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Donnerstag, 28. Juli 2011

Dreht sich die Zeit zurück? Die neue alte Kontroverse um die Einheit des Menschengeschlechts

Die (gefährdete) Idee von der Einheit des Menschengeschlechts (Notizen)

 
Sie verbreitete sich in der Zeit der Aufklärung und des Humanismus.

In der deutschen Literaturgeschichte ist Gotthold Ephraim Lessings Drama „Nathan der Weise“ eines ihrer bekanntesten Dokumente.
Dieses Drama spielt in Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge und ist ein Plädoyer für die Überwindung des Hasses zwischen den Angehörigen der drei „Weltreligionen“ Christentum, Judentum und Islam. Lessing verwendet darin die „Ringparabel“, ein überliefertes Gleichnis, das die Anhänger der Religionen als gleichwertige Söhne eines weisen Vaters darstellt. - In der Figur Nathan der Weise setzte Lessing seinem Freund Moses Mendelssohn, dem Begründer der jüdischen Aufklärung, ein literarisches Denkmal. (http://de.wikipedia.org/wiki/Nathan_der_Weise). Anhand der Dramenfigur Nathan beschrieb Lessing seine von der Aufklärung geprägte Vorstellung vom Konzept der Vernunft. (Eine übersichtliche Darstellung findet sich z.B. in einer Hausarbeit auf http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/108005.html ; das Drama ist in mehreren Bundesländern Schulstoff in der gymnasialen Oberstoffe - bisher noch.)
  • Gut dargestellt auch hier; Auszug: "Lessing nannte sein Stück, das 1779 im Druck erschien, ein "dramatisches Gedicht". Es wird wie ein Märchen erzählt - vor langer Zeit lebte in Jerusalem ein weiser Jude. Er lebte zu der Zeit, als die beiden großen monotheistischen Religionen, Christentum und Islam, sich bekriegten. Genauer als das Christentum Jerusalem aus der Hand der Moslems und der dort geduldeten Juden befreien wollte, was zunächst gelang. 1187 eroberte Sultan Saladin Jerusalem aber von den christlichen Ritterheeren zurück. Christen begingen -Pogrome an Juden. Dazwischen gab es wenige Augenblicke des Friedens und der Toleranz." http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/feiertag/1378334/
Preußische Reformer setzten sich für diese Idee ein.
Zum Beispiel: „Indem wir die Einheit des Menschengeschlechts behaupten, widerstreben wir auch jener unerfreulichen Annahme von höheren und niederen Menschenrassen. Es gibt bildsamere, höher gebildete, durch geistige Kultur veredelte, aber keine edleren Volksstämme. Alle sind gleichmäßig zur Freiheit bestimmt, zur Freiheit, welche in roheren Zuständen den einzelnen, in dem Staatenleben, bei dem Genuss politischer Institutionen, der Gesamtheit als Berechtigung zukommt. (Alexander von Humboldt 1769- 1859)“
 „Preußen war anders“, (Webseite „Deutsche Geschichte“. Eintrag April 2003)

Die katholische Kirche propagierte sie, zumindest vom grundsätzlichen Anspruch her (was dann auch z.B. in der Kolonialgeschichte Anlass für Kontroversen gab), seit der Entstehung der ersten christlichen Gemeinden. - Eine päpstliche Enzyklika „Über die Einheit des Menschengeschlechts“, mit welcher der Rassenwahn der Nazis als nicht mit dem katholischen Glauben vereinbar verurteilt worden wäre, war in Planung. Ihre Fertigstellung und Autorisierung zogen sich jedoch hin, und sie kam nicht mehr rechtzeitig zustande. (Siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Humani_Generis_Unitas)

