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Montag, 27. Mai 2013

Harvard und der Holocaust


Neuerscheinung


Professoren der amerikanischen Elite-Universitaet Harvard waren begeisterte Unterstuetzer der Eugenik-Bewegung - und Adolf Hitlers.

HARVARD
AND THE HOLOCAUST
____________


BY: A.E. Samaan ~ March 2nd, 2013

http://www.raceofmasters.com/Harvard&Holocaust.pdf


Kurze Zusammenfassung auf Deutsch (von Blogger):

Eine Reihe von Absolventen und Professoren/ Dozenten der amerikanischen Elite-Universität Harvard waren begeisterte Unterstützer der Eugenik-Bewegung. Sie hatten weitreichenden Einfluss.
Der Harvard-Absolvent Davenport (der auch mehrere Jahre an der Harvard-Universität unterrichtet hatte) gründete 1925 die Internationale Vereinigung Eugenischer Organisationen (International Federation of Eugenic Organisations, IFEO) und wurde ihr erster Präsident. Eugen Fischer wurde 1927 Vorsitzender der Kommission für (Bekämpfung der) „Bastardisierung und Rassenvermischung“ (Commission on Bastardisation and Miscegenation) und nach Davenport zweiter Präsident der IFEO. Zwei Söhne von Charles Darwin, Francis und Leonard, waren – auf Initiative des Industriellen Andrew Carnegie - am Aufbau von IFEO beteiligt; Leonard Darwin war ebenfalls zeitweise Präsident der IFEO. Die IFEO war maßgeblich an der Schaffung von Hitlers eugenischem Staat beteiligt.


Auszug:

... arrogance on the part of past Harvard elitists contributed to some of the most horrid episodes in human history. More to the point, some measure of conservatism and respect for tradition would have prevented Harvard’s best from becoming the figureheads of the reviled eugenics movement. The consequences of Harvard’s hubris were:
1.) One Harvard graduate sat in as a judge in Hitler’s eugenic courts.  



2.) A Harvard eugenicist was part of the administration at Buchenwald. 
3.) Harvard graduates helped author significant portions of the infamous Nuremberg Laws.    
4.) Harvard graduates were at the forefront of the legislation that kept so many Jewish refugees from reaching the safety of U.S. shores.  
5.) Harvard graduates provided highly publicized support for Hitler’s racial policies.


[...]

One simply has to go down the list of presidents for the American Eugenic Society, the Human Betterment Foundation, the Pioneer Fund, and the Immigration Restriction League to see how they are, almost without exception, all headed up by Ivy Leaguers. Harvard contributedmore than the other Ivy League universities combined to these institutions. Extrapolating precisely what this list of Harvard graduates and professors represents will reveal just how instrumental were to the horrific eugenic policies that resulted in the Holocaust: 
  • Charles Benedict Davenport - (eugenic kingpin)
  • Oliver Wendell Holmes, Jr.- (1927 Buck v. Bell)
  • Lothrop Stoddard- (Nazi eugenic courts)
  • Earnest A. Hooton – Harvard Professor
  • Lawrence Lowell – President of Harvard (Immigration Restriction League)
  • Prescott Hall (Immigration Restriction League)
  • Wickliffe Draper – (Founder Pioneer Fund)
  • Clarence Cook Little – (American Eugenics Society President)
  • Harry L. Shapiro – (American Eugenics Society President)
  • Dr. Katzen-Ellenbogen – (Buchenwald)
  • Robert DeCourcey Ward – (Immigration Restriction League)
  • E.L. Marks - (Harvard zoology& eugenics)
  • Herbert Spencer Jennings
  • Robert M. Yerkes - (Eugenics intelligence testing)
  • Dudley Sargent - (eugenic infanticide)
  • Ernst Hanfstaengl - (Hitler’s Foreign Minister)
  • Dr Clarence Gordon Campbell – (President of the American Eugenics Research Association) 
Charles B.Davenport, the undisputed leader of the eugenics movement in the United States [...] was also an instructor at Harvard from 1891 until 1899. Davenport was appointed director of the Sciences Biological Laboratory at Cold Spring Harbor, New York, in the spring of 1898. Cold Spring Harbor became the epicenter of American eugenics. [...]

Alan G. Cock and Donald R. Forsdyke […] document that Andrew Carnegie had been inspired by Herbert Spencer’s interest of acquired characters and written to Francis Darwin, the son of the famous biologist, indicating his interest in financially supporting such an effort.  (Pg. 225)  The Carnegie Institution was subsequently founded in 1902, and Charles Davenport began a campaigning for the Carnegie Institute to invest funds for a department of genetics.  In 1904, the Carnegie Institution established the Station for Experimental Evolution at In 1904, the Carnegie Institution established the Station for Experimental Evolution at Cold Spring Harbor, making Davenport its director.  […]




Davenport founded the International Federation of Eugenics Organizations (IFEO) in 1925and became its first president, with Eugene Fischer as chairman of the Commission on Bastardization and Miscegenation (1927) and its second president. Leonard Darwin, the other son of the famous biologistwould serve as president of the IFEO as well.  The IFEO was instrumental in creating Hitler’s eugenic state. […]

_________


“Deutscher Föhn”
von Ernst Hanfstaengl
Auf Youtube
http://www.youtube.com/watch?v=iAp-twloMIs
(2. Stueck, nach dem Badonviller Marsch/ ab 3:00)




Beim Marsch durch das Brandenburger Tor am 30. Januar 1933,
nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, intonierten
Blechbl
äser der SA den Marsch
“Deutscher Föhn” von Ernst Hanfstaengl

Info-Quelle: Wikipedia (deutsch; s.u.)
Bild vom Fackelzug durch das Brandenburger Tor (nachgestellt für einen NS-Propagada-Film)
gefunden auf
http://www.noz.de/lokales/69247355/am-30-januar-1933-marschierten-nazis-auch-in-osnabrueck
Hanfstaengl war allerdings nicht Hitlers Außenminister (s. o. Liste von Harvard-Eugenikern), sondern Auslands-Pressechef der NSDAP auf dem Weg zur Machtergreifung und in der Anfangszeit des Regimes. Seine Bekanntschaft mit Franklin D. Roosevelt (schon bevor er auf Veranlassung eines Mitarbeiters der US Botschaft 1922 erstmals eine Veranstaltung mit Adolf Hitler besuchte), seine Unterstützung für Hitler und sein Spagat „Zwischen Weißem und Braunem Haus” (Titel eines seiner Bücher) haben schon früher zu denken gegeben. In der öffentlichen Wahrnehmung hat seine Rolle jedoch verhältnismäßig wenig Beachtung gefunden.

Aus

Ernst Hanfstaengl – Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Hanfstaengl

