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Samstag, 30. Juli 2011

"Ketzer" gegen "Dogmen": Muss man jede Debatte führen?

Im Namen der Meinungsfreiheit sind auch die Menschenrechte nicht "heilig" - die Debatte, warum es sie gibt und was darunter zu verstehen ist, muss immer wieder neu geführt werden.

Aber muss man wirklich jede Debatte führen? Muss man selbst die Debatte um die "Einheit des Menschengeschlechts" neu führen, um nicht des Dogmatismus verdächtigt zu werden? (Siehe auch http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/die-idee-von-der-einheit-des.html)

Ein Kommentar auf der Webseite "Politically Incorrect" - ein Mensch wurde darin als "Genabfall" bezeichnet, und auf einer ähnlichen gestrickten Webseite, Kybeline, wurde seine ermordete Ehefrau als "Kopftuchschlampe" geschmäht und dem Mörder Beifall gespendet - ein Kommentar auf PI also war es, der für mich den Ausschlag gab, diesen Blog zu starten.

(Ups, ich fürchte, ich habe mir die verschachtelte Schreibweise in dem Satz oben unversehens von dem Rassenideologen Hans F. Günther abgesehen, von dem ich kürzlich ein Zitat eingestellt habe. Vielleicht auch ein Beispiel dafür, wie schnell sich der Mensch sich Vorbildern, auch schlechten, beeinflussen lässt... )

Auch wenn Thilo Sarrazins "Kopftuchmädchen" gegenüber "Kopftuchschlampe" und gar gegenüber Genabfall" nur eine ganz leichte Version des Ausdrucks von Menschenverachtung sein mag, so fiel doch auf, wieviel liebevolle Zuwendung seine Äußerungen von Webseiten dieser Art erfuhren. Und von seiner Argumentation mit angeblich "dysgenischen Effekten" der Gegenwart von Menschen, die "Kopftuchmädchen produzieren" schien eine nicht allzu lange Linie zu Wortschöpfungen wie "Genabfall" zu führen. Die im Internet und auch in traditionellen Medien sich immer stärker ausbreitende Häme gegen "politische Korrektheit" ließ befürchten, dass man bald auch nicht mehr gegen die Bezeichnung von Menschen als "Genabfall" würde protestieren können, ohne auf Verständnislosigkeit zu stoßen. Diese Befürchtung wurde durch Beobachtungen verstärkt wie die, dass ein von Sarrazin zitierter Autor (und, wie ich später feststellte, maßgeblicher Ideengeber), Volkmar Weiss, mit dem Anspruch von Wissenschaftlichkeit über "Neger" schrieb, offensichtlich stolz, sich über sogenannte Tabus politischer Korrektheit hinwegzusetzen.  
(Dieser Begriff ist in noch gar nicht so lange zurück liegender Geschichte mit der Vorstellung verknüpft, "Neger" seien keine Menschen  im eigentlichen Sinne, wie auf diesem Blog z.B. in Auslassungen des Nazi-Theologen Neuberg zu lesen ist - "längst davon abgekommen, aus dem Neger einen Menschen zu machen und die Menschheit zu egalisieren" - s. Suchworte "Neger" und "Negerhaftigkeit" auf diesem Blog; aktuell:
http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/die-idee-von-der-einheit-des.html ;
http://guttmensch.blogspot.com/2011/06/die-kaste-der-wascher-in-zeiten-der.html ; http://guttmensch.blogspot.com/2011/05/die-iren-und-die-juden-kommen-weitere.html)


Muss man sich auf die Debatte einlassen, wenn Provokateure oder gar unerschrockene "Ketzer" über "Genabfall", "Neger" oder mit einer Kopfbedeckung untrennbar verschmolzene weibliche Wesen aufzuklären wünschen? Ist man nicht dogmatisch und doktrinär, wenn man meint, sogenannte Analysen, die mit solchen Bezeichnungen verbunden sind, seien einer Debatte nicht würdig? 

In diesem Sinne habe ich zu dem Thema "Muss man jede Debatte führen?", folgende Zitate gefunden (schon ein paar Monate alt, aber von mir erst jetzt entdeckt), die ich hier in den Zettelkasten einstellen möchte.

Über die Frage, wie man sich mit häufig extrem menschenfeindlichen Kommentaren auf "Politically Incorrect" auseinandersetzen soll:
"... Zu all diesen Unsäglichkeiten eine „Gegenposition“ beziehen, würde heißen, so zu tun, als ob das ernstzunehmende Argumente wären. Es ist ein bisschen so wie wenn ein TV-Sender einen Holocaustleugner in sein Studio einladen würde und dann bei einem Historiker oder beim Zentralrat der Juden in Deutschland anfragt, ob er dazu nicht eine „Gegenposition“ beziehen möchte. Wer sich auf diesen Unfug einlässt, hat schon verloren. Wollen wir ernsthaft darüber diskutieren, ob Muslime Ziegenficker sind, die vergast gehören, ob eine neue Wolfsschanze sinnvoll wäre und ob Mathias Rohe umgebracht werden sollte oder nicht?"
Aus: "Politically Incorrect: Die Wirklichkeit ist nicht Schwarz-Weiß" von Arne Hoffmann (Datum?); URL: http://ef-magazin.de/2007/09/06/politically-incorrect-die-wirklichkeit-ist-nicht-schwarz-weis"

Zu Thilo Sarrazins genetischen Diagnosen über die deutsche Unterschicht und über Türken, Araber und Afrikaner:
"... Wollen wir wirklich eine Debatte führen über biologisch-kulturelle Festlegungen als Ursachen fehlender oder mangelnder Integration von Migranten? Das wäre ein zivilisatorischer Rückschritt: Wir haben mit großer Anstrengung diese Art von Denkverirrung überwunden..."
Kommentar "Worüber man nicht reden kann" von Ulrich Reitz, "Der Westen", 01.09.2010

Im Falle von Sarrazins eugenischen Thesen hat sich nun längst heraus gestellt, dass das Gesetz des Handelns von der "Medien-Hype" bestimmt wurde (die wiederum, der Eindruck verstärkt sich durch das Studium der "Counterjihad"-Bloggerszene, von sozialen Netzwerken in einer möglicherweise ganz neuen Dimension beeinflusst wurde). Sein Buch "nicht gelesen oder nicht verstanden" zu haben wurde geradezu zum Standardvorwurf gegen Kritiker des von Sarrazin wieder salonfähig gemachten eugenischen Gedankenguts. Immer wieder kam das Wort vom "Ketzer". 116.000 Einträge spuckt Google bei der Suchanfrage Sarrazin UND Ketzer aus, und natürlich konnte diese Bezeichnung, fast immer mit Lob für den Tabubrecher und Kritik an den Dogmatikern begleitet, die "Hype" nur steigern.

