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Montag, 25. April 2011

Nazi-Wissenschaftler: Intelligenzforschung bestätigt die Überlegenheit der nordischen Rasse (1937)

Sarrazin versucht in seinem Buch den Eindruck zu erwecken, die Nazis hätten von Intelligenztests als Maß für menschliche Tauglichkeit nichts gehalten, da auch jüdische Wissenschaftlicher an ihrer Entwicklung beteiligt waren.

Nachdem Sarrazin das Thema mit Bezug auf Francis Galton als „Vater der frühen Intelligenzforschung“ eingeführt hat

Francis Galton war der Erste, der sich - aufbauend auf Darwins Theorie zur Entstehung der Arten - mit der Entwicklung und Vererbung der menschlichen Intelligenz befasst hat. Er war der Vater der frühen Intelligenzforschung….“ (Sarrazin, Deutschland … 1. Aufl. 2010, Seiten 92-93)

fährt er fort:
Deutsche Wissenschaftler jüdischer Herkunft waren vor dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich an der Grundlegung der Intelligenzforschung beteiligt, etwa der Psychologe Wilhelm Stern (geb. 1871 in Berlin), … der …1912 den Begriff des Intelligenzquotienten prägte. Er emigrierte 1935 in die USA  
Der Psychologe Wilhelm Peters (geb. 1880 in Wien) untersuchte anhand von Zeugnissen den Zusammenhang zwischen den Schulleistungen von Eltern und Kindern sowie den Einfluss der Vererbung auf die geistige Leistung von Kindern. …. Peters musste am 28. April 1933 seinen Lehrstuhl in Erfurt räumen. …Für die deutschen Herrenmenschen war ein Intelligenztest, bei dem Juden mit 115 abschnitten, deutsche Herrenmenschen dagegen durchschnittlich nur mit 100, inakzeptabel…Ich bin auf die deutsch-jüdischen Ursprünge der Intelligenzforschung etwas näher eingegangen, weil die Diskussion der genetischen Komponente von Intelligenz häufig auf große emotionale Widerstände stößt.“ (Sarrazin, Deutschland … 1. Aufl. 2010, Seiten 96-97)

Er verschweigt jedoch (oder weiß nicht), was nicht zu seinen Theorien passt. In Wirklichkeit nutzten die Nazis Informationen aus den USA über dort durchgeführte Intelligenztests (die allerdings vor allem die Unterschiede in der Lebenswelt der Probanden abbildeten), um ihre auch in den USA populäre Theorie vom „nordischen Leistungsmenschen“ zu bestätigen. Auch ein positiver Bezug auf Peters fehlt in der Literatur der Nazi-Zeit zum Thema „Begabung“ durchaus nicht.

Dazu ein Auszug aus einer zeitgeschichtlichen Quelle:

Dr. Friedrich Reinöhl: Die Vererbung der geistigen Begabung. J.F. Lehmanns Verlag, München 1937

Bei der Auswahl der Textteile für diesen Blog habe ich festgestellt, dass der Text auch noch weitere Aspekte betrifft, die von Sarrazin angesprochen werden.
So heißt es z.B. an einer Stelle (S. 22) „… wenn das Merkmal in Inzuchtgebieten und bei Juden verbreiteter ist als sonst, so sind das Anzeichen für einen deckbaren Erbgang“ - d.h. wie Sarrazin den Türken unterstellt Reinöhl den Juden ganz beiläufig und selbstverständlich eine generell höhere Neigung zu Erbkrankheiten infolge von Inzucht. An einer anderen Stelle (s. 94) ist von der „biologischen Paarregel“, die Rede, wonach in der Ehe Gleiches zu Gleichem kommt – „Folge dieser Anziehung ist das Beharren der Höhenlage der Intelligenz in vielen Familien durch viele Geschlechterfolgen“ (bei Sarrazin „homogame Partnerwahl“).

Letztlich habe ich mich bei der Auswahl auf Textstellen beschränkt, die exemplarisch zeigen, dass die von Galton begründete und u.a. in den USA fortgeführte Intelligenzforschung, anders als von Sarrazin nahegelegt, in Nazi-Deutschland keineswegs verpönt war. Ich habe auch einige längere Zitate stehen lassen, um Einblicke in die aus heutiger Sicht sehr subjektiven, z.T. geradezu naiv erscheinenden Forschungsmethoden zu geben.
Wissenschaftler und Politiker der Nazi-Zeit nutzten Ergebnisse der Intelligenzforschung als ein Element der Rechtfertigung für die Klassifizierung von Menschen als „Höherwertige“ und „Minderwertige“. Diese Klassifizierung wurde auch in den USA vorgenommen und diente dort Entscheidungen über Einwanderung (zum Nachteil auch vieler Verfolgter des Nazi-Regimes) und Zwangssterilisation. In Deutschland führte sie auf die bekannte abschüssige Bahn, deren Erwähnung von vielen heute nur noch als Zumutung wahrgenommen wird.
Mit diesen Feststellungen soll der Anwendung moderner Intelligenz-Tests dort, wo sie ihre Anwendungsbereiche haben, nicht ihre Berechtigung abgesprochen werden. Über die Gefahren einer schrecklichen Vereinfachung sollte man sich jedoch mit der Behauptung, die Nazis hätten von Intelligenztests nichts wissen wollen, keinen Sand in die Augen streuen lassen.

Reinöhl, Seite 11
Der erste, der gründliche Untersuchungen über die Erblichkeit geistiger Anlagen durchführte, war Francis Galton (1822-84). Seine Arbeiten erstreckten sich hauptsächlich auf zwei Fragen. Er suchte einerseits durch umfassende Feststellungen über die Verwandten hervorragender Männer die Erblichkeit hoher Begabung nachzuweisen und andererseits durch Erhebungen über Zwillinge Umwelt- und Erbeinfluss gegeneinander abzuwägen. …“

Seiten 77-93
„Das Ziel Galtons war, die Zahl bedeutender Männer, die sich in der Verwandtschaft hervorragender Männer finden, zu ermitteln, um darauf auf die Erblichkeit hoher Fähigkeit zu schließen. Er legte den Maßstab für die Einreihung eines Mannes unter die Hervorragenden so an, daß in der Durchschnittsbevölkerung auf 4000 Erwachsene ein Hervorragender kommt. Es ist selbstverständlich im einzelnen Fall schwierig zu entscheiden, ob eine Person in diese Reihe einzuordnen ist oder nicht. Aber Galton hat seine Untersuchung mit aller Sorgfalt auf Grund der erreichbaren Berichte und Urkunden durchgeführt, so daß seine Ergebnisse Vertrauen verdienen. …(Die) gewaltige überdurchschnittliche Häufung hoher Begabung in der Verwandtschaft berühmter Männer muß ihren Grund in der durch die gleiche Abstammung begründeten Gleichheit des Erbguts haben. ….. Eine ähnliche Untersuchung hat Woods für Amerika durchgeführt. Er hat von 3500 bedeutenden Amerikanern die Verwandtschaft festgestellt …. (Die gefundene) Verhältniszahl ist zwar sehr viel kleiner als Galtons Zahlen. Auf jeden Fall beweist auch die Erhebung von Woods, daß die 3500 bedeutenden Amerikaner unter sich sehr viel mehr gemeinsames Erbgut haben als mit den übrigen Amerikanern, und daß ihre Gleichheit, die sich in überlegener Intelligenz und Leistung äußert, erblich verankert ist…
Unter den 110 Vorfahren Hegels, die in einer Arbeit zusammengestellt sind, kann nach Mollison für mindestens 48 mit Bestimmtheit gesagt werden, daß sie akademische Bildung besaßen. …
Die Umkehr zu diesen Untersuchungen bilden die Arbeiten, die Dr. C. Cox auf Termans Veranlassung durchgeführt hat. Sie suchte bei einigen hundert Männern von überragender Bedeutung zu ermitteln, welche geistigen Fähigkeiten sie in ihrer Jugend geoffenbart haben. .. Da die Unterlagen für die Schätzungen vielfach unvollständig und lückenhaft waren, nehmen die drei Bearbeiter an, daß der tatsächliche Intelligenzquotient zwischen 155 und 165 liegt. …. Die Ergebnisse von Cox sind … ein Beweis, daß die genialen Männer sich schon in frühester Jugend durch überlegene Intelligenz auszeichneten … Nach Termans Meinung ist die erziehliche öffentliche Fürsorge für die Begabtesten durchaus unzulänglich. … Terman hält es für wünschenswert, für 10-20 vom Tausend der Schülerschaft besondere Begabtenschulen einzurichten.
Das neue Deutschland trägt dem Bedürfnis weitgehend Rechnung, indem es für besonders Begabte Führerschulen der verschiedensten Art einrichtet. … Übrigens hat Terman bei seinen Untersuchungen an den 1000 überragenden Kindern festgestellt, daß sie den Nichtausgewählten nicht nur in der Intelligenz, sondern auch in Charaktereigenschaften wie Eifer, Zuverlässigkeit, Willensstärke, sozialer Anpassungs- und Hingabefähigkeit, an gesundem Menschenverstand, Geeignetheit als Führer und fast jedem anderen gewünschten Zug der Persönlichkeit durchschnittlich überlegen waren. …
Das Genie stellt den Gipfel menschlicher Begabung dar. … Biologisch kann das Genie nichts anderes sein als ein ausnahmsweis glückliches und günstiges Zusammentreffen vieler wertvoller Erbeinheiten, die dem Träger aus den verschiedenen Linien seiner Ahnen zufließen. …
W. Peters hat 1915 die … erwähnte umfassende Untersuchung über Schulzeugnisse von Eltern und Kindern, zum Teil auch Großeltern durchgeführt. … so gibt der Vergleich der Schulzeugnisse Anhaltspunkte für ihre Übereinstimmung bei Eltern und Kindern und damit für die Beurteilung der Erblichkeit. …“