Ernst Franz Sedgwick Hanfstaengl (genannt „Putzi“, * 2. Februar 1887 in München; † 6. November 1975 ebenda) war ein deutscher politischer Aktivist und Politiker. Er wurde vor allem bekannt als finanzieller Unterstützer und Freund Hitlers in den 1920er- und als zeitweiliger Pressechef der NSDAP in den 1930er-Jahren.
Hanfstaengl wurde als Sohn des wohlhabenden deutschen Verlegers und Kunsthändlers Edgar Hanfstaengl und seiner Frau Katharina Wilhelmina Heine in München geboren. Nach dem Abitur siedelte er in die Vereinigten Staaten über, wo er bis 1909 an der Harvard-Universität studierte. Zu seinen Kommilitonen in Harvard zählte der spätere US-Präsident Franklin D. Roosevelt. Nach Kunststudien in Wien, Florenz und Rom und einer einjährigen Rückkehr nach Deutschland zum freiwilligen Militärdienst lebte Hanfstaengl in New York City, wo er bis 1918 die amerikanische Filiale der elterlichen Firma, den Hanfstaengl-Kunstsalon, leitete. [...]
Da der Kunstsalon gegen Ende des Ersten Weltkriegs als „Feindbesitz“ von den US-Behörden enteignet wurde, kehrte Hanfstaengl 1919 nach Deutschland zurück und ließ sich in München nieder. [...] Von 1921 bis 1927 studierte er Geschichte an der Universität München und wurde dort 1928 bei Karl Alexander von Müller [...] zum Dr. phil. promoviert. [...]
Auf Empfehlung seines amerikanischen Freundes Truman Smith, Vertreter des US-Militärattachés, nahm Hanfstaengl 1922 als Zuschauer an einer Parteiveranstaltung der NSDAP im Münchner Bürgerbräukeller teil. Hier hörte er erstmals Adolf Hitler reden, der damals gerade eine einmonatige Haftstrafe wegen Landfriedensbruchs abgebüßt hatte. Beeindruckt von Hitlers rhetorischer Begabung und seiner Fähigkeit, Massen zu begeistern, trat er der NSDAP bei und intensivierte seine Kontakte zu Hitler und dessen Anhängern. Auch durch sein Klavierspiel gelang es Hanfstaengl, sich die Aufmerksamkeit des musikbegeisterten Hitler zu sichern.
Als Angehöriger der Münchner Oberschicht nutzte Hanfstaengl seine Kontakte, um Hitler finanzkräftigen Förderern vorzustellen. Durch Spendensammlungen trug er mit dazu bei, der NSDAP den Ankauf des Völkischen Beobachters als Parteizeitung zu ermöglichen.
Im November 1923 war Hanfstaengl am Hitlerputsch beteiligt – dem gescheiterten Versuch der NSDAP, per Staatsstreich von Bayern aus die Macht im Deutschen Reich zu übernehmen. Während Hanfstaengl nach Salzburg fliehen konnte, tauchte Hitler anfangs in Hanfstaengls Landhaus in Uffing am Staffelsee unter, wurde aber nach wenigen Tagen dort von der bayerischen Polizei verhaftet. Nach Hanfstaengls Bericht soll seine Ehefrau Helene, geborene Niemeyer, Hitler davon abgehalten haben, sich angesichts der bevorstehenden Verhaftung zu erschießen.
Während Hitlers Haftzeit in Landsberg am Lech und nach seiner Haftentlassung hielt Hanfstaengl weiterhin engen Kontakt zum Parteiführer der NSDAP.
Im Frühjahr 1925 nahm Hanfstaengl an der Versammlung zur Neugründung der NSDAP teil. Der neugegründeten Partei trat er zunächst jedoch – angeblich in Absprache mit Hitler – nicht wieder bei. Offiziell trat er erst wieder zum 1. November 1931 bei (Mitgliedsnr. 668.027).
Im Jahr 1931 wurde Hanfstaengl [...] von Hitler zum Auslands-Pressechef der NSDAP ernannt.
In dieser Eigenschaft war er mit der Pflege der Beziehungen der Partei und ihrer hohen Funktionäre zu den in Deutschland tätigen Auslandskorrespondenten der bedeutenden Zeitungen des Auslandes, insbesondere der angelsächsischen Länder betraut. So arrangierte er Interviews Hitlers und anderer NSDAP-Größen, wie Gregor Strasser, mit ausländischen Zeitungskorrespondenten und stand den ausländischen Journalisten auch selbst häufig Rede und Antwort zu den Zielen und dem Programm der NSDAP oder zur Haltung der Partei zu tagesaktuellen Fragen. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Auslandspressechef versuchte Hanfstaengl auch im März 1932 ein Zusammentreffen zwischen Hitler und dem britischen Staatsmann Winston Churchill – mit dessen Sohn Randolph Churchill er befreundet war – in München in die Wege zu leiten. Die Zusammenkunft kam jedoch letztlich nicht zustande, da Hitler die verabredete Zusammenkunft im letzten Augenblick nicht wahrnahm – angeblich, da ihm ein geringschätziger Kommentar Churchills zur Judenpolitik der NSDAP zugetragen worden war. [...]
Hanfstaengls Position im NS-Staat und seine persönliche Beziehung zu Hitler verschlechterten sich seit 1934 zusehends. Konflikte mit Joseph Goebbels ließen ihn im März 1937 nach Großbritannien fliehen. [...]
In Großbritannien wurde Hanfstaengl mit Beginn des Zweiten Weltkrieges interniert und nach Kanada überführt. Auf Betreiben von Franklin D. Roosevelt wurde er 1942 in die USA überstellt, wo er – nach wie vor mit dem Status eines britischen Gefangenen – als politischer und psychologischer Kriegsberater der Alliierten tätig war. [...]
Nachdem er auch nach dem Ende des Krieges noch einige Zeit in verschiedenen Lagern festgehalten worden war, kehrte Hanfstaengl am 3. September 1946 nach Deutschland zurück und wurde am 13. Januar 1949 von der Spruchkammer Weilheim rehabilitiert – unter anderem durch den Umstand, dass man im Geheimen Staatspolizeiamt eine „Todesliste“ mit Personen fand, die nach einer erfolgreichen Invasion Großbritanniens hätten ermordet werden sollen und die auch seinen Namen enthielt. 1957 veröffentlichte er ein Buch in englischer Sprache mit seinen Memoiren zur Frühzeit der NS-Bewegung; 1970 erschien die deutschsprachige Ausgabe.
Seine beiden Bände Hitler in der Karikatur der Welt (1933/34), in denen Hanfstaengl politische Karikaturen der Gegner der Nationalsozialisten, die aus der Zeit vor der „Machtergreifung“ stammten und Hitler zeigten, gesammelt und kommentiert hatte, wurden in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.
Das Familienunternehmen, den Kunstverlag Franz Hanfstaengl, führte von 1958 bis zu seiner Auflösung im Jahre 1980 sein Sohn Egon Hanfstaengl (1921–2007, Patenkind Adolf Hitlers). [...]

Einige weitere Informationen aus der englischsprachigen Wikipedia
http://en.wikipedia.org/wiki/Ernst_Hanfstaengl

Ernst Franz Sedgwick Hanfstaengl [...] was […] the son of a wealthy German art publisher, Edgar Hanfstaengl, and an American mother. [...] His mother was Katharine Wilhelmina Heine, daughter of William Heine, a cousin of American Civil War Union Army general John Sedgwick. His godfather was Duke Ernst II of Saxe-Coburg and Gotha. [...]
A gifted pianist, he composed several songs for Harvard's football team. [...]
On frequent mornings he would practice on the piano at the New York Harvard Club, where he became acquainted with both Franklin and Theodore Roosevelt. [...]
Returning to Germany in 1922, he was living in his native Bavaria when he first heard Hitler speak in a Munich beer hall. A fellow member of the Harvard Hasty Pudding club who worked at the U.S. Embassy asked Hanfstaengl to assist a military attaché sent to observe the political scene in Munich. Just before returning to Berlin the attaché, Captain Truman Smith, suggested to Hanfstaengl to go to a Nazi rally as a favor and report his impressions of Hitler. [...]
"What Hitler was able to do to a crowd in 2½ hours will never be repeated in 10,000 years," Hanfstaengl said. "Because of his miraculous throat construction, he was able to create a rhapsody of hysteria. In time, he became the living unknown soldier of Germany."
Hanfstaengl introduced himself to Hitler after the speech and began a close friendship and political association that would last through the 1920s and early 1930s. [...] He also helped to finance the publication of Hitler's Mein Kampf, and the NSDAP's official newspaper, the Völkischer Beobachter. Hitler was the godfather of Hanfstaengl's son Egon. Hanfstaengl wrote both Brownshirt and Hitler Youth marches patterned after his Harvard football songs and, he later claimed, devised the chant "Sieg Heil". Included among Hanfstaengl's friends during this period were Hanns Heinz Ewers and fellow Nazi Party worker and journalist Kurt Lüdecke. [...]
Hanfstaengl's presence at his 25th Harvard reunion in 1934 created a furor. He was originally named a vice marshal of his class but he resigned it following complaints from Jewish alumni and anti-Nazi student groups. His arrival in New York was met by 1,500 protesters and two students were arrested at Harvard Commencement after chaining themselves to benches and disrupting the commencement address with shouts of "Down with Hanfstaengl" and "Down with Hitler." Months after the reunion, Harvard President James Conant rejected a donation of $1,000 from Hanfstaengl. [...]
As the NSDAP consolidated its power, several disputes arose between Hanfstaengl and Germany's Propaganda Minister, Joseph Goebbels. [...] Hanfstaengl fell completely out of Hitler's favour after he was denounced by Unity Mitford, a close friend of both the Hanfstaengls and Hitler. [...] Hanfstaengl wrote Unheard Witness (1957) (later re-released as Hitler: The Missing Years) about his experiences.
In 1974, Hanfstaengl attended his 65th Harvard Reunion, where he regaled the Harvard University Band about the authors of various Harvard fight songs. His relationship to Hitler went unmentioned.
Hanfstaengl died in Munich in 1975. In 2004, his story was told by author Peter Conradi in his book Hitler's Piano Player: The Rise and Fall of Ernst Hanfstaengl, Confidante of Hitler, Ally of FDR. [...]
Hanfstaengl has rarely been mentioned or portrayed in dramatizations of Hitler's life or of life in Nazi Germany. He was, however, an important supporting character in both the TV movie Hitler: The Rise of Evil (in which he was portrayed by Liev Schreiber) and author Ron Hansen's historical fiction novel Hitler's Niece. He also features as a character in Roger L. Conlee's novel The Hindenburg Letter, set in Berlin in 1942, The Fox in the Attic by Richard Hughes, and Faye Kellerman's novel Straight into Darkness, set in Munich in 1929. He was portrayed by British actor Ronald Pickup in the 1990 TV mini series The Nightmare Years, based on William Shirer's 1960 historical study, The Rise and Fall of the Third Reich. He was frequently mentioned in 2011's In the Garden of Beasts by Erik Larson, the story of the U.S. Ambassador (1933-1937) William E. Dodd and his family in prewar Berlin. Hanfstaengl is also profiled in Hitlerland: American Eyewitnesses to the Nazi Rise to Power. He also appears as a character in W.E.B. Griffin's Marine Corps series "The Corps." He was played by Randy Quaid in (1982) "Inside the Third Reich".