Zum Gedankengut des "Counterjihad"-Kreises um "Fjordman" gehört die Vorstellung, die Bezeichnung "Rassist" sei die moderne Entsprechung des Begriffes "Ketzer" vor dreihundert Jahren - in einer von Multikulturalisten beherrschten, sich selbst zugrunde richtenden westlichen Welt. "Fjordman" hat dieses Credo 2006 und noch einmal, zugespitzer, im Dezember 2008 formuliert, unter Berufung auf eine norwegische Sozialanthropologin, und es wurde über zahlreiche Blogs in mehreren Sprachen in kürzester Zeit verbreitet.

Den Fjordman-Artikel von 2008 mit der betreffenden Passage hat Anders Behring Breivik in sein Pamphlet "2083" übernommen: "The Norwegian social anthropologist Inger Lise Lien, for instance, has written that 'racism' in the public immigration debate has become a word used to label the demons among us, the impure from whom all decent people should remain aloof. We have every reason to believe that the use of the term 'racist' in our day has many functional similarities with the use of the word 'heretic' three hundred years ago". Das steht in "2083" in Kapitel  2.63 "The Anti-Racist Witch-Hunts". Der gesamte Artikel einschließlich Titel ist als Beitrag von "Fjordman" ausgewiesen und soweit ich feststellen konnte tatsächlich eine wortwörtliche Übernahme. Das Pamphlet, das ich vor einigen Tagen vom Internet heruntergeladen hatte (der Link funktioniert mittlerweile nicht mehr) hat keine Seitenangaben, außer im Inhaltsverzeichnis. - Aktuell findet man das Breivik/ Berwick Pamphlet z.B. (wird gerade in Russische übersetzt); http://translated.by/you/a-european-declaration-of-independence/into-ru/trans/?page=803 .

Es erstaunt dann auch nicht, dass die (Selbst-) Bezeichnung als heretics, Ketzer, offenbar geradezu zum "Marken-Image" der Counterjihadisten avancierte. Man sieht sich als Vertreter einer unterdrückten (in Teilen auch, Schwäche der "Massendemokratie", noch nicht klar genug entwickelten) öffentlichen Meinung, die gegen die veröffentlichte, von linken Multikulturalisten beherrschte Meinung steht. Das ist nach meinem Eindruck auch klar eine Marketing-Strategie - für das Counterjihad-Netzwerk selbst (das sich nach eigenen Angaben nach einem "Gipfeltreffen" 2009 in Kopenhagen bestens aufgestellt sah; siehe "Summit" auf http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/hirngewaschene-liberals-orklager-hinter.html) und für Medien, die über "Diffusion" durchaus einiges an Kampfbegriffen, Inhalten und Strategien übernahmen.
  
Man sollte sich also von dem Vorwurf, dogmatisch und doktrinär zu sein, wenn man die Achtung vor der Würde des Menschen als unverhandelbare Grundlage aller Ansätze zur menschlichen Entwicklung nimmt, nicht allzu sehr beeindrucken lassen.

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Der für das Pamphlet verwendete Fjordman-Artikel in deutscher Übersetzung

Die antirassistischen Hexenjagden

8. Dez. 2008 – "Die norwegische Sozialanthropologin Inger Lise Lien zum Beispiel hat geschrieben, dass 'Rassismus' in der öffentlichen Migrationsdebatte ein Wort geworden ist, das dazu dient, die Dämonen unter ins zu kennzeichnen, das Unreine, von dem anständige Menschen sich fernhalten sollten. Wir haben allen Grund zu glauben, dass die Verwendung des Wortes ‘Rassist’ heutzutage viele funktionale Ähnlichkeiten hat mit derjenigen des Wortes ‘Ketzer’ vor dreihundert Jahren..."
fjordman.files.wordpress.com/2008/.../die-antirassistischen-hexenjagden1.pdf

Anm: Wir wissen nicht, ob "Fjordman" und Breivik Lien richtig zitiert hatten, bzw. wo das Zitat aufhört und eigene Interpretationen anfangen.
Über die Geschichte der Anthropologie und Kontinuitäten zu älterem, pseudo-wissenschaftlichem Gedankengut siehe http://guttmensch.blogspot.com/2011/03/die-gar-nicht-unpolitische-wissenschaft.html - Warnung vor "Bastardisierung" in der Zeitschrift "Neue Anthropologie" noch 1991; andere Posts auf diesem Blog mit Suchworten "Anthropologie", "Bastard", "Namibia".
Die von Francis Galton eingeführte, von Eugen Fischer "weiterentwickelte" Tradition der Schädelvermessung in Namibia bildete in der Anfangszeit der Anthropologie eine wichtige Grundlage ihres Anspruchs auf Wissenschaftlichkeit.

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Geben Counterjihad-Blogger die Begriffe und die Agenda vor ? (Versuch, politische und öffentliche Diskurse "am Nasenring" zu führen?)

Textbeispiele zu "Dogma des Multikulturalismus" im vorigen Post http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/die-idee-von-der-einheit-des.html .
Hier möchte ich nur die Anregung geben, einigen der üblich gewordenen Begriffe einmal selbst mit einer Stichwortsuche bei Google oder anderen Suchmaschinen nachzugehen. Der Klick auf die vorgeschlagenen Links verschafft jeweils einen ersten Eindruck, wie sich diese Begriffe von "Counterjihad"-Seiten in den "Mainstream" verbreitet haben. Wen es interessiert, möchte dem vielleicht weiter nachgehen. Es steckt einiges an Stoff für journalistische und wissenschaftliche Arbeit darin.