Seiten 255-256
(Man könnte meinen, Sarrazin hätte hier abgeschrieben – bis auf den letzten Satz, wonach "unsere Regierung" die Maßnahmen zur Lösung der Aufgabe getroffen hat.)
„Aus allen diesen Untersuchungen geht mit Sicherheit hervor, daß in den gehobenen Schichten im ganzen die Intelligenzhöhe größer ist als in den niedrigen. Für den Biologen ist das eine Selbstverständlichkeit, weil die Auslese des Lebens diesen Erfolg haben muß. … Die gehobenen Schichten ergänzen sich immer wieder aus den unteren. … Das Aufsteigen begabter Kinder aus unteren Schichten entzieht diesen dauernd überdurchschnittlich Begabte. Diese müssen daher nach und nach an Begabung verarmen. … Was von oben herabsinkt, ist unterbegabt. Dieser Vorgang ist unbedenklich, so lange alle Schichten der Bevölkerung sich gleich stark fortpflanzen. Er ist aber eine Gefahr, ja er kann zum Verhängnis eines Volkes werden, wenn die Fortpflanzung in den oberen Schichten schwächer ist als in den unteren. Dann muß die Zahl der Höherbegabten im Verhältnis allmählich abnehmen und die Zahl der Geringbegabten wachsen. Die Gesamthöhenlage der Intelligenz und damit der Leistungsfähigkeit eines Volkes muß sinken. Dieser Gefahr sind heute alle Kulturvölker ausgesetzt. Es ist daher die wichtigste Aufgabe einer verantwortungsbewußten Staatsführung nicht bloß Maßnahmen zu treffen, die den zahlenmäßigen Bestand des Volkes sichern, sondern darauf Bedacht zu nehmen, daß die Fortpflanzung der gehobenen Schichten nicht unter, sondern über dem Durchschnitt liegt. Unsere Regierung kennt nicht nur diese Aufgabe, sondern hat auch wichtige Maßnahmen zu ihrer Lösung getroffen.“


Seiten 257-263
"Ergebnisse der Begabungsprüfung von 11 435 in Europa geborenen Rekruten des amerikanischen Heeres. (Aus Baur-Fischer-Lenz.)“ - Reinöhl, Die Vererbung der geistigen Begabung, Abb. 79 in der 1. Auflage (1937); identisch mit Abb. 85 in der 3. Auflage (1943)

Die Grafik zeigt eine Rangfolge der Ergebnisse von Intelligenztests, die an amerikanischen Rekruten europäischer Herkunft durchgeführt wurden. Die Ergebnisse wurden in "Intelligenzalter" ausgedrückt. Die Reihenfolge ist wie folgt (von „höher“ bis „niedriger“ begabt, Schreibweise wie in der Grafik; in Klammern die jeweils für das "Intelligenzalter" angegebenen Mittelwerte): England (14,9), Schottland (14,3), Holland (14,3), Deutschland (13,9), Dänemark (13,7), Schweden (13,3), Norwegen (13,0), Belgien (12,8), Irland, (12,3), Oesterreich (12,3), Türkei (12,0), Griechenland (11,9), Rußland (11,3), Italien (11,0), Polen (10,7).
„Die nordische Rasse ist den andern an Verstandesschärfe entschieden überlegen. Während des Weltkriegs wurden in Amerika bei sehr vielen Rekruten Intelligenzprüfungen durchgeführt. Die Ergebnisse wurden nach den Herkunftsländern der Rekruten zusammengestellt. Abb. 79 zeigt eine Darstellung der Ergebnisse. … Die Abbildung läßt ohne weiteres erkennen, daß die Rekruten umso bessere Prüfungsergebnisse aufweisen, je stärker in ihren Ursprungsländern die nordische Rasse vertreten ist. Frankreich und Spanien sind nicht vertreten, weil die Zahl der Rekruten, die aus diesen Ländern stammten, zu klein war. Da für die Auswanderung in den verschiedenen Ländern verschiedene Gründe maßgebend sind, darf man die Begabung der Rekruten nicht ohne weiteres der durchschnittlichen Begabung der Bevölkerung ihrer Herkunftsländer gleichsetzen.
Andere Untersuchungen führten zu gleichen Ergebnissen. In Amerika wurde festgestellt, daß die Männer, die hervorragende Stellungen eingenommen hatten, weit überwiegend aus Ländern stammten, in denen der Anteil der nordischen Rasse an der Bevölkerung groß ist.
... Lenz faßt sein Urteil über die Verstandesbegabung der nordischen Rasse dahin zusammen: ‚Ich glaube nicht, daß es übertrieben ist, wenn man sagt, daß die nordische Rasse hinsichtlich der geistigen Begabung (gemeint ist die Verstandesbegabung) an der Spitze der Menschheit marschiert.‘ Die Intelligenzunterschiede sind im Erbgut verankert.
… Der nordische Mensch zeichnet sich durch starken, stetigen, festen Willen aus. Daraus entspringen die Eigenschaften der Tatkraft, Beharrlichkeit, Pflichttreue. …“
… Eine starke Durchsetzung der auf deutschem Boden vereinigten Rassen mit nordischem Erbgut gibt der Einheitlichkeit Gepräge. So finden wir als gemeinsame erbliche Züge des deutschen Menschen: starke Aktivität, Glaube an die eigene Kraft, Wille zur Arbeit und unbedingter Einsatz für die Arbeit, Zähigkeit und Entschlossenheit, tiefes Gemüt u.a….
In der vorwiegend nordisch bestimmten Blutsgemeinschaft der auf deutschem Boden in deutscher Geschichte geformten Menschen ist deutsches Menschentum biologisch verwirklicht.
Der Weg zur inneren und äußeren Geschlossenheit unseres Volkes fordert neue Lebensordnungen. Das gemeinsame Erbgut kann nur die Grundlage bilden. Schaffen kann die Einheit nur die politische Tat. Uns zu einer dauernden Einheit im Fühlen und Wollen zusammenzuschweißen, ist die gewaltigste Aufgabe, die unserer Zeit vorbehalten ist. Sie kommt an geschichtlicher Bedeutung dem Größten gleich, was unser Volk je erlebt hat. Im Führer Adolf Hitler ist unser der Mann erstanden, der sie lösen wird. Wir freuen uns, Deutsche zu sein, und wollen das große Werden unserer Zeit bewußt und tätig miterleben.“

In der Literaturliste („Schrifttum) ist neben deutschen Zeitschriftentiteln auch das „Journal of Heredity, Washington“ genannt; etliche der genannten Artikel und Bücher sind englischsprachig.
Aufgeführt sind auch 3 Bücher von „Stern, W.“, darunter ein zusammen mit O. Wiegmann verfasstes: „Methodensammlung zur Intelligenzprüfung von Kindern und Jugendlichen, Leipzig 1926. Offenbar handelt es sich hier um den von Sarrazin genannten Psychologen Wilhelm Stern, der zusammen mit Wilhelm Peters (s.o.) als Beleg dafür dienen soll, dass die Nazis von Intelligenztests nichts wissen wollten.


Weitere Quellen über "wissenschaftlichen Rassismus" (unter anderen):

Zeitgeschichtliche Quellen: Veröffentlichungen aus der gleichen Serie im Lehmann-Verlag („Bücher über Erbkunde und Rassenpflege“), um 1937

Rassenpflege im völkischen Staat. Von Prof. Dr. M. Staemmler, Breslau.
„Staemmlers Buch ist dasjenige, das in volkstümlicher Form am eindringlichsten zum deutschen Menschen über seine Daseinsfragen spricht. Wer noch nicht ganz überzeugt sein sollte, dem macht diese meisterhaft geschriebene Schrift ganz klar, daß Geburtenrückgang und Verschlechterung der Erbanlagen eines Volkes seinen langsamen, aber sicheren Tod bedeuten. – NS.-Erzieher, Darmstadt“

Geburtenkrieg. Von Dr. Paul Danzer, in der Leitung des Reichsbundes der Kinderreichen.
„… Geburtenpolitik als Gesinnungspolitik, der Wille zum Kinde als Ergebnis nationalsozialistischer Gegenwartserkenntnis und Zukunftsverantwortung – das ist der Tenor der Schrift, die verdient, das Volksbuch zu werden. – Aus dem Urteil der parteiamtlichen NS.-Korrespondenz.“

Volk in Gefahr. Der Geburtenrückgang und seine Folgen für Deutschlands Zukunft. Herausgeg. Von Otto Helmut. Mit einem Schlußwort von Dr. Gütt, Min-Direktor im Reichsmin. d. Inn.

Rassen- und bevölkerungspolitisches Rüstzeug. Von Dr. Karin Magnussen.
„Diese Schrift ist bei der Gestaltung des rassenbiologischen Unterrichts entstanden. Sie bietet… den Stoff in einer großen Reihe von Zahlentabellen, denen kurze Erläuterungen folgen, reichhaltig und übersichtlich dar.“


Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933, nebst Ausführungsverordnungen. Mit medizinischen Beiträgen. … Kommentar von Ministerialdirektor Dr. A. Gütt, Prof. Dr. Rüdin und Dr. jur. Ruttke.

Blutschutz- und Ehegesundheitsgesetz. Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre und Gesetz zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Volkes nebst Durchführungsverordnungen sowie einschlägigen Bestimmungen. Dargestellt, medizinisch und juristisch erläutert von Ministerialdirektor Dr A. Gütt, Oberregierungsrat Dr. med. H. Linden, Amtsgerichtsrat Fr. Maßfeller.

