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Sonntag, 10. Juli 2011

Neue Dogmen im Namen des Anti-Dogmatismus

Neue Dogmen im Namen des Anti-Dogmatismus - Beispiele: Konsumismus und Betverbot

Erhabenheit durch Konsum

"Den Geburtstag eines Erwachsenen kann man nicht mit Multivitaminsaft feiern..."
"..gerade ihre Schädlichkeit ist (es), die die Zigaretten erhaben macht."
Philosoph Robert Phaller, der Diktatur der Gutmenschen trotzend, bestimmt kategorisch, dass man ohne Alkohol nicht richtig feiern kann, und dass Zigaretten Erhabenheit ins Leben bringen.
http://www.spiegel.de/kultur/kulturspiegel/0,1518,766210,00.html

Sein Philosophen-Kollege Norbert Bolz hat gleich ein Manifest geschrieben, in dem er den "Konsumismus" als Antidot gegen islamistischen Fundamentalismus (und überhaupt Fundamentalismus) preist: "Das konsumistische Manifest".
http://www.buecher.de/shop/islam/das-konsumistische-manifest/bolz-norbert/products_products/detail/prod_id/10946888/

Keine Energie sparen, nicht den Müll trennen, nicht solidarisch sein, rauchen - mit diesen Beispielen erläutert Bolz, philosophisch angereichert, was unter Freiheit zu verstehen sei, und wie sich sich von Sklaverei unterscheidet:
"Die Sklaven sind glücklich, weil sie von der Freiheit entlastet sind. …Demokratie verträgt sich sehr gut mit autoritären Herrschaftsformen. Nur dass man heute nicht mehr den Führer anbetet, sondern das Totem des Sozialen. Man könnte von einem sozialdemokratischen Despotismus sprechen – und der behagt offenbar den meisten Menschen. … Wir sollen Energie sparen, den Müll trennen, solidarisch sein und nicht rauchen. So schützt uns der vorsorgende Sozialstaat vor der Freiheit zum Schlechten – und verkauft das als Befreiung. … Aber es gibt Zeichen der Hoffnung,  es gibt Anzeichen für eine Götterdämmerung der Achtundsechziger. So darf man den Fall Sarrazin durchaus als eine Art Geschichtszeichen verstehen. … (In) allen Zweifelsfällen des Lebens darf der Liberale … Partei ergreifen für … Selbstverantwortung und gegen Betreuung; für Freiheit und gegen Sozialismus."
Aus: Norbert Bolz, „Die Ankündigung der Freiheit - Plädoyer für einen neuen Liberalismus“.
SWR2 (Radio), Sendung: 28.02.2011   

Sklaven auf der einen, wirklich Freie auf der anderen Seite; Götterdämmerung … Ähnliches fiel mir auch schon bei anderen Anti-Gutmenschen-Polemiken auf. Gibt es ein Nietzsche Revival? (Zu Nietzsche, "Sklavenmoral" und "Herrenmoral" siehe auch auf diesem Blog http://guttmensch.blogspot.com/2011/02/bayreuther-klungel.html).

Nebenbei stellt sich die Frage, warum das Rauchen als Inbegriff von Freiheit und Abenteuer bei deutschsprachigen Philosophen so einen hohen Stellenwert zu haben scheint; stellenweise gerade so, als würden ganze philosophische Gebäude um Werbeslogans gebaut. Phaller und Bolz sind sich einig in ihrer Begeisterung für die Erhabenheit des Schädlichen; ein weiterer renommierter Philosoph, Rüdiger Safranski, erhielt gar den „Ehrenpreis der deutschen Tabakindustrie“ (http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCdiger_Safranski). Welchen Charme haben von Lobbygruppen gestiftete Ehrenpreise, Forschungspreise und sonstige Anreize? 
 