Dogma of multiculturalism
http://www.google.de/search?hl=de&biw=771&bih=420&q=%22dogma+of+multiculturalism%22&btnG=Suche&oq=%22dogma+of+multiculturalism%22&aq=f&aqi=&aql=&gs_sm=s&gs_upl=0l0l0l127063l0l0l0l0l0l0l0l0ll0l0

Dogma des Multikulturalismus
http://www.google.de/search?hl=de&biw=771&bih=420&q=%22dogma+des+multikulturalismus%22&btnG=Suche&oq=%22dogma+des+multikulturalismus%22&aq=f&aqi=&aql=&gs_sm=s&gs_upl=57625l68797l0l71625l31l26l0l0l0l2l188l2330l18.8l26l0

Multicultural dogma
http://www.google.de/search?hl=de&biw=771&bih=420&q=%22multicultural+dogma%22&btnG=Suche&oq=%22multicultural+dogma%22&aq=f&aqi=&aql=&gs_sm=s&gs_upl=109094l112516l0l114578l20l12l0l0l0l3l188l1252l6.6l12l0

Multikulturelles Dogma / (das) multikulturelle Dogma
http://www.google.de/search?hl=de&sa=X&ei=9mo0ToijK8TMtAaw8Ny6Ag&ved=0CCAQBSgA&q=%22multikulturelles+dogma%22&spell=1&biw=771&bih=420 ;
http://www.google.de/search?hl=de&biw=771&bih=420&q=%22multikulturelle+dogma%22&btnG=Suche&oq=%22multikulturelle+dogma%22&aq=f&aqi=&aql=&gs_sm=s&gs_upl=60625l60625l0l63578l1l1l0l0l0l0l125l125l0.1l1l0


Stichwort: "Monokulturalismus" (soll nach Vorstellung von Counterjihadisten den verhassten "Multikulturalismus" ersetzen; siehe z.B. SPIEGEL Online Artikel von Frank Patalong, 30.07.2011;
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,777315,00.html

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"Political Correctness" und "Multiculturalism" - zwei verhasste Begriffe zusammengebracht in der Überschrift zu einem Beitrag vom 15.09.2006 auf der Webseite "Chas' Compilation" (http://chasblogspot.blogspot.com/2006/09/political-correctness-and_15.html): 
Political Correctness and Multiculturalism: The New Tools of "Stealth" Socialism

Auszug aus einem Kommentar zu dem Beitrag: 

"Socialism encourages dependency on the State. ... As for keeping our civilization out of the mud, there are some ladies who are stepping in to fill the void. Tammy Bruce is pretty good at heavy lifting! Her three books inspired me to start this blog, and to buy my first firearm."
Beispiel, wie jemand nach eigener Aussage durch Bücher, in diesem Fall von einer Tammy Bruce, angeregt wurde, nicht nur einen Blog zu starten, sondern auch eine Schusswaffe zu kaufen.

Der Beitrag selbst beruht auf auch von Anders Behring Breivik verwendetem Inhalt von "Fjordman" über Multikulturalismus, wonach die Bezeichnung "Rassist" die moderne Entsprechung für "Ketzer" sei. Allerdings wird "Fjordman" als Quelle nicht genannt (genannt sind, wie bei "Fjordman"  und Breivik, u.a. Inger Lise Lien und Bat Ye'Or.) .

Ein Kommentator schrieb am 09.06.2007: "Remember Blair the UK pig is extremely fond of multuculturalism while he himself plans to move out after wrecking our country. Americans will do well to refuse him entry or he will start there, This guy is evil incarnate He's caused anti Americanism yet went over smiling to you over there. He's hated beyond belief i'd hang him myself without a second though this Dhimmi is dangerous." Hass auf Blair also ("Evil incarnate", Verkörperung des Bösen). Er würde ihn ohne darüber nachzudenken aufhängen, schreibt der Kommentator. "Dhimmi" ist der Begriff, den "Islamkritiker" (Selbstbezeichnung in der Counterjihadisten-Szene) für Nicht-Muslims verwenden, die sich ihrer Meinung nach zu sehr für Muslims einsetzen.
Unabhängig davon, was man von Tony Blairs Politik halten mag: Warum wundert man sich eigentlich darüber, dass solcher Hass, über Internet verbreitet, auch einmal in der Realität Zielpersonen und Ausführer des fantasierten Tötens findet?

Die Betreiber der Webseite "Politically Incorrect" (PI) und andere "islamkritische" Webseiten verleihen "Preise" für Personen, die sie als "Dhimmis" brandmarken wollen. Zum "Dhimmi des Jahres 2010" ernannte PI Bundespräsident Christian Wulff - "wegem seiner Äußerungen zum Islam unangefochten". Als "Anti-Dhimmi" des Jahres wurde Thilo Sarrazin ausgezeichnet, gewählt mit großem Vorsprung vor den weiteren Kandidaten, die von 12 % bis 6 % der Stimmen erhielten (Henryk M. Broder, René Stadtkewitz, Oskar Freisinger (Schweitz), Elisabeth Sabaditsch-Wolff (Österreich)).
http://www.pi-news.net/2011/01/sarrazin-anti-dhimmi-wulff-dhimmi-2010/

Der Begriff "Dhimmi" wird im Deutschen seit einiger Zeit gern auch in Verbindung mit dem Gutmensch-Begriff gebraucht. Hier ein Beispiel (Hervorhebung von mir):
"Besonders interessant ist nun aber die Fehde zwischen Broder und Patrick Bahners, dem linksliberalen Gutmenschen-Dhimmi. Dhimmis nennt man in der islamischen Welt die Christen, die unter dem „Schutz“ einer muslimischen Obrigkeit leben und für diesen Tribut entrichten müssen. Das Geheimnis dieser Toleranz sind regelmäßige Zahlungen und das Akzeptieren des Status als Menschen zweiter Klasse. Wer ist nun Bahners? Bahners (FAZ) veröffentlichte jüngst ein „aufklärerisches“ Werk unter dem Titel „Die Panikmacher“, in dem er die „Islamophobie“ scharf kritisiert. Der linksliberale Publizist sieht im Islam in Europa keine Bedrohung, mehr noch: er macht die ausländerfeindlichen, herablassenden und diffamierenden Deutschen für die sich abzeichnenden Integrationskatastrophe verantwortlich. Und immer wenn es gegen das eigene Volk geht, jubelt das linke Establishment in Medien, Politik und Bildungsbereich – die de facto herrschende Klasse. Endlich hat sie ihren Anti-Sarrazin!"
Aus: "Islam-Debatte: Enfant terrible gegen Gutmenschen-Dhimmi", DeutschlandEcho.info, Posted by Burschenschaftliches Autorenkollektiv 1848, 06.03.2011; URL: http://deutschlandecho.wordpress.com/2011/03/06/islam-debatte-enfant-terrible-gegen-gutmenschen-dhimmi/ 

Zum Gutmensch-Begriff siehe auch http://guttmensch.blogspot.com/2011/05/feindbild-gutmensch-co-ein-klassiker_29.html und Suchworte "Gutmensch", ,"Gutmenschen"

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Dem Attentäter von Norwegen, Anders Behring Breivik, hat es nicht gereicht, dass Menschen, die aus der Integrations- und Demografie-Debatte Hass und Menschenverachtung heraushalten wollen, als "Dhimmis" verspottet werden und zynisch gemeinte "Preise" verliehen bekommen.