Einführung in die Variations- und Erblichkeitsstatistik. Von Dr. phil. Erna Weber, Berlin. Mit einem Geleitwort von Dr. Fritz Lenz, Berlin.
„Das Werk führt den Vererbungsforscher sowie den Anthropologen und Konstitutionsforscher in diejenigen Methoden der mathematischen Statistik ein, deren sie zur Auswertung ihrer Befunde bedürfen.“

Gütt (beteiligt an "erbhygienischen" Gesetzen der Nazi-Zeit) und andere Autoren sind auch erwähnt in: Auf dem Weg zur biomächtigen Gesellschaft? Chancen und Risiken der Gentechnik, von Achim Bühl (Hrsg.), VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2009 
http://books.google.de/books?id=trmFeY-YZ3AC&printsec=frontcover#v=onepage&q&f=false

Über den „Pioneer Fund“ und die Finanzierung von Studien zur „wissenschaftlichen“ Untermauerung des Rassismus in den USA (Geschichte, Gegenwart, Kontinuitäten)

William H. Tucker: The funding of scientific racism: Wickliffe Draper and the Pioneer Fund. University of Illinois Press, 2007. - Bisher keine deutsche Übersetzung vorhanden.
Auszüge:
(Ermöglicht auch eine ergiebige Stichwortsuche, z.B. „Lynn“ – Richard Lynn ist eine der wichtigsten Referenzpersonen Sarrazins, oder „Cox“ – Reinöhl bezog sich ausgiebig auf Studien von Dr. C. Cox, die in Tuckers Buch mehrfach erwähnt wird, u.a. als Advokat von „Teutonic racial history“.

Als ein Beispiel aus einem anderen Gebiet, das zeigt, wie sehr die Quellen von Forschungsfinanzierung und die Interessen der Geldgeber auch renommierte Wissenschaftler beeinflussen können, hier ein SPIEGEL-Bericht von 2005 über den Einfluss der Tabakindustrie auf Forschung und Wissenschaftskommunikation zum Thema Rauchen.

Über die Geschichte der „Rassenforschung“ in den USA und ihre Bezüge zu Sklavenhaltung und Apartheid

„White vs. Black: Wissenschaftliche Argumente für die Rassentrennung in den USA“ von Robert van de Pol, Hauptseminararbeit an der Universität Zürich, 2005http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/109594.html
Zum  Standard-Werk von Madison Grant, Mitbegründer des Mythos von der “nordischen Rasse“

Artikel (in englischer Sprache) über das 1916 erschienene Buch von Madison Grant, “The Passing of the Great Race, or the racial basis of European History”
http://www.enotes.com/topic/The_Passing_of_the_Great_Race

"Madison Grant on the New Immigrants as Survival of the Unfit, 1918"
Original-Text von Madison Grant aus dem Jahr 1918 über die "neuen Immigranten" als "Survival of the Unfit", also "Überleben der Untauglichen" (vgl. Sarrazins Kritik, dass die Verhältnisse in Deutschland nicht dem "survival of the fittest" entsprächen); ins Internet gestellt von der Northern Illinois University.   "The prosperity that followed the war attracted hordes of newcomers who were welcomed by the native Americans to operate factories, build railroads and fill up the waste spaces-"developing the country" it was called. These new immigrants were no longer exclusively members of the Nordic race as were the earlier ones...  the new immigration ... contained a large and increasing number of the weak, the broken and the mentally crippled of all races drawn from the lowest stratum of the Mediterranean basin and the Balkans, together with hordes of the wretched, submerged populations of the Polish Ghettos. Our jails,
insane asylums and almshouses are filled with this human flotsam ..."

http://www3.niu.edu/~td0raf1/history261/Madison%20grant%20on%20the%20New%20Immigration.htm
s. auf diesem Blog auch die Rassismus-Kritik von Julian Huxley, der Grants Opus "The Passing of the Great Race" ausdrücklich erwähnt

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Kurz-Dokumenarfilme über den Versuch der Nazis, eine “Herrenrasse“ zu schaffen  und „Minderwertige“ zu eliminieren (Kommentare in englischer Sprache)
u..a.
„Nazi’s quest for  the master race“
u.a. über Heinrich Himmler und die Stiftung „Ahnenerbe“ (zur "wissenschaftlichen Erforschung der arischen Rasse"), "rassische Aristokratie" - es findet sich auch wieder der Vergleich der Menschheit mit einem Baum

„National Socialism: The enemy of the Aryan man“
„Der Feind des arischen Menschen“: Die Probleme der Zeit wurden dem Wirken einer „minderwertigen Rasse“ zugeschrieben, den Juden. – Wagner hatte die Juden für unfähig zu höherer Spiritualität erklärt…Das Eugenik-Programm (erwähnt bei 01:55) wurde ausgeweitet, um die Juden biologisch zu isolieren… die Bewegung der „Rassenhygiene“ nahm Fahrt auf…

„How Nazis are living today“
Satire über die Schwierigkeiten heutiger Nazis, in die Gesellschaft integriert zu werden – ist das nicht Diskriminierung, und sollte man ihnen nicht mehr entgegen kommen?

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"Aus den Bemerkungen Hitlers über andere Völker sei hier nur hervorgehoben, wie er dazu neigte, ihre Größe auf die Beimischung von deutschem Blut zurückzuführen. Nach seiner Geschichtsdeutung stammte die englische Herrenschicht aus Niedersachsen, war die Masse der Soldaten, die England zur Führung seiner Kriege eingesetzt hatte, deutscher Herkunft. Die Vereinigten Staaten waren zum - Teil mit deutschem Blut geschaffen worden, und die amerikanische Technik blühte, da ihre Begründer fast lauter schwäbisch-alemannische Menschen gewesen waren.
In der Lombardei sehe man, so meinte Hitler, noch heute den starken deutschen Einfluß (26. Juli 1942). Die Deutschen hätten aber auch den Zaren geholfen, ihr Reich zu errichten. Selbst Atatürk, "ein blauäugiger Mensch, der mit den Türken doch rein gar nichts zu tun hatte", wäre von Hitler wohl am liebsten als Kryptogermane in Anspruch genommen worden."

Aus: Adolf Hitler - Anatomie eines Diktators. Von Schramm, Professor Dr. Percy Ernst, 19.02.1964; http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46163194.html

Professor Schramm meinte in seinem sehr informativen Artikel von 1964, Hitler hätte die Diskurse von Wissenschaft und Philosophie seiner Zeit falsch verstanden, da er Autodidakt war und sich die Zusammenhänge nicht von Fachleuten erklären ließ. Das Problem mit dieser Interpretation ist nur, dass Hitler seine Auffassungen von Wissenschaftlern und Philosophen bezog, deren Lehren damals als die neuesten Erkenntnisse galten. Die Idee von der "Beimengung nordischen Blutes" als Erklärung für Tüchtigkeit und "geistige Begabung" (Intelligenz) galt bei damals maßgeblichen Koriphäen als solide wissenschaftliche Erkenntnis (s. oben Zitat von Lenz). 


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Galton, der von Sarrazin neu gewuerdigte "Begruender der Intelligenzforschung" (und des eugenischen Genie-Kults des fruehen 20. Jahrhunderts), Autor des Buches "Hereditary Genius" ("Genie und Vererbung") - sein eigenes groesstes Genie?
Lesenswert: BIOGRAPHY TERMINABLE AND INTERMINABLE: ON WRITING A LIFE OF FRANCIS GALTON. Raymond E. Fancher, York University
http://htpprints.yorku.ca/archive/00000125/00/biographyterminable.html


"Genie und Rasse", "Geniereligion" ....
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000000841/07_Kap1_4.pdf?hosts=
Auszug (ueber Madison Grant, an die von Francis Galton begruendete eugenische Denktradition anknuepfend):
 
"Im Kontext der gegen Ende des Weltkriegs zunehmenden Einwanderungsdiskussion betrieb Grant in seinem 1917 erschienenen Buch über den Niedergang der „Great Race“, das 1921 bereits in vierter Auflage erschien, die Idealisierung der Nordmenschen und die rabiate Abwertung der ostischen Breitschädel ...

Außerdem werden antisemitische Affekte nun voll mobilisiert; ein lokaltypischer Aspekt dieser amerikanischen Programmschrift gegen Rassemischung ist, dass das antisemitische Motiv mit dem dort längst etablierten antinegerischen engstens verwoben ist und dementsprechend auch jüdische Beimischung als Problem der relativen Entwicklungshöhe thematisiert wird, wobei Grant sogar auf die alte Idee der Präpotenz der primitiven Anlage zurückgreift: Deshalb ergebe die Kreuzung eines Weißen mit einem Neger stets einen Neger, mit einem „Hindu“ einen solchen, und die irgend eines Europäers mit einem Juden einen Juden. "


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"Es gibt einen gemeinsamen Nenner bei der Apartheid in Südafrika, dem Ku-Klux-Klan und den Experimenten, die durchgeführt wurden, um zu "beweisen", dass schwarze Amerikaner "minderwertig" seien. Der amerikanische Psychologe Lewis Terman, der den Begriff "IQ" prägte, behauptete, dass "Nichtweiße niemals ausgebildet werden können". Südafrikas früherer Premierminister und Psychologe Hendrik Verwoerd hatte an deutschen Universitäten studiert, als dort eugenische Theorien propagiert wurden. Die brutalsten Rassisten wurden alle von der Eugenik  inspiriert. Sie lieferte die Rechtfertigung für Ungerechtigkeit, Unmenschlichkeit und die Weigerung, die Menschenwürde von Millionen von Menschen anzuerkennen."

