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Samstag, 1. Juni 2013

Drei Generationen Sarrazin: Zeitzeugen der Eugenik-Bewegung

Goldstandard: Die eigene Familie
Bildquelle:
http://en.wikipedia.org/wiki/Good_Delivery
In guter eugenischer Tradition nimmt Thilo Sarrazin die eigene Famile ("die westfälische Familie Sarrazin, der ich entstamme"; DSSA) als Goldstandard für das, was gesellschaftlich gut und erstrebenswert ist. So hielt es schon Francis Galton, Autor des von Sarrazin gelobten Werkes "Hereditary Genius" und Begründer der Eugenik-Ideologie. Auch wenn Sarrazin letzlich wenig Genaues über seine Herkunftsfamilie preisgegeben hat, halte ich es vor diesem Hintergrund dennoch nicht für indiskret, der Frage nachzugehen, welche Rolle familiäres "Erbe" - nicht mit den Genen, aber mit nostalgischen Erinnerungen und mit einem besonderen Stolz auf Herkunft und Familientradition weitergegeben - bei der Bildung seiner Thesen gespielt haben könnte.

Sarrazin nennt zwar den Gründungsvater der Eugenik, Francis Galton, ehrfürchtig als Referenz und scheut auch vor dem Gebrauch der Begriffe "eugenisch" und "dysgenisch" nicht zurück. Aber er lässt aus, dass "Eugenik" eine Generation vor seiner eigenen in Deutschland "Rassenhygiene" hieß - und dass sie auch damals schon aus den Lehren Galtons schöpfte, vermittelt von der Generation zuvor.

Im Folgenden fasse ich zusammen, was ich an Informationen und Anhaltspunkten über die Zeitzeugenschaft von Thilo Sarrazin,  Hans Christian Sarrazin und Gregor Sarrazin im Zusammenhang mit der Ideologie der Eugenik bisher gefunden, z.T. auch schon in anderen Posts notiert habe. Ich fange mit einem groben Gerüst an und ergänze nach und nach.

  • Denn dieses scheint die Hauptaufgabe der Biographie zu sein, den Menschen in seinen Zeitverhältnissen darzustellen und zu zeigen, inwiefern ihm das Ganze widerstrebt, inwiefern es ihn begünstigt, wie er sich eine Welt- und Menschenansicht daraus gebildet und wie er sie, wenn er Künstler, Dichter, Schriftsteller ist, wieder nach außen abgespiegelt. Hierzu wird aber ein kaum Erreichbares gefordert, daß nämlich das Individuum sich und sein Jahrhundert kenne, sich, inwiefern es unter allen Umständen dasselbe geblieben, das Jahrhundert, als welches sowohl den Willigen als Unwilligen mit sich fortreißt, bestimmt und bildet, dergestalt daß man wohl sagen kann, ein jeder, nur zehn Jahre früher oder später geboren, dürfte, was seine eigene Bildung und die Wirkung nach außen betrifft, ein ganz anderer geworden sein.
    -
    Goethe, Dichtung und Wahrheit


Thilo Sarrazin (* 12. Februar 1945)

Thilo Sarrazin ist ein Zeitzeuge und Mitwirkender des Wiederbelebens der Eugenik, die in Deutschland "Rassenhygiene" hieß und nach Kriegsende 1945 zu Recht als diskreditiert galt.

Er führt eine Vielfalt von Problemen, wie Arbeitslosigkeit und Abhängigkeit von Sozialleistungen, mangelnde Wettbewerbsfähigkeit, Missstände an den Schulen und eine als zunehmend wahrgenommene Kriminalität auf drei Grundprobleme zurück:
  1. Schrumpfende Bevölkerungszahl und damit einhergende Vergreisung der "autochthonen Deutschen" (des Teils der Bevölkerung, den er als deutsch anerkennt),
  2. Überproportionale Fortpflanzung der Unterschicht und damit der Untüchtigen, und unterproportionale Fortpflanzung der Tüchtigen, Intelligenten,
  3. Zuwanderung aus den falschen Ländern; d.h. Ländern mit hohem muslimischem Bevölkerungsanteil; geographisch aus dem "nahen und mittleren Osten sowie aus Afrika" (dass dies nicht deckungsgleich ist, lässt er außer Acht - bis auf die Ausnahme, die er für Juden macht).
Diese Einteilung entspricht klar nachvollziehbar der Einteilung des NS Aktionsprogramms für "Volksgesundheit", das von NS Ärzteführer Wagner auf dem Nürnberger Reichsparteitag 1934 präsentiert wurde.
Sie entspricht aber auch der Einteilung, die eine Generation zuvor der britische Labour-Politiker Sidney Webb (1859 -1947), ein Anhänger der von Francis Galton begründeten Eugenik-Ideologie, vorgenommen hatte.  
http://guttmensch.blogspot.com/2013/05/english-please-2.html ;
http://guttmensch.blogspot.com/2013/03/sarrazins-thesen-zusammenfassung.html

Sarrazin lobt den schwedischen Sozialdemokraten Gunnar Myrdal (1898-1987), der "schon in den 1930er Jahren" die richtigen Erkenntnisse gehabt habe. (Myrdal setzte sich, dem Zeitgeist entsprechend, in Schweden "erfolgreich" für ein heute diskreditiertes und als Schandfleck der Sozialdemokratie angesehenes Programm von Zwangsterilisationen ein, was Sarrazin allerdings nicht ausdrücklich erwähnt.)

Mehrere der wissenschaftlichen Gewährsleute, auf die sich Thilo Sarrazin in DSSA bezieht, stehen dem 1937 in den USA gegründeten, seinerzeit Nazi-freundlichen “Pioneer Fund” nahe, der sich nach wie vor der Förderung der Eugenik-Ideologie widmet. Eine vom Pioneer Fund finanzierte Vierteljahresschrift, Mankind Quarterly, hat (Jahrzehnte nach Otmar von Verschuer) wieder einen deutschen Mitherausgeber: Volkmar Weiss, Thilo Sarrazins maßgeblichen Vordenker.http://guttmensch.blogspot.com/2011/06/forderung-und-finanzierung-der-eugenik.html



"Mein Vater war ein Goethe-Kenner
und daher bin ich mit einer großen Ausstattung
von Goethe-Zitaten ins Leben gegangen. …
Zum Beispiel … : Man könnte erzogene Kinder
gebären, wenn die Eltern erzogener wären.
Oder: Dreimal glücklich sind diejenigen zu
preisen, die ihre Geburt sogleich über die
unteren Stufen der Menschheit hinaushebt."

– Thilo Sarrazin ( http://guttmensch.blogspot.com/
2012/03/mehr-zum-thema-nostalgie.html
).
Goethes Gesammelte Werke studiert?
Oder eine ganz spezielle kleine Auswahl –
wie die aus dem Verlag J. F. Lehmanns,
der den Rassenstaat herbeischreiben half?
http://www.goethezeitportal.de/wissen/illustrationen/
karl-bauer-dichterquartett.html



Hans-Christian Sarrazin (* 1914)

Der Arzt-Schriftsteller Hans Christian Sarrazin (Vorname sowohl mit als auch ohne Bindestrich zu finden) ist der Vater von Thilo Sarrazin. Als Arzt und langjähriger "Gutachter für die Sozialgerichte" ist er ein Zeitzeuge der radikalen Umsetzung der Eugenik-Ideologie (unter der Bezeichnung Rassenhygiene) in der Zeit des NS und der Nachkriegs-Karrieren von Ideologen der Rassenideologie.