Ernst Hanfstaengl mit Diana Mitford
beim Nürnberger Reichsparteitag von 1934

Bild: Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/Ernst_Hanfstaengl;
“Hanfstaengl with Diana Mitford at 1934 Nuremberg Rally”.

In der englischsprachigen Wikipedia wird das Wort “Reichsparteitag”
schlicht mit “Rally” und nicht mit “National Party Convention”
übersetzt
(obwohl, oder gerade weil, die „National Conventions“ der gro
ßen
Parteien in den USA durchaus als Muster der ersten NSDAP Reichsparteitage
gedient haben d
ürften – mit zunehmend grandioser Übersteigerung des
Show-Elements der US-Vorbilder).  
Der erste Reichsparteitag der NSDAP fand 1923 statt; ein Jahr,
nachdem
Hanfstaengl Hitler zum ersten Mal getroffen hatte.
Siehe auch Wikipedia, „Nuremberg Rally“;
http://en.wikipedia.org/wiki/Nuremberg_Rally
________
Fox Toenende Wochenschau, um 1934
Ernst / Earnest Hanfstaengl mit Martha Dodd (Tochter des US Botschafters) und Bildhauer Josef Thorak vor einer von Thorak geschaffenen Hitler-Bueste beim Tee. Hanfstaengl spielt ein von ihm gerade neu komponiertes Klavierstueck, “The Harvest Song” (“Erntelied”).
http://resources.ushmm.org/film/display/detail.php?file_num=684
ab ca. 09:30
Quelle: United States Holocaust Memorial Museum (USHMM)











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Hitlers amerikanische Geschaeftsfreunde (Doku)

im Fokus: Standard Oil

http://www.youtube.com/watch?v=RqgZoStjfRY


Sonntag, 26. Mai 2013

English, please (2)

Text pasted in from
http://guttmensch.blogspot.com/2013/03/sarrazins-thesen-zusammenfassung.html
to facilitate Google-supported translation German to English
(Overview table has been amended with an additional column)
Translated version by blogger see below)

 “Quantitative und qualitative demografische Verschiebungen”:
Bedrohungsszenarien nach Sarrazin und fr
üheren Anhängern der Eugenik/ Rassenhygiene

Thilo Sarrazin,
2011


(Von ihm selbst gegebene Zusammenfassung seiner Thesen im BBC Interview)
Ministerialrat Linden, 1938

(“Drei Gefahren” –
Broschüre “Deutsche Bevölkerungspolitik”)
Reichsärzteführer Wagner,
1934
(Vorrangig zu lösende Aufgaben der NS Gesundheitspolitik; Rede beim NSDAP Reichsparteitag)
Sydney Webb mit Berufung auf Karl Pearson (Mitstreiter von Francis Galton),
1907
(Fabian Society Tract 131, The Decline in the Birth-Rate)
1.      SCHRUMPFVERGREISUNG
Deutschland schrumpft (mit jeder Generation um ein Drittel der Bevölkerung)
Rückgang der Zahl
Förderung der durch Geburtenrückgang gefährdeten arischen Rasse
Rückgang der Geburtenrate
2.      ÜBERHANDNEHMEN DER UNTÜCHTIGEN
Die klügsten Menschen kriegen die wenigsten Kinder
Überwuchern der erbkranken Stämme über die gesunden
Ausschluss Erbuntüchtiger von der Fortpflanzung
25 % unserer Elternpaare produzieren 50 % der nächsten Generation. Das kann kaum zu etwas anderem führen als zu nationaler Entartung;
3.      ÜBERFREMDUNG
Deutschland hat die falsche Art von Immigration - aus den falschen Ländern
Vermischung mit Fremdstämmigen
Verhinderung der Vermischung von arischem mit artfremdem Blut
oder, als Alternative, dazu, dass dieses Land allmählich an die Iren und die Juden fällt.

Kontext der Zitate und Links zu Originalquellen (mit den Formulierungen im englischsprachigen Original fuer die erste und letzte Spalte; Thilo Sarrazin und Sydney Webb)
http://guttmensch.blogspot.com/2013/03/sarrazins-thesen-zusammenfassung.html ;http://guttmensch.blogspot.com/2011/05/die-iren-und-die-juden-kommen-weitere.html

___


"Quantitative and qualitative demographic shifts":
Threat scenarios depicted by Sarrazin and earlier supporters of eugenics / race hygiene


Thilo Sarrazin,
2011


(His own synthesis of his theses in the BBC interview)
Ministerial Officer Linden, 1938

(“Three Dangers” –Brochure “German Population Policy”)
NS Physician General Wagner, 1934

(Tasks of NS health
policy to be solved with priority;
speech at the national convention of the
NSDAP/ National
Socialist German
Workers’ Party)

 
Sydney Webb with reference to Karl Pearson (co-worker of Francis Galton), 1907

(Fabian Society Tract 131, The Decline in the Birth-Rate)
1.     SHRINKING-CUM-SENESCENCE
Germany is shrinking (with every genera-
tion by one third of
its population)
Reduction in numbers
(Need for) promotion of the Arian Race, which is endangered by reduction of births
 
Decline of the birth rate
2.      PROLIFERATION OF THE UNFIT
The brightest people get the fewest babies
Proliferation of the genetically sick strains over the healthy ones
(Need for) exclusion of
the genetically unfit
from procreation
25 % of our parent couples produce 50 % of the next generation. This can hardly lead to anything but national degeneration;
 
3.      FOREIGNISATION
Germany has the wrong kind of immigration – from
the wrong countries
Mixture with foreign breeds
(Need for) prevention of the mixture of Arian with species-foreign blood
or, alternatively, that this country will gradually go to the Irish and the Jews.

 

English, please

War Trayvon Martin ein guter Junge oder ein potenzieller Verbrecher?
“Kriminalbiologie” in den Koepfen

Text pasted in from
http://guttmensch.blogspot.com/2013/05/sudstaaten-blues.html
to facilitate Google-supported translation German to English


Es scheint, dass Vorstellungen von “Kriminalbiologie”, wie sie 1938 zu Zeiten des Gruendungskongresses der “Internationalen Akademie fuer gerichtliche und soziale Medizin” in Bonn 1938 (*) als internationaler Standard galten,  auch und gerade in den USA in vielen Koepfen noch gegenwaertig sind.


Den Argumenten der Verteidigung Zimmermans und vieler Kommentaren in Internet-Foren nach koennte man meinen, es ginge darum, ob Trayvon Martin, der zweifellos unbewaffnet war und von Zimmerman mit dem Gewehr verfolgt wurde (bevor er angeblich in Notwehr getoetet wurde), vom Typ her doch ein Mensch mit irgendwie kriminellen Eigenschaften sei. Nicht erst fuer das kommende Gerichtsverfahren, sondern schon bei der Frage, ob es rechtens gewesen sei, gegen Zimmerman ueberhaupt Anklage zu erheben, spielte diese Art von Argumentation eine wesentliche Rolle. Dahinter steht nur knapp verhuellt der Grundgedanke, dass unabhaengig davon, ob der Getoetete in dem Moment nun gerade eine Gefahr dargestellt habe oder nicht, die Toetung in “Notwehr” berechtigt sei, wenn es sich bei ihm um ein schaedliches oder unnuetzes Element gehandelt haette. Es koennte sein, dass das Verfahren zumindest unterschwellig in die Richtung gehen wird, ob Trayvon Martin nun ein guter Junge gewesen sei, oder ob er es “verdient” habe, erschossen zu werden.