Er fühlte einen großen Zeitdruck, um die beschworene demografische Katastrophe, die Versklavung der Europäer durch die Muslime (im Szene-Slang der Counterjihadisten "Dhimmitude" genannt) abzuwenden. Seinem Bekenner-Manifest zufolge sah er seine furchtbare Tat als den möglicherweise einzigen Weg.

Aus dem Vorwort zu seinem Pamphlet "2083", gezeichnet mit dem Pseudonym Andrew Berwick (Hervorhebung von mir): "Time is of the essence. We have only a few decades to consolidate a sufficient level of resistance before our major cities are completely demographically overwhelmed by Muslims. Ensuring the successful distribution of this compendium to as many Europeans as humanly possible will significantly contribute to our success. It may be the only way to avoid our present and future dhimmitude (enslavement) under Islamic majority rule in our own countries." 

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Eine Art Wörterbuch (wenn auch unvollständig) der "Islamkritik", in englischer Sprache  
http://www.at1ce.org/themenreihe.p?c=Criticism%20of%20Islam


Georg Kreisler - Schlag sie tot (Vorsicht: Satire!!!!)
http://www.youtube.com/watch?v=fFnpbJWXpKs&feature=related


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Ergänzung 11.07.2012


Muss man jede Debatte führen?
Muss man Breiviks "Argumente" für den vom ihm verübten Massenmord "widerlegen"?


Leserkommentar auf "ZEIT online" über einen Artikel zum Breivik-Prozess
satirarealis 12.04.2012
(Hintergrund: Breivik hatte verkündet, in Notwehr gehandelt zu haben, um die »norwegische Urbevölkerung« zu retten, die durch»Islamisierung« bedroht sei. Dafür verdiene er keine Haft, sondern einen Orden aus der Hand von König Harald. Er sagte auch: "Terror ist Theater.")
'Man muss Breivik notfalls mehr reden, faseln, quatschen lassen als eigentlich erträglich, gerade um ihn zu widerlegen.'
zu widerlegen? steht das da wirklich? Vernunftbegabe dürften bei dieser Art der Begründung entsetzt sein." 

Donnerstag, 28. Juli 2011

Dreht sich die Zeit zurück? Die neue alte Kontroverse um die Einheit des Menschengeschlechts

Die (gefährdete) Idee von der Einheit des Menschengeschlechts (Notizen)

 
Sie verbreitete sich in der Zeit der Aufklärung und des Humanismus.

In der deutschen Literaturgeschichte ist Gotthold Ephraim Lessings Drama „Nathan der Weise“ eines ihrer bekanntesten Dokumente.
Dieses Drama spielt in Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge und ist ein Plädoyer für die Überwindung des Hasses zwischen den Angehörigen der drei „Weltreligionen“ Christentum, Judentum und Islam. Lessing verwendet darin die „Ringparabel“, ein überliefertes Gleichnis, das die Anhänger der Religionen als gleichwertige Söhne eines weisen Vaters darstellt. - In der Figur Nathan der Weise setzte Lessing seinem Freund Moses Mendelssohn, dem Begründer der jüdischen Aufklärung, ein literarisches Denkmal. (http://de.wikipedia.org/wiki/Nathan_der_Weise). Anhand der Dramenfigur Nathan beschrieb Lessing seine von der Aufklärung geprägte Vorstellung vom Konzept der Vernunft. (Eine übersichtliche Darstellung findet sich z.B. in einer Hausarbeit auf http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/108005.html ; das Drama ist in mehreren Bundesländern Schulstoff in der gymnasialen Oberstoffe - bisher noch.)
  • Gut dargestellt auch hier; Auszug: "Lessing nannte sein Stück, das 1779 im Druck erschien, ein "dramatisches Gedicht". Es wird wie ein Märchen erzählt - vor langer Zeit lebte in Jerusalem ein weiser Jude. Er lebte zu der Zeit, als die beiden großen monotheistischen Religionen, Christentum und Islam, sich bekriegten. Genauer als das Christentum Jerusalem aus der Hand der Moslems und der dort geduldeten Juden befreien wollte, was zunächst gelang. 1187 eroberte Sultan Saladin Jerusalem aber von den christlichen Ritterheeren zurück. Christen begingen -Pogrome an Juden. Dazwischen gab es wenige Augenblicke des Friedens und der Toleranz." http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/feiertag/1378334/
Preußische Reformer setzten sich für diese Idee ein.
Zum Beispiel: „Indem wir die Einheit des Menschengeschlechts behaupten, widerstreben wir auch jener unerfreulichen Annahme von höheren und niederen Menschenrassen. Es gibt bildsamere, höher gebildete, durch geistige Kultur veredelte, aber keine edleren Volksstämme. Alle sind gleichmäßig zur Freiheit bestimmt, zur Freiheit, welche in roheren Zuständen den einzelnen, in dem Staatenleben, bei dem Genuss politischer Institutionen, der Gesamtheit als Berechtigung zukommt. (Alexander von Humboldt 1769- 1859)“
 „Preußen war anders“, (Webseite „Deutsche Geschichte“. Eintrag April 2003)