Aus dem Klappentext des Gedichtbands “Ahorndekade” von Hans Christian Sarrazin (Vater von Thilo Sarrazin), Laumann-Verlag Dülmen, 1993:(Hervorhebungen von mir)

Hans Christian Sarrazin … begann 1934 mit dem Studium der Gemanistik, die er nach einigen Semestern mit der Medizin vertauschte. … Truppenarzt in Frankreich und Italien … Leiter der sozialmedizinischen Abteilung eines Knappschaftskrankenhauses und, bis heute, ärztlicher Gutachter für die Sozialgerichte. … Den ersten Druck eines Gedichtes besorgte 1937 Paul Fechter in der Deutschen Allgemeinen Zeitung. …”

 
Bemerkenwert ist u.a. seine Verbindung mit dem Publizisten Paul Fechter in der NS Zeit und in den Nachkriegsjahren.
Zu Fechters Kreisen gehörten u.a. die Schriftsteller Arthur Moeller van den Bruck (Schöpfer des Begriffs “Drittes Reich”), Hans Grimm (“Volk ohne Raum”), Agnes Miegel und der aus Hofgeismar stammende Journalist Joachim Günther. Letzterer schrieb auch unter dem Pseudonym Joachim Siering; ob ein Verwandtschaftsverhältnis mit dem Rassenideologen Hans F. K. Günther besteht, ist unbekannt. Erwähnenswert ist Joachim Günther auch unter dem Aspekt, dass Bezüge zum historischen Hofgeismarkreis (gegründet 1923) nahe liegen. Dort fanden sich junge Sozialdemokraten vom rechten Rand der SPD, die von der Ideologie der Eugenik angetan waren und später z.T. eine “Querfront” mit der aufkommenden NSDAP bildeten. Vor einigen Jahren gründete eine Splittergruppe rechtsorientierter Jusos in Leipzig einen neuen “Hofgeismarkreis”, der an den historischen ausdrücklich anschließen soll, und von dem sich die SPD nur milde distanzierte. http://guttmensch.blogspot.com/2013/03/du-bist-nichts-dein-volk-ist-alles-der.html

Hans Christian Sarrazin hat in der Zeit des NS hin und wieder etwas von ihm Geschriebenes in einer der gleichgeschalteten Zeitungen unterbringen können – soweit bekannt, nur unpolitische, harmlose Gedichte.
Konnte er sich als junger Arzt und Möchtegern-Schriftsteller der großen Nachfrage nach “Fachsoldaten des Dritten Reichs”, von denen sein Mentor Paul Fechter schwärmte, entziehen; wollte er es überhaupt? Kannte er andere schreibende Ärzte seiner Zeit, hat er sich mit ihnen ausgetauscht, war er von ihnen beeinflusst? Hat er mit oder ohne Namensnennung an weiteren Publikationen selbst mitgewirkt?
Erwähnenswert aus der Zunft der für ein breiteres Publikum schreibenden Ärzte erscheint mir z.B. Heinz Weiss, Mitverfasser des 1933 erschienenen “Almanach der nationalsozialistischen Revolution, herausgegeben von Oberpräsident Wilhelm Kube, unter Mitarbeit von Willi Bischoff und Dr. Heinz Weiss”. Ich nehme an, dass er identisch ist mit Heinz Weiss, Vater von Thilo Sarrazins Ideengeber Volkmar Weiss. Über ihn schrieb Volkmar Weiss: “Mein Vater war der hauptamtliche Bannführer der Hitlerjugend von Zwickau.” Dazu sollte man auch noch wissen, dass Zwickau schon vor der “Machtergreifung” der Nationalsozialisten eine Spielwiese eugenischer Ideen war (Stichwort “Lex Zwickau”). An der Entstehung des Gesetzentwurfs “Lex Zwickau” (zur Einführung von Zwangssterilisationen angeblich geistig Minderwertiger) waren US-Eugeniker wesentlich beteiligt – allen voran Harry Laughlin, später dem 1937 von Wicliffe Draper gegründeten Pioneer Fund verbunden. 

Es ist deshalb nicht weit hergeholt, sich zu fragen, ob die Verbindung von Volkmar Weiss zum Pioneer Fund schon in der 2. Generation besteht.

Weiter ist gut möglich, dass die gegenseitige Wertschätzung der schrift-stellerischen Arbeit von Volkmar Weiss und Thilo Sarrazin schon bei ihren Vätern Heinz Weiss und Hans Christian Sarrazin bestand, ob sie sich nun auch persönlich kannten oder nicht.
  • Als Arzt an einem Knappschaftskrankenhaus (wahrscheinlich Recklinghausen, in der NS-Zeit ein medizinisches Zentrum fuer die Unfruchtbarmachung mit Röntgenstrahlen *) und durch seine Gutachter-Taetigkeit ist Hans Christian Sarrazin sicherlich mit der Fragestellung “Zwangssterilisationen – Wohltat oder NS Unrecht?” konfrontiert gewesen. Ob und wie er sich dazu im Familienkreis äußerte, wissen wir nicht.
* Siehe auch Stichwort "Gustav Schulteauf diesem Blog; z.B. in Post und Kommentaren auf http://guttmensch.blogspot.com/2013/02/zwangssterilisationen-wohltat-oder-ns.html

  • Wer 1993 im Alter von fast 80 Jahren auf jahrzehntelange Tätigkeit als “Leiter der Sozialmedizinischen Abteilung eines Knappschaftskrankenhauses” und “ärztlicher Gutachter für die Sozialgerichte” zurückblicken konnte, wird während seiner Laufbahn sicher auch zu Fragen der Entschädigung für Zwangssterilisierte konsultiert worden sein. Wenn diese Tätigkeiten bis in die Zeit vor 1945 zurückreichen sollten, dürften solche Funktionen es auch mit sich gebracht haben, an Entscheidungen über die Unfruchtbarmachung z.B. für schwachsinnig gehaltener Menschen selbst mitzuwirken. Personelle Kontinuitäten beim Kreis der herangezogenen Gutachter waren nicht selten; siehe z.B. Stichwort “Villinger” auf diesem Blog. - Gerade Knappschaftskrankenhäuser waren ein wichtiger Teil der “Fürsorgestrukturen”, die in der Nazi-Zeit in den Dienst der “Rassenhygiene” gestellt worden waren. Beispiel Recklinghausen: ...
http://guttmensch.blogspot.com/2012/03/mehr-zum-thema-nostalgie.html


Besuchte Hans Christian Sarrazin die "Führerschule der deutschen
Ärzteschaft” in Alt-Rehse, Mecklenburg? Ich halte dies für wahrscheinlich; siehe http://guttmensch.blogspot.com/2013/02/stoff-aus-den-fuehrerschulen.html

Das Thema Zwangssterilisationen spielt auch bei Thilo Sarrazin eine Rolle, wenn auch nur angedeutet durch den anerkennenden Hinweis auf Gunnar Myrdals Engagement für "Bevölkerungsqualität" (s.o.). 




Gregor Sarrazin

(13. Mai 1857  - 3. November 1915)

Thilo Sarrazin erwähnte gelegentlich seine “englische Großmutter”; ihren Namen nannte er meines Wissens nicht. Eine Reihe von Anhaltspunkten deutet darauf hin, dass der Shakespeare-Forscher Gregor Sarrazin und seine Frau Frances, geb. Stearne, trotz des in dem Fall hohen Vateralters die Eltern des früh verwaisten Vaters von Thilo Sarrazin, des Arzt-Dichters Hans-Christian Sarrazin, sein könnten. Gregor Sarrazin wäre dann also Thilo Sarrazins Großvater väterlicherseits.
In einigen Quellen ist "Gregor" noch mit dem zweiten Vornamen "Ignatz" ergänzt, also "Gregor Ignatz Sarrazin".

Einer Fußnote zu seinem Nachruf in der Fachzeitschrift Anglia (1916) ist zu entnehmen, Gregor Sarrazin solle "dazu geneigt haben, unsympathische züge des modernen englischen volkscharakters aus übergreifen des keltischen elements zu erklären".
http://www.archive.org/stream/angliazeitschrif27halluoft/angliazeitschrif27halluoft_djvu.txt ;
http://guttmensch.blogspot.com/2012/03/mehr-zum-thema-nostalgie.html

Über seinen Anglisten-Kollegen und Bundesbruder in der Burschenschaft Rheinfranken, Karl Friedrich Schemann, hatte Gregor Sarrazin wahrscheinlich Verbindung zu dem Rassenideologen und Gobineau-Übersetzer Karl Ludwig Schemann (1852-1938), der zum Bayreuther Kreis um Richard Wagner und dessen Schwiegersohn Houston Stewart Chamberlain gehörte.
Siehe Kommentar „Merkzettel Soziale Netzwerke“ zu dem Post „Bayreuther Kreis und Wiener Guido-von-List-Gesellschaft: Eugenik, Esoterik und Herrenmenschen-Ideologie“



Zweifellos hatte der deutsche Shakespeare-Forscher Gregor Sarrazin, der an der Universität Breslau englische Philologie unterrichtete, Mitherausgeber der Zeitschrift Anglia war und die Tochter eines Londoner Kaufmanns geheiratet hatte, Kontakt zu intellektuellen Kreisen im Vereinigten Königreich.
Die Annahme liegt nahe, dass er von der in seiner Zeit popularisierten Eugenik beeinflusst war und mit einigen ihrer Propagandisten auf beiden Seiten des Ärmelkanals in Verbindung stand.