  • Dazu passt:

    "Der Genozid der Nichtraucherfaschisten [...] Mit der Kraft von Bildern und Parolen werden Tabakkonsumenten zersetzende Botschaften in das Unterbewußtsein gesetzt, deren Wirkung wohl weitaus schlimmer sein dürfte als der Tabakkonsum selbst."
    http://forum.die-fremden-welten.de/viewtopic.php?f=204&t=951

Weiterer Lesestoff zu
"Konsumismus":
Konsumismus als Ersatzreligion?
http://detektor.fm/kultur/ist-konsum-die-religion-des-21-jahrhunderts/

Ist Multivitaminsaft feierlich? (Karin Koller, Kommentare) 
http://karinkoller.wordpress.com/2011/07/24/ist-multivitaminsaft-feierlich/



Betverbot und Darwin-Gedenktag

"Beten verboten"
steht, so ein SPIEGEL-Artikel vom 26.05.2007, auf der Haustür des Millionärs Herbert Steffen, der die von ihm gegründete Giordano Bruno Stiftung (GBS) als eine Vertretung der deutschen Atheisten propagieren lässt.
Sein Stiftungssprecher Michael Schmidt-Salomon fordert, laut SPIEGEL,
"jeden dritten christlichen Feiertag zu streichen und durch einen anderen Gedenktag zu ersetzen, einen Charles-Darwin-Gedenktag beispielsweise."
2009 wurde die Feiertags-Forderung der GBS konkretisiert: "Evolutionstag" statt Christi Himmelfahrt.
www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,609680,00.html

Über die Giordano-Bruno-Stiftung und Gedankengut des von ihr vertretenen "evolutionären Humanismus" siehe auch auf diesem Blog
(ab "Weitere Info zu Peter Singer....)
 
Biologismus als Ersatzreligion?
"Den Biologismus, der seit der Jahrhunderwende aufblühte, nannte Richard Töllner eine 'Ersatzreligion der kritischen Intelligenz' jener Zeit. ... der Sozialdarwinismus (hat) mit der Eugenik bei Binding-Hoche.. die Rechtswissenschaft berührt und ist unter den Nationalsozialisten in der Gesetzgebung zur 'Verhütung erbkranken Nachwuchses' auch schreckliche Praxis geworden." 
Stefan Chr. Saar/ Andreas Roth (Hg.): Heinz Holzhauer. Beiträge zur Rechtsgeschichte. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2000
 
Siehe auch Posts zu Selbstbezeichnungen als "Ketzer" und Bezeichung Andersdenkender als "doktrinär" in eugenischer Rhetorik vor und während der Nazi-Zeit: Der Nazi-Arzt und Eugeniker Erwin Liek bezeichnete sich als "Ketzer", der erst dank des Nationalsozialismus Gehör fand; http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/ein-arzt-der-nazizeit-erlautert-die.html. Der Nazi-Theologe und Eugeniker Arthur Neuberg bezeichnete die Idee der Menschenrechte und die Vorstellung von einem "Allgemeinbegriff 'Menschheit' als "doktrinär"; http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/anstelle-eine-doktrinaren.html."Beten verboten"



THANK YOU FOR SMOKING
https://www.youtube.com/watch?v=Rz8MczqdSOE


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Ergänzung Sept. 2015

Aus dem Kommentarbereich von ZEIT ONLINE

Aus
Micha_R3 #31  —  18.09.2015           
    

15 Kommentare:

  1. Norbert Bolz bei Anne Will, Nov. 2011

    Beklagt "Sozialdemokratisierung" der CDU, moniert gleichzeitig, dass es keine SPD wie zu Helmut Schmidts Zeiten mehr gaebe, sieht Bedarf fuer neue konservative Partei rechts der CDU.

    https://www.youtube.com/watch?v=LNHB5rHjkAE

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  2. Aus
    Die Öffentlichkeitsarbeit der Alkoholindustrie
    Deutsche Haupstelle für Suchtfragen
    Gabriele Bartsch