KVPM Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte: Inhalte der Ausstellung
http://www.kvpm.de/inhalt-der-ausstellung.html

(Hervorhebung mit Fettdruck von mir)


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Ueber die amerikanischen Rekrutentests, die deutsche "Rassenhygieniker" begeisterten, siehe auch – z.B. - Encyclopedia of Race and Racism; Stichworte Terman, Yerkes, Davenporthttp://www.bandung2.co.uk/books/files/education/encyclopedia%20of%20race%20and%20racism/encyclopedia%20of%20race%20and%20racism%20volume%203%20s-z.pdf


Ich zitiere aus einer Untersuchung der Bundeswehr, die macht ja Intelligenztests, die macht das schon seit vielen Jahrzehnten, und sie entdeckt ein Intelligenzgefaelle ...
Thilo Sarrazin auf eine Frage von Martin Sonneborn bei einer Lesung in Potsdam, ob Sarrazins Aussage in DSSA, dass Schwaben einen hoeheren IQ haetten als Uckermaerker, bedeuten wuerde, dass er Ostdeutsche fuer duemmer hielte als Westdeutsche
Aus “Heute Show” (Datum?); am Ende des Clips
http://www.youtube.com/watch?v=56AtbWanLiQ

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"Erbbiologische" Begutachtungen

“Intelligenzprüfungen” waren in der Nazi-Zeit selbstverständlicher Teil “erbbiologischer” Begutachtungen, wie sie von sogenannten “Erbgesundheitsgerichten” in Auftrag gegeben wurden. Für Juden und sogenannte Zigeuner genügte es nicht, bei der “Intelligenzprüfung” gut abzuschneiden. Ihnen wurde in dem Fall ein “getarnter Schwachsinn” unterstellt, der sich in asozialem und antisozialem Verhalten und in einer besonderen Fähigkeit zum Täuschen äußere.

Siehe folgenden Brieftext des “Rassenhygienikers” Von Verschuer, aus dem dies hervorgeht.

Gefunden auf der Webseite “Jenischer Bund in Deutschland und Europa e.V.”
http://jenische.info/homesite/cms/public/index.php?cmd=smarty&id=15_lde

  • Auf dieser Webseite werden auch die Begriffe “Minderwertige Rasse” und “Rassenminderwertige” erwähnt. Angehörige beider Gruppen sollten der Nazi-Ideologie zufolge “ausgemerzt” werden. Als “rassenminderwertig” galten für unbrauchbar gehaltene Angehörige der eigenen “Rasse”, als “minderwertige Rasse” Juden, Jenische, Sinti und Roma und alle als “artfremd” gedachten ethnischen Gruppen (“Rassen”).
 

Universitäts-Institut
Erbbiologie und Rassenhygiene
Direktor: Prof.Dr Frhr. V. Verschur
Frankfurt A.M. den 21.7.41

Haus der Volksgesundheit.



Gartenstr.140
Tagebuch Nr. 438 (Handschriftlich)
An das ErbgesundheitsgerichtFrankfurt a.M.


In der Erbgesundheitssache der Katharina Reinhardt gebe ich folgende Begründung zu meiner am 3.7. eingereichten Beschwerde gegen den Beschluß des Erbgesundheitsgerichts vom 11.6.1941. In der Anlage überreiche ich: 1. das Buch von Ritter “ Ein Menschenschlag“ mit der Bitte um baldige Rückgabe nach Gebrauch, da das Buch Eigentum der Institutionsbücherei ist, 2. einen Bericht der Rassenhygienischen und Kriminalbiologischen Forschungsstelle des Reichgesundheitsamtes Berlin über die Sippe der Katharina Reinhardt.
Aus diesen Unterlagen ist zu entnehmen: es gibt Sippen, in welchen Vagabundentum, Kriminalität, asoziales und antisoziales Verhalten ausgesprochen erblich auftreten. In diesem völligen Versagen gegenüber den Anforderungen der menschlichen Gesellschaft ist auch eine Form des Schwachsinns im rassenhygienischen Sinne zu sehen. Es kommt dabei nicht auf Mängel bei der Intelligenzprüfung an. Die Erfahrung mit diesen jenischen Sippen ergeben vielmehr, dass die betreffenden (Personen handschriftlich) durch besonders raffiniertes Verhalten das Gericht zu täuschen verstehen. Wichtiger als der Nachweis von intellektuellen Fähigkeiten bei einer Intelligenzprüfung ist die Lebensbewährung, d.h. die praktische Probe der Begabung im Leben. Ritter spricht deshalb in seinem Buch von einem „getarnten Schwachsinn“.

Unter die Psychopathen sind diese Menschen auch nicht einzureihen. Es liegt vielmehr ein für die Gemeinschaft besonders gefährlicher Erbtypus vor, der ausgemerzt werden muß. Daß Katharina Reinhardt zu den von Ritter in seinem Buch beschriebenen Erbtypen gehört, ergibt sich aus der Sippentafel des Berliner Zigeuner-Archiva einwandfrei.
Die vorgelegten Unterlagen sind neue Tatsachen im Sinne des GeszVen (a) und ist deshalb die Wiederaufnahme des Verfahrens zu Recht beantragt.

Ich bitte, den Wunsch der Berliner Forschungsstelle, nach Abschluß des Verfahrens die Akten zur Einsichtnahme dorthin zu geben, nachzukommen, da das dortige Zigeunerarchiv für das ganze Reich eingerichtet ist und praktischen Zwecken dient, wie gerade der vorliegende Fall auch gezeigt hat.

(Unterschrift Prof. Otmar Freiherr von Verschuer)
(a)Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses


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Angehörige sogenannter “minderer Rassen” (nach NS-Terminologie) wurden nach 1945 als Verfolgte des Nationalsozialismus anerkannt; bei sogenannten “Rassenminderwertigen” (nach NS Terminologie) taten sich die Behörden ausgesprochen schwer.

Aus einem 2005 ergangenen Urteil des Landessozialgerichts NRW (L 13 R 114/05), bei dem es um die endgültige Zurückweisung von Einsprüchen gegen einen abgelehnten Antrag auf Entschädigungsleistungen ging:
(Der Kläger war 1943 wegen angeblicher Intelligenz-Defizite - Diagnose “Imbecillitas minor”, Schwachsinn - zwangssterilisiert worden.)

“Für  den  Nationalsozialismus  galt  nicht  der  Grundsatz  der  Gleichheit  aller  Menschen;  er  unterschied  vielmehr  zwischen  höheren  und niederen  Menschenrassen.  Zu  den  höheren  Menschenrassen  zählte  er Menschen  arischer  Abstammung  ("Personen  deutschen  oder  artverwandten  Blutes"  im  Sinne  der  Nürnberger  Rassegesetze ( vgl.  §  2 Reichsbürgergesetz  und  Gesetz  zum  Schutze  des  deutschen  Blutes  und  der  deutschen  Ehre  vom  15.9.1935;  Verordnung  zum  Reichsbürgergesetz  vom  14.11.1935),  zu  den  niederen  die  Menschen  nichtarischer  Abstammung.  Als  Nichtarier  sind  hauptsächlich  Juden  sowie  Roma  verfolgt  worden  (vgl.  Gießler  in:  Die  Wiedergutmachung  nationalsozialistischen  Unrechts  durch  die  Bundesrepublik  Deutschland  Band  IV,  Das Bundesentschädigungsgesetz  Teil  1,  München  1981,  S.  20).  Wer  aus erbbiologischen  Gründen  sterilisiert  wurde,  gehörte  nicht  zu  den rassisch  Verfolgten,  selbst  wenn  die  Sterilisierung  zur  Reinhaltung der Rasse  von  fehlerhaften  Erbmerkmalen  durchgeführt  wurde;  einer  niederen  Menschenrasse  wurde  der  Sterilisierte  nicht  zugeordnet.  Diese  Auffassung  entspricht  nicht  nur  der  älteren  Rechtsprechung  der  Entschädigungsgerichte,  sondern  auch  der  Literatur  zum  BEG ( vgl.  OLG  München,  v.  28.1.955  -  EU  206/54-  RzW  1955,  297;  Gießler  a.a.O.;  Hebenstreit  in:  Die  Wiedergutmachung  Band  V  S.  488  ff.; Blessin-Giessler ,  Bundesentschädigungsgesetz ,  München  1967,  §  171 ,  VI  1.a)  S.812).  Allein  diese  Auslegung  ist  auch  mit  der  Systematik  des  BEG  § 171 BEG">(§ 1 einerseits, § 171 BEG  andererseits)  zu  vereinbaren,  wie  sie  das  SG  zutreffend  herausgestellt  hat.  Auf  die  diesbezüglichen  Ausführungen  in  den  Entscheidungsgründen  des  angefochtenen  Urteils  kann  daher  Bezug  genommen  werden.  Soweit  der  Kläger  sich  demgegenüber  auf einen  Verständniswandel  beruft,  ist  dies  nur  teilweise  zutreffend.
Richtig  ist,  dass  gegenüber  der  in  den  Nachkriegsjahren  nicht  nur  von  den Besatzungsmächten  sondern  später  auch  vom  bundesdeutschen  Gesetzgeber  und  der  Rechtsprechung  einhellig  vertretenen  Auffassung,  das  Erbgesundheitsgesetz  sei  nicht  als  ein  typisch  nationalsozialistisches  Gesetz  anzusehen,  ein  Verständniswandel  eingetreten  ist.  Dieser  hat  nicht  allein  in  der  vom  Kläger  angesprochenen  Beschlussempfehlung  vom  26.1.1998  (Drucksache  11/1714;  vgl.  auch  den  Gesetzentwurf  Drucksache  13/10284),  sondern  nicht  zuletzt  auch  in  den  im  Tatbestand  erwähnten, dem  Kläger  bewilligten  Leistungen  Ausdruck  gefunden,  die  ihm  wegen  der  Zwangssterilisierung  und  der  Freiheitsentziehung  in  den  Anstalten  gewährt  worden  sind.”