Francis Galton (1822-1911) und sein “Apostel” Karl Pearson (1857-1936) suchten und unterhielten  den Kontakt zu Personen und Netzwerken, die bei der Verbreitung der Eugenik-Ideologie über die Grenzen des Vereinigten Königreichs hinaus, ganz besonders in den USA und in Deutschland, behilflich sein konnten. Zu ihren wichtigsten Kontakten in Deutschland gehörten Alfred Ploetz (1860-1940) und Eugen Fischer (1874-1947).
Eine enge Zusammenarbeit bestand zwischen Francis Galton und dem deutsch-britischen Zoologen und Eugeniker Albert C.L.G. Günther (1830-1914).http://guttmensch.blogspot.com/2011/12/fuhrungsbegabte-familien-besondere-gene.html
Ob dieser mit Hans F. K. Günther und/ oder mit Joachim Günther (s.o.) verwandt ist, konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen. Dass zumindest Hans F. K. Günther aber von ihm wusste und sich dafür interessierte, ob eine Verwandtschaft besteht, ist mehr als wahrscheinlich.

Galton, der mit seinem Werk über die Erblichkeit der Geniehaftigkeit, Hereditary Genius, den Grundstein zu seiner Eugenik-Ideologie gelegt hatte, war Shakespeare-Fan. Er wird wohl gewusst haben, dass der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe Shakespeare als ein Vorbild betrachtet und als “Genie” gerühmt hatte. An den Werken eines deutschen Shakespeare-Forschers dürfte er durchaus interessiert gewesen sein – und dieser vor allem an seinen. Eines seiner (Galtons) bekanntesten, heute noch gebräuchlichen Schlagworte lautet Nature versus Nurture, wörtlich “Natur gegen Nähren” (als sei nicht auch das Nähren Teil der Natur); im Deutschen meist übersetzt mit „Natur oder Kultur“.
Es wird angenommen, dass Galton durch Shakespeares Drama The Tempest („Der Sturm“) zu diesem Schlagwort inspiriert wurde. In diesem Stück lamentiert Prospero, Herzog von Mailand, über seinen rebellischen Diener Caliban:
A devil …, a born devil, on whose nature / Nurture can never stick.” (In der
Übersetzung von Christoph Martin Wieland: “Ein Teufel ist dieser Caliban, ein gebohrner Teufel, an dessen Natur keine Erziehung haftet; an dem alle meine Mühe, Mühe wie man an einen Menschen wendet, verlohren, gänzlich verlohren ist.”)Hinweis auf die Herkunft des Schlagworts Nature versus Nurture in: Measure for measure -The strange science of Francis Galton, Jim Holt (The New Yorker, January 24/31, 2005)http://www-fourier.ujf-grenoble.fr/~dpiau/mat414-07/07galton.pdf


Deutsche Übersetzung der zitierten Stelle in Shakespeare’s “Der Sturm” gefunden auf
http://gutenberg.spiegel.de/buch/2163/17






Geburtshaus des Feldherrn Erich Ludendorff
auf dem Gelände des Gutes Kruszewnia (bei Posen), heute in Polen.
Das Gut gehörte zeitweise der von Westfalen aus in Westpreußen
angesiedelten Familie Sarrazin. Von einem "Rittergut" bei Posen stammt
Gregor Sarrazin. 

http://studiengruppe.blogspot.com/search?q=sarrazin ;http://books.google.com/books/about/Stammbaum_der_westfaelischen_Familie_Sar.html?id=7k3UPgAACAAJ&redir_esc=y



 
Siehe auch Otto Sarrazin, Urgroßonkel von Thilo Sarrazin, auf
 

36 Kommentare:

  1. Punkte fuer den Merkzettel

    Verschuer ("Mankind Quarterly") war in der NS Zeit, neben anderen massgeblichen Funktionen, Herausgeber der Beilage zum Deutschen Aerzteblatt "Der Erbarzt".

    Thilo Sarrazin erwaehnte in einem Interview, sein Vater sei ein Goethe-Fan, und er habe von ihm einen Schatz an Goethe-Zitaten uebernommen. Dann nannte er ausgerechnet zwei Zitate, die so klingen, als wuerden sie die Eugenik-Ideologie unterstuetzen.
    Siehe den Post "Mehr zum Thema Nostalgie" und den Post ueber Fuehrerschulen/ Fuehrerschule der deutschen Aerzteschaft.

    Ein Unterstuetzer der US Eugenik-Bewegung hiess auch Goethe - kommt auf diesem Blog schon vor; ich muss die Stelle noch einmal nachsehen.
    (Die Idee von der Erblichkeit des "Genius" duerfte ihm besonders plausibel erschienen sein.)

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    1. Vorname Thilo - nach Thilo von Trotha, Mitarbeiter Alfred Rosenbergs?

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  2. 3x Guenther (als Nachname)

    Albert C.L.G. Günther
    Hans F.K. Günther
    Joachim Günther

    Alle 3 mit der Ideologie der Eugenik/ Rassenhygiene verbunden.

    Keine Information ueber eventuelle Verwandtschaftsbeziehungen.

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    1. Hans F.K. Günther, Nazi-"Rassepapst",
      wurde von dem Verleger J. F. Lehmann (s. auch Gedichtband "Der nationale Goethe", Abb. im Post), als Autor "entdeckt" und aufgebaut.

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  3. Gutsbesitzer Sarrazin soll Kruszewnia abgeben und sich ein anderes Gut aussuchen (1941)

    Von der Webseite "Studiengruppe Naturalismus"
    Gekürzt und hier ohne die Fußnoten und Quellenhinweise wiedergegeben (Weiteres siehe unter dem Link http://studiengruppe.blogspot.com/search?q=sarrazin)

    21. Januar 2013
    Von Gutsnachbarn zu "Geistesnachbarn"?
    Stammen Thilo Sarrazin und Erich Ludendorff von demselben Gutshof in der Provinz Posen?

    ... Im Jahr 1941 machte sich ein enger Mitarbeiter von Joseph Goebbels im Propagandaministerium, ein Alfred-Ingmar Berndt (1905 - 1945), Hoffnungen auf ein Gut im "Wartheland" (wie es damals hieß). Nämlich auf das Gut Dornbach bei Samter. ...

    Nun, im Jahr 1941 wurde von Seiten des Reichsstatthalters Arthur Greiser (1897 - 1946) in diesem Zusammenhang das folgende Schreiben versandt ...:

    Lieber Parteigenosse Berndt!
    Vielen Dank für Ihr Schreiben vom 1. September. ... Ich darf Ihnen auf Ihr Schreiben folgendes erwidern:
    Von einer Anweisung des Reichsführers SS als Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums oder des Reichsernährungsministers und Reichsbauernführers oder des Führers selbst, Ihnen das Gut Dornbach bei Samter zu übertragen oder zur Übertragung nach dem Kriege vorzubehalten, ist weder meinen Dienststellen noch mir etwas bekannt. ...
    Sie argumentieren weiterhin in Ihrem Brief vom 1. damit, daß das Gut Dornbach dem 25-jährigen Gutsbesitzer Sarrazin übereignet werden soll. Dieses ist ein Irrtum Ihrerseits. …
    Folgende Tatsache liegt vor:
    Der ruhmreiche Feldherr Ludendorff ist in Kruszewnia bei Posen geboren. Kruszewnia ist seit beinahe 100 Jahren im Besitz der Familie Sarrazin. ... Der Führer persönlich hat den Wunsch, das Gut Kruszewnia der Familie Ludendorff... zum Geschenk zu machen. Dieser Wunsch des Führers ist trotz meiner Hinweise auf die Verdienste der Familie Sarrazin zum Befehl geworden. ... [Es ist vorgesehen, die Familie] Sarrazin wegen ihrer politischen, völkischen und wirtschaftlichen Einstellung und Fähigkeiten sehr großzügig zu behandeln und ihr das Recht zu geben, sich einen anständigen Betrieb im Warthegau als Ausgleich für Kruszewnia auszusuchen. Von diesem Recht macht zur Zeit der Inhaber von Kruszewnia, ein über 60 Jahre alter Herr Sarrazin, Gebrauch und schlägt u. a. auch Dornbach vor. ...
    Ich rate Ihnen dringend ab, mit dieser Frage an den Führer persönlich heranzutreten ...
    Mit den besten Grüßen und Heil Hitler! Ihr Greiser

    ...