    “... Um Einschränkungen vorzubeugen, versucht die Alkoholindustrie … durch gezielte Lobbyarbeit politische Entscheidungsträger zur Beförderung ihrer Interessen zu gewinnen.
    Mit Titeln wie „Botschafter des Bieres“ oder „Botschafter der Spirituosen-Welt“ fungierten angesehene Persönlichkeiten als Gallionsfiguren der Alkoholindustrie (Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure, 2006a; Deutscher Brauer-Bund, 2008a).
    Unter den „Würdenträgern“ findet sich neben Ministerpräsidenten, amtierende Bundesminister, wovon einer zuvor selbst das Gesundheitsressort vertreten hatte, sowie ein Vizekanzler (Deutscher Brauer-Bund, 2008a). …
    Nach der Markteinführung der Alkopops stieg der Alkoholkonsum bei Kindern und Jugendlichen kontinuierlich. …
    Mit einer Verhaltensänderung der ökonomischen Akteure in Produktion, Vertrieb und Vermarktung von Alkohol ist auf der Basis der o.g. Erfahrungen nicht zu rechnen. Unter dem Druck der Öffentlichkeit und der Politik sehen sie sich allerdings gezwungen, öffentlichkeitswirksam ihre Verantwortung zu betonen …
    Im Juni 2007 gründeten mehr als 40 europäische Repräsentanten aus Wirtschaft und Gesellschaft das Forum Alkohol und Gesundheit. … Die Mitglieder des Forums haben sich verpflichtet, „relevante Aktionen zur Reduzierung alkoholbedingter Schäden“ durchzuführen. Der größte Teil der Verpflichtungen (Commitments) ist von Seiten der Industrie formuliert worden, da ihre Interessenvertretungen im Forum zahlenmäßig dominieren und auch aufgrund ihrer finanziellen Ressourcen den NichtRegierungsorganisationen überlegen sind. …
    Ein Beispiel eines Commitments aus Frankreich: Dort entwickelt Moët Hennessy ein interaktives Video, das an 35.000 praktische Ärzte verteilt wird. Das Video soll möglichst viele Ärzte dazu bewegen und anleiten, mit ihren Patienten darüber zu sprechen, wieviel Alkohol sie ohne Risiko trinken können und was exzessiv ist … Neben der Frage, warum Ärzte Patienten animieren sollen, Alkohol zu trinken …, stellt sich hier außerdem die Frage, warum ein Alkoholproduzent solch ein „Weiterbildungsinstrument“ erarbeitet und nicht die Ärztekammer oder eine vergleichbare Einrichtung. Der Verdacht drängt sich auf, dass es sich bei diesem Commitment um eine verdeckte Werbekampagne von Moët Champagner und Hennessy Cognac bei Ärzten handelt, (welche über eine potente Kaufkraft verfügen und damit die ideale Zielgruppe für Champagner und Cognac Promotion darstellen), die als Prävention verkauft wird.
    Schlussfolgerungen
    Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen der Alkoholindustrie stehen ihre ökonomischen Interessen einer effektiven Prävention und Alkoholpolitik entgegen. Hohe Gewinnspannen ermöglichen es der Alkoholindustrie, enorme finanzielle Ressourcen in ihre Öffentlichkeitsarbeit zu investieren und damit bislang die Umsetzung einer konsequenten und wirksamen Alkoholpolitik im Sinne des Gesundheitsschutzes zu verhindern.”

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    1. Quelle: Jahrbuch Sucht 2009

      http://www.aktionswoche-alkohol.de/fileadmin/user_upload/presse/dhs_oeffentlichkeitsarbeit_alkoholindustrie_bartsch.pdf

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    2. "Die Alkoholindustrie versucht in ihrer Argumentation ausschließlich auf Personen mit Alkoholmissbrauch zu fokussieren und durch Einzelstudien mit zweifelhafter Evidenz die Aussagekraft einer Vielzahl methodisch ausgefeilter, internationaler Studien abzuschwächen.
      Diese Fokussierung steht im Widerspruch zum Präventionsparadox, nach dem die meisten alkoholbezogenen Krankheiten und Verletzungen durch die Bevölkerungsmehrheit mit einem moderat gesundheitsriskantem
      Konsum verursacht wird und nicht durch diejenigen 10%, die am meisten trinken."

      - Probleme, die mit aggressivem Marketing bestimmter Produkte in Zusammenhang stehen, werden gern der Disposition (besonderer, z.B. genetisch bedingter) Anfälligkeit/ Schwäche/ Minderwertigkeit einer bestimmten Konsumentengruppe zugeschrieben und darauf reduziert.