Die katholische Kirche propagierte sie, zumindest vom grundsätzlichen Anspruch her (was dann auch z.B. in der Kolonialgeschichte Anlass für Kontroversen gab), seit der Entstehung der ersten christlichen Gemeinden. - Eine päpstliche Enzyklika „Über die Einheit des Menschengeschlechts“, mit welcher der Rassenwahn der Nazis als nicht mit dem katholischen Glauben vereinbar verurteilt worden wäre, war in Planung. Ihre Fertigstellung und Autorisierung zogen sich jedoch hin, und sie kam nicht mehr rechtzeitig zustande. (Siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Humani_Generis_Unitas)

Als „doktrinär“ bezeichneten Förderer des Nationalsozialismus die Idee von der Einheit des Menschengeschlechts. Sie wurde als eine Zeiterscheinung der Zeit des Humanismus erklärt, die durch das neue "naturwissenschaftliche Weltbild" (basierend auf Darwin und auf freihändigen Ableitungen aus der Evolutionstheorie) überholt sei. Das Eintreten für vermeintlich minderwertige Menschen und Menschengruppen wurde als Humanitätsduselei diskreditiert, als Sentimentalität, die zerstörerische Auswirkungen haben würde. Unterstützer und Mitläufer der Nazi-Rassenideologie handelten aus der Überzeugung, das Nazi-Regime setze nur konsequent um, was der neue Standard der wissenschaftlichen und ethischen Erkenntnis sei, den außer jüdisch-bolschewistisch indoktrinierten Kräften keine Autorität von Gewicht ernsthaft bestreite.
  • Der "Allgemeinbegriff Menschheit" sei nicht mehr zeitgemäß, propagierte z.B. der evangelische Theologe Arthur Neuberg in einem Werk, das von dem angesehenen Wissenschaftsverlag Vandenhoek & Ruprecht 1944 (und in vorigen Auflagen) als „Das naturwissenschaftliche Weltbild der Gegenwart verkauft wurde.  Die Bewegung auf Hochhaltung und Reinhaltung der Rasse bedeutet eine der großen Wendungen im Weltbild der Gegenwart….. Anstelle eines doktrinären Allgemeinbegriffes 'Menschheit', der aus dem Lexikon des liberalen Bürgertums und der französischen Revolution mit ihren 'Menschenrechten' (nicht etwa des Christentums) stammte, haben wir heute unterscheiden gelernt. (Fußnote dazu, im Zitat: Wie sehr noch Humboldt darin befangen war, zeigt die Stelle ... über Einheit des Menschengeschlechts und der Menschenrassen)… Ich möchte als evangelischer Theolog aussprechen, dass wir die neue Bewegung als gesund begrüßen, und daß auch für uns immer die Menschheit nur in Völkern und Rassen vorhanden gewesen ist … Unsere deutschen lutherischen Missionen sind längst davon abgekommen, aus dem Neger einen Menschen zu machen und die Menschheit zu egalisieren. ... Wir würden nie sagen, daß alle Menschen kulturell gleichwertig sind. . ... Den Grundgedanken der Rassenbewegung stimmen wir also zu. Diese Grundgedanken sind wohl folgende: 1. Die Rassen ruhen auf biologischer Grundlage…“
     
     
  • Mit der Aussage, die Menschenrechtsidee sei keine Idee des Christentums, wären Neuberg & Konsorten wohl kaum durchgekommen, wenn die „angedachte“ päpstliche Enzyklika „Über die Einheit des Menschengeschlechts“ tatsächlich verkündet worden wäre. Gerade an dieser Aussage kann man nachvollziehen, wie eine eindeutige Stellungnahme des Papstes (nicht nur) christlichem Widerstand gegen die Nazi-Rassenideologie auch über Konfessionsgrenzen hinweg den Rücken gestärkt hätte.
     
      
  • Denken wir auch noch einmal an die Zweifel des SS-Mannes Rudolf aus den Ruthen, als er die Misshandlung von Juden beobachtete: Trotz durchaus vorhandener Skrupel war er von dem Gedanken beherrscht, dass ihm vor allem niemand Humanitätsduselei (zugunsten einer vermeintlich minderwertigen und schädlichen Rasse) unterstellen sollte.
    (Siehe http://guttmensch.blogspot.com/2011/05/feindbild-gutmensch-co-ein-klassiker.html ) Neuberg-Zitat siehe auf diesem Blog http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/anstelle-eine-doktrinaren.html . Zur Verbreitung des Begriffs "Humanitätsduselei" siehe auch Ploetz ("...Rassenhygiene und ihr Verhältnis zu den humanen Idealen ..."); http://guttmensch.blogspot.com/2011/05/feindbild-gutmensch-co-ein-klassiker.html
Nachkriegs-Kontinuitäten: Gegen die Idee von der Einheit des Menschengeschlechts engagierte sich nach dem Ende des 2. Weltkriegs (neben anderen) der Nazi-Rassenideologe Hans K. Günther (1891 – 1968). Einigen Quellen zufolge wurde er dabei von dem auf die Förderung eugenisch orientierter Publikationen spezialisierten Pioneer Fund unterstützt. Mit seiner Propaganda für eine "Nordische Bewegung" knüpfte er an die Bewunderung Adolf Hitlers für Madison Grant und andere wichtige Proponenten der Eugenik-Bewegung in den USA und Großbritannien an. (In seiner Argumentation gegen die Idee von der Einheit des Menschengeschlechts, von ihm als "Ideal der Gleichartigkeit aller Menschen" bezeichnet, berief er sich u.a. auf Werke des britischen Philosophen John Stuart Mill). Weitere Hinweise auf diesem Blog mit Stichwortsuchen "Günther", "Pioneer Fund", Madison Grant", "Twitter", "Breivik"; siehe auch http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/gegen-das-ideal-der-gleichartigkeit.html .


Stichworte für Ergänzungen:
 
·    Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, s. auch http://guttmensch.blogspot.com/2011/04/menschenrechte-auszuge-aus-verfassungen.html ; UNESCO zum unzutreffenden Begriff der Rasse
 
·     Dekolonisierung, Bürgerrechtsbewegung in den USA, Apartheid und Anti-Apartheid
 
·    Kontroversen um die Allgemeingültigkeit der Menschenrechte; Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam (1990) der Mitgliedsstaaten der Organisation der Islamischen Konferenz

Islamistische Terroranschläge und ihre Folgen; "Jihad" und "Counter"-Jihad
 
·    Die Idee von der Einheit des Menschengeschlechts, ausdrücklich auch die Aufrechterhaltung der Allgemeinen Erklärung Menschenrechte, werden erneut in Frage gestellt (z.B. in Publikationen der "Neuen Rechten"); Gegenbewegung gegen eine sogenannte "Doktrin des Multikulturalismus"

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Einige Ergebnisse einer Google-Suche zu „Dogma von der Einheit des Menschengeschlechts" (Suchbegriffe waren davon angeregt, dass diese Einheit in Teilen der Neuen Rechten und von der „Counterjihad“-Bewegung – wie weiland von Arthur Neuberg – als doktrinär und als „Dogma“ wahrgenommen wird).