    Seit beinahe hundert Jahren also ist das Gut Kruschewnia damals schon im Besitz der Familie Sarrazin gewesen. Das würde heißen, daß dieses Besitzverhältnis nur unterbrochen worden war durch den Kauf des Gutes um 1860 herum durch Wilhelm Ludendorff, den Vater Erich Ludendorffs, und daß es durch den Verkauf desselben nach 1871 wieder hergestellt werden konnte. Das Gut wurde von der Familie Ludendorff nach dem Krieg von 1870/71 verkauft, um ein größeres in Pommern zu kaufen, wohin die Familie dann übersiedelte. ...
    Spätestens 1881 wird ein Ignaz Sarrazin (1847 - 1934) als Gutsbesitzer von Kruszewnia genannt (Google Bücher). Von ihm gibt es aus dem Jahr 1887 auch eine "Patentschrift einer Neuerung an Pflanzlochmaschinen" (DHM). Auf dem Friedhof der nahegelegenen Ortschaft Schwersenz gibt es eine "Ruhestätte der Familie Sarrazin". In deren Krypta liegen begraben:
    Clemens Sarrazin - geb. 12.1.1876 in Kruszewnia, gest. 25.5. 1907 in Zerniki
    Maria Sarrazin geb. Versen - geb. 12.3.1849 in Marienburg, gest. 13.10.1901 in Kruszewnia
    Ignatz Sarrazin - geb. 21.9.1847 in Engar, gest. 4.10.1934 in Kruszewnia
    Hermann Sarrazin - geb. 10.5.1880 in Kruszewnia, gest. 15.1.1919 in Zerniki
    ...

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    1. (Weiter von der Webseite "Studiengruppe Naturalismus")

      Auf diesem Gut nun war am 4. April 1940 der Geburtstag Erich Ludendorffs gefeiert worden. ... Über einen ... Verlags-Rundbrief von Mathilde Ludendorff ... vom 15. September 1940 heißt es ...:
      In einem Nachsatz wird noch eine Berichtigung … über die Geburtstätte Erich Ludendorffs gebracht. Danach leitet ein Herr Inspektor Lutterbeck seit 1905 das Gut Ludendorff. Er ist Deutscher aus Westfalen. Auch der jüngere Verwalter ist Volksdeutscher. Der Besitzer des Gutes ist ein Herr Sarrazin. Er wohnt auf einem Nachbargut und war von der Feier zu spät verständigt worden. Durch ein Versehen ist auch Fräulein Sarrazin der Zeitpunkt der geplanten Feier nicht bekannt gegeben worden.

      Stammt also nun womöglich die Familie von Thilo Sarrazin von dort? Überall in der Presse wurde berichtet, daß Thilo Sarrazin am 12. Februar 1945 in Gera "auf der Flucht" geboren worden sei, und daß seine Mutter aus einer westpreußischen Gutsbesitzerfamilie stammen würde. ...

      Im Jahr 1941 schreibt Arthur Greiser von einem "25-jährigen Gutsbesitzer". Zu jenem Zeitpunkt war [Thilo Sarrazins Vater] Hans Christian Sarrazin zwar schon 27 Jahre alt. Aber auf die zwei Jahre wird es den Briefschreibern womöglich nicht angekommen sein.
      Was hier zusammengetragen worden ist, können nur Vermutungen sein und Anregungen zum Weiterforschen.

      Das alles wäre dann aber vielleicht nicht nur um seiner selbst willen interessant. Denn der kirchenfreie, letztlich naturalistische Denkansatz von Thilo Sarrazin … weist in den Grundzügen mancherlei Gemeinsamkeiten mit dem naturalistischen Denkansatz von Erich und Mathilde Ludendorff auf. - Von Gutsnachbarn also sozusagen zu Geistesnachbarn? ...

      http://studiengruppe.blogspot.com/search?q=sarrazin

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  4. Gregor Sarrazin (1857 - 1915) ist geboren "zu Graz in der Provinz Posen als Sohn des Rittergutspächters Hermann Sarrazin. Durch Hauslehrer vorgebildet, genoss er ... den Unterricht des Gymnasiums zu Lissa. ..."

    (s. Nachruf in Anglia, 1916; Link im Post)

    http://www.archive.org/stream/angliazeitschrif27halluoft/angliazeitschrif27halluoft_djvu.txt

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  5. Westfalenhof war Anfang der 1930er Jahre ein Wohnort in der ehemaligen Gemeinde Rederitz im Kreis Deutsch Krone in der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen. Bei der Verwaltungsreform am 1. Oktober 1938 kam der Kreis Deutsch Krone und damit auch der Wohnort Westfalenhof an die Provinz Pommern.

    http://westfalenhof.rederitz.kreis-deutsch-krone.de/

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    1. Posen, 23. Juni 1940
      Nach Verschleppung zu Tode gekommen
      Rittmeister a. D. Max Stich
      Falenfeld (Turkowo)
      Zuckerfabrik Opalenitza
      komm. Verwalter: Sarrazin, Westfalenhof
      Direktor: Pfeiffer, Opalenitza

      http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?p=408491

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  6. Gauleuter Arthur Greiser kümmerte sich darum, dass die Familie Ludendorff das Geburtshaus des Feldherrn „vom Führer geschenkt“ bekam, und dass die Familie Sarrazin, die es zu der Zeit besaß, mit einem anderen Gut entschädigt wurde, das sie sich unter mehreren Optionen aussuchen konnte.

    Auch Greiser selbst bekam sein Geburtshaus 1942 „vom Führer geschenkt“: s. unten, Ausschnitt aus der Litzmannstadter Zeitung vom 4. Juni 1942. Viel hatte er nicht mehr davon, denn kurz nach Kriegsende wurde er wegen der ihm vorgeworfenen maßgeblichen Rolle bei „Säuberungsaktionen“ von einem polnischen Gericht zum Tode verurteilt und hingerichtet.

    Aus der Litzmannstadter Zeitung, 1942

    Reichsschatzmeister Schwarz weilte an historischer Stätte #
    In Begleitung von Reichsstatthalter Gauleiter Greiser
    LZ. Litzmannstadt, 4. Juni

    Gestern um 20 Uhr traten Reichsschatzmeister der NSDAP, Franz Xaver S c h w a r z in Begleitung unseres Gauleiters und Reichsstatthalters Arthur G r e i s e r in Litzmannstadt ein. ...
    Litzmannstadt weiß die Ehre zu schätzen, die darin liegt, daß einer der ältesten und bewährtesten Weggenossen des Führers zu uns kommt. Unsere Straßen trugen reichen Fahnenschmuck, mit dem die deutsche Bevölkerung ihrer Freude über den hohen Besuch Ausdruck gab. ...
    Am letzten Tage seines Besuches besichtigte der Reichsschatzmeister Dienststellen und Einrichtungen der Gauhauptstadt Posen. Am Vormittag sah er sich mit dem Gauleiter zusammen das Rathaus an und trug sich in das Goldene Buch ein. Von Oberbürgermeister Schettler wurde er über die Entwickelung der Stadt unterrichtet. Bei dieser Gelegenheit erklärte er, daß Posen das modernste Parteiforum erhalten werde. Er gab weiter aus seiner persönlichen Kenntnis der Pläne des Führers Hinweise für die im Zusammenhang mit dem Parteigelände geplanten Bauten und übernahm deren finanzielle Sicherung. Danach stattete der Reichsschatzmeister einem Industriebetrieb einen Besuch ab und fuhr dann weiter ins Gaugebiet. ...
    Zu einer überaus eindrucksvollen Ehrung für den Gauleiter gestaltete sich der Besuch des Reichsschatzmeisters in der Geburtsstadt des Gauleiters Schroda. Der Reichsschatzmeister ließ sich vor das Geburtshaus des Gauleiters führen und richtete von dort aus an die deutsche Bevölkerung eine Ansprache, in der er sagte, es sei sein besonderer Wunsch gewesen, nachdem er die hervorragende Aufbauarbeit des Gauleiters im Warthegau gesehen habe, die Geburtsstätte dieses hochverdienten Mannes zu besuchen. Schroda müsse so gestaltet werden, wie es dieser Stadt als der Heimat des Gauleiters entspreche. Besonders die Parteibauten, die in dieser Stadt zu errichten sind, sollen ein Ausdruck der Treue und Dankbarkeit zum Gauleiter sein. Unter dem Jubel der Bevölkerung machte der Reichsschatzmeister das Geburtshaus des Gauleiters dem Parteigenossen Arthur Greiser zum Geschenk. Der Gauleiter dankte tief bewegt für diese einzigartige Ehrung und Anerkennung und sagte, daß er und seine Heimat das ihnen bezeugte Vertrauen als eine Verpflichtung ansehen, es durch die Tat zu bekräftigen.
    Auf der Weiterfahrt wurde der Reichsschatzmeister in jeder Ortschaft von der deutschen Bevölkerung jubelnd begrüßt. Wiederholt richtete der Reichsschatzineistcr Ansprachen an die Bevölkerung, in denen er zum Ausdruck brachte, daß er voll Bewunderung die Leistungen gesehen habe, die hier im Warthegau in so kurzer Zeit vollbracht worden sind. Er habe daraus die feste Uberzeugung gewonnen, daß der Gauleiter Arthur Greiser der Mann sei, den Auftrag des Führers so auszuführen, daß der Warthegau als das Tor zum weiten Ostraum einer der schönsten und besten Gaue des Großdeutschen Reiches werde.
    G. K.

    http://bc.wimbp.lodz.pl/Content/29054/Litzmannstadter+Zeitung+1942+kw+II+Nr+154.pdf

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    1. Korrektur: "Am ersten Tage seines Besuches" (nicht "am letzten ...")