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    3. Merkzettel

      Bei Gelegenheit mal nachsehen, ob August von Finck (mutmaßlicher Finanzierer der "Alternative für Deutschland", AfD, geschäftlich u.a. beteiligt an Löwenbräu) und Jutta Matthiesen (Borco Marken-Import Matthiesen GmbH & Co. KG) möglicherweise über die Zugehörigkeit zu einer Spirituosen-Lobbygruppe, wie Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e.V. (BSI), in Verbindung stehen.
      Politische Lobbygruppen der Industrie stehen ja schon von ihrer offiziellen Funktion her an der Schnittstelle von Wirtschaftsunternehmen und Politikgestaltung.

      http://www.bundestag.de/dokumente/lobbyliste/lobbylisteaktuell.pdf ;

      siehe auch Stichworte "Finck" und "Matthiesen" in Kommentaren auf
      http://guttmensch.blogspot.com/2011/05/feindbild-gutmensch-co-ein-klassiker_29.html

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  3. Botschafter der Spirituosenwelt

    Aus einer Pressemitteilung des BSI vom 17. Mai 2006:

    "Bremen/Bonn (BSI) – Peter Müller, Ministerpräsident des Saarlandes, ist am 17. Mai 2006 im Bremer Rathaus zum 2. Botschafter der Spirituosenwelt nominiert worden. Vor rund 100 geladenen Gästen
    aus der Spirituosenbranche, aus der Wissenschaft und aus der Politik präsentierte Wilfried Mocken, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI), die Auszeichnung in Form einer Kupferbrennblase.
    Peter Müller tritt das Amt neben Karl-Heinz Funke, Bundesminister für Landwirtschaft und Forsten a. D., an, der im Jahr 2004 zum 1. Botschafter der Spirituosenwelt nominiert wurde."

    http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:EkV3UO8EAaUJ:www.bsi-bonn.de/pressebereich/textdatenbank/blaue-reihe/peter-mueller-wird-2.-botschafter-der-spirituosenwelt+peter+m%C3%BCller+spirituosenwelt&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=ke

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    1. Karl-Heinz Funke – Wikipedia
      "Karl-Heinz Funke ... ist ein deutscher Politike (bis 2011: SPD). Er war von 1998 bis 2001
      Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und ist seit 1972 Kommunalpolitiker im Landkreis Friesland in Niedersachsen. ...
      Nach seinem Ausscheiden aus der Bundespolitik wurde Funke 2001 Verbandsvorsteher des Oldenburgisch-Osfriesischen Wasserverbandes (OOWV). Am 19. Dezember 2009 trat Funke von diesem Amt zurück. Anlass war die Beteiligung des OOWV an den Kosten zu Funkes privater Silberhochzeitsfeier 2007 in Höhe von 8000 Euro. ... Auch räumte Funke sein Amt als Vorsitzender des Kreistages im Landkreis Friesland. Die verbliebenen kommunalpolitischen Ämter im Kreistag Friesland und Stadtrat Varel legte Funke am 27. Januar 2010 nieder. Damit erlosch auch sein Aufsichtsratmandat beim Energieversorger EWE AG.
      In Zusammenhang der Untreuevorwürfe gegen Funke trennte sich der Wasserverband auch im gegenseitigen Einvernehmen von seinem langjährigen Geschäftsführer Hans-Peter Blohm. ...
      Am 26. Oktober 2012 verurteilte ihn das Landgericht Oldenburg wegen Untreue im Zusammenhang mit der Gehaltserhöhung für den Geschäftsführer des Wasserverbandes zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von 10.000 Euro. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Vom Vorwurf der Vorteilsnahme anlässlich seiner Silberhochzeit wurde Funke freigesprochen.
      Bei den Kommunalwahlen am 11. September 2011 trat Funke in Varel als Spitzenkandidat der von ihm gegründeten Wählergemeinschaft Zukunft Varel an. ...
      Ihm gelang der Einzug sowohl in den Kreistag als auch in den Stadtrat ...
      Funke ist zudem seit 2003 Vizepräsident des Wasserverbandstages e.V. und Vorsitzender des Bundesverbandes für landwirtschaftliche Wildhaltung. ...
      Ehrungen[Bearbeiten] 1999: Ehrensenator der Tierärztlichen Hochschule Hannover
      2002: Ernst-Schröder-Münze des Zentralverbandes Gartenbau e.V. .."