Haeufig liest man, die telefonische Anweisung der Polizei an Zimmerman, “We don’t need you to do that” (wir brauchen es nicht, dass Sie die Person verfolgen) sei irrelevant. Da haette einem die Polizei nichts vorzuschreiben, ist das Argument, man wuerde ja schliesslich in einem freien Land leben (und koennte daher mit dem Gewehr verfolgen wen man wolle). Dabei wird voellig ausgelassen, dass es ja gar nicht darum geht, ob die Anweisung ein “Befehl” war und die Polizei einem freien Buerger etwas befehlen kann, sondern darum, ob die Begruendung “Notwehr” stichhaltig ist.

Auch bemerkenswert: Die Tatsache, dass auf Martins Mobiltelefon ein Bild von einer Smith & Wesson gefunden wurde, wird mit anzunehmenden kriminellen Neigungen in Verbindung gebracht – waehrend Waffenbegeisterung doch von der einflussreichen National Rifle Association (NRA) und Supermaerkten wie Wal-mart, die rosafarbene Gewehre der Marke My First Rifle fuer kleine Maedchen vertreiben, geradezu als Teil des amerikanischen Selbstverstaendnisses gepflegt wird.

Ein Kommentator fragte, ob nicht Zimmerman ebenfalls als “Black” anzusehen sei, da er wohl einen Urgrossvater habe, der “Black” sei. Ein anderer musste ihn erst darauf aufmerksam machen, dass das “one drop” thing (“Eintropfending”; gemeint ist die “ Eintropfenregel”, one drop rule, wonach jeder, der auch nur einen Tropfen “Negerblut” in sich habe, ein “Neger” sei) schon eine ganze Weile abgeschafft ist. (**)

**Zur “Eintropfenregel” auf diesem Blog”: Siehe Abschnitt zu Earnest Sevier Cox auf dem Post
http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/scientific-racism-wissenschaftlicher.html

Internet-Forum mit “typischem” Schlagabtausch zum Fall Martin/ Zimmerman” (Stand 25.05.2013):
http://usnews.nbcnews.com/_news/2013/05/25/18496890-zimmermans-lawyers-say-trayvon-martin-argued-with-friend-was-angry-on-night-of-shooting

___

 
Was Trayvon Martin a good boy or a potential criminal?
(And would the latter justify his killing?)

"Criminal Biology" in the minds

Notions of "criminal biology", as promoted by the "Academy for Judicial and Medicine" in Bonn at its founding congress in 1938 were at that time considered international standard, even and especially in the United States. It seems that such notions are still present in many minds.

The arguments of Zimmerman’s defense and of many comments in Internet forums focused on what type of person Trayvon Martin was, no matter that he was undoubtedly unarmed and was followed by Zimmerman with his rifle before getting killed in supposed-defense. The strategy was to insinuate that he was a person with criminal characteristics – as if the character of the victim mattered more than the circumstances under which he was killed. …


 

Mittwoch, 22. Mai 2013

Lieber tot als Schwule und Muslime ertragen - Selbstmord in Notre Dame

Süddeutsche.de
21. Mai 2013

Suizid aus Protest gegen die Homo-Ehe
Respekt von ganz rechts

Von Stefan Ulrich, Paris

http://www.sueddeutsche.de/politik/suizid-aus-protest-gegen-die-homo-ehe-respekt-von-ganz-rechts-1.1677759
   
Er wollte gegen die Homo-Ehe protestieren - und hat sich vor den Augen von 1500 Besuchern in der Kathedrale Notre-Dame de Paris das Leben genommen. Der öffentliche Suizid eines rechtsextremen Schriftstellers heizt die Debatte um die Homo-Ehe weiter an. Nur die rechtsextreme Partei Front National versucht, die Tat für ihre Zwecke zu nutzen.
Der öffentliche Suizid eines Rechtsextremisten in der Kathedrale Notre-Dame de Paris hat die Debatte über die Homo-Ehe in Frankreich weiter zugespitzt. Der rechtsextreme Schriftsteller Dominique Venner hatte sich am Dienstagnachmittag erschossen. In der Kathedrale, die sofort evakuiert wurde, befanden sich zu diesem Zeitpunkt 1500 Besucher. Ersten Erkenntnissen zufolge wollte der Mann mit seinem Suizid gegen die Homo-Ehe und eine angebliche Überfremdung Frankreichs protestieren.
Im jüngsten Eintrag seines Internet-Blogs schrieb Venner, er unterstütze die Menschen, die am kommenden Sonntag in Paris gegen die "verwerfliche" und "abscheuliche" Homo-Ehe demonstrieren wollten. Sie sollten sich aber nicht mit dem Protest gegen dieses Gesetz begnügen. Das eigentliche "Übel" sei es, dass Franzosen und Europäer durch Einwanderer aus Nordafrika verdrängt würden. Frankreich drohe in die Hände von Islamisten zu fallen. Seit 40 Jahren täten die demokratischen Parteien und die katholische Kirche alles, um diese Immigration zu fördern. Es bedürfe "neuer spektakulärer und symbolischer Gesten", um die Menschen aufzurütteln.


Er verglich seinen Selbstmord mit dem eines Samurai
http://www.lemonde.fr/politique/article/2013/05/22/figure-de-l-extreme-droite-venner-a-fait-de-son-suicide-un-sacrifice-politique_3415176_823448.html
 

Samstag, 4. Mai 2013

Südstaaten-Blues

Über rassistische Traditionen an der University of Texas at Austin, einer Hochburg von professoralen Zuwendungsempfängern des Pioneer Fund (zur Förderung der Eugenik) siehe den Abschnitt Ku Klux Klan in akademischer Robe auf dem Post http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/vermehrung-der-minderwertigen-eine.html  (englischer Text, noch ohne Übersetzung).
Auf Quellen dazu kam ich dadurch, dass sich Thilo Sarrazin in DSSA auf eine ganze Reihe von Autoren aus dem Umfeld des Pioneer Fund bezieht, darunter John C. Loehlin. Loehlin war Direktor der American Eugenics Society (1968 - 1974) und Professor an besagter Universit
ät.

Hämischer Cartoon einer Studentin der University of Texas at Austin über die Rolle der Medien in der Berichterstattung über den getöteten Trayvon Martin:Dem naiven Publikum würde ein Märchen erzählt von einem bösen weißen Mann als Killer und einem süßen farbigen Jungen als unschuldiges Opfer.


“Märchenstunde”-Cartoon von Stephanie Eisner
E
rschien auf der Universitäts-Webseite “The Daily Texan”, dort mittlerweile entfernt
http://dailytexanonline.com/blog/matter-opinion/2012/03/27/trayvon-martin-and-case-yellow-journalism
 
 
Zum Hintergrund des Falls

Er ereignete sich in Florida – man kann nicht sagen “Das gibt es nur in Texas”.
Aus Texas wurde die rassistische Verunglimpfung des Opfers auf der Uni-Webseite bekannt:
Mit der höhnischen Rede vom “handsome sweet innocent colored boy” (gutaussehenden, süßen unschuldigen farbigen Jungen; s. abgebildeter Cartoon) wird unterstellt, die Tatsache, dass Trayvon Martin unbewaffnet war und von George Zimmerman im Auto und zu Fuß verfolgt wurde, spiele keine Rolle – irgend etwas würde der erschossene Jugendliche schon auf dem Kerbholz haben, das  Zimmermans Tat rechtfertige. Die Ironie ist hier ähnlich wie bei dem Begriff “Kulturbereicherer” eingesetzt.


Trayvon Martin – Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Trayvon_Martin#Stand-your-ground-Gesetz

Trayvon Martin (* 5. Februar 1995; † 26. Februar 2012 in Sanford, Florida) war
ein afroamerikanischer Jugendlicher, der in Sanford im US-Bundesstaat Florida
von dem 28-jährigen Latino George Zimmerman erschossen wurde. Sein
Todesfall hat in den USA eine landesweite Rassismusdebatte ausgelöst.