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  7. Über Abebooks

    Model Nazi: Arthur Greiser and the Occupation of Western Poland
    Catherine Epstein
    Oxford University Press, UK, 2010

    Bookseller: The Book Depository (Guernsey, UK)

    Aus der Buchbeschreibung

    Model Nazi tells the story of Arthur Greiser, the man who initiated the Final Solution in Nazi-occupied Poland. Between 1939 and 1945, Greiser was the territorial leader of the Warthegau, an area of western Poland annexed to Nazi Germany. In an effort to make the Warthegau 'German,' Greiser introduced numerous cruel policies. He spearheaded an influx of hundreds of thousands of ethnic Germans. He segregated Germans from Poles, and introduced wide-ranging discriminatory measures against the Polish population. He refashioned the urban and natural landscape to make it 'German.' And even more chillingly, the first and longest standing ghetto, the largest forced labour program, and the first mass gassings of Jews in Nazi-occupied Europe were all initiated under Greiser's jurisdiction.
    Who was the man behind these dreadful policies? Catherine Epstein gives us a compelling biographical portrait of Greiser the man: his birth in the German-Polish borderlands, his rise to Nazi prominence in Danzig, his actions as party leader in the Warthegau, and his trial and execution in postwar Poland.Drawing on a remarkable array of German and Polish sources, she shows how nationalist obsessions, political jealousies, and personal insecurities shaped the policies of a man who held remarkable power in his Nazi fiefdom.
    Throughout, Epstein confronts a burning question of our age: why do individuals imagine genocide and ethnic cleansing to be solutions to political problems?

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  8. Noch zum Thema: Deutschland nach dem 1. Weltkrieg als Spielwiese der Eugenik-Ideologie
    - Aus dem Verzeichnis der "Laughlin Papers" -

    D-2-2:24 Sterilization Articles
    ...
    Notes for German sterilization paper
    ...
    German Population-and-Race Politics, from an address by Dr.
    Frick, Reichsminister for the Interior, before the first meeting of the Expert Council for Population-and-Race Politics held in Berlin, June 28, 1933, Translated from the German for the Eugenical News by A. Hellmer
    Publication Series of the Reich's Committee for Public Health Service, address by Dr. Wilhelm Frick, June 28, 1933
    ...

    http://library.truman.edu/manuscripts/laughlind-boxes.asp

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    1. Mehr aus den Laughlin Papers

      D-2-3:5Correspondence - C. G. Campbell

      Clipping, “U. S. Eugenist Hails Nazi Racial Policy,” New York Times, august 29, 1935
      “Race Betterment and Sterilization” by C. G. Campbell, Address delivered before the Social Service Club of Delaware at Wilmington, February 13, 1934
      Correspondence ▪ C. G. Campbell and Laughlin n.d. and 1934 (5) ▪ Jaques Cattell 1933-34 (2) ▪ J. H. Landman,1935 ▪ Waldemar Kaempffert, 1935

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    2. Tradition des Eugenik-Glaubens im Ingenieurwesen: Die "Edison Clippings" (aus den Laughlin Papers)

      D-2-1:8 Edison Clippings

      “Thomas Alva Edison…An Appreciation of Mr. Edison Based on Personal Acquaintance,” by Charles L. Edgar, Science 75:1933 (January 15, 1932)
      In re Edison bust
      Note for the Pedigree
      Handwritten notes for pedigree
      Clippings
      Correspondence 1932 ▪ Congressional Library ▪ Virginia F. Shryock for Laughlin to Thomas A. Edison Memorial Association ▪ Shryock to William Henry Meadowcroft ▪ Jessica L. Farnum ▪ P. PP. Caproni & Brother ▪ Paul L. Crabtree ▪ Mrs. Thomas A. Edison ▪ Engineering Associates ▪ William S. Barstow ▪ American Institute of Electrical Engineers

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    3. ... Das Wort "Ingenieur" kommt in DSSA (Deutschland schafft sich ab) gefuehlt auf jeder zweiten Seite vor. Hat Thilo Sarrazin hier auf generationenuebergreifende Denktraditionen zurueckgegriffen, die von dem Ingenieur, Unternehmer und Hobby-Eugeniker Edison stark mit beeinflusst waren?

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  9. Dr. Hans-Christian Sarrazin
    * 3. März 1914 in Speyer † 12. Oktober 2013 in Recklinghausen

    http://www.memoria-vestri.net/2013/10/hans-christian-sarrazin/

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  10. An der Verwaltungshochschule in Speyer hat Thilo Sarrazin einen Lehrauftrag. Speyer ist auch der Geburtsort seines Vaters Hans Christian Sarrazin. Dieser ist also (am 3. Maerz 1914) in der Kaiserstadt in der Pfalz zur Welt gekommen; nicht in Westfalen ("die westfaelische Familie Sarrazin, der ich entstamme" - Thilo Sarrazin) und nicht in Westpreussen, Heimat der Mutter Thilo Sarrazins und einer dort angesiedelten Familie Sarrazin mit moeglichen Wurzeln in Westfalen.
    Speyer kurz vor Ausbruch des 1. Weltkriegs - das war eine Stadt des Flugzeugbaus, die Ingenieure anlockte. Wegen der dort ansaessigen Lehrerbildungsanstalt duerfte sie auch fuer Philologen, wie den Anglizisten und Shakespeare-Forscher Gregor Sarrazin, Professor an der Universitaet Breslau, Aufgaben geboten haben, die ihn und seine englische Frau Frances eine Weile dort haetten festhalten koennen. Zumal Speyer auch Bezuege zu dem Mythos um Koenig Artus und die Ritter der Tafelrunde hatte - dies war ein populaeres Thema der englischen Philologie, mit dem sich auch Gregor Sarrazin beschaeftigte (z.B. in seinem Werk ueber den sagenumwobenen Ritter Wigamur).
    Der Geburtsort Speyer spricht nicht dagegen, dass Frances Sarrazin geb. Stearne, Ehefrau von Gregor Sarrazin, mit einiger Wahrscheinlichkeit die "englische Grossmutter" Thilo Sarrazins ist. Genaues kann aber nur die Familie selbst sagen.

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  11. Die Eugenik lag damals in der Luft

    Aus
    Beiblatt zu Anglia, 1915
    (Gregor Sarrazin war Mitarbeiter diese Fachzeitschrift fuer englische Philologie)

    An klarheit gewinnt McCabes darstellung, wenn er uns
    sagt, dafs zwei grofse probleme Shaw nacheinander beschäftigt
    haben, der Sozialismus und die eugenik (Eugenics). Als das
    zweite auf den plan trat, erblalste Shaws Interesse für den
    Sozialismus oder richtiger, der Sozialismus wurde dem gedanken
    der eugenik untergeordnet. Die eugenik lag damals in der
    luft, Shaw packte den gedanken gierig an und verwendete
    ihn zum ersten male in seinem Man and Superman (1903) ').
    Dem gedanken war er schon längst nachgegangen, doch hier
    hatte er ihn endlich in praktisch verwendbarer gestaltung
    vorgefunden. Seine theorie der drei Zeitalter, des glaubens,
    des Verstandes und des willens, wie er sie in seinem buche
    The Quintessence of Ibsenism (1891) ausgesprochen hatte 2),
    führte ihn allmählich auf das problem der eugenik hin. Nun
    verquickt er mit ihr die zeitalterlehre und die lehre von der
    lebenskraft. Es gibt zwei grundelemente, den stot'f und die
    lebenskraft {Life-Force), die der stoff zu lebewesen verarbeitet.

    1) Der begründer dieser bewegung ist dr. Francis Galton, ein yetter
    Darwins, der sich lange zeit mit den problem, wie die rasse durch bewiü'ste
    aoziale kontroUe der erzeugenden kräfte physisch imd geistig gehoben
    werden könnte, beschäftigte und 1905 an der Universität London ein
    'Felloiüship in National Eugenics' gründete. Gegenwärtig gibt es eine
    Eugenics Education Society, die in einer besonderen Zeitschrift The
    Eugenics Review ihre ideen verbreitet.