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    2. "wählergemeinschaft zukunft" - Google-Suche

      Die Wählergemeinschaft "Zukunft Varel", die künftig sowohl im Stadtrat Varel als auch im Kreistag Friesland vertreten sein wird ...

      Unabhängige Wählergemeinschaft “Zukunft Lübeck” gegründet ....

      Unabhängige Wählergemeinschaft - Zukunft - UWG Halle ...

      Er verwies auch auf die neue Wählergemeinschaft "Zukunft Breitenberg", deren Wirken dieses kleinere Feuerwehrgerätehaus ...

      Auf ihrer Homepage stellt sich die neue Wählergemeinschaft "Zukunft Bad König" (ZBK)als "unabhängige" und "überparteiliche" Gruppierung ...

      Wahlvorschlag Wählergemeinschaft Zukunft Wurmsham: Josef Breiteneicher und Alfred Eibelsgruber ...

      usw. usw.

      "Zukunft Varel" kommt am häufigsten vor, aber es gibt eine staatliche Liste von "Wählermeinschaften Zukunft Soundso".

      Mal wild spekuliert:
      Wenn die jetzt gar nicht unabhängig sind, sondern eher so eine Art Franchise Unternehmen ...?

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  4. AfD – “Liberal sein heißt reaktionär sein” – Andreas Kemper
    Januar 25, 2014
    http://andreaskemper.wordpress.com/2014/01/25/afd-liberal-sein-heist-reaktionar-sein/

    Marc Jongen, Assistent von Peter Sloterdijk und stellvertretender Landessprecher der AfD Baden-Württemberg, teilte in einem “AfD-Manifest” in Cicero-Online mit, dass liberal sein mitunter auch reaktionär zu sein bedeute:

    “[...] Genuin liberal zu sein, heißt heute, konservativ zu sein. Zuweilen sogar reaktionär.” Marc Jongen: AfD Manifest. Das Märchen vom Gespenst der AfD, in: Cicero-Online vom 22. Januar 2014

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    1. Der aufmerksame Beobachter

      Medien-Unterstützung für die AfD; Beispiel aus der
      Heidenheimer Zeitung - Partner der Südwest Presse

      "... Deutlich wurde bei der Rede von Jongen, dass der Vorwurf des Rechtspopulismus weitgehend ins Leere greift. Bei der AfD ist sehr viel von Finanz-, Steuer- und Wirtschaftspolitik die Rede, klassische rechtspopulistische Themen wie Ausländerkriminalität oder Überfremdung werden im Grunde gar nicht besetzt. So, dass es dem aufmerksamen Beobachter so scheinen muss, als habe er es hier eher mit einem rechten Flügel der FDP, als mit einer neuen Rechten zu tun. Jedenfalls sind weit mehr liberale oder neoliberale Töne in der Partei zu hören als rechte Parolen."

      Holger Scheerer | 04.05.2014

      http://www.swp.de/heidenheim/lokales/heidenheim/AfD-Wie-sich-ein-Philosoph-in-die-Politik-verirrt;art1168893,2584618

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    2. Einfluss in Schulen

      Aus Wikipedia/ Heidenheimer Zeitung

      ... Seit vielen Jahren beteiligt sich die Heidenheimer Zeitung an dem pädagogischen Medienprojekt Zeitung in der Schule (ZiSch). Auf Anfrage erhalten Klassen Besuch von einem Redakteur der Heidenheimer Zeitung, der ihnen die Themenfelder Zeitung und Medien näherbringt. Teilnehmen können Klassen Grundschulen ab Klasse drei sowie alle weiterführenden Schulen (Sekundarstufe 1). Ziel des Projekts ist es, die Schüler zum Lesen zu motivieren und ihr Verständnis für einen sinnvollen Umgang mit traditionellen und neuen Medien zu verbessern. Zudem sollen die Schüler eine kritische Haltung gegenüber Informationen und dem Internet entwickeln. Hierzu können die Schüler für einen Zeitraum von bis zu vier Wochen kostenlos die Tageszeitung lesen. Das Projekt wurde 2013 mit dem Gütesiegel des Landes Baden-Württemberg "Kindermedienland Baden-Württemberg" ausgezeichnet, das den wertvollen medienpädagogischen Beitrag des Projekts bestätigt. ...

