Bei der Suche nach Quellen zu dem Begriff „Klartext-Attitüde“ (den ich so nicht gefunden, aber im vorigen Post trotzdem verwendet habe) stieß ich auf einen interessanten Artikel in der Online-Version der Frauenzeitschrift „Brigitte“.
Auszüge:
„Es gab Zeiten, da habe ich wenig gesprochen. Ich habe meine Kommunikation
auf SMS und E-mails verlegt, um meine Nerven zu schonen. Sinnloses Gerede verbraucht unnötige Energie. Diese Phase ist vorbei, ich spreche wieder. Und zwar Klartext. Das kostet zwar auch Energie, aber die ist äußerst gut und zielorientiert angelegt.“
„Ich sage einer drängelnden Oma an der Supermarktkasse, dass ich finde, Rentner müssten nicht zwingend um 19 Uhr einkaufen. Sie lässt mich vor.“
„Läuft ganz gut mit der Wahrheit. Ich verstehe nicht, warum die meisten Menschen ihre Kernaussage in einem Wust von Worthülsen verstecken.“
Aus: „Die Lieblingssünde“ von Nikola Haaks, 12.06.2009, ein Artikel aus der BRIGITTE BALANCE 02/09; URL: http://www.brigitte.de/liebe-sex/persoenlichkeit/ehrlich-1023721/
Interessant finde ich an dem Artikel, dass er ganz beiläufig und selbstverständlich zwei Zeitgeist-Phänomene widerzuspiegeln scheint:
· Zum einen die Forderung nach mehr Recht auf persönliche und kollektive Egozentrik, die in dem Modewort „Klartext“ – und der Art und Weise, wie es angewendet wird - zum Ausdruck kommt (siehe Stichwort „Klartext“ auf diesem Blog)
· Zum anderen eine polemisch geführte Demografie-Debatte mit Schlagworten wie „Schrumpfvergreisung“ und der Vorstellung feststehender Rollenverteilungen, auch zwischen Jung und Alt, von „Leistungsträgern“ und „Transferempfängern“ (siehe Stichworte „Vergreisung“ und „Schrumpfvergreisung“ auf diesem Blog)
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