Als „doktrinär“ bezeichneten Förderer des Nationalsozialismus die Idee von der Einheit des Menschengeschlechts. Sie wurde als eine Zeiterscheinung der Zeit des Humanismus erklärt, die durch das neue "naturwissenschaftliche Weltbild" (basierend auf Darwin und auf freihändigen Ableitungen aus der Evolutionstheorie) überholt sei. Das Eintreten für vermeintlich minderwertige Menschen und Menschengruppen wurde als Humanitätsduselei diskreditiert, als Sentimentalität, die zerstörerische Auswirkungen haben würde. Unterstützer und Mitläufer der Nazi-Rassenideologie handelten aus der Überzeugung, das Nazi-Regime setze nur konsequent um, was der neue Standard der wissenschaftlichen und ethischen Erkenntnis sei, den außer jüdisch-bolschewistisch indoktrinierten Kräften keine Autorität von Gewicht ernsthaft bestreite.
  • Der "Allgemeinbegriff Menschheit" sei nicht mehr zeitgemäß, propagierte z.B. der evangelische Theologe Arthur Neuberg in einem Werk, das von dem angesehenen Wissenschaftsverlag Vandenhoek & Ruprecht 1944 (und in vorigen Auflagen) als „Das naturwissenschaftliche Weltbild der Gegenwart verkauft wurde.  Die Bewegung auf Hochhaltung und Reinhaltung der Rasse bedeutet eine der großen Wendungen im Weltbild der Gegenwart….. Anstelle eines doktrinären Allgemeinbegriffes 'Menschheit', der aus dem Lexikon des liberalen Bürgertums und der französischen Revolution mit ihren 'Menschenrechten' (nicht etwa des Christentums) stammte, haben wir heute unterscheiden gelernt. (Fußnote dazu, im Zitat: Wie sehr noch Humboldt darin befangen war, zeigt die Stelle ... über Einheit des Menschengeschlechts und der Menschenrassen)… Ich möchte als evangelischer Theolog aussprechen, dass wir die neue Bewegung als gesund begrüßen, und daß auch für uns immer die Menschheit nur in Völkern und Rassen vorhanden gewesen ist … Unsere deutschen lutherischen Missionen sind längst davon abgekommen, aus dem Neger einen Menschen zu machen und die Menschheit zu egalisieren. ... Wir würden nie sagen, daß alle Menschen kulturell gleichwertig sind. . ... Den Grundgedanken der Rassenbewegung stimmen wir also zu. Diese Grundgedanken sind wohl folgende: 1. Die Rassen ruhen auf biologischer Grundlage…“
     
     
  • Mit der Aussage, die Menschenrechtsidee sei keine Idee des Christentums, wären Neuberg & Konsorten wohl kaum durchgekommen, wenn die „angedachte“ päpstliche Enzyklika „Über die Einheit des Menschengeschlechts“ tatsächlich verkündet worden wäre. Gerade an dieser Aussage kann man nachvollziehen, wie eine eindeutige Stellungnahme des Papstes (nicht nur) christlichem Widerstand gegen die Nazi-Rassenideologie auch über Konfessionsgrenzen hinweg den Rücken gestärkt hätte.
     
      
  • Denken wir auch noch einmal an die Zweifel des SS-Mannes Rudolf aus den Ruthen, als er die Misshandlung von Juden beobachtete: Trotz durchaus vorhandener Skrupel war er von dem Gedanken beherrscht, dass ihm vor allem niemand Humanitätsduselei (zugunsten einer vermeintlich minderwertigen und schädlichen Rasse) unterstellen sollte.
    (Siehe http://guttmensch.blogspot.com/2011/05/feindbild-gutmensch-co-ein-klassiker.html ) Neuberg-Zitat siehe auf diesem Blog http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/anstelle-eine-doktrinaren.html . Zur Verbreitung des Begriffs "Humanitätsduselei" siehe auch Ploetz ("...Rassenhygiene und ihr Verhältnis zu den humanen Idealen ..."); http://guttmensch.blogspot.com/2011/05/feindbild-gutmensch-co-ein-klassiker.html
Nachkriegs-Kontinuitäten: Gegen die Idee von der Einheit des Menschengeschlechts engagierte sich nach dem Ende des 2. Weltkriegs (neben anderen) der Nazi-Rassenideologe Hans K. Günther (1891 – 1968). Einigen Quellen zufolge wurde er dabei von dem auf die Förderung eugenisch orientierter Publikationen spezialisierten Pioneer Fund unterstützt. Mit seiner Propaganda für eine "Nordische Bewegung" knüpfte er an die Bewunderung Adolf Hitlers für Madison Grant und andere wichtige Proponenten der Eugenik-Bewegung in den USA und Großbritannien an. (In seiner Argumentation gegen die Idee von der Einheit des Menschengeschlechts, von ihm als "Ideal der Gleichartigkeit aller Menschen" bezeichnet, berief er sich u.a. auf Werke des britischen Philosophen John Stuart Mill). Weitere Hinweise auf diesem Blog mit Stichwortsuchen "Günther", "Pioneer Fund", Madison Grant", "Twitter", "Breivik"; siehe auch http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/gegen-das-ideal-der-gleichartigkeit.html .