      Vom 29. Oktober 1996 bis zum 30. September 2012 führte Hans-Jörg Wilhelm den Verlag. Inzwischen hat er seinen Posten an seinen Sohn Martin Wilhelm übergeben, der dem Verlag nun als Geschäftsführer vorsteht. Hans-Jörg Wilhelm ist weiterhin als Gesellschafter tätig.

      Redaktionsleiter der Heidenheimer Zeitung ist seit Juli 2008 Hendrik Rupp. ...

      http://de.wikipedia.org/wiki/Heidenheimer_Zeitung

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  5. Leichter Zugang zu ungesunden Produkten ist ein wesentlicher Faktor für deren Konsum. Dies ist auch für besonders fett- und kohlenhydratreiche Nahrungsmittel bekannt. Nicht ohne Grund ist der Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder zur Erholung oft mit Restaurants von Fast Food Ketten und von Werbung für deren Produkte gesäumt.

    Aus
    6 Ways Fast Food Chains Get You Hooked
    MSN 05/05/2015

    "... Areas with more outdoor fast-food ads are more likely to have overweight residents than towns and cities where outdoor advertisements are for other types of goods, say UCLA researchers. Fast-food companies know how effective outdoor ads can be, which is why second to television time, they spend more on these types of advertisements than any on other media outlet—a whopping $156 million big ones per year! ...

    Fast-food companies know that simply building their restaurants in their consumers’ daily paths increases the temptation to eat there. Which makes sense: Studies have found that one of the strongest influences on consumption is ease of access. Basically, if we see it and can easily get it, we will eat it. It’s for this reason that you can find a burger, taco or pizza chain in nearly every shopping center, rest stop and neighborhood in America. ...

    http://www.msn.com/en-us/health/nutrition/6-ways-fast-food-chains-get-you-hooked/ar-BBjaMdd?ocid=iehp#page=3

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  6. "Merchants of Doubt"

    Zweifel an den Zweiflern
    Von Alex Rühle
    Süddeutsche Zeitung
    20. Dezember 2015

    Seit es die Umweltbewegung gibt, gibt es Gegner, die wissenschaftlich tun, aber keine Ahnung haben. Sie sind professionell organisiert. Der Regisseur Robert Kenner lockt PR-Leute ohne Moral vor die Kamera.

    Dies ist ein Film über das Geschäft der Lüge. Die natürlich nicht als Lüge, sondern im Ton geschmeidiger Argumentation daherkommt: "Oh", sagt einer der Herren, als würde er ein prachtvolles Portfolio aufzählen, "Sie können die Wissenschaft diskreditieren, falsche Informationen streuen, Konfusion erzeugen, Zweifel nähren." Marc Morano, einer der mächtigsten "Klimaskeptiker", der sich offen dazu bekennt, kein Wissenschaftler zu sein. Aber: "Ich spiele einen im Fernsehen."

    Der Dokumentarfilmregisseur Robert Kenner zeigt in "Merchants of Doubt", wie meisterlich die großen Konzerne und politischen Think Tanks das Geschäft des Zweifels für ihre Zwecke heute zu nutzen wissen. Gelernt haben sie ihre Tricks bereits in den Fünfzigerjahren, als die Tabakindustrie aufgrund eigener geheimer Studien feststellte, wie gesundheitsschädlich das Rauchen ist. Die Industrie baute daraufhin eine riesige Lobby auf, deren einziger Zweck es war, strengere Gesetze zugunsten des riesigen Profits aufzuschieben - auch wenn das den eigenen Kunden schadete. "Unser Produkt ist der Zweifel", heißt es in einem Strategiepapier der Tabakindustrie, "da es die effektivste Waffe ist gegen all die vorliegenden Fakten."