    ■•2) Auf die Wichtigkeit dieses buches habe ich kürzlich hingewiesen
    (Neuere Sprachen XXII, S. 670 ff.).

    http://booksnow2.scholarsportal.info/ebooks/oca4/2/angliazeitschrif26halluoft/angliazeitschrif26halluoft_djvu.txt

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  12. "Ein Schöpfer von Mustergütern: Ignatz Sarrazin (1847 bis 1934)"

    Lück, Kurt: Deutsche Gestalter und Ordner im Osten : In Verbindg mit d. Inst. f. Dt. Ostarbeit, Krakau. ... hrsg. v., Forschungen zur deutsch-polnischen Nachbarschaft im ostmitteleuropäischen Raum ; 3 Ostdeutsche Forschungen ; Bd. 12 2. erweiterte und letzte Auflage Posen : Histor. Ges. im Wartheland Leipzig : Hirzel, 1942. ...
    Inhalt:
    Bruno von Querfurt (970-1009) / Krakauer Bürger als Geldgeber und Gastgeber von Königen: Nikolaus Wirsing und seine Familie (14.Jahrhundert) ... / Ein Schöpfer von Mustergütern: Ignatz Sarrazin (1847 bis 1934)
    Dieses Buch wird von uns nur zur staatsbürgerlichen Aufklärung und zur Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen angeboten (§ 86, StGB)
    [SW: Geschichte, Deutschland, Preussen, polnisches Deutschtum, polnische Deutsche, Nationalsozialismus]

    Aus dem Angebot von
    Antikbuch24

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  13. Paul Fechter, Mentor von Hans Christian Sarrazin:
    Der Nazi-Ideologie nahe stehend?

    30.10.1963

    LEXIKON
    Wer Nazi war
    SCHRIFTSTELLER

    Dem Feuilletonisten Wolfgang Schwerbrock war es "des Guten zuviel". Allzu "beflissen und ausführlich", so rügte er vor Wochen in einer "FAZ" -Rezension, sei in dem- "Lexikon der Weltliteratur", das dieses Jahr im Stuttgarter Alfred Kröner Verlag erschienen ist, "in der Beurteilung der deutschen Schriftsteller der Gegenwart, vor allem in der Wertung biographischer Einzelheiten zwischen 1933 und 1945" verfahren worden*.

    Und Schwerbrock blieb nicht der einzige, der an dem lehrreichen Werk des Baltendeutschen Gero von Wilpert Anstoß nahm. Noch herberen Verdruß empfanden die deutschen Autoren Max Barthel, 69, und Sigmund Graff, 65, über Wilperts Bemühung, ein "legitmies Bedürfnis nach Information ... zu befriedigen": Sie machten dem erfolgreichen Buch - bereits ein halbes Jahr nach Erscheinen hat Kröner 10 000 Exemplare abgesetzt - und seinem 30jährigen Herausgeber den Prozeß.

    Der junge Editor und Cheflektor im Kröner Verlag nämlich hatte sich vorgenommen, "in ein solches Lexikon klipp und klar reinzuschreiben, wer Nazi war und wer nicht". So notiert er über

    - Hans Friedrich Blunck: "1933-35 Präsident der Reichsschrifttumskammer... zeitbedingt überschätzt";

    - Hermann Burte: "Bewußt völkischer Dichter eines germanischen Sendungsbewußtseins";

    - Paul Fechter: "Nähe zum Nationalsozialismus";

    - Ludwig Finckh: "Als Vorkämpfer der Ahnen- und Sippenforschung und durch sein Eintreten für Erneuerung des deutschen Volkstums im Dritten Reich genehm".

    Ähnlich lautet auch die Auskunft, die der junge Lexikograph über seine späteren Kritiker Barthel und Graff erteilt: Sigmund Graff wird als "Regierungsrat und Mitarbeiter des Reichsdramaturgen in Berlin" und als "Referent im Propagandaministerium" ausgewiesen; Max Barthel begann, laut Wilpert, "als stark revolutionär-sozialer Arbeiterdichter und Klassenkämpfer mit pazifistisch-kommunistischer Tendenz... schloß sich später dem Nationalsozialismus an, blieb jedoch Dichter".

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46172572.html

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  14. Eintrag im Westpreussen-Jahrbuch ueber Mechthild Sarrazin,
    Ehefrau von Hans Christian, Mutter von Thilo Sarrazin:

    "Sarrazin, Mechthild, geb. von Fischer, * 3. 4. 1920 in Parchau, Kreis Karthaus. Jugendzeit 1922 bis 1945 auf dem elterlichen Gut Zandersdorf, Kreis Konitz. Polnische Volksschule und Privatunterricht bis 1933. Besuch des Lyzeums in Bromberg bis 1934. Besuch des Altenburger Stifts (Thüringen) bis Obersekundarreife. 1937/38 Besuch der Viktoriaschule in Danzig. 1939 Kriegsdienstverpflichtung als Lehrerin in Konitz und Zandersdorf. 1940 Abitur am Helene-Lange-Gymnasium in Zoppot. 1940 bis 1942 Studium der Zoologie, Botanik und Geologie in Freiburg/Br. und Innsbruck. Nach dem Kriegstod zweier Brüder Abbruch des Studiums zwecks Eintritts in die elterliche Landwirtschaft. 1943 Heirat. Bis 1964 Hausfrau und Erziehung von vier Kindern. Ab 1964 künstlerische Ausbildung und Tätigkeit als Bildhauerin. Unterrichtstätigkeit im freien Plastizieren an einer Waldorfschule. Lebt in Recklinghausen/Ruhrgebiet. [2000]"

    Aus
    Westpreussen-Jahrbuch
    Band 1 - 52, (1950-2002)

    http://www.thorn-wpr.de/fqWJBVerABCDE.htm

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    1. "1940 bis 1942 Studium der Zoologie, Botanik und Geologie in Freiburg/Br. und Innsbruck"

      ... Wenn aus der Zeit noch ein paar Lehrbuecher ueber "Zoologie, Botanik und Geologie" in der Sarrazin'schen Wohnzimmer-Bibliothek gestanden haben, koennte auch dies einiges erklaeren.

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    2. Universität Innsbruck 1941:

      ... Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde sie im März 1941 auf Vorschlag des damaligen Rektors Raimund von Klebelsberg in Deutsche Alpenuniversität umbenannt. Es kam wie an allen Universitäten zu „Säuberungsaktionen“. ...
      http://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_Innsbruck

      Raimund von Klebelsberg, seinerzeit Rektor der Universität Innsbruck:

      Raimund von Klebelsberg (* 14. Dezember 1886 in Brixen; † 6. Juni 1967 in Innsbruck) war ein österreichischer Geologe und Hochgebirgsforscher. ...
      Klebelsberg war im Studienjahr 1933/34 und während der Zeit des Nationalsozialismus von 1942 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Rektor der Universität Innsbruck. Nach dem Krieg wurde er des Amtes enthoben und erst 1949 als ordentlicher Professor in aller Form mit voller Rehabilitierung wiederbestellt. ...
      Im Jahr 1981 wurde das Realgymnasium in Bozen nach Klebelsberg benannt. 1986 wies der Historiker Leopold Steurer auf die nationalsozialistische Vergangenheit des Namensgebers der Schule hin. Dieser hatte als Vorsitzender des DuÖAV den Anschluss Österreichs befürwortet und den Ausschluss jüdischer Bergsteiger gerechtfertigt. Bei seinem Antrag um die Aufnahme in die NSDAP im Mai 1938 hatte er als eigene Verdienste die Förderung junger nationalsozialistischer Wissenschaftler in Österreich angeführt. Nach erbittert geführten Debatten in den 1990er Jahren trennte sich die Schule 2000 vom Namen „Raimund von Klebelsberg“. ...
      http://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_von_Klebelsberg

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    3. Rektor der Universitaet Freiburg, wo Mechthild von Fischer 1940 u.a. Zoologie studierte, war von 1938 bis 1940 der Zoologe Otto Mangold.
      - http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Rektoren_der_Albert-Ludwigs-Universit%C3%A4t_Freiburg

      Weiteres ueber den Zoologen Mangold:

      "Von 1937 bis 1945 war Mangold als Nachfolger von Hans Spemann ordentlicher Professor für Zoologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo er von 1938 bis 1940 auch Rektor war. Daneben war er Vorstandsmitglied der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. Am 27. Juli 1942 gehörte er zu den Unterzeichnern eines Briefes an die Reichskanzlei, in dem der Vorstand alle staatlichen Maßnahmen angesichts „der ungeheuren Schärfe des Kampfes des Judentums gegen das deutsche Volk“ billigte.
      1945 wurde Mangold in Freiburg entlassen und mit Lehrverbot belegt. Ab 1946 war er Mitbegründer und Leiter der entwicklungsphysiologischen Abteilung und Direktor des Heiligenberg-Instituts für Experimentelle Biologie in Heiligenberg (Baden), eines Instituts, das unter der Schirmherrschaft des Fürstenhauses Fürstenberg eingerichtet worden war. 1953 erfolgte seine Emeritierung als Professor. [...]
      Die Gesellschaft für Entwicklungsbiologie verleiht für besondere Verdienste auf diesem biologischen Fachgebiet den Otto-Mangold-Preis."

      http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Mangold

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  15. Seite 13 zum AGOMWBW-Rundbrief Nr. 663 vom 15.12.2014
    zu A. c) Nachrufe, Totengedenken

    01) Mechthild Sarrazin †

    An 14. Oktober ist Mechthild Sarrazin, geb. von Fischer, im Alter von 94 Jahren in Recklinghausen gestorben.
    Sie wurde am 3. April 1920 in Parchau, im Kreis Karthaus, geboren. Im Jahr 1920 traten auch die Bestimmungen von Versailles in Kraft. So wurde Mechthild Sarrazins Lebensweg, wie der so vieler anderer in Westpreußen, von den Ereignissen der Nachkriegs- bzw. Zwischenkriegsjahre und der damals schwierigen Situation deutscher Familien geprägt. Aufgewachsen ist sie seit 1922 auf dem elterlichen Gut Zandersdorf im Kreis Konitz. In Konitz besuchte sie auch die polnische Volksschule, erhielt daneben Privatunterricht, auch im Zeichnen, wechselte dann 1933 nach Bromberg aufs Lyzeum, anschließend ins Altenburger Stift nach Thüringen und an die Viktoriaschule in Danzig, bevor sie 1940 ihr Abitur am Helene-Lange-Gymnasium in Zoppot ablegen konnte. Zuvor war sie noch als Lehrerin in Konitz und Zandersdorf kriegsdienstverpflichtet worden. Nach dem Abitur begann sie ein Studium der Zoologie, Botanik und Geologie in Freiburg und in Innsbruck, das sie aber abbrach, da zwei Brüder im Krieg gefallen waren und sie in den elterlichen Betrieb eintrat. 1943 heiratete sie. Circa 20 Jahre lang war sie v.a. mit der Erziehung der vier Kinder beschäftigt, bevor sie ihre künstlerische Ausbildung, die während der Schulzeit begonnen hatte, fortsetzte.
    Während der Vater 1946 im Lager Potulitz starb und der jüngste Bruder Detlev (später Heimatkreisvertreter von Konitz) noch einige Monate in Konitz Zwangsarbeit leisten musste, war Mechthild Sarrazin 1945 die Flucht gelungen und hatte sie über Thüringen, wo ihr ältester Sohn, Thilo, geboren wurde, nach Westfalen geführt. Über diese schwere Zeit sowie über eine Reise in die Heimat und nach Potulitz berichtete sie im Westpreußen-Jahrbuch Band 50. In Recklinghausen lebte dann nach gelungener Flucht auch ihre Mutter, Maria von Fischer, die sich in der Kommunalpolitik engagierte und schließlich der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe in Münster angehörte.
    Mitte der 60er Jahre setzte Mechthild Sarrazin ihre künstlerische Ausbildung fort, war als Bildhauerin tätig und gab Unterricht im Plastizieren. Sie nahm wiederholt an Bildhauerkursen teil, schuf aber auch eine Reihe von Aquarellen. Ihre Arbeiten, vor allem die Skulpturen, wurden mehrfach im Westpreußischen Landesmuseum gezeigt (1995, 1999, 2004), darunter Bronze-Skulpturen, die in einem aufwendigen Verfahren hergestellt werden. Diese Porträtplastiken zeigen Menschen aller Altersstufen, auch aus ihrer Familie. Besondere Motive waren spielende und musizierende Kinder. Die farbenfrohen Aquarelle, die ebenfalls ausgestellt wurden, entstanden in der Regel auf Urlaubsreisen. Zur Ausstellung von 2004 (im Westpreußischen Landesmuseum) gab es auch einen Katalog (Mechthild Sarrazin: Raum und Grenze. Skulpturen und Aquarelle. Dülmen 2003), der etliche Werke zusammenfasst und in dem es heißt, dass die Künstlerin zu vielen ihrer Werke wohl durch den Figurenreichtum in den Kirchen ihrer westpreußischen Heimat inspiriert wurde.
    Barbara Kämpfert, in: Der Westpreuße/Unser Danzig 12/2014

    http://www.ostmitteleuropa.de/AGOM_WBW-Rundbriefe/ABBV_141215_Rundbf-663_WBW_AGOM%20(Automatisch%20gespeichert).pdf

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  16. Maria von Fischer, Thilo Sarrazins Grossmutter muetterlicherseits:
    CDU-Abgeordnete in der Landschaftsversammlung aus Recklinghausen

    Beitrag aus DER WESTPREUSSE Nr. 12 – Dezemberausgabe v. 01.12.2007:
    Westpreußen-Kongress 2007
    Beziehungen zwischen Westfalen und Westpreußen

    Den besonderen Beziehungen Westpreußens zu seinem Patenland Westfalen ging der diesjährige Westpreußen-Kongress in seinen Vorträgen und Arbeitsgruppen nach. Er wurde nicht nur aus den Mitteln der Landsmannschaft Westpreußen finanziert, sondern auch durch das Bundesministerium des Innern, den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (über die Kulturreferentin für Westpreußen am Westpreußischen Landesmuseum) und die Stiftung Nordostdeutsches Kulturwerk. […]
    Bundesvorsitzender Hans-Jürgen Schuch hielt den ersten Vortrag des Kongresses, der gleichzeitig der öffentliche Vortrag der Copernicus-Vereinigung zu ihrer Mitgliederversammlung war. „Westfalen und Westpreußen. Von den Wurzeln im Mittelalter zur Patenschaft in der Gegenwart“ lautete sein Thema, das einen ersten Überblick über die vielfältigen Beziehungen der beiden Regionen im Laufe von Jahrhunderten geben sollte. […]
    Frühere Untersuchungen zum Thema seien eher im größeren Rahmen, z.B. der Ostsiedlung, vorgenommen worden, führte Schuch aus. Er nannte als Beispiele u.a. die Arbeit von Prof. Dr. Friedrich von Klocke, die 1940 in Münster vorgestellt wurde, „Westfalen und der deutsche Osten vom 12. bis 20. Jahrhundert“ und die Arbeit von dem Danziger Theodor Penner, die 1942 in Leipzig veröffentlicht wurde, „Untersuchung über die Herkunft der Stadtbewohner im Deutsch-Ordensland Preußen bis in die Zeit um 1400“. […]
    Schuch berichtete weiter über die Fachstelle Ostdeutsches Volkstum im Westfälischen Heimatbund, die in den 1950er Jahren entstand und auch einen Arbeitskreis „Westfalen und der deutsche Osten“ gebildet habe. […] Sicher habe das Bewusstsein um diese Beziehungen auch bei der Übernahme der Patenschaft durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe über die Landsmannschaft Westpreußen im Juni 1960 eine Rolle gespielt, so Schuch.
    Er verwies weiter auf Ortsnamen wie „Deutsch-Westphalen“ in Westpreußen, auf sowohl in Westpreußen wie in Westfalen auftretende Ortsnamen, auf Personennamen wie Timmermann, die auch im Münsterland verbreitet seien, oder auf Familien, die in beiden Regionen nachzuweisen sind, wie den Vater von Brigadegeneral Udo Ritgen, der aus Warburg in Westfalen stammte und in Westpreußen Güter besaß, so das Rittergut Adlig Bruch im Kreis Stuhm und das Rittergut Groß Falkenau im Kreis Rosenberg. […]
    Das westpreußische Landesmuseum in Münster-Wolbeck habe im Sommer 1993 unter seiner Leitung eine Ausstellung zum Thema „Die Hansestädte im Preußenland und Westfalen“ gezeigt, erläuterte Schuch, bei der den wechselseitigen Verbindungen nachgegangen worden sei. […]