Stichworte für Ergänzungen:
 
·    Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, s. auch http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/menschenrechte-auszuge-aus-verfassungen.html ; UNESCO zum unzutreffenden Begriff der Rasse
 
·     Dekolonisierung, Bürgerrechtsbewegung in den USA, Apartheid und Anti-Apartheid
 
·    Kontroversen um die Allgemeingültigkeit der Menschenrechte; Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam (1990) der Mitgliedsstaaten der Organisation der Islamischen Konferenz

Islamistische Terroranschläge und ihre Folgen; "Jihad" und "Counter"-Jihad
 
·    Die Idee von der Einheit des Menschengeschlechts, ausdrücklich auch die Aufrechterhaltung der Allgemeinen Erklärung Menschenrechte, werden erneut in Frage gestellt (z.B. in Publikationen der "Neuen Rechten"); Gegenbewegung gegen eine sogenannte "Doktrin des Multikulturalismus"

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Einige Ergebnisse einer Google-Suche zu „Dogma von der Einheit des Menschengeschlechts" (Suchbegriffe waren davon angeregt, dass diese Einheit in Teilen der Neuen Rechten und von der „Counterjihad“-Bewegung – wie weiland von Arthur Neuberg – als doktrinär und als „Dogma“ wahrgenommen wird).

Das Dogma von der Einheit des Menschengeschlechts - Die Krise der Weiblichkeit und die Verweiblichung des Mannes - Müssen wir wieder ethnozentrisch werden? ...www.hubert-brune.de/krebs_hrsg.html
Das Dogma von der Einheit des Menschengeschlechts – Die Krise der ...www.hubert-brune.de/mr_als_ugbs.html -
Das Dogma von der Einheit des Menschengeschlechts. Zu den Dogmen des jüdisch-christlichen Universalismus, die die Identität der Völker besonders gefährden, ...www.velesova-sloboda.org/.../faye-die-neuen-ideologischen-herausforderungen.html

und zu "Doktrin des Multikulturalismus"

von Fjordman. Übersetzung: BeforeDawn. Der Originalartikel „Book Review: ´The .... „Hinsichtlich der Unterstützung dieser Doktrin des Multikulturalismus und ... fjordman.wordpress.com/tag/iq/
 
8. Jan. 2011 – ... Hinsichtlich der Unterstützung dieser Doktrin des Multikulturalismus und der Massenimmigration sind die politischen Führer sowohl der Linken als auch der Rechten, und überhaupt alle diese Intellektuellen, sich einig ...... Necla Kelek, Thilo Sarrazin und andere sind in diesem Sinne der ...
http://korrektheiten.com/2011/01/08/byron-m-roth-the-perils-of-diversity/

 Britischer Premier: Cameron sieht Multikulti-Ansatz als ...
5. Febr. 2011 – Cameron und Merkel: Beide sehen den Multikulti-Ansatz als gescheitert ... "Unter der Doktrin des Multikulturalismus haben wir verschiedene ... m.spiegel.de/politik/ausland/a-743763.html

Und auch das: Der Fanatismus von Counterjihadisten im Kampf gegen die "fanatische Doktrin des Multikulturalismus" geht so weit, dass die Morde von Oslo und Utøya allen Ernstes als "Weckruf" bezeichnet werden:

Ein Weckruf aus Oslo | Der Lindwurm
vor 6 Tagen – Es sollte verboten sein, sich konservativ zu nennen, wenn man die fanatische Doktrin des Multikulturalismus unterstützt, deren praktische ...
lindwurm.wordpress.com/2011/07/.../ein-weckruf-aus-oslo/ -

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Alain de Benoist, maßgeblicher Begründer der Bewegung der "Neuen Rechten" (die mit der Counterjihad-Bewegung nicht identisch ist, aber Berührungspunkte hat) bezeichnet die Menschenrechte als eine "Religion" und propagiert ein Abrücken vom Prinzip der Gleichheit. Artikel "Die Religion der Menschenrechte. In: Mut zur Identität, Alternativen zum Prinzip des Gleichheit / hrsg. von Pierre Krebs, 1988 URL: http://www.velesova-sloboda.org/misc/benoist-die-religion-der-menschenrechte.html

Die Webseite ist zufällig die gleiche, auf der ich den Nachkriegs-Text des Nazi-Rassenideologen Hans F. Günther gefunden hatte, in dem er auf John Stuart Mill Bezug nimmt; Stichwort Twitter).

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"Definition der grundlegenden Europäischen Werte und deren Bedeutung für unsere heutige Gesellschaft", Verein EuropäischeWerte.Info; http://europaeischewerte.info/33.html
Auf den ersten Blick eine gute Übersicht, über den Verein habe ich mich nicht weiter informiert.