    Kenner zeigt, wie eng vernetzt die Hauptakteure all dieser unterschiedlichen Pseudodebatten sind. Geradezu unheimlich wird es, als zu sehen ist, dass selbst die "Klimaskeptiker" ursprünglich noch aus den Reihen der alten Tabaklobbyisten gesteuert wurden. Kenners interessante These: Die Tabaklobbyisten waren ursprünglich Wissenschaftler. Sie waren aber alle auch glühende Antikommunisten. Nach 1989 entdeckten sie mit ihrem paranoiden Blick die Umweltschützer als neuen "sozialistischen" Feind. ...

    http://www.sueddeutsche.de/kultur/mediaplayer-zweifel-an-den-zweiflern-1.2791409

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  7. PostEverything
    Here’s what happened when I challenged the PC campus culture at NYU
    I'm on leave after a misunderstood Twitter experiment.
    By Michael Rectenwald
    November 3

    Michael Rectenwald is an assistant clinical professor of Liberal Studies at New York University. He is the author of several books, including “Nineteenth-Century British Secularism: Science, Religion, and Literature.” ...

    ... Around the same time, I created a Twitter account, @antipcnyuprof, complete with Nietzsche avatar and “Deplorable” screen name, as a thought experiment. It allowed me to tweet in the guise of an alt-righter while drawing out the predictable, censorious responses of so-called progressives, self-appointed thought police at NYU and elsewhere who have, in the name of maintaining a culture of civility on campus, policed their little corner of the Twittersphere. ...

    And to do my part to push back, I’ve spoken out. I posted an article on Facebook (without comment), about a University of Michigan student who, when offered his choice of pronouns by which the university would officially identify him — including gender-neutral “ze” — cleverly chose “His Majesty” as a way of sending up the absurdity of the exercise. My post was meant only to upend the politically correct conventional wisdom, and have a laugh at the university administration. But it was met with fierce backlash from a number of transgender individuals, then (perhaps no longer) among my friends, as totally beyond the pale.

    I also created the Twitter account. My aim was to expose the ferocity with which noncomplying views expressed on social media by an anonymous academic would be attacked. And I was proved right. There was no attempt at constructive dialogue, offering of rational counterargument or even acknowledgment of the possibility of the existence of a legitimate point of view outside of progressive orthodoxy. It showed that this debate isn’t about promoting an environment of inclusivity and diversity, but about punishing transgressors. I welcome rebuttals — particularly from anyone who took exception to my Facebook post. But I take issue with the implication that I personally harmed or betrayed anyone simply by posting a controversial news item.

    The whole episode makes me reluctantly agree with Trump’s assertion that political correctness “has transformed our institutions of higher education from ones that fostered spirited debate to a place of extreme censorship.”

    I threw in the picture of Nietzsche because if he were alive today and on the campus circuit, surely his bookings would be regularly canceled due to his belief in the Übermensch. No matter what you think of Nietzsche, such an abridgment would represent a cultural and historical impoverishment. But that message seemed to be lost on many of my colleagues.

    The result was an outcry from a few students and others, on campus; an inquiry by a student reporter that finally drew me out ...

    https://www.washingtonpost.com/posteverything/wp/2016/11/03/campus-pc-culture-is-so-rampant-that-nyu-is-paying-to-silence-me/?utm_term=.6570abb434af

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    1. Nurse who tells it like it is on October 24th, 2016 3:15 pm

      ... The alt right was not created by the PC left – rather, it is a remnant of an older time and the values they hold have been around for thousands of years – it is nothing new. People like this sap are so cowardly and afraid that the world as they know it is changing and their place is no longer assured and they might actually be held accountable for their actions as the rest of us are. They see something as simple as being asked to not dress up as a racial caricature at someone else’s expense as oppressive. ...

      http://www.nyunews.com/2016/10/24/qa-with-a-deplorable-nyu-professor/

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