Das Dogma von der Einheit des Menschengeschlechts - Die Krise der Weiblichkeit und die Verweiblichung des Mannes - Müssen wir wieder ethnozentrisch werden? ...www.hubert-brune.de/krebs_hrsg.html
Das Dogma von der Einheit des Menschengeschlechts – Die Krise der ...www.hubert-brune.de/mr_als_ugbs.html -
Das Dogma von der Einheit des Menschengeschlechts. Zu den Dogmen des jüdisch-christlichen Universalismus, die die Identität der Völker besonders gefährden, ...www.velesova-sloboda.org/.../faye-die-neuen-ideologischen-herausforderungen.html

und zu "Doktrin des Multikulturalismus"

von Fjordman. Übersetzung: BeforeDawn. Der Originalartikel „Book Review: ´The .... „Hinsichtlich der Unterstützung dieser Doktrin des Multikulturalismus und ... fjordman.wordpress.com/tag/iq/
 
8. Jan. 2011 – ... Hinsichtlich der Unterstützung dieser Doktrin des Multikulturalismus und der Massenimmigration sind die politischen Führer sowohl der Linken als auch der Rechten, und überhaupt alle diese Intellektuellen, sich einig ...... Necla Kelek, Thilo Sarrazin und andere sind in diesem Sinne der ...
http://korrektheiten.com/2011/01/08/byron-m-roth-the-perils-of-diversity/

 Britischer Premier: Cameron sieht Multikulti-Ansatz als ...
5. Febr. 2011 – Cameron und Merkel: Beide sehen den Multikulti-Ansatz als gescheitert ... "Unter der Doktrin des Multikulturalismus haben wir verschiedene ... m.spiegel.de/politik/ausland/a-743763.html

Und auch das: Der Fanatismus von Counterjihadisten im Kampf gegen die "fanatische Doktrin des Multikulturalismus" geht so weit, dass die Morde von Oslo und Utøya allen Ernstes als "Weckruf" bezeichnet werden:

Ein Weckruf aus Oslo | Der Lindwurm
vor 6 Tagen – Es sollte verboten sein, sich konservativ zu nennen, wenn man die fanatische Doktrin des Multikulturalismus unterstützt, deren praktische ...
lindwurm.wordpress.com/2011/07/.../ein-weckruf-aus-oslo/ -

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Alain de Benoist, maßgeblicher Begründer der Bewegung der "Neuen Rechten" (die mit der Counterjihad-Bewegung nicht identisch ist, aber Berührungspunkte hat) bezeichnet die Menschenrechte als eine "Religion" und propagiert ein Abrücken vom Prinzip der Gleichheit. Artikel "Die Religion der Menschenrechte. In: Mut zur Identität, Alternativen zum Prinzip des Gleichheit / hrsg. von Pierre Krebs, 1988 URL: http://www.velesova-sloboda.org/misc/benoist-die-religion-der-menschenrechte.html

Die Webseite ist zufällig die gleiche, auf der ich den Nachkriegs-Text des Nazi-Rassenideologen Hans F. Günther gefunden hatte, in dem er auf John Stuart Mill Bezug nimmt; Stichwort Twitter).

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"Definition der grundlegenden Europäischen Werte und deren Bedeutung für unsere heutige Gesellschaft", Verein EuropäischeWerte.Info; http://europaeischewerte.info/33.html
Auf den ersten Blick eine gute Übersicht, über den Verein habe ich mich nicht weiter informiert.

Die dort dokumentarisch dargestellten, auf der Tradition der Humanität und Menschenrechte beruhenden Werte gehören zu dem, was in jüngerer Zeit, wesentlich gepusht von der Counterjihadisten-Szene, "Dogma der Multikulturalität", genannt wurde. Das Bekenner-Pamphlet "2083" des Attentäters von Norwegen, Anders Behring Breivik, richtete sich gegen diese als Dogma empfundenen Werte. Sie auf diesem Blog auch Suchbegriffe "2083" und "Dogma der Multikulturalität".

Siehe auch auf diesem Blog "Index of Nigrescence" / "Index der Negerhaftigkeit"
http://guttmensch.blogspot.com/2011/05/die-iren-und-die-juden-kommen-weitere.html


Satirisch: Hans Albers (1950)
Nic ist braun wie eine Kaffeebohne
http://www.youtube.com/watch?v=EBpr-YfWlco&feature=related
Mein Onkel hat Plantagen im fernen Afrika
http://www.youtube.com/watch?v=EGMZRZsEomA&feature=related


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"Race Mixing is Communism"/ "Rassenmischung ist Kommunismus"
Bildquelle: Wikimedia Commons; gefunden auf
http://www.valuewalk.com/2016/09/racists-freedomspeech/
 

Mittwoch, 27. Juli 2011

Hasswort "Liberals" im Attentäter-Manifest: Die treffendste Übersetzung ist "Gutmenschen"

Hasserfüllt hatte sich der Norwegen-Attentäter Anders Breivik in seinem in englischer Sprache verfassten Bekenner-Manifest "2083" über liberals ausgelassen. Seine Mordtaten geben eine Vorstellung davon, wen er mit liberals meinte. Junge Sozialdemokraten entsprachen seinem Feindbild. Aber wen oder was meinen die Autoren "islamkritischer" Artikel der Art, wie Breivik sie in seinem Bekenner-Manifest zusammenklaubte, mit liberals?

Die Google-Suche mit der Kombination Gutmenschen liberals (hintereinandergestellt ohne Anführungszeichen) ergibt laut Google heute (27.07.2011) 139.000 Einträge. Die kann ich natürlich nicht alle durchsehen. Ich habe ein paar Stichproben gemacht und festgestellt, dass tatsächlich bei der Übertragung "islamkritischer" Texte das Wort "liberals" systematisch mit "Gutmenschen" erläutert, übertragen oder übersetzt wird. Demnach ist die Übersetzung "Gutmenschen" für "Liberals" im Attentäter-Manifest "2083" die treffendste.