(Anm.: Dies waren allerdings sehr mickrige “Leistungen” - ein symbolisches Eingestehen, dass Zwangssterilisationen irgendwie vielleicht nicht ganz richtig waren; gleichzeitig aber auch ein mehr oder weniger unterschwelliges “So-Verkehrt-War’s-Ja-Nun-Auch-Wieder-Nicht”. So recht wollte man an das Thema, ob die Zwangssterilisationen wegen angeblichen Schwachsinns nun “typisch nationalsozialistisch” seien oder nicht, doch nicht ran.- Dass in der Nachkriegszeit die Besatzungsmächte, die bundesdeutschen  Gesetzgeber  und  die  Rechtsprechung  “einhellig” die Auffassung vertraten,  das  Erbgesundheitsgesetz  sei  nicht  als  ein  typisch  nationalsozialistisches  Gesetz  anzusehen, ist klar – Laughlin ließ grüßen. Es wurde ja andererseits auch der “Lebensborn” bei den Nürnberger Prozessen als eine wohltätige Einrichtung eingestuft.)

Siehe auch http://guttmensch.blogspot.com/2012/03/mehr-zum-thema-nostalgie.html :
Stichworte “Sozialgerichte” und “Hans Christian Sarrazin” sowie Stichworte “Laughlin” und “Lex Zwickau” auf diesem Blog. Weiter auch “Lebensborn” und “Pioneer Fund”.



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Ein vergleichbarer "Fall"


Paul Wulf ... war ein Opfer des NS-Regimes, der seinen Fall gerichtlich aufarbeitete ... (Aufgrund der) Diagnose „angeborener Schwachsinn ersten Grades“ ... wurde Paul Wulf (1938) ... zwangssterilisiert. ...
Nach 1945 engagierte sich Paul Wulf in der Aufklärung über die Verbrechen der NS-Zeit und personelle Kontinuitäten zwischen NS- und Nachkriegszeit.
Paul Wulf klagte vor dem Amtsgericht Hagen auf Schadensersatz. Das Gericht war 1950 der Ansicht
„Der Antragsteller hat sich offenbar spät entwickelt und die Entwicklung ist für ihn günstig verlaufen, so daß die Diagnose‚ angeborener Schwachsinn, nicht mehr aufrechterhalten werden kann.“
Einen Schadensersatzanspruch lehnte es mit folgender Begründung ab:
„Erfahrungsgemäß behaupten die Betroffenen, durch die Unfruchtbarmachung körperliche Schäden, die zur Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitsbehinderung geführt haben sollen, erlitten zu haben. Die Erfahrung des Wiederaufnahmegerichts lehrt, daß diese körperlichen Schäden durchweg simuliert werden.“
1979 erhielt er als zwangssterilisiertes Opfer des NS-Regimes eine Erwerbsunfähigkeitsrente.
Die Forderung nach Entschädigung der Zwangssterilisierten und die Informationsarbeit über die politischen Umstände der Nichtentschädigung stand im Mittelpunkt seiner antifaschistischen Aktivitäten. Dazu zählten vor allem Recherchen über die Nazivergangenheit Münsteraner Mediziner. So machte Paul Wulf die Schriften und Aktivitäten des Münsteraner
Zwillingsforscher Otmar Freiherr von Verschuer öffentlich. Wulf konnte dokumentierten, dass Verschuer Leiter der „Zwillingsforschung“ war und von seinem Schüler, dem KZ-Arzt Josef Mengele, unterstützt wurde. Mengele infizierte Menschen im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und leitete Proben seiner „Forschung“ an den Münsteraner Professor weiter. Diese Recherchen Paul Wulfs blieben ohne Konsequenzen: Bis zu seinem Tod 1969 blieb der zeitweilige Dekan der Medizinischen Fakultät Verschuer Inhaber des Lehrstuhls des neu gegründeten Institut für Humangenetik an der Westfälischen Wilhelms Universität (WWU) Münster. ... beteiligt.
Der Freund und Dokumentarfilmer Robert Krieg weist darauf hin, dass Paul Wulf es nicht scheute, seine persönlichen Erfahrungen aus der NS-Zeit öffentlich kundzumachen:
„Paul hat sich als einer der ganz wenigen nicht gescheut, das an ihm begangene Unrecht öffentlich zu machen. Er hat sich als Zwangssterilisierter in der Öffentlichkeit bloßgestellt und dadurch noch einmal stigmatisieren lassen. Er hat es geschafft, die Scham, das Gebot des Schweigens, zu überwinden und ist dadurch zu einem der bedeutendsten Sprecher der ca. 400.000 Menschen geworden, die im Sinne der Reinhaltung der Rasse, der Aussonderung des Andersartigen im Deutschen Reich unfruchtbar gemacht wurden. Mehr als 100 000 von ihnen wurden später im Rahmen des Euthanasie-Programms e
rmordet.“ ...“

Film-/ Tonaufnahmen
http://uwz-archiv.medianet.de/Videos.215.0.html


 

16 Kommentare:


  1. “Man mag sich wundern, warum Klaus von Dohnanyi zu den eifrigsten Verteidigern Thilo Sarrazins gehört. Schließlich wurde Dohnanyis Vater Hans von Dohnanyi als Widerstandskämpfer von den Nazis ermordet. Und ebenso sein Onkel und der Freund seines Vaters, der bekannte Dietrich Bonhoeffer. Wie kann Dohnanyi zu Aussagen gelangen, dass sich in Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“ nichts Verwerfliches befindet, wo doch die Eugenik aus dem Buch geradezu raus trieft?
    Eine Erklärung könnte in Dohnanyis Mitgliedschaft im „Konvent für Deutschland“ zu finden sein.
    Aber vielleicht lässt sich Dohnanyis Verhalten auch dadurch erklären, dass sein Großvater Karl Bonhoeffer ebenfalls vom Eugenik-Vorwurf reingewaschen wurde und hier ähnliche Argumentationsmuster vorliegen.
    Karl Bonhoeffer war einer der bekanntesten deutschen Psychiater in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Und er war Eugeniker. Bereits 1901 sprach er in seiner „Bettlerstudie“ von minderwertigem, parasitärem Menschenmaterial. … Er schrieb den wissenschaftlichen Kommentar für das Erbgesundheitsgesetz, also das Gesetz auf dessen Grundlage 400.000 Menschen zwangssterilisiert wurden, empfahl in über 30 Fällen in persönlichen Gutachten die Sterilisierung, unter seiner Leitung wurden im Berliner Charite in über 600 Fällen Sterilisierungen empfohlen, davon weit über 200 aufgrund der Diagnose „erblicher Schwachsinn“, und nach dem Krieg trug ein Kommentar von ihm dazu bei, dass das Erbgesundheitsgesetz nicht als „Nazi-Gesetz“ beurteilt wurde – mit der Folge, dass die 400.000 Zwangssterilisierten bis in die 1970er Jahre kein Recht auf Entschädigung hatten.
    Liegt hier also vielleicht die Ursache für Dohnanyis Sarrazin-Verteidigung, in der Abkopplung des Nationalsozialismus von der Eugenik? So wie seines Opas Eugenik-Weltbild unschuldig am Entstehen des Nationalsozialismus sei, so finde sich auch in Sarrazins Eugenik-Pamphlet nichts Verwerfliches.”

    Andreas Kemper (2011) auf

    http://dishwasher.blogsport.de/2011/05/30/karl-bonhoeffer-klaus-von-dohnanyi-thilo-sarrazin/

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  2. Als “Zauberlehrling" bezeichnete ein Kommentator auf “BlogIG – Migrationsblog der InitiativGruppe e.V.” Thilo Sarrazin.
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    Der Begriff “Zauberlehrling” (“Herr, die Not ist groß / Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los”) nach der bekannten Ballade von Goethe ist eine beklemmend treffende Bezeichnung für viele der Wegbereiter und frühen Wegbegleiter der Nazis, unter denen die Verfechter der Eugenik/ Rassenhygiene besonders einflussreich waren.

    Das Bild vom “Wegbereiter” fügt sich allerdings nicht leicht in das Täter-/ Opfer-Schema. Denn auch unter denen, die überzeugte und tatkräftige Wegbereiter gewesen waren, wurden nicht wenige später selbst zu Opfern, setzten im Widerstand ihr Leben ein oder verloren durch den Terror ihnen nahe stehende Menschen. Die Tragik einer solchen Erkenntnis hat nach dem “Zusammenbruch” zum Beispiel Karl Haushofer sehr eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht (siehe Stichwort “Haushofer” auf diesem Blog). Ihm gelang es nicht, sich über seinen eigenen Beitrag zum Weg in die Katastrophe Illusionen zu machen. Sein Beispiel zeigt aber auch, wie hoch die Kosten der Einsicht sein können, wenn man sie zulässt. Zusammen mit seiner Frau beging er 1946 Selbstmord.

    Wohl die wenigsten der “Wegbereiter” ließen eine kritische Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Rolle an sich herankommen; viel häufiger war die Haltung, die der Theater-Schriftsteller Heinar Kipphardt satirisch auf den Punkt brachte: “Nicht ich war’s, Adolf Hitler ist es gewesen”.

    Aber es geht nicht “nur” um die Abwehr von Schuldgefühlen. Auch die Erkenntnis, falschen Einschätzungen - und womöglich einer Überschätzung der eigenen Kontrolle über angestoßene Entwicklungen - erlegen zu sein, ist schwer zu ertragen. Es entspricht der menschlichen Neigung zur Kontrollillusion, sich selbst (als einziger oder Mitglied einer Gruppe, mit der man sich identifiziert), nicht als “Zauberlehrling” sehen zu wollen. Angenehmer ist es, sich als Meister oder als Teil eines Meisterzirkels zu verstehen, der es gewiss richtig hinbekommen hätte, wenn nicht Teufel in Menschengestalt seine Leistungen instrumentalisiert und missbraucht hätten.

    Auch in diesem Zusammenhang ist die Zähigkeit zu sehen, mit der die Eugenik/ Rassenhygiene weiterhin, und wieder, von alten und neuen Anhängern propagiert wird.