George Zimmerman, Mitglied einer Nachbarschaftswache in einer Gated Community
von Sanford, sah Trayvon Martin, als dieser auf dem Weg von einer Tankstelle, wo
er sich eine Packung Skittles und eine Dose Eistee gekauft hatte, zum Haus der
Freundin seines Vaters war. Zimmerman rief die Polizei an und berichtete über
verdächtiges Verhalten des Jugendlichen: This guy looks like he is up to no
good. He is on drugs or something. („Dieser Junge führt nicht Gutes im Schilde.
Er ist auf Drogen oder so etwas.“) Die Polizei wies ihn daraufhin an,
zunächst nichts weiter zu unternehmen. Kurz darauf gab Zimmerman der Polizei
durch, dass der Verdächtige zu laufen angefangen habe, und er ihn verfolge. Die
Polizei wies ihn daraufhin an, dies zu lassen: We don’t need you to do that
(„Das ist nicht notwendig“), worauf dieser mit „OK“ antwortete. In einem
Telefonat mit seiner Freundin beklagte sich Trayvon Martin darüber, dass ihn ein
ihm unbekannter Mann verfolge,wenig später erschoss Zimmerman den
unbewaffneten Jugendlichen.

Die Umstände des Todes von Martin Trayvon wurden zunächst von der lokalen
Polizei (Sanford Police Department) untersucht, dabei wurde George Zimmerman
festgenommen und auf die örtliche Polizeidienststelle gebracht. Eine sonst bei
Tötungsfällen übliche Alkohol- oder Drogenkontrolle wurde bei Zimmerman nicht
durchgeführt. Bei der Vernehmung durch den leitenden Untersuchungsbeamten Chris
Serino gab Zimmerman an, dem Jugendlichen gefolgt zu sein, ihn dann aber aus den
Augen verloren zu haben. Als er zu seinem Wagen zurückgekehrt sei, habe Martin
ihn von hinten angegriffen, niedergeschlagen und habe, nachdem er bereits am
Boden lag, seinen Kopf noch mehrfach auf den Boden geschlagen. Aus Angst um sein
Leben habe er zur Waffe gegriffen und Martin in die Brust geschossen. Er habe in
Notwehr („self-defence“) gehandelt. Er berief sich auf das in Florida besonders
weitreichende Selbstverteidigungsrecht („Stand-your-ground law“ –
„Weiche-nicht-zurück“-Gesetz). Zimmermans Erklärungen erschienen Chris
Serino jedoch nicht schlüssig. Am Ende des Verhörs schrieb er in einem Affidavit
(eidesstattliche Erklärung), dass er von Zimmermans Darstellung der Ereignisse
nicht überzeugt sei und forderte die Ausstellung eines Haftbefehls für Zimmerman
wegen Totschlags bzw. fahrlässiger Tötung von Trayvon Martin
(„homicide/negligent manslaughter“). [...] [Der zuständige Staatsanwalt
Norman R. Wolfinger[ [...] weigerte sich jedoch, einen Haftbefehl zu beantragen,
weil nach seiner Auffassung die (bis dahin) vorliegenden Fakten nicht ausreichten,
um beweisen zu können, dass Zimmerman außerhalb des umstrittenen
„Stand-your-ground-law“ gehandelt habe. Folglich wurde George Zimmerman bereits
wenige Stunden nach seiner Festnahme wieder auf freien Fuß gesetzt.

In Folge verteidigte der Polizeichef von Sanford, Bill Lee Jr., diese
Entscheidung gegenüber Medien und Öffentlichkeit: 

“When the Sanford Police Department arrived at the scene of the incident, Mr.
Zimmerman provided a statement claiming he acted in self-defense which at the
time was supported by physical evidence and testimony.”
„Als die Polizei von Sanford am Tatort eintraf, erklärte Herr Zimmerman, dass er
in Notwehr gehandelt habe, was zu diesem Zeitpunkt auch von den sichtbaren
Spuren und den Zeugenaussagen bestätigt wurde.“
Und:
“By Florida Statute, law enforcement was PROHIBITED from making an arrest based
of the facts and circumstances they had at the time.”
„Nach den Gesetzen Floridas war es der Polizei auf der Grundlage der Fakten und
Kenntnissen der Umstände, die sie zu diesem Zeitpunkt hatten, [auch] VERBOTEN
eine Verhaftung vorzunehmen.“

Infolge dieser und weiterer Äußerungen gerieten Sanford Polizeichef Bill Lee Jr.
sowie (Bezirks-)Staatsanwalt Norman R. Wolfinger zunehmend in die Kritik.[..]
Als Kritik und Druck von traditionellen Medien und Demonstranten an Art und
Weise der Ermittlungen immer stärker wurden, zog Rick Scott, Gouverneur von
Florida, Wolfinger am 22. März 2012 von diesem Fall ab und übertrug der
Staatsanwältin Angela B. Corey [...] die Leitung der Untersuchung [...] Corey
erklärte, dass keine Grand Jury (wie [zuletzt] von ihrem Vorgänger Wolfinger
avisiert), sondern sie allein über eine Anklage gegen George Zimmerman entscheiden
werde. Dies ließ werkennen, dass Zimmerman in erster Instanz nicht wegen Mordes
angeklagt wird. Bei Mordfällen wäre in Florida ein Geschworenengericht
obligatorisch.[...]

Das Video der Überwachungskamera auf der Polizeistation, das kurz nach der Tat
aufgenommen wurde, wurde am 28. März 2012 der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht. Es zeigt keine Verletzungen und keine Blutspuren an Zimmermans Nase,
Hinterkopf oder Kleidung.[...]

Das Notruftelefonat des Täters wurde von der Polizei aufgenommen. Die Polizei
weigerte sich zunächst, diese Aufnahme zu veröffentlichen. Es wurde vermutet,
dass der Notruf eine halblaut gemurmelte rassistische Äußerung enthalte. Dies
konnte bisher nicht mit Sicherheit bestätigt werden.[...]

Der Fall löste eine Diskussion über die Voraussetzungen und Grenzen der Notwehr
aus, insbesondere im Bundesstaat Florida. Die Polizeibeamten hatten geltend
gemacht, sie hätten aufgrund des seit 2005 in Florida geltenden sogenannten
„Stand-your-ground law“, das unter dem republikanischen Gouverneur Jeb Bush
Gesetzeskraft erlangt hatte, keine Handhabe gegen Zimmerman. Der Waffengebrauch
sei bei Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit zur Notwehr zulässig, und sie
hätten keinen Anlass, an der Darstellung des Geschehens durch Zimmerman zu
zweifeln.

Die Republikaner Durell Peaden und Dennis K. Baxley, die das Gesetz in den
Gesetzgebungsprozess eingebracht hatten, erklärten, es besage lediglich, dass
gesetzestreue Menschen nicht dazu verpflichtet sind, vor einem Angreifer
zurückzuweichen, sondern das Recht hätten, Gewalt mit Gewalt zu begegnen. An
keiner Stelle des Gesetzes stehe aber, dass eine Person das Recht habe, die
Konfrontation mit einer anderen Person provokativ herbeizuführen. Die
Notruf-Telefonaufzeichnungen würden die Vermutung nahelegen, dass Zimmerman
seine Grenzen überschritten habe, als er der Polizei durchgab, er werde Trayvon
Martin folgen, und dann die Aufforderung der Polizei, dies nicht zu tun, einfach
ignorierte. „In diesem Augenblick verlor er sein Recht auf Selbstverteidigung“,
erklärte Peaden. „Als er sagte ‚Ich folge ihm’, verlor er sein Recht auf
Selbstverteidigung.“[...]

Michael Bloomberg, der Bürgermeister von New York City, kritisierte, dass die
2005 in Florida als erstem Bundesstaat eingeführte „Stand your-ground“-Regel
2012 - sieben Jahre später - bereits in weiteren 25 Bundesstaaten eingeführt
war. Wurden bis 2005 in Florida noch 34 Tötungsfälle unter der Rubrik Notwehr
verbucht, so waren es nach Inkrafttreten der neuen Regel mehr als 100
Tötungsfälle. Bloomberg sagte:
„Man kann einfach keine zivilisierte Gesellschaft haben, wenn jeder eine Waffe
besitzt und selbst darüber entscheiden darf, ob ihn jemand bedroht oder
nicht.“[...]

