice Countess of Athlone’s tireless work. She was Queen Mary’s sister-in-law and fought for Coburg’s acceptance. This resulted in him not just being welcomed in British drawing rooms, but most importantly, by the royals, including the Duke of Windsor.

      Coburg was first invited in January 1932 to Sandringham to see George V and Queen Mary during their Christmas break. Despite the war, Queen Mary had renewed contacts with her German relatives as early as 1918. This occasion and subsequent visits were not listed in the Court Circular, as they normally would have been.

      It was only by turning to intelligence reports and foreign archives that I was able to piece together that the Duke of Coburg and the Duke of Windsor dreamt of an Anglo-German alliance. Windsor helped Coburg towards this goal on several different occasions.

      The Soviet intelligence services were convinced of the Duke of Windsor’s treachery when war broke out. It is probable that they had an informer on his staff. In 1940 they reported that he was conducting negotiations with Hitler to form a new English government and conclude a peace with Germany contingent on a military alliance against the USSR.

      Even more evidence of Windsor’s treachery was hidden in Spanish archives. Like his relative Coburg, the Duke of Windsor was anti-Semitic. In June 1940 Don Javier Bermejillo, a Spanish diplomat and old friend of Windsor—he had known him since the 1920s—reported a conversation he had had with the Duke to his superiors.

      Bermejillo reported that the Duke of Windsor blamed “the Jews, the Reds, and the Foreign Office for the war”. Windsor added that he would like to put Anthony Eden and other British politicians “up against a wall.” Bermejillo stated that Windsor had already made similar remarks about the Reds and the Jews to him long before he became King in 1936. In another conversation on June 25, 1940, Bermejillo reported that Windsor stressed if one bombed England effectively this could bring peace. Bermejillo concluded that the Duke of Windsor seemed very much to hope that this would occur: “He wants peace at any price.” This report went to Franco and was then passed on to the Germans. The bombing of Britain started on July 10.

      After the war Coburg and the Duke of Windsor never met again. Windsor continued his jet-set life, and Coburg died in Germany in 1954. He never found out that his beloved Führer wanted him murdered. In April 1945 code breakers at Bletchley Park came across a telegram from Hitler, saying: “The Führer attaches importance to the Duke of Coburg, on no account falling into enemy hands.” This was one of Hitler’s famous “Nero orders,” an indirect sentence of death.

      The secrets Hitler and Coburg shared seemed to be so important that they needed to be hidden from public view. More transparency at the Royal Archives is needed so that historical investigations such as this can be conducted fully, not shrouded in secrecy.

      http://www.msn.com/en-us/news/world/king-edward-was-apparently-pro-nazi-wanted-england-bombed/ar-BBkSaut?ocid=SKY2DHP

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  4. Churchill took swipe at Jews in 1937 article
    By Alan Cowell
    Published: Sunday, March 11, 2007

    LONDON — An article from 1937 under the name of Winston Churchill that blamed Jews for their own persecution has ruffled a long-held view among Britons of their wartime leader's pro-Jewish sentiments.

    Some experts on the history of British Jews dismissed the article, saying its existence has been well-known and it had never been published because Churchill rejected the views of the ghost-writer who composed it.

    Cambridge University said over the weekend that the article had been unearthed by Richard Toye, a lecturer at Homerton College who had been conducting research at the university's Churchill archive.

    Accounts of the article were reported Sunday in several British newspapers, triggering a modest debate over the extent to which it broke new ground in explaining Churchill's feelings about Jews.

    The article was written four years after Hitler's rise to power in Germany, two years before the outbreak of World War II and three years before Churchill became prime minister to lead Britain in the fight against Nazism. ...

    http://www.nytimes.com/2007/03/11/world/europe/11iht-winston.4873300.html?_r=0

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    1. "Sollte England ein ähnliches Unglück widerfahren wie Deutschland im Jahre 1918, würde ich zu Gott beten, er möge uns einen Mann mit der gleichen Kraft des Willens und des Geistes schicken wie Sie."
      Winston Churchill im August 1937 in einem in der 'Sunday Times' abgedruckten offenen Brief an Adolf Hitler (Carmin: "Das schwarze Reich", S. 706 Anm. 369 / J.-M. Domenache: "Le Retour du tragique", Paris 1967, S. 148 / Emrys Hughes: "Winston Churchill", New York 1955, S. 144 / Ernst Hanfstaengel: "Unheard Witness", Philadelphia 1957, S. 193-196 / David L. Hoggan: "Der erzwungene Krieg", Tübingen 1997, S.