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  3. ... Im Kommentar oben sollte es "als einzelner oder Mitglied einer Gruppe" heissen (nicht "als einziger oder Mitglied einer Gruppe").

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  4. Nachkriegs-Kontinuitäten bei "Experten"

    “Deutlich wurden starke Bedenken gegenüber einer Einbeziehung bestimmter Opfergruppen, so etwa die der Zwangssterilisierten oder der „Asozialen“, aber auch der Sinti und Roma. Aus finanziellen Gründen, tradierten Vorurteilen und z.T. auch der Abgrenzung von Seiten der überlebenden Juden und politisch Verfolgten wurden sie von Entschädigungsregelungen ausgeschlossen. Anspruchsberechtigt waren „rassisch“, politisch und religiös Verfolgte, allerdings auch nur solche mit deutschem Pass. …
    Zur Klärung der Frage, ob die Sterilisierungen unter Zwang im Nationalsozialismus als ein eigentliches Unrecht anzusehen seien oder nicht, wurden 1961 vom Bundestagsausschuss für Wiedergutmachung eine Reihe von „Experten“ eingeladen. Diese „Experten“, allen voran die drei schon im nationalsozialistischen Deutschland tätigen Professoren Hans Nachtsheim, Werner Villinger und Helmut Ehrhardt, lehnten wie die Bundesregierung eine Entschädigung von zwangsweise Sterilisierten fast durchweg ab. Das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ wurde von ihnen nicht als ein „typisch“ nationalsozialistisches Gesetz angesehen, auch sei es überwiegend verantwortungsvoll umgesetzt worden: „Es sind die erdenklichsten Anstrengungen gemacht worden [...] mit diesen Kranken und Abartigen selber und mit ihren Angehörigen zu sprechen … Überhaupt sei die Unfruchtbarmachung eine „Wohltat“ für die Betroffenen gewesen. Villinger wies als ehemaliger Beisitzer im Erbgesundheitsobergericht sogar auf seine persönlichen Erfahrungen hin und bestätigte den korrekten Ablauf.”

    Aus
    Sinti und Roma: Vergessene Opfer? Entschädigungspraxis und Bürgerrechtsbewegung in der Bundesrepublik. Von Jan Knittermeier, Hamburg, 2006 (Examensarbeit)
    http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/144497.html

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  5. Zum Beispiel Professor Villinger
    (siehe Kommentar oben; Stichworte “Experten”, “Villinger”)

    “Treysa im Schwalm-Eder-Kreis: Hier befindet sich die bekannteste Hessische Behinderten-Einrichtung, die Anstalt Hephata. … Im Mai 1931 treffen sich hier Anstaltsleiter der inneren Mission zu einer Evangelischen Fachkonferenz für Eugenik, die sich zwei Jahre später „Ausschuss für Rassen-Hygiene und Rassen-Pflege“ nennen wird. Die Anstaltsleiter reden weniger von der Heilung Behinderter, als von der „Vernichtung lebensunwerten Lebens“.
    In diesem Raum stellen 1931 Evangelische Anstaltsleiter Forderungen auf, die das Hitler-Regime zwei Jahre später in die Praxis umsetzen wird. In der Treysaer Erklärung heisst es: „Träger erblicher Anlagen, die Ursache sozialer Minderwertigkeit und Fürsorge-Bedürftigkeit sind, sollten tunlichst von der Fortpflanzung ausgeschlossen werden.“ …
    In ihrer Verblendung glauben protestantische Pastoren und Ärzte, Krankheit und Leid wegsterilisieren zu können. Die Von-Bodelschwinghschen Anstalten melden von den damals rund 3‘000 Bewohnern etwa 1‘700 zur Sterilisierung. Chef-Arzt Professor Werner Villinger: „Wir haben in einem Fall eine Ausnahme gemacht. Ein österreichischer Junge aus Braunau, dem Geburtsort Hitlers.“
    Der Betheler Chef-Arzt bringt es fertig, Kranke als „erbbiologisch minderwertige Elemente“ zu bezeichnen. Villinger wird Bethel 1939 verlassen und 1941 sogar als Euthanasie-Gutachter über Leben und Tod von Behinderten entscheiden. …
    Bilder aus dem Alltag Bethels. Angesichts solcher Menschen schreibt 1934 ein Betheler Arzt in der Zeitschrift „Beth El“: „Schaudernd können wir verfolgen, wie in wenigen Menschen-Altern, mit schicksalhafter Folgerichtigkeit, das Gesunde überwuchert sein wird vom Schwachen und Kranken, und der Mensch an die Wand gedrückt und vernichtet sein wird durch den Untermenschen.“ …
    Berufsgruppen wie Mediziner, Juristen, Fürsorger, Pädagogen stellen sich fast geschlossen in den Dienst der Rassenpflege. Die kirchlichen Rassenpfleger folgen nur dem Zeitgeist, was sie allerdings nicht entschuldigt. …
    Der Psychiater Dr. Rudolph Boekh, Mitglied der NSDAP seit 1932. 10 Jahre lang Oberarzt in Bethel. Er wird 1936 auf Empfehlung Bodelschwinghs als ärztlicher Leiter nach Neuendettelsau geholt. Boekh ein Jahr später in einem Vortrag über die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“:
    „Alles Kranke, das nicht wieder der Gesundung zugeführt werden kann, ist Last. Die Entscheidung über die Frage, ob ein Mensch vernichtet werden darf, steht allein dem Mann zu, der unter Berufung auf den Schöpfer, die Gewalt in seiner Hand hat, über Leben und Tod zu entscheiden. Das kann und darf allein der Führer.“
    Boekh ist nur einer von vielen Medizinern, die erbarmungslos zwischen Nicht-Heilbaren und Heilbaren unterscheiden. Wer nicht zu heilen ist, ist zu vernichten. Der Neuendettelsauer Arzt meint, die schwerste „Idiotie“ und der völlige „groteske Zerfall der Persönlichkeit“ habe nichts mehr mit dem Ebenbild Gottes zu tun. Diese „Verzerrung des menschlichen Antlitzes“ sei nicht in falscher Barmherzigkeit zu erhalten, sondern dem Schöpfer zurück zu geben. Nach 1945 behaupteten die Kranken-Mörder, es seien lediglich „seelenlose Monster“, noch „unter der Tier-Stufe stehend“ von ihrem Dasein „erlöst worden“. Es habe sich um „Euthanasie“, also „Sterbehilfe“ gehandelt.”

    Aus:
    Alles Kranke ist Last. - Die Kirchen und die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“. Von Ernst Klee und Gunnar Petrich (ARD 1988)
    http://www.meinungsverbrechen.de/?tag=werner-villinger

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  6. Nach 70 Jahren: Eine Bitte um Entschuldigung

    Aus der Rede “Psychiatrie im Nationalsozialismus - Erinnerung und Verantwortung”
    von Professor Frank Schneider, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)
    Vom Vorstand der DGPPN am 23. November 2010 als Dokument der Gesellschaft einstimmig verabschiedet.

    “Psychiater haben in der Zeit des Nationalsozialismus Menschen verachtet, die ihnen anvertrauten Patientinnen und Patienten in ihrem Vertrauen getäuscht und belogen, die Angehörigen hingehalten, Patienten zwangssterilisieren und töten lassen und auch selber getötet. An Patienten wurde nicht zu rechtfertigende Forschung betrieben, Forschung, die Patienten schädigte oder gar tötete. ...
    Es hat fast 70 Jahre gedauert, bis sich die Fachgesellschaft, als deren Präsident ich heute hier vor Ihnen stehe, entschlossen hat, dieser Sprachlosigkeit ein Ende zu setzen und sich an ihre Tradition einer Aufklärung durch Wissenschaft zu erinnern. ...
    Unabhängig von den Forschungsergebnissen, die wir in den nächsten Jahren erwarten, habe ich – spät genug – bei allen Opfern und Angehörigen um Entschuldigung zu bitten für das erlittene Unrecht und Leid, das ihnen von deutschen Verbänden und ihren Psychiatern zugefügt wurde." ...
    Die Gesundheits-, Sozial- und Wirtschaftspolitik der nationalsozialistischen Weltanschauung zielte auf die Förderung derjenigen, die zur Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Volkes beitragen konnten. Das Schwache sollte ausgeschieden werden, damit das Starke umso stärker wird. Dieses Denken steht in einer fatalen Tradition. …
    Vor dem Hintergrund eugenischer und rassehygienischer Denkweisen galten die Sterilisationsgesetze bei vielen Psychiatern als vorbildlich. …
    Auch nach dem Krieg blieben den Opfern und ihren Familien in der Regel nur Scham und Schweigen über das, was ihnen angetan wurde. Und bis heute sind sie von der Bundesrepublik Deutschland nicht ausdrücklich als Opfer nationalsozialistischer Verfolgung anerkannt, obwohl doch das Sterilisationsgesetz explizit Ausdruck nationalsozialistischer, deutscher Rasseideologie war, wie im Kommentar zum Gesetz sehr deutlich wird. Dort heißt es:
    „Welches ist nun das Ziel der dem deutschen Volk artgemäßen Erb- und Rassenpflege: Eine ausreichende Zahl Erbgesunder, für das deutsche Volk rassisch wertvoller, kinderreicher Familien zu allen Zeiten.“ ...
    Aber es wurde nicht nur zwangssterilisiert, es wurde auch getötet. Schon in den 1920er Jahren wurden unter dem Eindruck des ersten Weltkriegs und der Weltwirtschaftskrise Kranke zu Kostenfaktoren. Es war ein Psychiater, Alfred Erich Hoche, der in seinem 1920 erschienenen Buch zur Freigabe der Vernichtung „lebensunwerten Lebens“ gemeinsam mit dem Juristen Karl Binding den Begriff „Ballastexistenzen“ prägte und einen Katalog angeblich unheilbarer psychischer Krankheiten erstellte, die er „Zustände geistigen Todes“ nannte.[11] 1930 wurde daraus in den Nationalsozialistischen Monatsheften die Forderung: „Tod dem lebensunwerten Leben!“ …Etwa 50 ausgewählte Gutachter, darunter damals namhafte Psychiater, werteten die von den Psychiatern der Kliniken zurückgeschickten Meldebögen (der "T4" genannten Euthanasie-Aktion) aus, selektierten und entschieden über Leben und Tod. Unter diesen Gutachtern waren auch Werner Villinger, Friedrich Mauz und Friedrich Panse, in der Nachkriegszeit drei Präsidenten unserer Fachgesellschaft.[15] Friedrich Mauz und Friedrich Panse wurden später sogar Ehrenmitglieder unserer Gesellschaft. Zwar endet jede Ehrenmitgliedschaft der DGPPN mit dem Tod der Geehrten, wir verurteilen aber heute diese Ehrenmitgliedschaften und werden sie auch formal annullieren.”