In den USA kam es zwei Wochen nach dem Tod Trayvon Martins zu bundesweiten
Demonstrationen gegen Rassendiskriminierung und Polizeiwillkür.In diesem
Zusammenhang nahm das FBI Ermittlungen auf, die sich gegen den Täter richten und
auch das Verhalten der Polizeibeamten vor Ort untersuchen sollen. Von
entscheidender Bedeutung ist dabei, ob die Tat einen rassistischen Hintergrund
hat, da für die Verfolgung eines sogenannten hate crime Bundesbehörden zuständig
wären. Von Zimmermans Freunden, darunter auch Afroamerikanern, wurde
bestritten, dass dieser ein Rassist sei und darauf hingewiesen, dass Zimmerman
selbst ein Latino sei. Am 24. März 2012 protestierten erneut Tausende
Demonstranten in Washington, New York, Chicago und Tampa gegen rassistische
Tendenzen in den USA. Viele Demonstranten traten dabei ostentativ in
Kapuzenjacken (hooded sweatshirts, „hoodies“) auf, wie sie gerne von
afroamerikanischen Jugendlichen getragen werden.

An der Spitze der Demonstrationszüge marschierte und marschiert Al Sharpton, ein
wortgewaltiger Prediger aus New York. Viel zitiert wird sein Satz
“We can put a black man in the White House but we cannot walk a black child
through a gated neighbourhood.”
„etwa: Wir können einen schwarzen Mann im Weißen Haus haben, aber wir können ein
schwarzes Kind nicht durch eine geschützte Wohnsiedlung laufen lassen.“[...]

Am 11. April 2012, mehr als sechs Wochen nach dem Tod von Trayvon Martin, wurde
der Todesschütze George Zimmerman wegen Mordes angeklagt. Zimmerman müsse sich
wegen Mordes mit bedingtem Vorsatz (second degree murder – oder auch „Murder
two“) verantworten, erklärte die Sonderermittlerin der Staatsanwaltschaft,
Angela Corey, auf einer Pressekonferenz. Sie betonte, dass die Staatsanwaltschaft nicht
aufgrund öffentlichen Drucks handle, sondern wie in jedem anderen Fall auf der Grundlage
von Fakten und der Gesetze Floridas. [...]

[...] die Staatsanwaltschaft stützt ihre Anklage unter anderem auf folgende Punkte:
Zimmerman näherte sich Trayvon Martin (confronted) in feindlicher Absicht. Martin
telefonierte mit seiner Freundin, die ihm riet, nach Hause (das heißt, zum Haus der
Verlobten seines Vaters) zurückzulaufen. In Folge versuchte Martin dieses Haus zu
erreichen. Zimmerman wollte ihn aber nicht entkommen lassen, bevor die Polizei eintraf.
Daher stieg er aus seinem Wagen und folgte Martin. Er teilte das dem Beamten der
Notrufzentrale der Polizei (911-Call-Center) mit. Als dieser ihn daraufhin
aufforderte, dies nicht zu tun und stattdessen das Eintreffen der Polizeibeamten, die
sich bereits in der Nähe befanden, abzuwarten, schlug Zimmerman die Weisung des
Polizeibeamten in den Wind und folgte Trayvon Martin weiter. Als Zimmerman Martin
erreichte, kam es zunächst zu einem lautstarken Wortwechsel, dann zu einem Kampf.
In Folge riefen zahlreiche Zeugen der Vorgänge die Notrufzentrale der Polizei
(911-Call-Center) an. Sie berichteten von dem lauten Wortwechsel, dann von einem
Kampf und verzweifelten Hilferufen. Diese Stimme, die um Hilfe schrie, war auf den

Aufzeichnungen der Notrufzentrale der Polizei deutlich zu vernehmen. Von Trayvon
Martins Mutter, Sybrina Fulton, wurde diese Stimme als die Stimme ihres Sohnes
identifiziert. [...]

Am 23. April 2012 wurde George Zimmerman auf Kaution und den o.g. Auflagen aus
der Untersuchungshaft entlassen. Von den 150.000 US-Dollar (rd. 114.000 Euro),
die vom Gericht festgelegt wurden, musste Zimmerman 10 Prozent (i.e. 15.000
US-Dollar) sofort aufbringen. [...]
Am 1. Juni 2012 widerrief ein Richter in Sanford Zimmermans Freilassung auf
Kaution. Die Staatsanwaltschaft warf ihm und seiner Ehefrau Shellie vor, die
Justiz über seine tatsächliche finanzielle Situation getäuscht zu haben.
Zimmerman hatte sich und seine Familie als mittellos dargestellt. Laut
Staatsanwaltschaft hatte Zimmerman aber zu dem Zeitpunkt, als vom Gericht über
die Höhe der Kaution entschieden wurde, über eine Website 135.000 Dollar für
seine Verteidigung gesammelt. Dieses Geld erwähnten er und seine Frau bei der
ersten Kautionsanhörung nicht. "Der Angeklagte hat versucht, das System zu
manipulieren" - so Richter Kenneth Lester.
Trotz dieser Beurteilung wurde Zimmerman Anfang Juli 2012 neuerlich Kaution
gewährt und auf freien Fuß gesetzt, da er nach Einschätzung des Gerichts keine
Gefahr für die Öffentlichkeit darstellte. Die Kaution wurde diesmal auf 1
Million Dollar (ca. 800.000 Euro) festgesetzt. Zehn Prozent dieser Summe
(100.000 Dollar) musste Zimmerman hinterlegen. [...]
Im Oktober 2012 wurde der Gerichtstermin auf den 10. Juni 2013 festgelegt.

Weblinks [Bearbeiten]
Obama zum getöteten US-Teenager: "Wenn ich einen Sohn hätte, er sähe aus wie
Trayvon", Spiegel Online, 23. März 2012 [...]
 



Gefunden auf
http://im41.com/archives/4
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Obamas Kommentar war Wasser auf die Mühlen von Hassbloggern, die es sowieso unerträglich finden, dass die Weltmacht USA einen “farbigen” Präsidenten hat. Sie gruben ein Foto von Trayvon Martin aus, auf dem dieser mit schlappiger Hose im “Rapper Look” zu sehen ist und mit den Fingern “V” (“Victory”) Zeichen formt. Auf zahleichen Blogs wurde dieses Foto verbreitet, um Bildern, auf denen er vermeintlich zu gut, zu süß und zu unschuldig aussieht, etwas entgegen zu setzen. Natürlich blieb auch nicht aus, dass dieses Foto neben ein Foto von Obama gestellt wurde, auf dem dieser eine angeblich ähnliche Geste macht. “Ich sehe die 
Ähnlichkeit” besagt die Unterzeile.







(Was im Hinblick auf die Geste ziemlich weit hergeholt erscheint; das bekannte Bild von Josef Ackermann als Angeklagter im Mannesmann-Prozess hätte besser gepasst, aber da hätte natürlich die Hautfarbe nicht gestimmt)

 
 




Dazu auch: Tweets vom Bruder
http://edition.cnn.com/2013/03/27/us/florida-zimmerman-brother-tweets
Robert Zimmerman Jr., the brother of the man who shot and killed 17-year-old
Trayvon Martin, apologized for his controversial and offensive tweets.
In one, Zimmerman juxtaposed a photograph of Martin with one of 17-year-old
De'Marquise Elkins, one of two teenagers charged with killing a baby in Georgia.
Both Elkins and Martin appear to be flipping off the camera.
"A picture speaks a thousand words. Any questions?" the tweet reads.
In another tweet, Zimmerman writes: "Lib media shld ask if what these2 black
teens did 2 a woman&baby is the reason ppl think blacks mightB risky."