      http://schwarzeliste.orgfree.com/seite37.html

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  5. Die heilige Lanze

    In den nächsten Tagen ging Hitler daran, in der Bibliothek der Hofburg nach der Geschichte dieses ‚Speers des Longinus' zu forschen. Er fand heraus, daß ihn angeblich der Apostel Thomas, Mani, Gründer des Manichäismus, der heilige Mauritius, Konstantin der Große, Justinian, Karl der Große, Karl Martell, Heinrich der Vogeler, König Athelstan von England, Otto der Große, Kaiser Barbarossa, Friedrich II. von Hohenstaufen und die Habsburger Herrscher besessen haben sollen. Oft, so die Legende, habe der Speer den Sieg von christlichen über arabische oder andere heidnische Heere bewirkt, und meist sei dem Tod seines Besitzers der Verlust dieser ‚magischen' Lanze vorausgegangen. ...

    Schon Kaiser Wilhelm II. hatte 1913 versucht, in den Besitz des Speeres zu gelangen - auf die Einflüsterungen Houston Stewart Chamberlains hin, der behauptete, sowohl den ‚Zeitgeist', der zum Speer gehörte, als auch den Antigeist, der ihm seine magischen Kräfte verlieh, in einer Vision gesehen zu haben. Graf Moltke bekam Kenntnis vom Versuch Wilhelms, den Speer an sich zu bringen, und warnte seinen Besitzer, den österreichischen Kaiser Franz Joseph rechtzeitig, so daß Wilhelms Ansinnen vereitelt wurde.

    Eine weitere Person, die sich für die ‚heilige Lanze' interessierte, war Dr. Walter Johannes Stein, ein in Wien geborener Doktor der Philosophie, der während des Zweiten Weltkriegs als Berater Sir Winston Churchills tätig war und ihn über die Gedanken und Beweggründe Adolf Hitlers und der leitenden Mitglieder der Nazipartei beriet. ...
    Ein Schlüsselerlebnis hatte Stein, als er 1911 mit seiner Familie Wagners Oper Parsifal besuchte, die er als ein unbeschreiblich eindrucksvolles Zeugnis von Christi erlösender Liebe empfand. Die wichtigste Frage, die die Oper ihm stellte, war, wie Wagner auf die Idee gekommen war, seinen Parsifal um einen wirklich vorhandenen Speer zu komponieren. So kam es, daß auch Walter Johannes Stein zur Bibliothek der Hofburg ging, um die Geschichte der verschiedenen Speere zu erforschen. ...

    Mehr zur 'Heiligen Lanze' finden Sie im Buch Die Heilige Lanze von Trevor Ravenscroft.

    http://www.zeitenschrift.com/artikel/hitler-besessen-von-wille-und-wahn#.VfE6uVIcTwo

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  6. 1928 gründete Hans Frank (1900-1946) den "Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen" (ab 1936 "Nationalsozialistischer Rechtswahrerbund"); 1929 entstand auf Initiative des Bayreuthers Hans Schemm (1891-1935) in seinem Heimatort der "Nationalsozialistische Lehrerbund" (NSLB). Auf dem vierten Reichsparteitag 1929 wurde in Nürnberg der "Nationalsozialistische Deutsche Ärztebund" unter dem Sanitätsrat Ludwig Liebl (1875-1940) aus Ingolstadt ins Leben gerufen. Alfred Rosenberg (1893-1946), Chefredakteur des "Völkischen Beobachters", rief im August 1927 die "Nationalsozialistische wissenschaftliche Gesellschaft" ins Leben. Nach ihrer Auflösung entstand als Neugründung im Mai 1928 der "Kampfbund für Deutsche Kultur" mit Sitz in München, der gegen die moderne Kunst polemisierte.

    Die "Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation" (NSBO), die in den Betrieben politisch wirken sollte, entstand 1928 außerhalb Bayerns, auf Initiative der in Norddeutschland immer noch mit stärkerer Betonung der sozialistischen Komponente wirksamen Parteikreise. Gaubetriebszellenleiter für München-Oberbayern und ab 1932 Landesobmann war Kurt Frey (1902-1945). In Bayern betrug der Mitgliederstand im September 1932 etwa 25.000, im ganzen Reich rund 200.000. Schon im September 1932 hatte Elsbeth Zander in Berlin den Deutschen Frauenorden "Rotes Hakenkreuz" gegründet. Ab 1. Oktober 1931 wurde er als "NS-Frauenschaft" (NSF) der Reichsorganisationsleitung unterstellt. Im April 1932 entstand die "NS-Volkswohlfahrt" (NSV), initiiert von Alarich Seidler (geb. 1897). ...

    https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei_(NSDAP),_1920-1923/1925-1945

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