    http://www.dgppn.de/dgppn/geschichte/kommission-zur-aufarbeitung-der-geschichte/sonderseite-psychiatrie-im-nationalsozialismus/rede-schneider.html

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  7. Anerkennung fuer Schneiders Rede
    und mehr Informationen / Link
    (englisch)

    In November 2010, Dr. Frank Schneider, president of the German Association of Psychiatrists issued a public apology for psychiatry’s creation of the ideology that developed Nazi euthanasia and their role in the selection of those to be murdered as well as murdering others themselves.German psychiatrists created the “racial hygiene” movement, which began with the work of eugenicist Alfred Ploetz in 1895. The idea stemmed from English psychologist Francis Galton who in 1883 coined the term “eugenics,” which he defined as “the science of improving the stock.”
    Almost 40 years after Ploetz wrote The Fitness of Our Race and the Protection of the Weak, his theories gained supremacy with the passage of the 1933 Sterilization Act in Nazi Germany and the concept of “lives unworthy of living.” This led to psychiatrists in Germany murdering tens of thousands of people that were “racially or mentally unfit,” long before the Holocaust began, and these same psychiatrists helped establish the killing centers during the Holocaust. Millions of people were killed during the Holocaust in Germany.

    Aus
    CHRONOLOGY OF PSYCHIATRY’S ROLE IN CREATING THE HOLOCAUST
    Citizens Commission on Human Rights (CCHR)
    http://www.cchr.org/documentaries/age-of-fear/creating-the-holocaust.html

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  8. "Angeborener Schwachsinn" war die am häufigsten verwendete Begründung zur Zwangssterilisation. Für die Begründung wurden regelmäßig Intelligenztests (bezeichnet als "Begabungsprüfung") herangezogen. Allerdings konnten auch Probanden, die an sich ausreichende oder bessere Ergebnisse erzielten, sterilisiert werden mit Begründungen wie "moralischer Schwachsinn".

    NS "Fach"-Literatur dazu zum Beispiel
    FRIESE: Erbkrankheit, Begutachtung und Unfruchtbarmachung, in: Der öffentliche Gesundheitsdienst 1935/35

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  9. "Andere deutsche Volksstämme"; "verzwergtes Menschenmaterial"

    Vergleiche Sarrazin-Zitat im Post, "Ich zitiere aus einer Untersuchung der Bundeswehr ..." (wonach Ostdeutsche einen niedrigeren IQ hätten als Westdeutsche); dazu "passender" Kommentar aus einem Diskussionsforum:

    "Für einen Westdeutschen, der die Bundesrepublik Deutschland als den
    freiesten, modernsten und reichsten Staat der Geschichte auf deutschem
    Boden schätzt, ist es oft erschütternd, welcher Hass und welche Wut in
    diesen Usenetforen der "BRD" entgegenschlägt.
    Natürlich sind dspm und dtt nicht repräsentativ für die deutsche
    Bevölkerung.
    Aber dennoch. [...]
    Geradezu pathologischer Hass gegenüber den USA, gegenüber dem
    Kapitalismus (der den Wohlstand im Westen erst möglich gemacht hat und
    der derzeit in Osteuropa, Asien und Südamerika zunehmend auch für
    Massenwohlstand sorgt), den "Zionisten" (die Rechtsextremen sind da
    ehrlicher und sagen gleich "Juden"), der EU, dem Bundestag, der
    Bundesregierung, Merkel, George W. Bush, Tony Blair, gegenüber jedem
    Staatsmann in der Dritten Welt, der dem Westen freundlich
    gegenübersteht (Saakaschwili, Musharraf).
    Daneben blindes Eintreten für jeden Verbrecher auf der Welt, solange
    er nur antiwestlich ist. Teilweise einfach nur naiv, teilweise aber
    mit verbrecherischer Absicht.
    Wie kommt das?
    Es sind halt andere deutsche Volksstämme im Osten.
    Zum Teil vermischt mit den asiatischen Völkern (und ihrem Hang zur
    Unterdrückung), verhaftet in jahrhundertelanger Tradition des
    Feudalismus (ostelbische Junker, Gutsherren) und damit der
    Vorstellung, die Obrigkeit habe für das materielle Wohl zu sorgen.
    Weit entfernt - geografisch und geistig - von den Ideen der
    französischen und englischen Revolutionen. Von der Idee, dass der
    Mensch zuerst einmal für sich und sein Schicksal selbst verantwortlich
    ist, dass Freiheit immer vor Gleichheit gehen muss.
    Kein Wunder, dass die SED so viele willige Helfer fand. Dieses dumpfe,
    verschwitzte System der Marxisten-Leninisten kam der Befindlichkeit
    vieler Ostdeutscher sehr entgegen. Und es verzwergte dieses
    Menschenmaterial noch weiter. Das alles wäre so bei selbstbewussten,
    freiheitsliebenden Friesen, Westfalen, Rheinländern, Schwaben und
    Bayern undenkbar gewesen.
    Und jetzt haben wir dieses Erbe zu ertragen. Es wird vermutlich zwei
    Generationen brauchen, ehe diese Erbe genetisch ausgemendelt worden
    ist.
    Solange heißt es für aufrechte Demokraten: Diesem Pack* täglich eines
    auf die Fresse!"

    "McCain" Calimero

    " *Anm.: Es gibt auch anständige und brave Ossis. Hier in dspm und dtt
    jedoch so gut wie überhaupt nicht."

    https://groups.google.com/forum/#!topic/de.soc.politik.misc/zdf2R_IvaLw%5B1-25-false%5D

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  10. Die Idee einer speziellen Auslese und Förderung von Hochbegabten wurde von Terman propagiert und wurde von ihm selbst und Anhängern seiner Lehre stark mit eugenischem Gedankengut verbunden (s. Post). Die Eugenik-Lehre beinhaltete die Aufteilung der Menschen in Genies, Massenmenschen und Ballastexistenzen.

    Es ist daher vielleicht nicht überraschend, wenn im Umkreis der "Hochbegabtenförderung" (Studienstiftung des Deutschen Volkes, Maximileaneum) verhältnismäßig viele Funktionäre und einflussreiche Unterstützer einer Partei wie der AfD zu finden sind.

    Aus
    Streit um Einladung zu Podiumsdiskussion
    07. Mai 2015
    Merkur.de

    München - Die "Stiftung Maximilianeum" hält an ihrer Einladung fest: Die rechtskonservative AfD-Politikerin Frauke Petry soll zu einer Podiumsdiskussion kommen. Das sorgt für Ärger im Landtag.

    Für gestandene Abgeordnete, die in Bayern oft ein kräftiges Selbstverständnis haben, ist es nur mühsam zu fassen: In ihrem Parlament sind sie nicht die Hausherren. Nur Mieter, nein, Untermieter einiger hochbegabter Studenten, die im Südflügel residieren.

    Im Alltag ist diese Konstruktion eine Kuriosität ohne große Bedeutung, nun aber steht sie im Mittelpunkt einer politischen Auseinandersetzung. Die „Stiftung Maximilianeum“, Hausherr im Landtag, hält an ihrer umstrittenen Podiumsdiskussion Mitte Juni fest.

    Die weit rechts außen anzusiedelnde AfD-Politikerin Frauke Petry und der europakritische tschechische Ex-Präsident Vaclav Klaus sollen im Senatssaal des Maximilianeums über „Europa – ein fragiles Wunder?“ sprechen. ...

    Christian Deutschländer
    E-Mail:
    christian.deutschlaender@merkur.de

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    1. Niedrigere Entlohnung der ohnehin schon Geringverdienenden gefordert

      Bernd Lucke, AfD-Vorsitzender und Mit-Initiator des "Hamburger Appells", ist Vertrauensdozent der Studienstiftung des Deutschen Volkes.

      Aus Wikipedia
      Hamburger Appell

      Der Hamburger Appell ist ein kurz vor der Bundestagswahl 2005 von 243 Wirtschaftswissenschaftlern unterzeichneter, öffentlicher Appell für wirtschaftspolitische Reformen in Deutschland. Nach Einschätzung von Lobbycontrol wurde der Appell durch eine Anzeigenserie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), in welcher der Hamburger Appell auszugsweise zitiert wurde, in die breite Öffentlichkeit getragen.

      Der Hamburger Appell wurde im Frühsommer 2005 von den an der Universität Hamburg tätigen Professoren Michael Funke, Bernd Lucke und Thomas Straubhaar initiiert und am 30. Juni 2005 in der Tageszeitung Die Welt veröffentlicht. Vorausgegangen waren Äußerungen von führenden Vertretern der Bundesregierung, die Lohnerhöhungen zur Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage forderten ...
      Konkret wurde u.a. gefordert, dass die Geringverdienenden weniger verdienen sollten und die Sozialhilfe vermehrt von Lohnersatzleistungen zu Lohnzuschüssen wechseln müsse. [6] ....