"Krieg gegen Weihnachten":
Wo von Texas aus gesehen "links" ist

Der Gouverneur von Texas, Rick Perry, war einer der Bewerber um die Kandidatur der Republikaner für die Präsidentschaftswahl im November 2012.
Perry bezeichnete Präsident Obama als "a member of the left", ein "Mitglied der Linken". Er fand, Obama hätte im Weißen Haus zu wenig Christbäume aufgestellt, er führe einen Krieg gegen religiöse Traditionen. Über diesen Vorwurf berichtete CNN mit der Überschrift "War on Christmas", Krieg gegen Weihnachten.

http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/am-fittesten-sind-die-millionare.html



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ALEC

Die Lobby-Gruppe ALEC (American Legislative Exchange Council) sponserte das “Stand-Your-Ground” Gesetz, wonach es zunaechst kein Gerichtsverfahren zur Aufklaerung der Toetung von Trayvon Martin geben sollte.
http://www.thenation.com/article/167014/exposed-corporations-behind-law-may-let-trayvon-martins-killer-go-free#

Exposed: The Corporations Behind the Law That May Let Trayvon Martin's Killer Go Free
Here's what we know about the groups that help fund ALEC, the organization that drafted the law that keeps Trayvon Martin’s killer free.Suzanne Merkelson, March 23, 2012 It’s been widely reported today that the American Legislative Exchange Council (ALEC), the shadowy corporate front group that unites state lawmakers with corporations to pass state laws favorable to corporate interests, helped pass the law that might allow Trayvon Martin’s killer, George Zimmerman, to escape prosecution. Florida’s “Stand Your Ground” […] is just one of many state laws that is nearly identical to ALEC’s model Castle Doctrine Act. The Florida senator who introduced the law, Durell Peadon, was also a member of ALEC. The law passed in 2005.According to the Center for Media and Democracy, 98 percent of ALEC’s revenues come from corporations, corporate trade groups, and corporate foundations. Each member pays annual fees of between $7,000 and $25,000. ALEC is also supplemented by direct grants. We don’t know all the details about all of ALEC’s funders and members. Here’s a partial list of what we do know about the corporations and foundations who helped fund the group that drafted the law that keeps Trayvon Martin’s killer free — and put more guns on our streets:ALEC received $1.4 million in grants from ExxonMobil from 1998-2009.It has also received grants from two Koch family-backed foundations: Charles G. Koch Foundation, the Claude R. Lambe Foundation.ALEC has received grant money from the billionaire conservative and American Spectator publisher Richard Mellon Scaife‘s Allegheny Foundation and the Coors family’s Castle Rock Foundation.ALEC’s Private Enterprise Board members include executives from Bayer Corp., GlaxoSmithKline, Centerpoint360, Reynolds American, Wal-Mart Stores, Johnson & Johnson, PhRMA, American Bail Coalition, Kraft Foods, Inc., Pfizer Inc., DIAGEO, AT&T, Reed Elsevier, Inc., Peabody Energy, UPS, Koch Companies Public Sector, LLC, Altria Client Services, ExxonMobil, Salt River Project, and State Farm Insurance Co. Coca Cola also recently had an executive on ALEC’s board.According to reporting by my colleague, Lee Fang, ALEC’s 38th Annual Meeting was funded by corporations including BP, Takeda Pharmaceutical, Allergan, Altria, Bayer, Chevron, Peabody, Shell, UnitedHealthcare, Visa, FedEx, Louisiana Seafood, UPS, Amazon.com, Chesapeake Energy, ConocoPhillips, Dow, Gulf States Toyota, International Paper, TimeWarner, Wellpoint, HP, Lilly, Merck, USAA, and Walgreens (the full list available here).The first item in ALEC’s mission statement is:… to advance the Jeffersonian principles of free markets, limited government, federalism, and individual liberty, through a nonpartisan public-private partnership of America’s state legislators, members of the private sector, the federal government, and general public.Individual liberty is one thing when it comes to protecting your home or your children. It’s quite another when it means gunning down a teenager armed only with Skittles in his father’s neighborhood. ALEC is the same group behind laws that harm workers, health, and safety, and behind the “Voter ID” law that makes it harder for low-income people, communities of color, the disabled and elderly, and others to vote. Now we know ALEC wrote the law that might let Trayvon Martin’s killer walk free. How much longer will the large corporations behind ALEC harm the communities in which they do business by funding the group’s reckless agenda?

March 23, 2012 curiousbutwithvalues 1 comment
Thanks for an insightful article.
I lived in one of those nice but pretentious gated communities in Florida. I had a crazy racist neighbor show up with a gun at my door late one night because our pool filter was making too much noise. I warned some solicitors that they should be careful how they approached some of the houses...as they could be shot and killed before questions are asked. They did not believe me. Now I hope they do! […] 


Koch-Brüder: Siehe auch
http://guttmensch.blogspot.com/2012/08/romney-und-ryan.html



Deutschsprachiger Bericht ueber ALEC
(gefunden 14.05.2013)

Lobbyismus: Mit Gesetzen gegen das linke Amerika | ZEIT ONLINE | 09.09.2011
http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-09/usa-lobby-alec

Eine Vereinigung konservativer Volksvertreter entwirft erfolgreich
Gesetzesvorlagen für die US-Bundesstaaten – unter fleißiger Mithilfe von
Großkonzernen. [...]


Wenig bekannt, aber wirkungsmächtig, ist Alec mit 2.000 konservativen
Volksvertretern aus allen 50 US-Bundesstaaten die nach eigenen Angaben "größte
Vereinigung bundesstaatlicher Abgeordneter in den USA". Und wären nicht vor

Kurzem bislang geheim gehaltene Alec-Akten an die Öffentlichkeit gelangt, wüsste
man auch nicht viel mehr über diese Organisation.
Man trifft sich bei Alec bereits seit 1973. Selbsternannter Zweck dieser
Abgeordnetenrunde ist der inhaltliche Austausch zwischen Gesetzgebern. Der
Council präsentiert sich dabei als fleißige Organisation, jedes Jahr würde man
"an die tausend Gesetzesvorlagen", sogenannte model-bills, formulieren, die dann
über die Volksvertreter in den Parlamenten der Bundesstaaten zur Abstimmung
gestellt werden.

Jedoch blieben Details über diese Vorgänge bisher stets im Dunkeln. Alec
konferiert vorzugsweise hinter verschlossenen Türen, nur Mitglieder kennen die
Gesetze, die auf Alec-Entwürfen basieren. Ebenso unbekannt war, wer sich
eigentlich hinter den "Mitgliedern aus der Privatwirtschaft" verbarg, mit denen
der Rat nach eigenen Angaben in einer "dynamischen Partnerschaft"
zusammenarbeitet. Doch inzwischen ist Licht ins Dunkel gekommen. Ein anonymes
Mitglied der Organisation hat Hunderte geheimer Dokumente an das US-Magazin The
Nation und das Center für Media and Democracy weitergegeben. Die Unterlagen, die
auf alecexposed.org einsehbar sind, offenbaren das dunkle Szenario eines
Systems, dessen Methoden die Prinzipien der Demokratie zu unterwandern drohen.[...]


Die Gruppe konservativer Politiker, die Alec vor fast vier Jahrzehnten in Chicago
ins Leben rief, hatte sich zum Ziel gesetzt, ein neoliberales Gegengewicht zum
progressiven Schub aufzubauen, den das Land seit Franklin D. Roosevelts New Deal
aus Wirtschafts- und Sozialreformen durchfuhr.

"Wir sind Radikale, die die Machtstrukturen des Landes umstürzen wollen,“ sagte
Paul Weyrich, Gründungsmitglied und Galionsfigur der neuen Rechten Jahre später.
Und als zentralen Bestandteil für den Erfolg eines neoliberalen Umschwungs sah
man die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft. [...]

Das ganze Ausmaß dieser Partnerschaft zeigen die nun öffentlich gewordenen
Mitgliederlisten. Insgesamt 300 Großkonzerne gehören Alec demnach an, darunter
Schwergewichte wie ExxonMobil, Wal-Mart, Amazon, Philip Morris, Bayer und der
Finanzier der Tea-Party-Bewegung, Koch Industries. Die Mitgliedergebühren der
Firmen von jährlich bis zu 25.000 US-Dollar sowie hoch dotierte Spenden machen
98 Prozent des Council-Budgets aus. Die Beträge der Politiker betragen gerade
einmal die restlichen zwei Prozent des Haushalts.

Im Gegenzug für ihre Investitionen erhalten die Unternehmen Einfluss und
Abstimmungsrecht, beim Formulieren und Abstimmen der Gesetzesvorlagen, zitiert
Lisa Graves, Direktorin des Center for Media and Democracy, Passagen aus einem
internen PR-Dokument des Councils. Entsprechend eindeutig ist die Sprache der
geleakten Gesetzesentwürfe: wirtschaftliche Deregulierung, Steuererleichterung
für Konzerne, das Aufheben von Umweltbeschlüssen, Privatisierung öffentlicher
Schulen und Gefängnisse, Maßnahmen gegen den Einfluss von Gewerkschaften.