Wenn Sprachwissenschaftler und Übersetzer dies lesen, würde ich mich sehr über Rückmeldung freuen (natürlich von allen anderen auch).

Eine weitere Beobachtung: An der Spitze der Ergebnisse diese Google-Suche finden sich häufig Einträge, die auch das Wort (den Namen) Rossiter enthalten. Es handelt sich um einen Dr. Lyle Rossiter, der sich über den von ihm diagnositizierten Geisteszustand von liberals ausgelassen hat.

Beispiele:

"Dr. Lyle Rossiter ist amerikanischer Psychiater und er hält 'Liberals' zu psychisch krank. 'Liberals' ist eine Bezeichnung von Leuten, die im Deutschen vergleichbar mit dem 'Gutmenschen' sind."
Aus: "Sind Gutmenschen geisteskrank?" Veröffentlicht am von deutschelobby; URL: http://deutschelobby.wordpress.com/2009/03/30/sind-gutmenschen-klinisch-geisteskrank/

"Als Bemerkung voraus möchten wir darauf hinweisen, daß Dr. Lyle Rossiter in seinen Schriften das Wort “Liberal” (Liberaler) benutzt. Die genauere Bedeutung ließe sich aber mit dem übersetzen, was man in der Bundesrepublik oft als “Gutmensch” bezeichnet ..."
http://www.reconquista-europa.com/showthread.php?21373-Dr.-Lyle-Rossiter-Gutmenschen-klinisch-geisteskrank
"Gutmenschitis” – eine Geisteskrankheit

Der forensische Psychiater Dr. Lyle Rossiter und Autor von

Dienstag, 26. Juli 2011

Seltsamer Applaus für den "Norway Shooter" auf einem Videospiel-Forum (und von dort um ein paar Ecken zum "Counterjihad"-Gipfel)

Die folgenden Abschnitte, ursprünglich aus Zufallsfunden entstanden, habe ich aus einem vorigen Post, http://guttmensch.blogspot.com/2011/07/eine-karikatur-aus-dem-pamphlet-des.htmlin diesen neuen Post verschoben.

Ich hatte zunächst nur den Kommentar "The man is truly a genius..." gefunden. Darauf gestoßen war ich mit Google-Suche nach der Wortkombination "most brainwashed liberals", die der Attentäter für die von ihm kreierte (oder plagiierte), ich sage mal, "Breivik-Skala", der am meisten hirngewaschenen liberals verwendet.

Mir scheint, dass man "liberals" im Deutschen treffend mit "Gutmenschen" übersetzen kann. Im deutschen Sprachgebrauch trifft das Wort "Liberale" die Bedeutung, mit der z.B. Tea Party Anhänger in den USA das Wort "liberals" gebrauchen, ohne weitere Zusätze oder Erläuterungen jedenfalls nicht. Der oft hasserfüllte Gebrauch des Wortes "liberals" gegen US-Bürger, die laut der Bush-Doktrin ("You are either with us or against us") nicht klar genug pro-Bush waren, z.T. auch pauschal gegen Anhänger der Demokratischen Partei  (Democratic Party, Democrats), ist mir in den Monaten nach den Anschlägen vom 11. September 2011 in englischsprachigen Internet-Foren sehr aufgefallen. Damals gab es noch die Möglichkeit, die auch reichlich genutzt wurde, Kommentare unmittelbar zu Yahoo-Meldungen einzustellen; dort waren Anschuldigungen, Ausbrüche und Verschwörungstheorien gegen liberals, gern auch libtards (Kombination von liberal und retard) genannt, an der Tagesordnung.
Zum "Gutmenschen"-Begriff siehe auch http://guttmensch.blogspot.com/2011/05/feindbild-gutmensch-co-ein-klassiker_29.html und weitere Posts auf diesem Blog.

Die auf den "Genius"-Kommentar folgenden beiden Abschnitte habe ich anschließend mit gezielter Stichwortsuche (Animesuki gefunden; die Webseite mit dem Stichwort "Anime-Spiele" war dann wieder ein Zufallsfund bei einer anderen Suche.

Da ist nun also, zunächst als Nebenprodukt anderer Suche, soviel Material zu einigen scheinbaren Berührungspunkten zwischen Hass auf liberals und Teilen der "Killerspiel"-Szene zusammengekommen, dass es besser in einem eigenen Post untergebracht ist als in ellenlagen Anmerkungen.

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So weit geht der Hass ....
Applaus für das "Genie" auf einem Internet-Forum (für Nicht-Registrierte nur über Google Cache zugänglich); URL:
“Have you watched the Norway shooter's video yet?
The man is truly a genius and has figured out what most brainwashed liberals are too naive and stupid to understand. He also calls on for more people to stand up for what they believe in and put an end to these horrible liberals.”

Was hat es denn mit Animesuki (s. Link zum Kommentar oben) eigentlich auf sich? - Unter anderem geht es um Spiele mit virtuellen Figuren, auch Animes genannt, bei denen verschiedene „Rassen und Armeen“ gegeneinander kämpfen. Besonders fies sind offensichtlich die Orks, und besonders sympathisch scheinen die Blood Ravens zu sein.
Jeff Lydell, Producer of Dawn of War II - Retribution commented: "We all love the Blood Ravens here at Relic Entertainment, but there are also a lot of fans of the other races and armies out there so we decided that Retribution should allow the player the freedom to experience the campaign from the perspective they select." - Warhammer 40,000: Dawn of War II -- Retribution is scheduled to be released for Windows PC in the first quarter of 2011.” (Eine Zeichnung auf der Seite, “Swear Loyalty to the Dark Gods” erinnert mich vom Stil her an die oben beschriebene Karikatur. In dem dazugehörigen Beitrag steht, die Blood Ravens würden als heretics - Häretiker, Ketzer – gebrandmarkt. Es wird in Aussicht gestellt, dass es bald eine neue, „spielbare Rasse“ geben wird (“one new playable race will be added“).