      Einzelnachweise ...
      6. ↑ "Die unangenehme Wahrheit besteht deshalb darin, dass eine Verbesserung der Arbeitsmarktlage nur durch niedrigere Entlohnung der ohnehin schon Geringverdienenden, also durch eine verstärkte Lohnspreizung, möglich sein wird. [...] Eine Kompensation der Geringverdienenden durch den Sozialstaat ist in gewissem Umfang möglich. Aber dafür muss die Sozialpolitik von Lohnersatzleistungen zu Lohnzuschüssen wechseln. Das deutsche System der Lohnersatzleistungen von der Sozialhilfe über das Arbeitslosengeld bis zur subventionierten Frührente erzeugt Lohnansprüche, die der Markt nicht mehr befriedigen kann."

      http://de.wikipedia.org/wiki/Hamburger_Appell

      Löschen
  11. Zu einem Artikel in der ZEIT, in dem ehrfurchtsvoll über Behauptungen des "Verhaltensgenetikers" Robert Plomin, eines Mittelempfängers des "Pioneer Fund", berichtet wurde (s. auch Stichwort "Pioneer Fund" auf diesem Blog.)

    BloggerMagga
    #1.11 — vor 4 Monaten

    Rekruten-Intelligenztests in den USA

    Ach ja, die Rekruten-Intelligenztests in den USA.

    Man kann sich nur an den Kopf fassen, wenn man heute liest, wie daraus abgeleitet wurde, dass z.B. Einwanderer aus England genetisch bedingt die klügsten seien und Einwanderer aus Polen die dümmsten. - Siehe Wiedergabe bei Reinöhl, Die Vererbung der geistigen Begabung, 1937, „Aus Baur-Fischer-Lenz“ (http://guttmensch.blogspo...).

    Reinöhl schieb denn auch:
    „Die nordische Rasse ist den andern an Verstandesschärfe entschieden überlegen. Während des Weltkriegs wurden in Amerika bei sehr vielen Rekruten Intelligenzprüfungen durchgeführt. Die Ergebnisse wurden nach den Herkunftsländern der Rekruten zusammengestellt. Abb. 79 zeigt eine Darstellung der Ergebnisse. … Die Abbildung läßt ohne weiteres erkennen, daß die Rekruten umso bessere Prüfungsergebnisse aufweisen, je stärker in ihren Ursprungsländern die nordische Rasse vertreten ist.“

    Das ist die „Wissenschaft“, vor der viele hier so großen Respekt haben.

    http://www.zeit.de/2015/23/intelligenz-vererbung-iq

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  12. BloggerMagga
    #40 — vor 1 Sekunde

    Ach ja, der tabulose Robert Plomin. - Plomin gehört zu den Mittelempfängern des 1937 gegründeten, ideologisch weiterhin der Eugenik ("Rassenhygiene") nahe stehenden "Pioneer Fund".

    Nennung als Mit-Antragsteller auf S. 7 eines Förderantrags an den Pioneer Fund, der im Internet eingestellt ist unter http://www.udel.edu/educ/...(6-20-91).pdf).
    Siehe auch Google-Suche „Pioneer Fund“ und „Robert Plomin“, https://www.google.com/?g...).

    Über den Pioneer Fund siehe z.B. SPLC (Southern Poverty Law Center):

    “Started in 1937 by textile magnate Wickliffe Draper, the Pioneer Fund's original mandate was to pursue "race betterment" by promoting the genetic stock of those "deemed to be descended predominantly from white persons who settled in the original thirteen states prior to the adoption of the Constitution." Today, it still funds studies of race and intelligence, as well as eugenics, the "science" of breeding superior human beings that was discredited by various Nazi atrocities. The Pioneer Fund has supported many of the leading Anglo-American race scientists of the last several decades as well as anti-immigration groups …”
    https://www.splcenter.org...

    Über Synonymität der Begriffe "Eugenik" und "Rassenhygiene" s.
    http://guttmensch.blogspo...

    http://www.zeit.de/2015/23/intelligenz-vererbung-iq-robert-plomin?cid=5407745#cid-5407745

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  13. Den Juden unterstellte die NS Ideologie "getarnten Schwachsinn" (s. Post) - d.h., ihre in gewisser Hinsicht für überlegen gehaltene Geistesschärfe sei destruktiver Natur.

    Vergiftetes Lob angeblicher jüdischer Geistesschärfe ist treffend beschrieben in "Die Stadt ohne Juden" von Hugo Bettauer, 1922

    ... Der Kanzler fuhr fort.

    „Trotzdem, ja gerade deshalb wuchs im Laufe der Jahre in mir immer mehr und stärker die Ueberzeugung, daß wir Nichtjuden nicht länger mit, unter und neben den Juden leben können, daß es entweder Biegen oder Brechen heißt, daß wir entweder uns, unsere christliche Art, unser Wesen und Sein oder aber die Juden aufgeben müssen. Verehrtes Haus! Die Sache ist einfach die, daß wir österreichische Arier den Juden nicht gewachsen sind, daß wir von einer kleinen Minderheit beherrscht, unterdrückt, vergewaltigt werden, weil eben diese Minderheit Eigenschaften besitzt, die uns fehlen! Die Romanen, die Angelsachsen, der Yankee, ja sogar der Norddeutsche wie der Schwabe — sie alle können die Juden verdauen, weil sie an Agilität, Zähigkeit, Geschäftssinn und Energie den Juden gleichen, oft sie sogar übertreffen. Wir aber können sie nicht verdauen, uns bleiben sie Fremdkörper, die unsern Leib überwuchern und uns schließlich versklaven. Unser Volk kommt zum überwiegenden Teil aus den Bergen, unser Volk ist ein naives, treuherziges Volk, verträumt,verspielt, unfruchtbaren Idealen nachhängend, der Musik und stiller Naturbetrachtung ergeben, fromm und bieder, gut und sinnig! Das sind
    schöne, wunderbare Eigenschaften, aus denen eine herrliche Kultur, eine wunderbare Lebensform sprießen kann, wenn man sie gewähren und sich
    entwickeln läßt. Aber die Juden unter uns duldeten diese stille Entwicklung nicht. Mit ihrer unheimlichen Verstandesschärfe, ihrem von
    Tradition losgelösten Weltsinn, ihrer katzenartigen Geschmeidigkeit, ihrer blitzschnellen Auffassung, ihren durch jahrtausendelange Unterdrückung geschärften Fähigkeiten haben sie uns überwältigt, sind unsere Herren geworden, haben das ganze wirtschaftliche, geistige und kulturelle Leben unter ihre Macht bekommen.“

    Brausende „Bravo!“-Rufe; „Sehr richtig!“ „So ist es!“

    Doktor Schwertfeger führte mit der knochigen Rechten das Glas zu den dünnen Lippen und sein halb spöttischer, halb befriedigter Blick kreiste im Saal. ...

    http://akfoerster.de/antiqua/Stadt.txt

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  14. BloggerMagga
    #1.11 — 23. Juni 2015

    Ach ja, die Rekruten-Intelligenztests in den USA.
    Man kann sich nur an den Kopf fassen, wenn man heute liest, wie daraus abgeleitet wurde, dass z.B. Einwanderer aus England genetisch bedingt die klügsten seien und Einwanderer aus Polen die dümmsten. - Siehe Wiedergabe bei Reinöhl, Die Vererbung der geistigen Begabung, 1937, „Aus Baur-Fischer-Lenz“ (http://guttmensch.blogspo...).
    Reinöhl schieb denn auch:
    „Die nordische Rasse ist den andern an Verstandesschärfe entschieden überlegen. Während des Weltkriegs wurden in Amerika bei sehr vielen Rekruten Intelligenzprüfungen durchgeführt. Die Ergebnisse wurden nach den Herkunftsländern der Rekruten zusammengestellt. Abb. 79 zeigt eine Darstellung der Ergebnisse. … Die Abbildung läßt ohne weiteres erkennen, daß die Rekruten umso bessere Prüfungsergebnisse aufweisen, je stärker in ihren Ursprungsländern die nordische Rasse vertreten ist.“
    Das ist die „Wissenschaft“, vor der viele hier so großen Respekt haben.
    Antwort auf #1.6 von yucciller

    http://www.zeit.de/2015/23/intelligenz-vererbung-iq/seite-2

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    1. BloggerMagga
      #1.14 — 23. Juni 2015

      "Und wer Intelligenzunterschiede leugnet ..."
      - oh je oh je, das klingt ja wie Holocaust-Leugnen. Lassen wir doch die Kirche im Dorf. Kein Mensch "leugnet", dass Menschen unterschiedlich begabt sind.
      Es geht im Wesentlichen um vier Behauptungen:
      a) das Abschneiden bei Standard-Intelligenztests sei ein generelles Mass fuer jede Art von Begabung und ermoegliche eine hierarachische Einteilung der Menschen
      b) ganze Bevoelkerungsgruppen seien genetisch bedingt "duemmer"
      c) ,manche Menschen seien nicht oder kaum "bildbar"
      d) Familiendynastien in Wirtschaft und Politik seien durch besondere, sich durch die Generationen ziehende Begabung bestimmter Familien bedingt
      Studien, die mit a) und b) hantieren, sind von dem Bestreben gepraegt, eine politische Agenda zu rechtfertigen - wie "Rassentrennung", unterschiedliche Investitionen in Bildung fuer Kinder aus verschiedenen Bevoelkerungsgruppen, Geburtenpraemie fuer hoeher Gebildete, etc. Ein grosser Teil dieser Studien kommt aus dem Umfeld des 1937 gegruendeten, extrem rechtslastigen "Pioneer Fund" (Quellen dazu hatte ich in einem anderen Kommentar bereits verlinkt; Google hilft auch).
      Antwort auf #1.10 von Osceolas Squaw

      http://www.zeit.de/2015/23/intelligenz-vererbung-iq/seite-2

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