Die dort dokumentarisch dargestellten, auf der Tradition der Humanität und Menschenrechte beruhenden Werte gehören zu dem, was in jüngerer Zeit, wesentlich gepusht von der Counterjihadisten-Szene, "Dogma der Multikulturalität", genannt wurde. Das Bekenner-Pamphlet "2083" des Attentäters von Norwegen, Anders Behring Breivik, richtete sich gegen diese als Dogma empfundenen Werte. Sie auf diesem Blog auch Suchbegriffe "2083" und "Dogma der Multikulturalität".

Siehe auch auf diesem Blog "Index of Nigrescence" / "Index der Negerhaftigkeit"
http://guttmensch.blogspot.com/2011/05/die-iren-und-die-juden-kommen-weitere.html


Satirisch: Hans Albers (1950)
Nic ist braun wie eine Kaffeebohne
http://www.youtube.com/watch?v=EBpr-YfWlco&feature=related
Mein Onkel hat Plantagen im fernen Afrika
http://www.youtube.com/watch?v=EGMZRZsEomA&feature=related


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"Race Mixing is Communism"/ "Rassenmischung ist Kommunismus"
Bildquelle: Wikimedia Commons; gefunden auf
http://www.valuewalk.com/2016/09/racists-freedomspeech/
 

6 Kommentare:

  1. Einsame Stimme in der Wüste

    "Das Denken und die Terminologie machten auch vor der Kirche nicht Halt, wie das prominente Beispiel Hans Meiser beweist, im Gegenteil, es fand in den jahrhundertealten Traditionen des christlichen Antijudaismus reichen Nährboden. In Erlangen bekannten die Professoren Werner Elert und Paul Althaus 1933 namens der Theologischen Fakultät: »Für die Stellung der Kirche im Volksleben und für die Erfüllung ihrer Aufgabe würde in der jetzigen Lage die Besetzung ihrer Ämter mit Judenstämmigen im allgemeinen eine schwere Belastung und Hemmung bedeuten.«
    Der staatliche »Arierparagraf«, der die Ruhestandsversetzung von Beamten »nicht arischer Abstammung« vorschrieb, sei darin begründet, so formulierte man in dem berüchtigten »Erlanger Gutachten«, weil das deutsche Volk »… heute die Juden mehr denn je als fremdes Volkstum« empfinde. Die Idee von der Taufe als entscheidendes Bindeglied der christlichen Gemeinschaft stand auf einmal in der zweiten Reihe, und nur einem fiel das ganz und gar auf, nämlich dem Landpfarrer Karl-Heinz Becker aus dem mittelfränkischen Ezelheim. Er protestierte gegen die »Vermischung von Zoologie und Ethik, wie sie heute weitgehend geübt wird« - eine einsame Stimme in der Wüste.
    Die bayerische Landeskirche übernahm zwar seinerzeit, anders als andere Landeskirchen, den »Arierparagrafen« nicht, weil man die von den außerdeutschen Lutheranern angedrohte Isolation fürchtete.
    Als jedoch der Staat 1938 von allen Pfarrern, die Religionsunterricht gaben, den entsprechenden »arischen« Nachweis forderte, kam es zum Schwur. Und der fiel nur zu willig zugunsten des staatlichen Rassismus aus.
    Die Pfarrer trugen den Parteibonzen ihre makellosen »Ariernachweise« hinterher, stellten bei der Gelegenheit auch gleich ihre Führertreue unter Beweis - und vergaßen, dass sie damit einige in ihren Reihen in höchste Bedrängnis brachten. »Vorauseilenden Gehorsam« hat Töllner bei der Kirche und ihren Amtsträgern ausgemacht: »Vorrangig blieb das Bemühen, dem Staat die kirchliche Loyalität zu versichern.«

    Aus
    Sonntagsblatt - Bayern
    Ausgabe 19/2007 vom 13.05.2007
    http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2007_19_01_01.htm

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    1. "Wie war das möglich? Das Erlanger Gutachten zum Arierparagraphen 1933. Erlanger Theologen stellen sich einer Entscheidung ihrer Fakultät" : Dokumentation zur Veranstaltung beim 18. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg
      Author: Georg Künzel
      Publisher: Frankfurt am Main Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik 1980
      Series: Dokumentation : ein Informationsdienst / hrsg. vom Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik e.V. (GEP, [19]80,5-6; Dokumentation, Evangelischer Pressedienst, 1980,5-6

      http://www.worldcat.org/title/wie-war-das-moglich-das-erlanger-gutachten-zum-arierparagraphen-1933-erlanger-theologen-stellen-sich-einer-entscheidung-ihrer-fakultat-dokumentation-zur-veranstaltung-beim-18-deutschen-evangelischen-kirchentag-in-nurnberg/oclc/253518595

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  2. "Rassenmischung ist Kommunismus"

    Little Rock Central High School

    Demonstration gegen die Aufnahme schwarzer Jugendlicher, der Little Rock Nine; einige Schilder tragen den Schriftzug Race Mixing is Communism („Rassenmischung ist Kommunismus“); ein anderes Stop the race mixing march of the Antichrist („Haltet den rassenvermischenden Vormarsch des Antichristen auf“).