Siehe auch

ALEC Exposed
http://alecexposed.org/wiki/ALEC_Exposed
ALEC ROCK
http://www.youtube.com/watch?v=NXUPDAMc_6o&feature=player_embedded
"25 states use identical language in "stand your ground law" 
http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&v=JtKnnCOIpvY&NR=1
ALEC Pulls Back Support for “Stand Your Ground” Laws
http://www.youtube.com/watch?v=d66tz44E34A
A Reporter's Guide to the "State Policy Network"
http://theglobalrealm.com/2013/04/11/a-reporters-guide-to-the-state-policy-network/

UNITED STATES OF ALEC
http://www.youtube.com/watch?v=Q0CaOhS7wJg


________


Mark Traina, Schulpsychologe in Louisiana – wesentlich beteiligt an Entscheidungen, welche Kinder in Sonderschulen kommen sollten – sendete Twitter-Botschaften wie diese (am 14. Januar 2012):

Young Black Thugs who won’t follow the law need be put down not incarcerated. Put down like the Dogs they are!
(Junge schwarze Streuner, die sich nicht an das Gesetz halten wollen, gehören umgelegt, nicht eingesperrt. Umgelegt wie die Hunde, die sie sind!)

http://hinterlandgazette.com/2012/05/louisiana-school-psychologist-mark-traina-fire-racist-tweets-black-thugs-follow-law-put.html ;
http://thinkprogress.org/justice/2012/05/22/488506/black-thugs-traina-splc/?mobile=nc ;


Was solche Gefuehle schuert, sind auch Internet-Legenden wie der “Erfahrungsbericht” eines nicht weiter identizierbaren Lehrers mit dem Allerweltsnamen Christopher Jackson, in die Welt gesetzt von American Renaissance. (Das ist ein dem Pioneer Fund nahestehendes Propagandaforum fuer Eugenik und gegen “Rassenvermischung”, erwaehnt z.B. auf dem Post “Foerderung und Finanzierung eugenischer Publikationen”; http://guttmensch.blogspot.com/2011/06/forderung-und-finanzierung-der-eugenik.html).

What it's really like to  teach black students” kursiert seit 2009 durch zahlreiche Internet-Foren, seit 2011 auch in deutscher Uebersetzung, “Was es heißt schwarze Schüler zu unterrichten”. Zum Beispiel: Englisch auf (na, klar) “Stormfront”; Deutsch auf “As der Schwerter” (mit dem Zusatz “Ein weißer Lehrer spricht Klartext”).

http://schwertasblog.wordpress.com/2011/08/10/ein-weiser-lehrer-spricht-klartext/#more-10344 ;
http://www.stormfront.org/forum/blogs/u64037-e3298/


Zweimal “Stormfront”:
Zufallsfund bei der Suche zum Wiederfinden des o.g. Artikels (im englischsprachigen Original) auf der bekannten rechtsextremistischen Webseite “Stormfront”: Eine Webseite aus Grossbritannien ebenfalls mit dem Namen “Stormfront”:
Apple Solution Expert in Education
With locations nationwide, we’re your local Apple Expert.
http://www.stormfront.co.uk/education/
Was die Kinder da wohl lernen, abgesehen von Apple-Anwendungen?


Es handelt sich um ein Propagandastueck mit nicht ueberpruefbarem Wahrheitsgehalt. Die Methode scheint zu sein, dass reale oder realitaets-aehnliche Episoden (wenn auch nicht unbedingt alle vom Schreiber selbst erlebt) gemischt wurden mit verschaerfenden, verdichtenden und frei erfundenen Elementen. Dadurch wird ein Bezugsrahmen gesetzt, in den frustrierende Alltagserfahrungen so eingeordnet werden koennen, dass sich, wer dafuer anfaellig ist, schnell in eine Stimmung von “Weiss-gegen-Schwarz” bringen laesst.
Unterricht fuer Kinder “abgehaengter” Bevoelkerungsgruppen ist eine grosse Herausforderung fuer Lehrer; das hat (in Deutschland) z.B. auch Philip Oprong Spenner erfahren. Aber er ist darueber offenbar nicht zum Rassisten geworden – sondern traegt dazu bei, Kindern eine Chance zu geben. (http://guttmensch.blogspot.com/2012/07/sarrazins-alte-leier-und-mal-eine.html)


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ALEC-Gruender Paul Weyrich war mit William S. Lind auch ein Propagandist der Idee vom Kampf gegen den "Kulturmarxismus", gegen den der Norwegen-Attentaeter Anders Behring Breivik zu kaempfen meinte. (Moeglicherweise erfand er den Begriff.)

http://guttmensch.blogspot.com/2011/08/gegen-den-kulturmarxismus-glaubte-der.html


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“Kriminalbiologie” in den Koepfen

Es scheint, dass Vorstellungen von “Kriminalbiologie”, wie sie 1938 zu Zeiten des Gruendungskongresses der “Internationalen Akademie fuer gerichtliche und soziale Medizin” in Bonn 1938 (*) als internationaler Standard galten,  auch und gerade in den USA in vielen Koepfen noch gegenwaertig sind.


Den Argumenten der Verteidigung Zimmermans und vieler Kommentaren in Internet-Foren nach koennte man meinen, es ginge darum, ob Trayvon Martin, der zweifellos unbewaffnet war und von Zimmerman mit dem Gewehr verfolgt wurde (bevor er angeblich in Notwehr getoetet wurde), vom Typ her doch ein Mensch mit irgendwie kriminellen Eigenschaften sei, die Zimmerman ihm habe ansehen koennen. Nicht erst fuer das kommende Gerichtsverfahren, sondern schon bei der Frage, ob es rechtens gewesen sei, gegen Zimmerman ueberhaupt Anklage zu erheben, spielte diese Art von Argumentation eine wesentliche Rolle. Dahinter steht nur knapp verhuellt der Grundgedanke, dass unabhaengig davon, ob der Getoetete in dem Moment nun gerade eine Gefahr dargestellt habe oder nicht, die Toetung in “Notwehr” berechtigt sei, wenn es sich bei ihm um ein schaedliches oder unnuetzes Element gehandelt haette. Es koennte sein, dass das Verfahren zumindest unterschwellig in die Richtung gehen wird, ob Trayvon Martin nun ein guter Junge gewesen sei, oder ob er es “verdient” habe, erschossen zu werden.

Haeufig liest man, die telefonische Anweisung der Polizei an Zimmerman, “We don’t need you to do that” (wir brauchen es nicht, dass Sie die Person verfolgen) sei gegenstandslos. Da haette einem die Polizei nichts vorzuschreiben, ist das Argument, man wuerde ja schliesslich in einem freien Land leben (und koennte daher mit dem Gewehr verfolgen wen man wolle). Dabei wird voellig ausgelassen, dass es ja gar nicht darum geht, ob die Anweisung ein “Befehl” war und die Polizei einem freien Buerger etwas befehlen kann, sondern darum, ob die Begruendung “Notwehr” stichhaltig ist.

Auch bemerkenswert: Die Tatsache, dass auf Martins Mobiltelefon ein Bild von einer Smith & Wesson gefunden wurde, wird mit anzunehmenden kriminellen Neigungen in Verbindung gebracht – waehrend Waffenbegeisterung doch von der einflussreichen National Rifle Association (NRA) und Supermaerkten wie Wal-mart, die rosafarbene Gewehre der Marke My First Rifle fuer kleine Maedchen vertreiben, geradezu als Teil des amerikanischen Selbstverstaendnisses gepflegt wird.

Ein Kommentator fragte, ob nicht Zimmerman ebenfalls als “Black” anzusehen sei, da er wohl einen Urgrossvater habe, der “Black” sei. Ein anderer musste ihn erst darauf aufmerksam machen, dass das “one drop” thing (“Eintropfending”; gemeint ist die “ Eintropfenregel”, one drop rule, wonach jeder, der auch nur einen Tropfen “Negerblut” in sich habe, ein “Neger” sei) schon eine ganze Weile abgeschafft ist. (**)

**Zur “Eintropfenregel” auf diesem Blog”: Siehe Abschnitt zu Earnest Sevier Cox auf dem Post
http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/scientific-racism-wissenschaftlicher.html

Internet-Forum mit “typischem” Schlagabtausch zum Fall Martin/ Zimmerman” (Stand 25.05.2013):
http://usnews.nbcnews.com/_news/2013/05/25/18496890-zimmermans-lawyers-say-trayvon-martin-argued-with-friend-was-angry-on-night-of-shooting