Es gibt auch verschiedene deutsche Webseiten mit Animesuki, zum Beispiel
Da gibt es die Söldner Gundwein und Hügelboldt. Gundwein wird von einer Meute Orks festgehalten, und es geht darum, ihn zu befreien. „Kurz hinter der Grimmscharte finden die Helden ein kleines Orklager, in dem Söldner Gundwein gefangen gehalten wird. Eine Aufgabe ist, Gundweins Peiniger zu töten. „Dazu muss man 2 Ork-Krieger, einen Ork-Hundeführer, einen Oger, einen Orkischen Kampfhund und einen Ork-Unteranführer umbringen. Wenn einem der Kampf zu schwer wird, dann muss er einfach nur ein Stück zurückrennen, da die Orks sehr schnell aufhören, ihre Gegner zu verfolgen.“ Usw.
Die aktuelle Werbung auf dieser Webseite bezieht sich auf vier Bücher, eines davon das „Konsumistische Manifest“ von Norbert Bolz. (Da das Buch schon einmal an anderer Stelle auf diesem Blog vorkommt erwähne ich es hier als Notiz auf dem Zettel, ohne daraus gleich Schlüsse zu ziehen.)


Das Stichwort „Anime-Spiele“ erscheint auch auf Webseiten, auf denen Killerspiele verteidigt werden und Slogans wie „Entmündigung der Bürger“, „Gleichgeschaltete Medien“ und „Mauer des Schweigens“ propagiert werden.

Beispiel (Zitat von einer solchen Webseite, Februar 2011 oder früher):

„…Ist man im freiheitlichen Lager etwa auch schon auf den Zug aufgesprungen, dass “Killerspiel-Spieler” (schon das Wort ist tendenziös) potenzielle Amokläufer sind? …. Absurditäten: …. Sogar Anime-Filme fallen in Deutschland der Schere zum Opfer und werden nicht nur so albern synchronisiert, dass die ganze – oftmals ernste – Thematik verloren geht, sondern auch alle entsprechenden Szenen entfernt. … Die Bürger, díe davon wissen (und das sind wegen der breiten Unterstützung durch die gleichgeschalteten Medien und ihrer Mauer des Schweigens dazu nur wenige), schäumen daher zu Recht vor Wut.“
Mit dem Link „Anime-Filme“ gelangt man von dort zu einem Video, auf dem beklagt wird, in deutschen Fassungen der Spiele würde „jeder Tropfen Blut rausretuschiert“, Dialoge würden durch Herausnehmen von Schimpfwörtern weichgespült, „Stirb!“ sei absurderweise mit „Das geht gar nicht“ übersetzt worden, etc. - Mit dem Link „Anime-Filme“ gelangt man von dort zu einem Video, auf dem beklagt wird, in deutschen Fassungen der Spiele würde „jeder Tropfen Blut rausretuschiert“, Schimpfworte würden aus Dialogen herausgenommen, „Stirb!“ sei mit „Das geht gar nicht“ übersetzt worden, etc.. - Verlinkt ist u.a. „Freiheitlich.Org (in der Aufmachung ähnlich gestaltet) http://www.freiheitlich.org/; Slogan u.a. „Wir wenden uns gegen linke Gleichschaltung der Individuen und der Völker“.

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Gibt es Berührungspunkte zwischen Videospiel-Foren und der Counterjihad-Szene?
Eine Google-Suche mit "Animesuki" und "Gates of Vienna" bzw. "Fjordman" führt u.a. zu

Marie [Austria] (Gates of Vienna). The political doctrine of Multiculturalism enjoys its current supremacy due to the ..... [Anime] (BitTorrent @ AnimeSuki.com) ...
pul.se/New-Book-From-Marie-Osmond-Marie-fHZBARqfv83S

Rubi 9 Mar 2010 – Thanks to Barry Rubin, C. Cantoni, CSP, Fjordman, Insubria, JD, Lurker from Tulsa, SC, ...... [Anime] (BitTorrent @ AnimeSuki.com) ...
pubsub.com/Western-Asset-Reserve-2010-03-09-RUBY-TUESDAY-INVSTMT-GRADE-ASSET-AUCTION-NO-243-Rubi-7cD... - Im Cache

Letzterer Link führt über den Nutzernamen "Baron Bodissey" u.a. auf eine Webseite, auf der über einen "Counterjihad"-Gipfel (Summit) in Kopenhagen 2009 berichtet wird (http://govvs.blogspot.com/2009/05/slouching-towards-copenhagen.html ).
Thema ist die erfolgreiche Vernetzung verschiedener Organisationen und Individuen, inklusive routinemäßige Übersetzung relevanten Materials in die meistgesprochenen europäischen Sprachen und die Koordinierung von Aktionen. Der Mut derer, die sich für den "Counterjihad" einsetzen, wird gelobt. Sie würden automatisch als "Rassisten", "fremdenfeindlich", "Neo-Nazis" und "Islamophobe" gebrandmarkt, ihre Arbeitsplätze und ihren Lebensunterhalt riskieren, in einigen Ländern könnten sie sogar wegen Rassendiskriminierung juristisch verfolgt werden. Und trotzdem würden sie sich dem Widerstand anschließen. Dies sei ein sichtbares Zeichen für die Tiefe der Gefühle gewöhnlicher Leute über die Zerstörung der europäischen Kultur durch transnationale Eliten.
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"Our initial goals have been met: we have formed a well-functioning decentralized network that connects different organizations and individuals together as they work towards a common goal. Information travels quickly and efficiently within this network and its associated organizations, providing an opportunity to plan and coordinate actions in different countries. Translations of relevant material into all major European languages is routine, and ensures that local groups do not remain isolated and atomized.
People know the obstacles and risks that they face when they volunteer for the Counterjihad. They are automatically stigmatized as “racists”, “xenophobes”, “neo-Nazis”, and “Islamophobes”. They risk losing their jobs and their livelihoods, and in some countries they can be prosecuted for their opinions under the laws against racial discrimination.
Yet still they join the resistance. This is a visible sign of the depth of feeling among ordinary people about the deliberate destruction of European culture by the transnational elites."
 
 
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"Gashonock", eine "Ork"-Figur aus einem Videospiel
Zu finden in Internet-Katalogen
 
 
Ueber Turbantraeger als Projektionsfiguren fuer Hass siehe z.B. auch 
 
 
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Artikel zur "Entstigmatisierung" von gewaltverherrlichenden Videospielen