    Die Little Rock Central High School ist eine High School in Little Rock, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Arkansas in den Vereinigten Staaten.

    1957 wurde die Schule Schauplatz von weltweit beachteten Auseinandersetzungen und entsprechender Berichterstattung: drei Jahre nach der offiziellen Aufhebung der Rassentrennung an Schulen, waren die sogenannten Little Rock Nine die ersten schwarzen Schüler, welche die Little Rock Central High School besuchen durften. Um den afroamerikanischen Schülern den Zutritt zu dem Gebäude zu verweigern, ließ Orval Faubus, damaliger Gouverneur des Bundesstaates, zum ersten Schultag die Nationalgarde antreten. Weiterhin kam es zu Unruhen durch eine Demonstration von über 1000 aufgebrachten Weißen. Einige Tage gelang es der Garde, den Schulbesuch der Little Rock Nine zu verhindern; dann musste Faubus infolge eines Gerichtsentscheids die Garde zurückziehen. Zudem stellte sich Dwight D. Eisenhower (US-Präsident von 1953 bis 1961) gegen ihn; Eisenhower unterstellte alle Polizei- und Armeeeinheiten von Arkansas unter Bundeskommando und schickte Truppen der 101. US-Luftlandedivision nach Little Rock, um die schwarzen Schüler auf dem Schulweg und im Gebäude zu schützen. ...

    https://de.wikipedia.org/wiki/Little_Rock_Central_High_School

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    1. Fables of Faubus ist eine Jazzkomposition von Charles Mingus.

      Mit dem Stück setzte Charles Mingus Orval E. Faubus, Gouverneur von Arkansas, ein Denkmal. 1957 hatte Faubus versucht, die Rassenintegration in der Schule von Little Rock im Staate Arkansas mit Hilfe der Nationalgarde zu verhindern. ...
      Das Stück lag bereits fertig vor, als Gouverneur Faubus in die Schlagzeilen kam. ... Der politische Gehalt wanderte aber in den Sprechgesang ein, der erstmals in der Fassung der Candid-Platte dokumentiert ist.

      Im Text heißt es unter anderem:
      Hergott, lass sie uns nicht federn und teeren. Hergott, niemehr Hakenkreuze. Hergott, niemehr Ku Klux Klan. Nenn mir jemand Lächerliches, Dannie? Gouverneur Faubus! Warum ist er so krank und lächerlich? Er will keine integrierten Schulen. Dann ist er ein Depp! Buh!

      https://de.wikipedia.org/wiki/Fables_of_Faubus

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    2. Columbia Records, Mingus' label, refused to let the musicians perform the tune with the accompanying spoken lyrics, so, a year later, Mingus released his own version, "Original Faubus Fables," on the progressive Candid label, with the incendiary vocals included. Here is a portion of the lyrics:

      Name me someone who's ridiculous.
      Governor Faubus!
      Why is he so sick and ridiculous?
      He won't permit us in his schools.
      Then he's a fool! Boo! Nazi Fascist supremists!
      Boo! Ku Klux Klan (with your Jim Crow plan)

      http://blog.wfmu.org/freeform/2008/09/boo-nazi-fascis.html

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    3. Oh, Lord, don't let 'em shoot us!
      Oh, Lord, don't let 'em stab us!
      Oh, Lord, don't let 'em tar and feather us!
      Oh, Lord, no more swastikas!
      Oh, Lord, no more Ku Klux Klan!
      Name me someonee who's ridiculous, Dannie.
      Governor Faubus!
      Why is he so sick and ridiculous?
      He won't permit integrated schools.
      Then he''s a fool!
      Boo Nazi Fascist supremists!
      Boo Ku klux klan with your evil plan
      Name me a handful that's ridiculous, Dannie Richmond.
      Bilbo, Thomas, Faubus, Russel, Rockefeller, Byrd, Eisenhower
      Why are they so sick and ridiculous?
      Two, fours, six, eight: they brainwash and teach you hate.
      H-E-L-L-O-hello

      https://www.youtube.com/watch?v=DXuZBywW4gA

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