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    1. Nach dem Zweiten Weltkrieg seien in Westfalen viele Flüchtlinge und Vertriebene auch aus Westpreußen aufgenommen worden, die dann beim Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Landes geholfen hätten.
      Auch hier nannte Schuch einige Persönlichkeiten als Beispiele. Darunter war auch Dr. Helmut Naunin aus Deutsch Eylau, der bei der Neuordnung der kommunalen Selbstverwaltung in Westfalen zum „Vater“ der Landschaftsverbände geworden sei. Ihm verdanke die Landsmannschaft Westpreußen die Patenschaftsübernahme durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Er erwähnte den Hertener Stadtdirektor Stanke, SPD-Abgeordneter in der Landschaftsversammlung, dessen Vater, ein Lehrer, 1920 seine Heimatstadt Graudenz innerhalb von 24 Stunden verlassen musste. Und er nannte die CDU-Abgeordnete in der Landschaftsversammlung aus Recklinghausen, Maria von Fischer, von Zandersdorf im Kreis Konitz (deren Sohn heute Konitzer Heimatkreisvertreter ist und gemeinsam mit seiner Schwester beim Vortrag anwesend war). Weiter nannte Schuch den Riesenburger Chemiker Ernst Kuss, der technischer Leiter der Duisburger Kupferhütte war, den Elbinger Erich Brost, der in Essen an der Gründung der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ beteiligt war oder den Elbinger Arthur Bunkowski, der später Ratsherr in Münster war. Auch Beispiele für Westfalen in Westpreußen nannte Schuch. […]

      http://www.westpreussen-online.de/html/westpreussen_kongress_2007_tei.html

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  17. Langjaehriger Heimatkreisvertreter fuer Konitz (Westpreussen):
    Detlev von Fischer, Onkel Thilo Sarrazins (Bruder der Mutter)

    "Außerdem zeichnete Bundesvorsitzender Siegfried Sieg zwei verdiente Westpreußen aus: den ehemaligen Konitzer Heimatkreisvertreter Dr. Detlev von Fischer (aus Zandersdorf Kr. Konitz), der von September 1999 an fast neun Jahre lang den Heimatkreis leitete, und den Vorsitzenden der deutschen Minderheit in Graudenz, Klemens Grabowski [...]
    Anschließend begann das Vortragsprogramm des Westpreußen-Kongresses 2008 [...]"
    Barbara Kämpfert

    http://www.westpreussen-online.de/html/westpreussen-kongress_2008.html

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  18. PERSONENSTAND DER LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT MÜNCHEN
    WINTER-HALBJAHR 1934/35

    VERZEICHNIS DER STUDIERENDEN
    Abkürzungen: F. = Forstwissenschaft, M. = Medizin, Ph. = Philosophie, Pha. = Pharmazie, R. = Rechte,
    St. = Staatswirtschaft, T. = Tierheilkunde, Th. = Theologie, Z. = Zahnheilkunde.


    Sarrazin Hans-Christian. Ph., Blütenstraße 14/1.


    http://epub.ub.uni-muenchen.de/9714/1/pvz_lmu_1934_35_wise.pdf

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    1. 7. Amt für Presse und Propaganda: WILHELM REISSMÜLLER, Leopoldstraße 55.
      a) Zeitschrift: WILHELM REISSMÜLLER, Leopoldstraße 55.
      b) Nachrichtendienst: FRANZ LASCHINGER, Blütenstraße 3/3 m. Stud. Phil. I.
      c) Funk und Film: KURT VAESEN, Stud. d. Phil., Theresienstraße, Pension Edelweiß.

      http://epub.ub.uni-muenchen.de/9714/1/pvz_lmu_1934_35_wise.pdf

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    2. Die Struktur der bayerischen Presse am 3. Juni 1934 ...
      by Franz Laschinger
      Publisher: München: Zeitungswiss. Vereinigung, 1936.
      Database: WorldCat

      http://www.worldcat.org/search?q=au%3ALaschinger%2C+Franz.&qt=hot_author

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  19. Verbindung zwischen Ludwig Schemann und NS "Rasse-Papst" Hans F. K. Günther

    Aus
    Kalliope-Verbund
    Online-Ansicht des Findbuchs Schemann NL 12 (Titel)

    Signatur: NL 12/1952 : Kasten 113
    Korrespondenz zwischen Hans F. K. Günther, Ludwig Schemann
    Freiburg/Breisgau, Skien, Uppsala, Jena u.a., 1921-1938. – 29 Br.,3 Br.abschr., 8 Poskt.. - Deutsch ; Korrespondenz ; Handschrift

    1506
    Signatur: NL 12/3471
    Brief von Konrad Guenther an Bertha Schemann

    http://kalliope-verbund.info/de/findingaid?fa.id=DE-611-BF-1611&lang=de&htmlFull=false&fq=gi.places.index%3A(%22M%C3%BCrzzuschlag%22)&lastparam=true

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  20. Der Bundesgerichtshof hat einen langen Streit beendet und dem Münchner Diederichs-Verlag die weitere Verbreitung des Buchs „Hexenjagd. Mein Schuldienst in Berlin“ von Ursula Sarrazin untersagt. Die inzwischen aus dem aktiven Schuldienst ausgeschiedene Sarrazin hat nach Überzeugung des Gerichts in ihrem Buch die Persönlichkeitsrechte eines Mädchens verletzt, indem sie es mit vollem Namen nannte und den Konflikt aus den Jahren 2007/08 mit ihrer Mutter um das Überspringen der zweiten Grundschulklasse schilderte.

    Auf die geschützte Freiheit der Kunst könne die Autorin sich nicht berufen, befand das Gericht, denn ihr Buch beanspruche, ein Bericht über nachprüfbare und belegbare Tatsachen zu sein, und gehe auch nicht darüber hinaus. Als Sarrazins Buch 2012 erschien, sei die klagende Schülerin „in einer besonders schutzwürdigen Phase ihrer Persönlichkeitsentwicklung“ gewesen: „Sie war 12 Jahre alt, gerade in die siebte Klasse einer weiterführenden Schule gekommen“ und habe sich als „Möchtegernüberspringerin“ geschildert gesehen. Das Mädchen habe eigentlich einen „gesteigerten Schutz“ genießen müssen, zu dem seine Lehrerin Sarrazin durch Verschwiegenheitspflicht auch angehalten gewesen wäre. ...

    Mechthild Küpper, FAZ

    http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/verbreitung-von-ursula-sarrazins-buch-hexenjagd-untersagt-13895905.html

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  21. "Merkel habe nur das Wohl der Welt im Blick, nicht aber das der eigenen Nation."
    FAZ ueber Aussage von Thilo Sarrazin

    20.04.2016, 11:49 Uhr | Politik

    http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/thilo-sarrazins-rechnet-mit-fluechtlingspolitik-ab-14188922.html

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  22. Moeller van den Bruck und die Hanseatische Verlagsanstalt

    Aus
    Schrecklich gut gemeint
    Wie schwierig es ist, mit Tafeln und Mahnmalen über die NS-Zeit aufzuklären. Sechs traurige Beispiele
    Von Benedikt Erenz
    ZEIT ONLINE, 22. Mai 2016

    Erklärt wird andernorts. Dafür gibt es die blauen Emailletafeln mit weißer Schrift zu den "Hamburger Bau- und Kulturdenkmalen" aus dem hochlöblichen Amt für Denkmalschutz, die sich überall an historischen Gebäuden finden.
    Auch in der Arkade des Brahmskontors vis-à-vis der Laeiszhalle in der Neustadt hängt eine. Bauherr des mächtigen Klotzes, so erfahren wir dort, sei Anfang der dreißiger Jahre der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband gewesen. Das klingt harmlos. Verschwiegen wird, dass dieser Verband eine Angestelltengewerkschaft war, die sich, fanatisch antidemokratisch und antisemitisch, schon früh dem Nationalsozialismus zuwandte. Zu seinen Funktionären gehörte der Bankkaufmann Albert Forster, der als Gauleiter von Danzig zu einem der brutalsten Massenmörder des Regimes wurde.

    Verschwiegen wird vor allem, dass hier die verbandseigene Hanseatische Verlagsanstalt ihren Sitz hatte, die völkisch-faschistische Autoren wie Arthur Moeller van den Bruck (Das Dritte Reich) und Ernst Jünger druckte und später mit dem NS-Juristen Carl Schmitt und Heinrich Himmlers SD zusammenarbeitete – ein Verlag mit "zentraler Brain-Trust-Funktion im NS-Staat", wie der Leipziger Buchwissenschaftler Siegfried Lokatis schreibt. Nicht der Erwähnung wert? Oder war nur die Tafel zu klein?

    http://www.zeit.de/2016/20/gedenken-nationalsozialismus-schlechte-mahnmale

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